Abseits des Alltags

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht zur Erstrunden-Begegnung im DFB-Pokal RB Leipzig gegen FC Augsburg (02.08.2013, 20.00 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Alexander Zorniger, Daniel Frahn und Tobias Willers.]

So richtig groß ist die Wahrscheinlichkeit nicht, dass man in zwei aufeinanderfolgenden DFB-Pokalauslosungen (an denen man teilnimmt) (in unterschiedlichen Jahren versteht sich) den gleichen Gegner zieht. Zumindest nicht, wenn die frühen Runden mit 32 bzw. 64 Teams gelost werden. Und doch wollte es der Zufall so, dass RB Leipzig bei der zweiten DFB-Pokalteilnahme zum zweiten Mal den FC Augsburg als Gegner zog. Diesmal eine Runde früher als beim letzten Versuch vor zwei Jahren, der für RB Leipzig mit einem Ausscheiden aus dem bundesweiten Pokalwettbewerb als großer Bühne für die sportliche Selbstdarstellung endete.

Die Leserinnen und Leser, die damals dabei waren, werden sich sicherlich noch gut erinnern, dass damals Jos Luhukay mit der in Augsburg nicht unumstrittenen Maßnahme, quasi mit einer B-Elf aufzulaufen, alles richtig machte und ein rumpeliges 1:0 mit nach Hause nahm. Letztlich war das Funktionieren der taktischen Ordnung der gewinnbringende Punkt, dank der man RB 90 Minuten lang fast vollständig vom eigenen Tor fern hielt und vorn eine (bzw. die eine) Chance abeklärt nutzte. “Erste Liga, keiner weiß warum”, hallte es (nicht ganz zu Unrecht) durch die Red Bull Arena als Reaktion auf die Vorstellung des Bundesligisten, aber letztlich taten die Gäste mit einer durchschnittlichen bis guten Zweitligaaufstellung genau soviel wie nötig (aber auch kein Prozent mehr).

Nimmt man dies als Maßstab, wird die Neuauflage des Duells sicherlich ein komplett anderes Spiel mit sich bringen. Denn der aktuelle Coach Markus Weinzierl wird nicht noch einmal mit einer B-Elf antreten, sondern eine Woche vor dem Bundesligastart seine aktuelle Stammformation in den letzten scharfen Test, der auch finanziell wichtig für den Verein sein dürfte, schicken.

Wobei das mit der Stammelf derzeit etwas relativ ist, denn ‘dank’ verschiedener Verletzungen stehen dem Trainer, unter dem Augsburg als siebtbestes Team der vergangenen Bundesliga-Rückrunde abschloss, sowieso nicht mehr allzuviele Optionen zur Verfügung. So steht im Sturm bspw. einzig Sascha Mölders als relevante Möglichkeit zur Verfügung. Als verletzungsbedingte Ausfälle sind nach akutellem Stand Stammkeeper Alexander Manninger, Marcel de Jong, Andreas Ottl, Tobias Werner und die Stürmer Aristide Bancé und Mathias Fetsch anzusehen. Sodass sich die Mannschaft von Markus Weinzierl mehr oder weniger von selbst aufstellt.

Dabei werden aus dem 18er-Kader des letztmaligen Aufeinandertreffens zwischen RB Leipzig und dem FC Augsburg auf Gästeseite ziemlich sicher nur die Verteidiger Paul Verhaegh und Jan-Ingwer Callsen-Bracker (saß damals auf der Bank) in der Startelf stehen. Dazu könnte Keeper Mohamed Amsif kommen, der sich mit Marwin Hitz um die Rolle des Manninger-Ersatzmanns duelliert. Abgesehen von diesen drei Spielern wird auf Augsburger Seite niemand mehr im Kader stehen, der vor knapp zwei Jahren den Einzug ins Achtelfinale sicherte. (Kleine Randnotiz noch, dass mit Akaki Gogia damals ein Spieler auf der Bank saß, der sich nun in der dritten Liga wiederfindet und vor knapp zwei Wochen beim Ligaauftakt im Hallenser Trikot 45 Minuten lang gegen RB Leipzig offensiv wirbeln durfte.)

