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Kaderschmiede RB Leipzig 2012

Für RB Leipzig steht ja offiziellerweise diesen Sonntag der Rückrundenstart auf dem Programm. Ich würde aber weiterhin für ziemlich zweifelhaft halten, dass man die Spielstätte in Norderstedt bis dahin spielbereit herrichtet. Es wird die ganze Woche hindurch frosten und vielleicht noch nen bisschen schneien. Winter halt. Der große Gegner des Fußballs in den Niederungen unterhalb der Bundesliga.

Sei es wie es sei, tun wir der Einfachheit halber so, als stünde also der Rückrundenstart für RB Leipzig unmittelbar bevor. Ob dem tatsächlich so sein wird, ist für die Betrachtung des aktuellen Kaders auch eher irrelevant. Der Kader für die zweite Saisonhälfte steht nach dem Ende der Transferperiode und den hochwertigen Neuzugängen Roman Wallner, Niklas Hoheneder und Tomasz Wisio fest, sodass es sich lohnt, noch mal über die einzelnen Positionen im Team zu gucken.

Hier nicht mit verzeichnet sind im Gegensatz zur Hinrunden-Kaderanalyse Alexander Laas und Matthias Buszkowiak, die beide in der ersten Männermannschaft keine Rolle (mehr) spielen und Shaban Ismaili, der zu Sonnenhof Großaspach wechselte (Viel Glück dort!). Mit dabei sind hingegen die Neuzugänge Wallner, Wisio und Hoheneder. Womit RB Leipzig über insgesamt 26 Spielern verfügt, von denen reichlich 20 auch realistische Einsatzchancen besitzen. Steven Lewerenz, Paul Schinke, Daniel Rosin, Andreas Kerner und eventuell auch Maximilian Watzka dürften es hingegen schwer haben, sich in die Mannschaft zu spielen.

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Individuelle Zahlenrundumleuchte

Zurück zum Sportlichen bei RB Leipzig. Auch wenn das aktuelle Thema des Tages Carsten Kammlott und sein via Interview geäußerter Wechselwunsch [broken Link] ist, soll es hier und heute – auch weil sich an meiner früheren Einschätzung zur Personalie Kammlott nichts geändert hat – noch einmal um einen zahlengespickten Rückblick auf die bisherigen 18 Regionalliga-Spiele gehen. Und zwar vor allem in Bezug auf die individuellen Leistungen. Quasi als Ergänzung der Einzelkritik des Kaders von RB Leipzig von vor Weihnachten.

Insgesamt 20 Spieler können auf Einsatzzeiten bei RB Leipzig zurückblicken. Lediglich 14 von ihnen durften bei mindestens der Hälfte der Spiele in irgendeiner Form den Rasen betreten. Auffällig die beiden Kurzarbeiter Kammlott und vor allem Heidinger. Letzterer spielte in 17 Spielen insgesamt weniger Minuten als Tim Sebastian in acht Spielen. Gar nicht eingesetzt wurden Alexander Laas, Andreas Kerner, Steven Lewerenz, Shaban Ismaili, Matthias Buszkowiak und der langzeitverletzte Maximilian Watzka. Von diesen Sechs schafften es Ismaili und Buszkowiak auch nicht ein einziges Mal bei einem Spiel auf die Bank. Folgerichtig, dass sie den Verein verlassen dürften und derzeit nur bei der zweiten Mannschaft gegen den Ball treten.

Die Dauerbrenner im Kader von RB Leipzig sind hingegen Umut Kocin und Fabian Franke. Alle Spiele, alle Spielminuten. Christian Müller und Pascal Borel standen in den 17 Spiele, in denen sie auflaufen konnten, auch jeweils die komplette Zeit auf dem Platz. Neben Kocin und Franke waren zudem noch Daniel Frahn und Timo Röttger in jedem der 18 Spiele dabei: Individuelle Zahlenrundumleuchte weiterlesen

