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Was von Spieltag 12 bleibt

Und zack, da ist die Liga wieder eng zusammen. Gerade als es so aussah, als könnten Bochum und Freiburg der Konkurrenz ein wenig enteilen, da werden sie auch schon wieder eingefangen. Bei Bochum stehen nur ein Sieg aus den letzten sieben Spielen und sechs Punkte in dieser Zeit. Bei Freiburg stehen drei Auswärtsspiele ohne Sieg am Stück. Und schon sind es wieder nur noch fünf Punkte zwischen Platz 1 und 8. So viele Punkte Differenz sind es in der ersten Liga zwischen Platz 2 und vier, während Bayern vorneweg schon sieben Punkte Vorsprung hat. Es bleibt dabei, dass die zweite Liga im Sinne des sportlichen Wettbewerbs höchst attraktiv ist. Was den einen oder anderen Abzug in der B-Note der Spielkultur wettmacht.

Nicht so richtig attraktiv bleibt das Gejammer über Schiedsrichter. Nach Christian Hochstätters merkwürdiger Klage über das Alter und die angeblich schwache Spielleitung des Schiedsrichters letzte Woche bei der Partie zwischen Bochum und Leipzig versuchte sich diese Woche Düsseldorfs Rachid Azzouzi in Schiedsrichterschelte. Ein “klein bisschen Neutralität” forderte er nach dem Spiel in Leipzig ein. Diese Kritik zeige, erklärte er mit Abstand zur Partie auch noch, “dass wir leben” und “nicht einfach alles hinnehmen und leidenschaftslos sind”.

Klar, dass Schiedsrichtergespannt pfeift einmal zu Unrecht Abseits (bei gegenläufiger Bewegung ist die Sache aber auch nicht so klar, wie Azzouzi tut) und klaut Düsseldorf damit ein 100%ige Chance (beim Stand von 2:0 für RB wohlgemerkt). Dass sich Azzouzi daneben darüber beschwert, dass Klostermann sechs(!) Sekunden nach Ablauf der 45.Spielminute noch per Schuss nach abgewehrter Ecke ein Tor vorbereiten darf, wo doch gar keine Nachspielzeit angezeigt war und Haggui seinen Abräumer gegen Poulsen an der Strafraumgrenze abgepfiffen bekam, obwohl das angeblich nur ein “Schulter an Schulter“-Zweikampf gewesen sei (dabei stand de facto bei niemandem die Frage nach Foul oder nicht Foul, sondern nur nach gelb oder rot), hinterlässt allerdings nur mittleres Kopfschütteln. Hauptsache man konnte mal “den Finger heben”. Na bloß gut, dass es Schiedsrichter gibt, sonst wüsste man gar nicht, wie Düsseldorf sonst demonstrieren sollte, dass man lebt..

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Throwback KW 21 bis 28

Lange hier im Blog nicht mehr auf die Zeit vor fünf Jahren zurückgeblickt. Eine Zeit, die wie manchmal bei RB Leipzig erst nach Saisonende so richtig spannend wurde. Zum Abschluss der ersten Vereinsspielzeit, an deren Ende man überlegen in die Regionalliga aufstieg, hatte man noch durch ein spätes Gegentor von Stephan Neigenfink (zuletzt beim VfL Halle in der fünften Liga aktiv) gegen den FC Sachsen Leipzig mit 1:2 verloren.

Es waren die einzigen beiden Gegentore und die einzigen Punktverluste in vier Liga-Derbys gegen Lok und FC Sachsen. Im Schnitt mehr als 10.000 Zuschauer wollten damals die sechs Stadtduelle in der fünftklassigen Oberliga sehen. Handgeschätzt drückten dabei im Schnitt 7.000 bis 8.000 Zuschauer Lok die Daumen, 5.000 bis 6.000 dem FC Sachsen und 2.000 bis 3.000 RB Leipzig. Für einen neugegründeten Verein wie RB gar keine schlechten Zahlen, die schon einen ersten Hinweis gaben, in welche Richtung es künftig gehen sollte.