Auf RB-Seite werden es mit Frahn, Rockenbach, Röttger, Schulz, Ernst, Müller, Sebastian, Kammlott und eventuell Bellot, Franke und Heidinger zwischen acht und elf Spieler aus dem 2011er Kader in den aktuellen DFB-Pokal-Kader schaffen. Auch dies ein Indiz, dass in den letzten zwei Jahren eher Konstanz als permanenter Durchlauf in Sachen Kaderplanung bei RB Leipzig die Maxime war. Wenn man jedenfalls so etwas wie eine Revanche als Thema für die Partie ausgeben will, dann finden sich auf RB-Seite zumindest noch einige, die nicht noch mal verlieren wollen. Auf der Seite der Gäste gibt es dagegen kaum noch jemanden, der mit dem Revanche-Thema irgendetwas anfangen kann.

Darin zeigt sich auch, dass Augsburg in den letzten zwei Jahren versuchte, den Weg der Konsolidierung in der Bundesliga zu gehen. Aufstieg 2011, dann erst mal nicht absteigen und gleichzeitig den Kader so umbauen, dass man mittelfristig vielleicht nicht jedes Jahr bis zum letzten Spieltag gegen den Abstieg spielen muss. Dieses Ziel ist nicht unambitioniert für einen Verein, der zur Top 20 in Deutschland zählen dürfte und dementsprechend in einem schlechten Jahr (und die aktuelle Ausfallliste macht da nicht so richtig viel Mut) auch jederzeit aus der Bundesliga herausfallen kann. Läuft es allerdings gut und Markus Weinzierl steht für zielorientiertes, taktisch fundiertes Arbeiten, dann kann auch mal Platz 12 herausspringen. Viel weiter nach oben dürfte es aber beim besten Willen aktuell nicht gehen.

Weh getan haben dem FC Augsburg vor der Saison sicherlich die Abgänge der beiden Südkoreaner Dong-Won Ji (Sturm) und  Ja-Cheol Koo (Mittelfeld), die nach Leihen wieder zu ihren Stammvereinen zurück mussten, auch wenn Augsburg sie gerne noch behalten hätte. Ersetzen sollen sie die Neuzugänge Halil Altintop und Raphael Holzhauser. Ersterer ist sicherlich noch aus der Bundesliga bekannt (Schalke, Frankfurt, Kaiserslautern), hat eine insgesamt ganz gute Torquote von 47 Treffern in 236(!) Bundesligaspielen und will nach einem zweijährigen Gastspiel in der Türkei in der Bundesliga noch mal zeigen, was er drauf hat. Letzterer ist ein vom VfB Stuttgart ausgeliehenes Talent aus Österreich, der in Augsburg seinen Bundesliga-Durchbruch schaffen will. Bei beiden muss man allerdings auch abwarten, wie gut sie schon in das Augsburger Spiel passen.

Kadertechnisch dürften sich also bisher Abgänge und Zugänge qualitativ etwa die Waage halten. Größeren Bedarf gibt es eigentlich nur noch hinter Sascha Mölders, denn auf Bancé setzt man eigentlich nicht mehr und weder Mathias Fetsch noch Bajram Nebihi können aktuell als adäquate Backups gelten. Wenn bei Augsburg also derzeit eine Schwäche auszumachen ist, dann ist es die Kadertiefe im Sturmbereich. Wobei Schwäche in einem Duell mit einem Drittligisten auch immer relativ ist.

Taktisch dürfte der FC Augsburg mit einem 4-1-4-1 anreisen, das sich im Spiel gegen den Ball, aber auch offensiv flexibel in ein 4-4-2 verschieben lässt. Gegen diese Formation dürfte Alexander Zorniger auf das gewohnte 4-3-1-2 zurückgreifen. Was nicht heißt, dass die Zehner-Position auch ein nomineller Zehner einnimmt. Da wäre genauso gut ein hängender Stürmer denkbar, sodass nominell ein 4-3-3 entsteht, das auf dem Platz aber trotzdem eher als 4-3-1-2 erscheint oder wenn die Außenstürmer abklappen und deer mittlere Stürmer presst gar ein 4-3-2-1 ergibt.