Kaderrückblick RB Leipzig: Hinserie Regionalliga 2011/2012

Gestern hatten wir an dieser Stelle bereits den großen RB-Leipzig-Hinrunden-Rück- oder Überblick für den Verein als Ganzen. Heute wird es etwas individueller und die einzelnen Spieler werden dem mehr oder minder großen Einzelcheck unterzogen. Das ist natürlich höchst subjektiv und hängt auch oft davon ab, was man in welchem Spiel hauptsächlich von einem Spieler wahrgenommen hat. Bei einem 1:0 beispielsweise kommen die Abwehrspieler vermutlich etwas besser weg als die Angreifer. Trotzdem und da in einem Blog ja Subjektivität quasi Teil des Gründungsmythos ist hier der Versuch den Kader mal in seiner ganzen Breite auszuwalzen. (Anmerkung: Die Daten in Klammern beziehen sich nur auf die Regionalligaspiele)

Tor

Pascal Borel (17 Spiele, 1530 Minuten): Kam vor der Saison etwas überraschend neu in den Kader und ersetzte den nicht unpopulären Sven Neuhaus. Rettete RB Leipzig durch einige spektakuläre Reflexe und Paraden ein paar Punkte. Erwies sich im Gegensatz zu seinem früheren Ruf als sicherer, fast fehlerfreier Rückhalt, insbesondere im Eins gegen Eins. Auffällig auch seine Versuche, das Spiel durch weite Abwürfe und Abschläge immer wieder schnell zu machen. Das ist schon fast ein Paradigmenwechsel im Vergleich zum letzten Jahr. Guter Typ, guter Torhüter, derzeit unumstrittene Nummer 1.

Benjamin Bellot (1 Spiel, 90 Minuten): Durfte als Borel kurz verletzt war ein Spiel in der Regionalliga bestreiten. Mit dem 5:0 in Lübeck war das gleich ein spektakuläres. Den Augenzeugen zufolge soll Bellot recht sicher agiert haben. An Borel vorbeizukommen wird für den 21jährigen trotzdem schwer bis unmöglich.

Andreas Kerner (0 Spiele, 0 Minuten): Noch ohne Einsatz. War zwischendurch auch verletzt. Wo er derzeit steht ist (mir) unklar. Kaderrückblick RB Leipzig: Hinserie Regionalliga 2011/2012 weiterlesen

Sachsenpokal: Bischofswerdaer FV vs. RB Leipzig 0:2

Das war sie dann also, die Pflichtaufgabe in der (zumindest für RB Leipzig) ersten Runde des Sachsenpokals, die gleichzeitig schon das Achtelfinale bedeutete. Nach dem insgesamt locker und verdienten 2:0 beim Landesligisten fehlen nur noch drei Siege, um wieder in den DFB-Pokal einzuziehen. You remember? DFBPokal? Oder auch das Sachsenpokal-Finale letztes Jahr?

Auf dem Weg ins Viertelfinale wurde die Mannschaft kräftig durchgeschüttelt. Mit Henrik Ernst, Fabian Franke, Timo Rost und Stefan Kutschke standen lediglich vier Spieler aus der ersten Elf vom Spiel gegen Holstein Kiel auf dem Platz. Mit Alexander Laas gab einer sein Saisondebut, den man aufgrunddessen, dass er bei Trainer Pacult als aussortiert gilt, fast nicht mehr erwartet hatte. Zuletzt stand Laas aber auch in den Regionalliga-Spielen bereits wieder im Kader (ohne freilich eingewechselt zu werden). Sein Comeback feierte Laas als Linksverteidiger! Eine Position, die ich für ihn grundsätzlich gar nicht unpassend finde, ohne das Experiment live gesehen zu haben.

Mit Marcus Hoffmann stand zudem einer erstmalig in diesem Jahr auf dem Pflichtspiel-Rasen, den man dort von Anfang der Saison an und als Abwehrchef erwartet hätte, wenn er sich nicht in der Vorbereitung verletzt hätte. Für einen Platz im Kader reichte es bisher noch nicht. Gestern reichte es gleich für 90 Pflichtspiel-Minuten. Schön. [Update: Ob der Einsatz als Rechtsverteidiger zukunftsweisend sein wird, muss man wohl abwarten. Um sich eine Meinung bilden zu können, sollte man es wenigstens mal gesehen haben.]

Ähm ja, das hier stand früher wegen eines Verständnismissverständnisses auch noch da: Auch schön die Variante mit Henrik Ernst als Rechtsverteidiger. Aufgrund seiner spielerischen Qualitäten, seines Stellungsspiels und seiner cleveren Zweikampfführung keine schlechte Wahl. Ob er selbst als gelernter Mittelfeldspieler, der letztens erst irgendwo (LVZ oder BILD, weiß gerade nicht) davon sprach, dass er nun mit seiner Rolle als Innenverteidiger zufrieden sei und nicht mehr weg wolle, auch glücklich über die Position als Rechtsverteidiger ist, bleibt unklar. Was mit dem Konkurrenten Tim Sebastian ist, der nicht mal im Kader stand, auch.