Das Spiel gegen RB Leipzig war einer der letzten Tage, an dem man beim FC Sachsen noch was zu feiern hatte, denn ein Jahr später zog sich der Verein aus dem Spielbetrieb zurück. An diesem Tag feierte man sich noch mal selbst und den Triumph über das finanziell und sportlich überlegene U-Boot. Der damals noch durchaus RB-kritische MDR (glaubt man heutzutage gar nicht mehr) überschlug sich im Kommentar zum Spielbericht fast beim Rufen des Namens Neigenfink.

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Felix Magath: Nüchterne Betrachtungen anstelle einer Hommage

Ist ja nicht so, dass Felix Magath hier im Blog nicht schon einige Male Thema gewesen wäre. Einerseits wegen der persönlichen Präferenzen des hiesigen Autors (also mir), andererseits wegen der – gelegentlich hanebüchenen – Versuche verschiedener Medienseiten eine Verbindung zwischen Red Bull/ RB Leipzig und Felix Magath herzustellen. Gern erinnert die Story von Steffen Enigk, der nach Magaths Abgang auf Schalke via LVZ das Dementi Magaths zu Gerüchten um RB Leipzig mit großer Geste abtat und behauptete, dass Magath trotzdem Platz habe bei RB. Dumm nur, dass Magath einen Tag später schon in Wolfsburg unterschrieb..

Nach seinem Abgang in Wolfsburg sind die Stimmen, die Magath und Red Bull in welcher verantwortlichen Position auch immer miteinander in Verbindung bringen, sehr viel leiser als bei Magaths letzter Arbeitslosigkeit. Was natürlich auch Sinn macht, denn im globalen Konzept Fußball bei Red Bull mit seinen zentralisierten Entscheidungsstrukturen und lokalen Verantwortlichen und viel Kommunikation ist für einen gewohnten Alleinentscheider kaum Platz. Obwohl man bei Red Bull nie ganz sicher sein kann, denn mit Peter Pacult kam ja genau so ein Typ Trainer vor einem Jahr nach Leipzig. Freilich musste damals dafür auch der globale Vernetzer und Entscheider Beiersdorfer seinen Hut nehmen. Dass Rangnick und Houllier aktuell ein ähnliches Schicksal blühen könnten, ist aber mehr als extrem unwahrscheinlich. Selbst wenn man davon ausgeht, dass Mateschitz und Magath einander durchaus schätzen.

Witzigerweise wurde im Zuge der Magath-Demission in Wolfsburg auch Ralf Rangnicks Name als potenzieller Nachfolger in der Autostadt genannt. Was ähnlich absurd ist, wie eine Verknüpfung Magaths mit Red Bull. Manche Gerüchte entstehen offenbar nach dem Prinzip freies Assoziieren. Wer ist grad arbeitslos? Zack auf die Liste. Wer ist nicht arbeitslos, passt aber aus irgendeinem Grund (schon mal mit dem Zug die Stadt gekreuzt, sich mal irgendwo positiv geäußert, mal in einem investorengestützten Verein gearbeitet)? Zack auch mit drauf und Liste fertig. Wahrheitsgehalt egal. Trefferquote aufgrund der Länge der Liste relativ hoch..

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Respektsfragen

Ist doch gerade Länderspiel-Pause, stimmts? Und gibt es heute abend nicht noch ein Spiel gegen Belgien für den historischen EM-Quali-Rekord? Ganz genau weiß ich das immer nicht, da mir nie gegenwärtig ist, ob die Länderspiel-Tage nun auf den Dienstag gelegt wurden oder wieder zurück oder wie auch immer. Als nur Gelegenheits-Nationalelfs-Gucker ist es aber auch nicht schlimm, so wie es ist. Trotzdem hat sich das Einschalten zur zweiten Halbzeit gegen die Türkei letzte Woche schon wegen der grandiosen Szene mit Mario Götze gelohnt, als dieser die 60 Meter Kerze (in gleichem Maße hoch wie weit) von Manuel Neuer in vollem Lauf (also mit dem Rücken zum Ball laufend!) in einzigartiger Perfektion aus der Luft pflückte, nur um danach weiter zu sprinten, als wäre nichts geschehen. Irre geile Szene.