Hintergrund dieser taktischen Prognose ist der Sechser der Augsburger Daniel Baier, der eher der spielstarke Sechser und so zentrale Figur im Spielaufbau ist und den es mit einem Zehner oder seinem Äquivalent eines hängenden Stürmers aus dem Spiel zu nehmen gilt. Durch das Zustellen der Spielaufbauoptionen gilt es auch die Diagonalpässe auf die Außen (vermutlich Hahn und Philp), die RB Leipzig im Test gegen Werder Bremen eher weniger gut verteidigte und die Wege zu den offensiv-zentralen Optionen Moravek und Altintop zu unterbinden. Alles in allem anspruchsvoll, aber auch nicht unlösbar, wenn man im Spiel gegen den Ball vor allem in der vorderen Linie genau agiert. Tut RB Leipzig das allerdings nicht, dann können ihnen die Bälle aber auch gut und gerne mal um die Ohren fliegen.

Auf Seiten der RasenBallsportler dürfte im groben die selbe Formation auflaufen, wie sie dies bereits in Halle und gegen Münster tat. Wenn es denn tatsächlich auf ein 4-3-1-2 oder ein 4-3-3 hinausläuft. Das einzige Fragezeichen stünde dann hinter Thiago Rockenbach als wichtiger Position im Spiel gegen Daniel Baier. Da Alexander Zorniger aber weiterhin von Rockenbach überzeugt scheint, dürfte der wohl auch seine 60 bis 65 Minuten, die er aktuell meist spielt, kriegen.

Weswegen die möglichen Aufstellungen (von kurzfristigen Ausfällen abgesehen) so aussehen könnten:

  • RB Leipzig: Coltorti – Müller, Hoheneder, Willers, Jung – Fandrich, Kaiser, Schulz – Rockenbach – Poulsen, Frahn
  • FC Augsburg: Hitz/ Amsif – Verhaegh, Callsen-Bracker, Klavan, Ostrzolek – Baier – Philp, Moravek, Altintop, Hahn – Mölders

Wenn man in diesem Duell auf etwas nicht hoffen sollte, dann darauf, dass der Bundesligist den frischen Drittligisten unterschätzt. Erstens ist es das erste Pflichtspiel für Augsburg und jeder, der aufläuft, wird zeigen wollen, dass er auch für die nächsten Bundesliga-Spiele in die Startelf gehört. Und zweitens geht es zu RB Leipzig und somit zu einem nicht ganz gewöhnlichen Drittligisten, dem der Ruf des Geldes vorauseilt und gegen den man sicherlich auch als Bundesligaspieler zeigen will, wo der sportliche Hammer hängt. Oder anders gesagt: Ausgerechnet gegen ‘Red Bull’ will man sich wohl nun wirklich nicht blamieren.

Wobei das mit dem Geld natürlich relativ ist. Denn letztlich spielen hier auch auf Etatebene eben noch ein gut situierter Drittligist (bzw. finanziell ein durchschnittlicher Zweitligist) gegen einen Bundesligisten. Was sich entsprechend auch bei der Kaderbesetzung und der individuellen Klasse deutlich widerspiegelt. Zumindest ist es albern, wenn Augsburger Medien nach der Pokalauslosung darauf abhoben, dass sie auf einen Gegner mit unbegrenzten finanziellen Möglichkeiten treffen. Denn auch auf dieser Ebene ist Augsburg aufgrund seiner Ligenzugehörigkeit noch einige Nasenlängen voraus.

Möglicherweise ein kleiner Vorteil für RB Leipzig (neben der Augsburger Ausfallliste) könnte die Tatsache sein, dass man schon zwei Pflichtspiele in den Beinen hat, sprich zwei Wochen weiter ist als der FC Augsburg. Das ist sicherlich in Sachen Spritzigkeit durchaus nicht zu vernachlässigen, aber auch in Sachen Eingespieltheit. Gerade auf Augsburger Seite weiß man nach den Testspielen (zuletzt gab es eine 0:1-Niederlage gegen Malaga) sicherlich noch nicht so recht, wo man steht und ob die Abläufe in einem Pflichtspiel schon so funktionieren, wie sie sollen. In den letzten zwei Jahren hatte man jedenfalls immer sehr große Schwierigkeiten in der ersten Saisonhälfte.