Fazit: Relativ locker und leicht ins Sachsenpokal-Viertelfinale. Wer dort potenziell wartet, steht hier gleich drunter. Ich wünsche mir immer noch Stahl Riesa. Das Viertelfinale wird soweit ich mich erinnere bereits an diesem Wochenende ausgelost. Heimrecht hat das jeweils unterklassige Team.

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Tore: 0:1 Kammlott (12.), 0:2 Kutschke (82./ FE)

Aufstellung: Bellot – Ernst, Hoffmann, Franke, Laas – Heidinger, Geißler (87. Kocin), Rost (76. Schulz), Schinke (82. Rockenbach) – Kammlott, Kutschke

Zuschauer: 1.100

Links: RBL-Bericht [broken Link], RBL-Liveticker [broken Link], RB-Fans-Bericht [broken Link], MDR-Bericht [broken Link], BFV-Forum-Berichte [broken Link], Achtelfinal-Ergebnisse [broken Link]

Viertelfinal-Teilnehmer: Chemnitzer FC (3.Liga), RB Leipzig, VFC Plauen (beide Regionalliga), FSV Zwickau, Budissa Bautzen (beide Oberliga), Heidenauer SV, VfL Hohenstein-Ernstthal (beide Landesliga), Stahl Riesa (Bezirksliga)

Zwischenbilanz

Die aktuellen Fakten zur sportlichen Situation liegen ja gemeinhin auf der Hand. Hatte man vor einem Jahr nach 8 Spieltagen mit 18 Punkten und 15:7 Toren Platz 2 inne, ist es dieses Jahr bei 17 Punkten und 18:7 Toren nur Platz 4. Waren es letztes Jahr vier Punkte und zehn Tore Rückstand auf den Chemnitzer FC, sind es dieses Jahr drei Punkte Rückstand und ein Tor Vorsprung gegenüber dem Halleschen FC. Der HFC als der neue CFC der Regionalliga. Neben Holstein Kiel und dem Hamburger SV II scheint derzeit kein Team in der Lage, das Tempo der Spitzengruppe mitzugehen.

Interessanterweise ist die Stimmung trotz der leicht deprimierenden Parallelen zum Saisonstart vor einem Jahr überraschend gut. Spieler, Verein, Fans und Medien lassen in unterschiedlichem Ausmaß aber gleicher Zielrichtung verlauten, dass dieses Jahr alles viel besser und zielführender aussehe und sich deswegen bestimmt auch irgendwann der Erfolg einstellen werde. Ich sehe dies in der Tendenz ähnlich, auch wenn ich nach den letzten drei, eher schwächeren Auftritten (Magdeburg, Hertha II und Plauen) ein wenig von meinem Optimismus verloren habe. Und zu bedenken gebe, dass im letzten Jahr das Debakel der Saison auch erst nach dem achten Spieltag begann und man sich zuvor nach fünf Siegen am Stück eigentlich auf einem guten Weg wähnte.

Gefühlt hin, gefühlt her. Es wird da wohl jeder eine/ seine Meinung haben, in Abhängigkeit davon, wie er zu Tomas Oral stand oder zu Peter Pacult steht oder wie er das Personalbeben in sämtlichen Vereinsgremien fand. Nach acht Spieltagen und eingedenk der fast schon abgelaufenen, zweiwöchigen Länderspiel-Pause und der bevorstehenden, wichtigen Saisonphase macht es vielleicht ja Sinn, einen kleinen Blick auf den aktuellen Zustand von RB Leipzig zu werfen: Zwischenbilanz weiterlesen

Testspiel: SV Rot-Weiß Weißenfels vs. RB Leipzig 2:19

Mitten drin im Ligaspielbetrieb ein Testspiel. In der Benefizvariante. Für  das krebskranke Mädchen Jenny Franke (und ihre Familie). Die durfte für einen Tag im Mittelpunkt stehen, den Anstoß ausführen und 90 Minuten lang neben Peter Pacult Trainerassistentin spielen. Fast 700 Zuschauer sorgten für einen würdigen Rahmen und auch einen finanziellen Benefiz-Erfolg, der noch durch einige andere Aktionen aufgebessert wurde. Wer mehr zum Benefizteil wissen will, folge den Links unten.