Wie auch immer, ich schweife ab und noch nicht mal so recht hin zum Thema, denn das beginnt bei Sami Khedira (Nationalspieler ist die Eigenschaft, die mit der Einleitung verbinden soll – ähm ja) in der letzwöchigen Sport BILD (05.10.):

Ich finde es respektlos, in meiner Abwesenheit über mich zu diskutieren. Das ist unfair meiner Leistung der vergangenen Jahre gegenüber. (…) Mein Wohlbefinden hängt schon lange nicht mehr von der öffentlichen Wahrnehmung ab. (…) Ich frage mich: Wird über Fußball geschrieben oder über Skandale? Das gilt es doch einmal zu hinterfragen.

Hintergrund ist die Tatsache, dass Sami Khedira sich in Deutschland ungerecht behandelt fühlt, weil seine Leistungen als Stammspieler bei Real Madrid (durch die Öffentlichkeit) nicht anerkannt würden, ganz im Gegenteil seine kürzliche Abwesenheit von der Nationalmannschaft genutzt wurde, um ihn aus eben dieser zuschreiben und eine “dumme” gelb-rote Karte gegen ihn genutzt wurde, um seine Leistungen als ganzes schlecht zu machen.

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Alexander Laas: „Ich wollte eigentlich nur gut Fußball spielen“

Er war – statistisch betrachtet – einer der effektivsten Spieler der Hinrunde. In seiner Karriere hat er schon vieles erlebt, was andere Fußballer nicht erleben werden. Bundesliga-Premiere mit 20 beim HSV. Anschließend auf dem Weg zum Bundesliga-Stammspieler. Dann der Wechsel zu Felix Magaths VfL Wolfsburg und der Karrierebruch. Bei RB Leipzig versuchte er in der vergangenen Saison den Neuanfang. Zuerst im linken Mittelfeld, seit der Rückrunde in zentraler Position. Dort erkämpfte er sich einen Stammplatz und durfte so auch im erfolgreichen Saisonfinale, beim Sachsenpokal-Sieg gegen den Chemnitzer FC von Beginn an auflaufen. Die Rede ist von Alexander Laas, der schon seit einigen Monaten auf meinem Interview-to-do-Zettel stand. Kurz vor dem Sachsenpokal-Finale, also vor zwei Wochen war es soweit und ich traf mich mit einem Spieler, der im Vergleich zur durchaus bewegten Karriere erstaunlich wenig im öffentlichen Rampenlicht steht.

Erzähl mal, wie das so los ging bei Dir mit dem Fußball und dem Traum Profifußballer zu werden.

Ich habe mit drei, vier Jahren angefangen, Fußball zu spielen. Mein Vater hat viel Wert darauf gelegt, dass ich nicht zu früh in einen Verein komme. Wenn man zu früh in eine Mannschaft kommt, dann geht es nur darum sich einzuordnen. Dann gehen Kreativität und Spaß ein bisschen verloren. Das war seine Meinung und im Nachhinein teile ich die auch. Mit acht Jahren bin ich dann in einen Verein, den Niendorfer TSV gekommen. Da wusste ich noch gar nicht, was ein Profifußballer ist. Ich habe den Sport einfach geliebt und habe ihn jeden Tag gespielt. Mir hat es Spaß gemacht, Tore zu schießen und im Team zu gewinnen. Der Ehrgeiz, Profi werden zu wollen, kam mit der ersten Einladung von der Jugendnationalmannschaft. Da war ich schätzungsweise 13, 14. Ich merkte, dass ich mit den Besten meines Jahrgangs zumindest mithalten kann und nicht abfalle. Wenn man älter wird, überlegt man dann, was man mal werden will. Da war dann schon viel darauf ausgelegt, den Fußball auch zum Beruf zu machen. Und dann bin ich zum Hamburger SV gewechselt. Alexander Laas: „Ich wollte eigentlich nur gut Fußball spielen“ weiterlesen

DFB-Pokal: RB Leipzig gegen VfL Wolfsburg

[Update 24.06.2011: Das DFB-Pokal-Spiel RB Leipzig gegen VfL Wolfsburg wurde heute vom DFB für den 29.07.2011 um 20.30 Uhr terminiert. Stattfinden wird es in der Red Bull Arena Leipzig. Karten sicherlich demnächst an allen bekannten und unbekannten Vorverkaufsstellen.]

[Update 30.06.2011: Der Kartenvorverkauf für das DFB-Pokal-Spiel RB Leipzig gegen VfL Wolfsburg startet am 04.07.2011, 12 Uhr. Alle Informationen zu den Tickets, Ihrem Preis und den Vorverkaufsstellen gibt es auf der Vereinshomepage [broken Link].]