Fazit: Mit dem Spiel RB Leipzig gegen den FC Augsburg wartet abseits des sowieso schon spektakulären Ligaalltags noch mal ein zusätzliches Highlight, denn allzu oft kommt es nicht vor, dass man in Leipzig einen Bundesligisten zu einem Pflichtspiel begrüßen darf. Das ist für den Leipziger Fußballinteressierten die Chance, mal wieder bei RB Leipzig lunschen zu kommen. Für den Anhänger ist es die Chance, mit seinem Verein im Duell mit einem höherklassigen Gegner mitzufiebern. Und für den Verein ist es die Chance, sich sportlich einer überregionalen Öffentlichkeit zu präsentieren und vielleicht auch für Furore zu sorgen. Wenn taktisch alles mindestens sehr gut umgesetzt wird, dann hat RB Leipzig sicherlich keine schlechten Chancen, das Spiel eng zu halten. Aber dafür muss dann trotzdem einiges passen. Denn letztlich bleibt es von den sportlichen Voraussetzungen her ein Duell eines guten bis sehr guten Drittligisten gegen einen durschnittlichen Bundesligisten. Und ein Heimsieg wäre (eine gern genommene) Überraschung, während ein Weiterkommen der Gäste der zu erwartende Normalfall ist.

[Wer das Spiel RB Leipzig gegen FC Augsburg nicht vor Ort verfolgen kann und am 02.08.2013, ab 20.00 Uhr trotzdem dabei sein will, nutze die üblichen Kanäle, also Liveticker und das Fanradio oder greife über Sky auf die Liveübertragung zu. Vielleicht gibt es ja auch irgendwo Kneipen, die die Sky-Übertragung im Programm haben]

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Bisherige Duelle RB Leipzig vs. FC Augsburg

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Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel RB Leipzig vs. FC Augsburg mit Alexander ZornigerDaniel Frahn und Tobias Willers.

14.43

Und noch als Nachtrag: Die schon bekannte Vorverkaufszahl wurde noch mal bestätigt. Mehr als 22.000 Tickets sind bereits weg. Jetzt aber..

14.42

Ach ja, schöne Restwoche noch und viel Spaß mit dem langsam immer stärker werdenden Kribbeln..

14.41

So, das war es für heute. Relativ umfangreich mit einigen Fragen und vielen Antworten. Noch zweimal schlafen und dann wird man sehen, was das alles auf dem Platz wert ist. Man darf sich sicherlich auf ein hochspannendes Duell, Flutlicht und ein Fußballfest freuen.

14.39

Zorniger zur Manninger-Verletzung (Torwart): “Ist egal, ob Manninger, Amsif oder Hitz im Tor stehen. Wir haben Leute, die den Ball auch an einem Erstligatorwart vorbeibringen.”

“Vorbereitung ist exakt gleich, wie bei anderen Spielen. Vormittags werden wir am Freitag noch mal trainieren und dann treffen wir uns nachmittags im Hotel.” “Unser Umschaltspiel hatte jetzt schon eine hohe Qualität. Schwierig ist der Switch zwischen schnellem Umschalten und Ballbesitzspiel.” Schwierig sei es, weil es unterschiedliche Laufwege und Feldpositionen bedeute (einmal schnell tief, das andere mal breit).

Zorniger meint noch, dass die Euphorie im Umfeld nicht hoch genug sein kann. Aber ihm sei es wichtig zu betonen, dass man gegen einen Bundesligisten spielt. “Ein Schuss Realität tut gut.”

Zu Luge: “André muss sich im Umschaltspiel deutlich verbessern. Haben ein Rennpferd, dem wir beibringen müssen, dass  es nicht immer nur nach vorn geht, sondern man nach Ballverlust auch immer gleich nach hinten arbeit muss. Hat einen langfristigen Vertrag und wir werden langfristig mit ihm arbeiten.” Gehe darum, dass man an sich arbeitet und die Fähigkeiten, wegen denen man verpflichtet wird, auch zu zeigen. Kader sei überragend, von daher sei es auch nicht überraschend, wenn ein Luge mal nicht im Kader landet. “Nicht zaudern, Gas geben.” Habe aber auch kein Problem, Luge in den Kader zu berufen, wenn es sich in Bezug auf das Spiel und die zu erwartenden taktischen Rollen anbietet.