Sportlich gesehen wurde die Partie vom Comeback von Innenverteidiger Marcus Hoffmann überragt. Ende Februar stand Hoffmann das letzte Mal in einem Spiel auf dem Platz, bevor er sich einen Mittelfußbruch zuzog. Im Sommer wechselte er von Babelsberg 03 zu RB Leipzig, stand schon wieder im Training und war fest als Stamm-Innenverteidiger eingeplant. Und zack, noch mal Mittelfußbruch. Nun ist er – so scheint es – zurück und viele, die es mit den RasenBallsportlern halten, sind bereits gespannt auf ihn. Willkommen an Bord.

Ansonsten kann man aus solch einem Freunschafts-Benefizspiel sicher nur wenig ablesen. Carsten Kammlott durfte nach der öffentlichen Kritik von Peter Pacult an seiner Person 90 Minuten lang durchspielen und vier Tore schießen. Man kann dies als Zeichen der bei Pacult weiter vorhandenen Hoffnung interpretieren. Und auch Paul Schinke, der als unzufrieden mit seiner Bankposition gilt, bekam vom Coach ein 90minütiges Signal. In der ersten Halbzeit gab Schinke dabei offenbar sogar einen linken Verteidiger. Ähm, ja.

Interessant noch, wer alles nicht einmal in diesem Testspiel eine Chance bekam: Borel (als Nummer 1 gesetzt), Kerner und Buszkowiak (beide offenbar nur noch für die U23 geplant), Ismaili und Laas (aussortiert) und Rosin und Watzka (verletzt). Alles nicht sonderlich überraschend, aber das sowieso schon recht feste Bild weiter festigend.

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Tore: unwichtig

Aufstellung 1.Halbzeit: Bellot – Müller, Ernst, Franke, Schinke – Röttger, Lagerblom, Schulz, Heidinger – Kammlott, Frahn

Aufstellung 2.Halbzeit: Bellot – Lewerenz, Hoffmann, Sebastian, Kocin – Schinke, Rost, Geißler, Rockenbach – Kammlott, Kutschke

Zuschauer: 678

Links: RBL-Bericht [broken Link], MZ-Bericht [broken Link]

Kaderschmiede RB Leipzig 2011/2012 Update 1

Da hängt man mit RB Leipzig schon einem Verein an, der einen Geldgeber hat, dem ein unruhiger Finger nachgesagt wird und dann passiert am letzten Tag der Transferperiode, der gestern war, einfach mal nichts. Nichts! Kein Michael Ballack, der schnell (aber auch halbherzig) von der LVZ ins Spiel gebracht wurde, kein aus dem Hut gezauberter Brasilianer, kein ehemaliger Bundesligamittelfeldspieler. Dieses Panikkauf-Nichts gibt es übrigens nun schon in der dritten Saison in Folge, wenn ich das richtig im Kopf habe. Und ehrlich gesagt, ist dieses Nichts natürlich völlig ok, denn mangelnde Klasse kann man dem aktuellen Kader nicht vorwerfen.

Trotzdem war es ein wenig erstaunlich, dass sich auf der Transferzielgeraden – abgesehen vom Wechsel von Bastian Schulz vor einer Woche – so reineweg gar nichts mehr getan hat. Wo man doch immer wieder hört, dass RB Leipzig noch Interesse an einem Links- und Innenverteidiger und eventuell sogar an einem offensiven Mittelfeldspieler habe. Wobei man dies natürlich auch in den nächsten Tagen und Wochen noch mit Spielern befriedigen kann, die aufgrund von Arbeitslosigkeit nicht unter das Transferverbot nach der Wechselperiode fallen. Zumal Sportdirektor Wolfgang Loos bereits via dienstäglicher BILD betont hatte, dass man auch nach dem 31.August noch die Augen offen halten werde.

Überraschend an dem gestrigen Nichts ist vor allem, dass die offenbar von der sportlichen Leitung, also von Trainer Peter Pacult, gewünschten Spielerabgänge nicht vollzogen wurden, weil die entsprechenden Kandidaten (gemunkelt wurde medial von Ismaili, Lewerenz und Laas) keinen neuen Verein finden konnten oder wollten. Sodass man derzeit bereits offizielle 26 Spieler im Profikader hat. Was ein Stück entfernt ist von den von Pacult favorisierten 23 [broken Link]. Und das Verhältnis würde noch suboptimaler, kämen in nächster Zeit noch arbeitslose Kicker hinzu.