Der erste richtige bundesdeutsche Fußball-Pflichtspiel-Auftritt von RB Leipzig findet also – so niemand einen Wettpaten findet, dem man nachweisen kann, dass er die Auslosung manipulieren ließ – im DFB-Pokal gegen den VfL Wolfsburg statt. RB Leipzig vs. VfL Wolfsburg, 500.000 vs. 120.000 Einwohner, gegründet 2009 vs. gegründet 1945, Red Bull vs. Volkswagen, Pacult vs. Magath, Sachsenpokal-Sieger vs. ehemaliger Deutscher Meister. Wolfsburg ist sicher nicht das hochemotionale Traumlos, das in einigen anderen Fällen denkbar gewesen wäre. Wolfsburg dürfte auch nicht unbedingt das Stadion komplett füllen. Und trotzdem ist es ein prima Los.

Das fängt bereist beim Gästetrainer an, der im letzten Jahr schon mit Schalke zum Freundschaftsspiel bei RB Leipzig antrat und innerhalb der letzten 12 Monate einige Male schon auf der vituellen RB-Trainerbank saß, wenn es denn nach den Vertretern der Medien und ihren immer aufgeladeneren Storys über Männerfreunschaften und eine wachsende Anzahl von Millionen und Aber-Millionen an Verdienst- und Investitionsmöglichkeiten gegangen wäre. Felix Magath ist durch das vergangene Jahr in der öffentlichen Wahrnehmung fast schon stärker mit RB Leipzig verknüpft als der Großteil der derzeitigen Angestellten. Schon das macht das Los VfL Wolfsburg zu einer besonderen Geschichte.

Dazu ist der VfL sportlich gesehen von höchstem Niveau in Deutschland. Das Team wird in der kommenden Saison definitiv zu der besseren Hälfte der Bundesliga und somit mindestens zur deutschen Top 10 gehören. Auf so viel Klasse, ganz egal wie das Magathsche Kadergewechsel dann ganz konkret aussieht, kann man sich eigentlich nur freuen. Zumal Magath derzeit noch nicht allzuviele Neuverpflichtungen getätigt hat. Auch letztes Jahr auf Schalke passierte vieles erst kurz vor oder nach Saisonbeginn. Sollte das in Wolfsburg auch so zugehen, dann hätte RB Leipzig sogar noch eine leicht erhöhte Außenseiterchance. DFB-Pokal: RB Leipzig gegen VfL Wolfsburg weiterlesen

Wochen(end)splitter V

Auf denn in den letzten Spieltag der zweiten Saison  des Vereins RB Leipzig. Gegner wird heute um 13.30 Uhr der TSV Havelse sein. Für den geht es noch gegen den Abstieg. 3 Punkte und 9 Tore gilt es auf den 1.FC Magdeburg, der zu Hause gegen Holstein Kiel antritt, aufzuholen. Nunja, eine hochspannende Tabellenkonstellation sieht anders aus.

Für RB Leipzig geht es in dem Spiel derweil um nicht mehr viel. Im besten Fall baut man die Heimserie auf neun Siege in Folge aus. Im noch besseren Fall spielen die beteiligten RasenBallsportler ein lockeres Spielchen herunter, verlängern nicht noch die sowieso schon lange Verletztenliste und bestreiten dieserart eine Trainingseinheit unter Wettkampfbedingungen.

Was eine gute Form der Vorbereitung auf das letzte Pflichtspiel der Saison, auf das Sachsenpokal-Finale nächsten Mittwoch gegen den Chemnitzer FC sein dürfte. Der abschließende Höhepunkt der zuweilen etwas unbefriedigenden Saison. Die Chance wenigstens in diesem einen Spiel noch einmal dem sportlichen Krösus der Regionalliga Nord ein Bein zu stellen. Die letzte, bevor sie in die dritte Liga entschwinden, wo sie falls alles schief läuft auf ihr offensives Lebensversicherungstrio Garbuschewski, Förster und auf jeden Fall Löwe verzichten müssen (broken Link). Das wäre heftig und würde die Chemnitzer Träume von weiteren Schritten nach vorn im Profifußball wohl etwas bremsen.

