Fußballfesttage feiert man ja auch nicht alle Nase lang. Flutlichtspiel mit 30.000 Zuschauern. Dazu ein Pflichtspiel gegen einen Bundesligisten. In Sachen Fußball könnte es wesentlich schlechtere Konstellationen geben. Dass man dann dem Favoriten unterliegt, gehört eigentlich zu den ganz normalen Dingen, über die man nicht wirklich lamentieren muss. Und trotzdem fühlt sich das 0:2 von RB Leipzig gegen Augsburg beim dem Gastgeber zugeneigten Beobachter als das an, was es letztlich eben ist, als Niederlage. Und als unangenehm frühes Ende der DFB-Pokal-Reise.
In der Startaufstellung tauchte entsprechend der Spekulationen vor dem Spiel nicht ganz unüberraschend der Name Carsten Kammlott an der Stelle von Spielgestalter Thiago Rockenbach auf. Sodass aus dem gewohnten 4-3-1-2 irgendwas zwischen 4-3-1-2 und 4-3-3 wurde. Die Idee dahinter lag auf der Hand. Einerseits mit den drei Offensivkräften das Aufbauspiel der Augsburger über Innenverteidiger und Sechser Daniel Baier aggressiv zu stören und andererseits Optionen für das Vertikalspiel, also das schnelle Spiel in die Spitze zu haben.
Das klang auf dem Papier gut, sinnig und auf den Gegner zugeschnitten, hinterließ aber auf dem Platz dann doch einige Fragezeichen. Denn die Augsburger entzogen sich der ersten Pressinglinie, indem sich die Innenverteidiger teilweise extrem tief und bis an die eigene Strafraumgrenze fallen ließen und von dort das Spiel eröffneten. Was dazu führte dass die erste RB-Pressinglinie zwar relativ hoch in des Gegners Hälfte stand, oft aber (weil man die drei bis fünf Meter bis zum gegnerischen Sechzehner dann doch nicht mehr schloss) ohne direkten Zugriff auf die Gegenspieler zu haben. Die das dazu nutzten, einige Male relativ präzise in die notwendig großen Räume zwischen Stürmern und Mittelfeld- bzw. Verteidigungskette von RB Leipzig zu spielen.