Sei es drum, die Nichtaktivitäten auf dem Transfermarkt vereinfachen mir die Sache ein wenig, denn ganz grundsätzlich gelten weiterhin alle Einschätzungen aus den Kaderbetrachtungen von vor mehr als einem Monat. Weswegen ich an dieser Stelle nur noch einmal den Kurzüberblick über die einzelnen Positionen vervollständige und aktualisiere:

Kaderschmiede RB Leipzig 2011/2012 Update 1 weiterlesen

Kaderschmiede RB Leipzig 2011/2012

Nun denn, langsam und exakt eine Woche vor dem DFB-Pokal-Spiel gegen Wolfsburg kommt die neue Saison in einer Art und Weise nah, dass man nicht mehr umhin kommt, sich ernsthaft mit ihr zu beschäftigen. Und was wäre ernsthafter, als zuerst einmal zu gucken, inwieweit der sportliche Teil – also die Mannschaft – in der Lage scheint, die anstehenden Aufgaben (Aufstieg, Sachsenpokal-Sieg) erfolgreich zu gestalten. Zum Trainer habe ich ja bereits an verschiedenen Stellen und immer wieder kund getan, dass ich bei aller Kritik am administrativen Wirrwarr bei RB Leipzig und der Art und Weise der Pacult-Verpflichtung und der weiteren Personalentscheidungen glaube, dass seine sachlich-zielstrebige Art, die den Spielern trotzdem die Möglichkeit zur Entfaltung lässt, den sportlichen Erfolgschancen gut tun wird. Ich glaube derzeit ernsthaft, dass Peter Pacult die Kompetenzen besitzt, die erste Männermannschaft von RB Leipzig erfolgsorientiert zu entwickeln. Sogar über ein Jahr hinaus.

In seiner ersten Saison in Leipzig vertraut Peter Pacult zum jetzigen Zeitpunkt gesprochen und mögliche Neu-Transfers oder Abgänge außen vor gelassen insgesamt 25 Spielern. Was noch keine Magath-Verhältnisse sind, aber durchaus ordentlich ist. Ich habe das ganze mal nach Positionen geordnet (Lesehilfe: hinter jeder Position erscheinen die Spieler, die dort – nimmt man die Vorbereitungsspiele als Maßstab – ihre Stammposition haben, in der Reihenfolge wie ich denke, dass ihre individuelle Stärke ist [ganz vorn steht also die jeweilige Nummer 1 auf jeder Position]. Einfache Klammern bedeuten, dass der Spieler dort auch umstandslos spielen kann, doppelte Klammern bedeuten, dass der Spieler auf der Position im Notfall spielen könnte):

Tor: Pascal Borel (32 Jahre), Andreas Kerner (22), Benjamin Bellot (20)

Man vergleiche die drei gerne mal mit den letztjährigen drei, die Neuhaus, Gäng und Bellot hießen und auf den ersten Blick keinerlei Qualitätsnachteile gegenüber ihren Nachfolgern haben dürften. Pascal Borel als Nummer Eins zu verpflichten, scheint erst einmal ein Risiko zu sein. Als Spieler, der früher für die eine oder andere unglückliche Aktion stand, seine Karriere schon beinah an den Nagel gehangen hatte und die jüngere Vergangenheit außerhalb des Zugriffs des deutschen Fußballs verbrachte, überrascht seine Verpflichtung zumindest, zumal RB weder auf der 1 noch auf der 2 in der vergangenen Saison ein Problem hatte. So wie ich Borel in den Tests bisher gesehen habe und mal abgesehen von seinem bösen Schnitzer im ersten Test in Braunsbedra, ist er aber ein völlig anderer Typ als Vorgänger Neuhaus, wirkt wesentlich agiler und präsenter. Eventuell entspricht er mit seinem Auftreten viel eher dem, was sich Pacult von seinem Keeper erwartet, als das Neuhaus hätte tun können.