Wer im Spielerkreise noch – vielleicht ja auch aufgrund unklarer Vertragsverhältnisse – ein wenig Motivation braucht für das Sachsenpokal-Finale, nehme sich mal den spöttelnden CFC-Sportdirektor Manfred Kupferschmied zur Hand. Der träumt schon vom baldigen Aufstieg in die zweite Bundesliga und hat dementsprechend in der Freien Presse ein wenig Höhenluft bei der Kaderplanung:

Von RB Leipzig werden wir niemanden verpflichten, denn den RB-Spielern fehlt das Sieger-Gen.

Klar, in Chemnitz sickert langsam der sportliche Erfolg in die Rhetorik ein. Was völlig in Ordnung ist, aber dem einen oder anderen RasenBallsportler vielleicht ja trotzdem einen besonderen Blick auf den kommenden Mittwoch verschafft. Ich für meinen Teil spekuliere übrigens darauf dem Projekt sportliche Replik auf Herrn Kupferschmied vom Block C (Gegengerade) aus zuzusehen. Was bedeutet, dass am besten alle möglichst bald eins, zwei, viele Karten für den Block A kaufen, sodass man sich gezwungen sieht, auch gegenüber aufzumachen. Unwahrscheinlich, ich weiß.

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Mourinho und Red Bull Leipzig: Was läuft da wirklich?

9 Jahre und 150 Spiele dauerte es bis Jose Mourinho wieder eine Heimniederlage miterleben musste. Ausgerechnet als Trainer der Königlichen aus Madrid! Folge: 8 Punkte Rückstand in der spanischen Meisterschaft auf Erzfeind Barcelona. Geholt wurde er von Real aber für Titel. Deshalb steht er in der spanischen Hauptstadt nach einem reichlichen halben Jahr bereits vor dem Aus.

Doch er wird weich fallen. Nach Informationen von rotebrauseblogger.de hat Mourinho ein Angebot von Red Bull. Bullen-Chef Dietrich Mateschitz persönlich will den portugiesischen Startrainer verpflichten. Hintergrund ist das bisher enttäuschende Abschneiden von RB Leipzig. Der Leipziger Verein sollte das Flaggschiff des Fußballs bei Red Bull werden, wird aber in diesem Jahr voraussichtlich in der deutschen 4.Liga am Aufstieg scheitern. Eine nicht eingeplante Ehrenrunde!

In den vergangenen Monaten waren bereits Ralf Rangnick und Felix Magath bei den Leipzigern im Gespräch. Beide nahmen aber kurzfristig von der anspruchsvollen Aufgabe Abstand. Damit ist der Weg frei für Jose Mourinho, der nach rotebrauseblogger-Informationen in Leipzig umgerechnet 27 Trillionen Euro verdienen soll und freie Hand bei der Kadergestaltung hat. Alle Macht für Jose Mourinho! Läuft damit die Zeit von Fußball-Oberbulle Dietmar Beiersdorfer ab?

Tomas Oral, aktueller und erfolgloser Coach bei RB Leipzig gibt sich derweil (noch?) gelassen: „Es wird immer viel geredet in der Öffentlichkeit. Aber das interessiert mich alles nicht. Für uns geht es darum, konsequent weiter zu arbeiten und den nächsten Schritt zu machen. Es ist aber natürlich eine Ehre für mich, dass mein Name in einem Atemzug mit dem von Jose Mourinho genannt wird.“

Thomas Linke, Sportdirektor bei RB Leipzig versucht noch zu dementieren: „Jose Mourinho ist bei uns überhaupt kein Thema. Punkt.“ Doch klar ist auch: Dementis sind im Fußball nichts wert. Für Jose Mourinho ist bei den Roten Bullen immer Platz. Die nächsten Tage und Wochen dürften spannend werden.