“Müssen bei den Standardsituationen gegen Augsburg sehr, sehr aufmerksam sein und die Absicherung des eigenen Angriffs pedantischer betreiben. Wollen nicht in Kontersituationen laufen. Wenn wir in einem Heimspiel als Drittligist vom Bundesligisten ausgekontert werden, dann würde ich mich ärgern.”

14.28

Nun der Coach Alexander Zorniger zu Augsburg: “Freuen uns alle. Haben uns die Teilnahme am DFB-Pokal hart erarbeitet. Denke immer noch gern an das Finale gegen Chemnitz zurück. Gehen die Aufgabe jetzt mit aller Demut an. Ist ganz wichtig festzuhalten, dass es ein Bundesligist ist. Augsburg ist immer noch erste Liga. Mannschaft und Trainer werden uns nicht unterschätzen. Wenn es irgendwo eine Chance gibt, werden wir versuchen, sie zu nutzen.”

Zu Weinzierl: “Die Rückrunde letztes Jahr war interessant, wie Augsburg gespielt hat. Unglaubliche mannschaftliche Geschlossenheit. Haben gefühlt eine optimale Rückrunde gespielt.” Hält Weinzierl für einen sehr, sehr guten Trainer. “Gefühlt hat er einen richtig guten Job gemacht.”

Quervergleiche zu den Testspielen von Augsburg seien nicht möglich. Betont immer wieder, dass Augsburg ein Erstligist ist und dementsprechend zu den Top18 gehört. Mannschaftlich und individuell sehr gut. “Ärgerlich, ich hätte gern eine Truppe, die arroganter an die Sache herangeht. Das wird uns nicht vergönnt sein.”

“Sehe es nicht als Nachteil, schon in einem kleinen Pflichtspielrythmus zu sein. Haben schon gezeigt, dass wir Qualitäten haben.” Ein Einstürmersystem sei auch im DFB-Pokal kein Thema. Es werden zwei oder drei Stürmer auflaufen. “Werden es nach wie vor offensiv angehen.”

Es gebe Überlegen für personelle Veränderungen. “Müssen noch aggressiver in jeder Situation gegen den Ball arbeiten. Das lädt sich dann auf der Viererkette in der Abwehr ab. Gros der Mannschaft werde aber so aussehen, wie in den letzten Wochen. Bin kein Fan von Rotation und Wechseln wegen Nuancen. Tendiere zu Konstanz. Es werden alle Spieler ihre Chance kriegen, sich zu präsentieren. Ich erinnere da an Bastian Schulz, der letztes Jahr anfangs nicht drin war und dann zum unverzichtbaren Stammspieler wurde. Erwarte von den Spielern, dass sie ihren Job erfüllen.”

Joshua Kimmich fällt weiter aus. Matthias Morys werde jetzt wieder fit, seit gestern im Mannschaftstraining. “Den hätte ich sehr, sehr gern auf der Bank.” Lobt seine Qualitäten (“Hat die Überzeugung und die  Schnelligkeit.”), weiß aber noch nicht, ob es für die Bank reicht.

“Bin froh, dass ich einen ausgeglichenen Kader hab. Tut mir leid, dass fünf von den fitten Spielern nicht dabei sein können. Aber das gehört auch dazu.”

Weinzierl werde, so vermutet Zorniger, eine Mannschaft auf den Platz schicken, die eine Woche später auch gegen Dortmund auflaufen soll.

14.13

Zuerst sind die Spieler dran. Daniel Frahn und Tobias Willers.

Frahn na klar zu Wolfsburg und den DFB-Pokal-Erinnerungen..: “Sehr positive Erinnerungen zum Spiel gegen Wolfsburg. Gegen Augsburg sind wir vor zwei Jahren unglücklich ausgeschieden. Aber man sieht sich immer zweimal im Leben und deswegen freuen wir uns auf  Augsburg. Wollen sie wegbügeln.”