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Wochen(end)splitter VII

Die Woche begann wie die alte endete, mit einer via Presse verbreiteten Ballackschen Breitseite gegen uns Jogi Löw. Der lüge, so übersetzte der versammelte Boulevard Michael Ballacks Aussagen in der Quintessenz durchaus richtig. Man darf vermittelnd feststellen, dass die Wahrheit wohl wie immer irgendwo in der Mitte liegt und die Löwsche Rhetorik durchaus dazu angetan sein kann, dass man in ihr die Hauptaussage verpasst. In dieser Wahrnehmung hätte Löw Ballack so schonend wie möglich sein Nationalmannschafts-Ende verkündet, immer mit Worten garniert, die seiner Kämpfernatur schmeicheln sollten. Ballack hörte auf die Kämpfernatur, Löw meinte Abschied. Guter Nährstoff für eine Topstory.

Ich bleibe dabei, dass ich das öffentliche Eintreten Ballacks für die eigene Wahrnehmung durchaus als wohltuend empfinde. Das Prinzip deutscher (Nationalmannschafts-)Profi-Fußball und Deutscher Fußballbund ist dermaßen als Familie mit dem väterlichen Theo Zwanziger vorneweg konzipiert, in der nur alles möglichst harmonisch verlaufen soll und Dissonanzen unter den Teppich gekehrt werden, dass eine eigene Meinung, die einen Fleck auf das weiße Hemd zaubert, inakzeptabel sein muss. Dass der verlorene Sohn nun via mittwochlicher Sport BILD von Theo Zwanziger aufgefordert wurde Buße zu tun, damit die Familie ihm verzeihe und ihm einen würdigen Abschied erlaube, mag man als tolle Geste interpretieren. Ich sehe es als typisch väterlichen Hochmut, der nicht verstehen will, dass eines der Kinder ein ganz grundsätzliches Problem im Verhalten der Familie ihm gegenüber empfindet. Der DFB und das Prinzip Löw haben Ballack verloren. Das ist für Ballack und seine Karriere letztlich tragischer als für die erstgenannten. Es spricht aber für Ballack, dass ihm das für den Moment offenbar völlig egal ist und er sich im aufrechten, emanzipierten Gang übt. Möge das letzte Wort in der Geschichte trotzdem gesprochen sein.

Das letzte Wort gesprochen wurde am Montag bei RB Leipzig [broken Link] auch zu den Gerüchten um eine Verpflichtung des Innenverteidigers Marcus Hoffmann vom SV Babelsberg 03. 150.000 plus Zuschlag bei RB-Aufstieg waren die handfesten Argumente, die die fastinsolventen Babelsberger überzeugten, einen ihrer besseren Spieler ziehen zu lassen. BILD sah sich deswegen am Mittwoch genötigt mit folgender Schlagzeile (den lokalen Sportteil) zu eröffnen: Wochen(end)splitter VII weiterlesen

Transfergerüchte: Lagerblom, Röttger, Hoffmann und Co

Es ist mal wieder Zeit die Transfergerüchte bei RB Leipzig und die bereits feststehenden Transfers zu beleuchten. Da ist in den letzten Tagen ja einiges passiert und dürfte in näherer Zukunft wohl noch einiges passieren. Von den zuletzt hier behandelten Transfergerüchten hat sich indes einiges zerschlagen, manches ist aber auch noch offen.

Die hier genannten Herren Möckel, Orlishausen und Feick, die alle drei nicht sehr wahrscheinliche Gerüchte waren, wechseln jedenfalls statt zu RB Leipzig zu Dynamo Dresden, zum Karlsruher SC bzw. zu 1860 München.

Weiterhin im Spiel waren Wolfgang Hesl, der wohl nun doch nach Leihe (SV Ried) zum Hamburger SV zurückkehren und dort Nummer zwei werden könnte, Martin Stocklasa (SV Ried), den es offenbar zum Schweizer Erstliga-Absteiger FC St. Gallen zieht, Marc Hensel, der aber bei Erzgebirge Aue verlängert hat, Andreas Dober (Rapid Wien), der wohl innerhalb von Österreich wechseln wird, Tim Bauer (VfR Aalen), um den es derzeit arg ruhig ist und Christian Müller, der bereits als Neuzugang bei RB Leipzig vorgestellt wurde.

Soviel also zum vergangenen Kader-Gerüchte-Topf, nun zur Gegenwart: Transfergerüchte: Lagerblom, Röttger, Hoffmann und Co weiterlesen