(fiktive Quelle: BILDMDRLVZOE24.DE)

[Achtung Satire]

Ralf Rangnick und Felix Magath: Trennendes und Verbindendes

Ach lieber FC Schalke 04: Ein bisschen dankbar kann ich Ihnen ja auch sein, dass Sie Felix Magath letzte Woche kurz entschlossen entkernt haben. Schließlich kann ich mich jetzt wieder auf meinen eher negativ-distanzierten Blick aufs Schalker Sportgeschehen zurückziehen, den ich noch bis vor der aktuellen Saison mein Eigen nannte. Das erleichtert auch ein wenig den Blick auf die Spieltage in den Fußballligen und das Lesen von Artikeln, wenn man Sie und Ihr Vorkommen darin wieder an den Rand schieben kann. Obwohl, ein bisschen schade ist es natürlich schon, dass das ansatzweise Mitfiebern mit Ihrer Mannschaft gerade in so sportlich wertvollen Spielen wie dem Champions League Viertelfinale nun ziemlich flach fällt. Ich weiß, dass Otto Rehhagel auch mal einen UEFA-Cup-Sieg quasi kurz vor dem Erreichen an seinen Nachfolger Franz Beckenbauer abgeben musste. Aber mal ehrlich, dass sich Ralf Rangnick nun ins gemachte Nest zweier Pokalwettbewerbe setzt und mit dem DFB-Pokal wohl den ersten Titel seiner Karriere abholen wird, ist ziemlich arg gewöhnungsbedürftig.

Dass Sie sich, lieber Ralf Rangnick anfänglich ob dieser Konstellation zu zieren schienen, kam bei mir als ein netter Zug an. Bis Sie bei Schalke Ihren ersten Tag verbringen durften und diesen zum Plaudern mit der Presse nutzten und dort dann feststellten, dass Sie mit Hoffenheim nach Berlin gefahren wären, wenn Sie dort nicht gegangen (worden) wären und Ihnen somit das Fahren nach Berlin (und auch der Pokal?) sowieso von Hause aus ein wenig zusteht. Vermutlich Ihnen als Fußballfachmann vor allem. Genau jener Fachmann, der noch gar nicht mit der Mannschaft gearbeitet hat, das Schalker Spiel in Leverkusen nur am Fernseher verbrachte und trotzdem schon alles über den Club und die Magathschen Fehler weiß. Kader zu groß und wahllos zusammengestellt, eine Mannschaft, die nicht weiß, wie sie Gegner in Bedrängnis bringen kann, die Spieler zu ungleich behandelt und Spieler wie Holtby und Moravek zu Unrecht verliehen. Ralf Rangnick und Felix Magath: Trennendes und Verbindendes weiterlesen

Dementidementierer

Felix, der Glückliche, wird weich fallen. Falls er den Stress satt hat, in Ruhe ein Team aufbauen möchte und noch Geld braucht, reicht ein Anruf beim stets erfolgsorientierten Herrn Mateschitz. Im Reich der Roten Bullen ist trotz des gestrigen Dementis Platz für den dreifachen Meistertrainer und seine Wünsche. (Steffen Enigk, LVZ-Redakteur, nachdem Thomas Linke Spekulationen über Felix Magath als Trainer von RB Leipzig dementiert hatte in der LVZ vom 17.03.2011 )

Und ein Tag später schon war Felix Magath in Wolfsburg angestellt. Tut das was zur Sache? Vermutlich nicht. Wenn man schon derart offensiv öffentlich zeigt, dass das, was handelnde Akteure äußern, für die eigene Meinungsbildung überhaupt keine Rolle spielt, dann wird die Meinung wohl auch nicht von Fakten widerlegt. Vielmehr wird die neue Sprachregelung ein ‘Dann eben in ein paar Jahren Magath bei RB Leipzig’ sein. Ein Narrenspiel der Geschichtenproduktion in den Medien ist das, was in den letzten knapp 2 Wochen rund um Magath und Red Bull und Leipzig passiert ist. Magath schaut sich nach einem Haus in Salzburg um, hieß es irgendwo. 8 Millionen würde RB an Gehalt für eine Magath-Verpflichtung zahlen, schrieb die BILD, wenn ich mich recht erinnere. Und Enigk, Steffen toppt das ganze und zeigt, dass ihn Dementis nur interessieren, weil er mit ihnen nach dem schrägen Motto ‘wer dementiert, der gibt etwas nicht zu, was aber tatsächlich stimmt’ oder anders ‘wer dementiert, schwindelt’ verfahren kann. Man muss sich nur mal versuchen vorzustellen, wie ein Dementi aussehen müsste, damit zum Beispiel ein Steffen Enigk es glaubt. Schwer das.