Willers: “Freue mich auf das Spiel.”

Frahn: “Bin ein Youtube-Freak und ziehe mir dort meine Tore praktisch jede Woche rein. Unter anderem auch die Wolfsburg-Zusammenfassung. Von daher habe ich die Tore schon einige Male  gesehen.”

Frahn: “Haben gegen Halle gewonnen, hätten gegen Münster gewinnen müssen. Sind gut in Form, haben eine gute Truppe und viele Zuschauer, die uns nach vorn peitschen. Wenn wir einen guten Tag haben und Augsburg einen nicht ganz so guten, kann dasselbe passieren wie vor zwei Jahren gegen Wolfsburg.”

Willers: “Haben gegen Münster nur zwei Torchancen zugelassen. Wollen aggressiv spielen und wenn uns das gelingt  können wir auch die Offensive von Augsburg im Griff haben.”

Frahn: “Sind auf jeden Fall Außenseiter. Augsburg hatte eine prima Rückrunde letzte Saison gespielt. Augsburg ist klarer Favorit, aber wir haben unsere Chancen, wenn wir das reinwerfen, was wir die ganze Woche trainieren.”

Frahn: Beim letzten Mal habe Augsburg aus einer Chance ein Tor gemacht und deswegen sei man letztlich ausgeschieden.

Willers: “Heimrecht ist von Vorteil. Sollten nur an Augsburg denken und nicht an künftige Traumlose.”

Frahn: “Im DFB-Pokal gibt es keine speziellen Traumlose. Alle Spiele sind für einen Drittligisten Traumlose.”

Frahn: Durch Yussuf als Sturmpartner verändere sich auch seine Rolle. Stehe nun auch mal tiefer und lasse Bälle “klatschen” und versuche Poulsen mit seiner Schnelligkeit in der Tiefe zu finden. Mit Kutschke als Partner sei die Devise oft ein langer Ball gewesen, was bei Poulsen nicht mehr ganz so ist.

Willers spricht über die Hierarchie in der Mannschaft und dass da Frahn und Coltorti oben stünden, er aber seine tragende Rolle finden werde.

Frahn findet, dass man das letzte Spiel gegen Augsburg taktisch nicht mit dem kommenden vergleichen kann, weil sich beide Mannschaften erheblich verändert hätten. Man fange heute mit der direkten Spielvorbereitung an.

13.57

Gleich geht es los. Tobias Willers ist schon da. Die Presse trudelt langsam ein. Sonderlich viel bahnbrechende Aussagen sind allerdings eher nicht zu erwarten. Also nicht so etwas, wie Tim Lobinger heute im Zeitungsinterview verkündete, der davon sprach, dass RB mannschaftlich weiter sei als Augsburg. Eine Aussage, bei der man erst mal leicht schlucken muss..

13.52

Zurück zum Sport. Da Augsburg noch kein Pflichtspiel bestritten hat, ist es auch schwierig einzuschätzen, wo sie gerade stehen. Sie haben eine Reihe von Verletzten, aber sicherlich individuell weiterhin die Klasse, in Leipzig zu bestehen. Wenn sie ihr System durchkriegen, werden sie gewinnen. Aber genau darin besteht die entscheidende Frage, denn RB hat taktisch sicherlich auch die Möglichkeiten, Augsburg weh zu tun. Prognosen fallen aber sehr schwer. Ich würde ein lockeres 35:65 bis 40:60 aus RB-Sicht schätzen. Nicht chancenlos, aber eben doch Außenseiter.

13.46

In eigener Sache für die, die es gestern nicht mitbekommen haben, noch der Hinweis auf den Aufruf, den rotebrauseblog dauerhaft auf eine vernünftige wirtschaftliche Basis zu stellen. Und einen herzlichen Dank für all die Verlinkungen, Retweets, Spenden und Neublocker, die es bisher schon gab.

13.43

Augsburg-Coach Weinzierl hat heute in der LVZ schon mal RB Leipzig in den höchsten Tönen gelobt und gewarnt, dass man nur mit einer Bundesligaleistung weiterkommen könne. Alexander Zorniger wird wohl heute gegenhalten und die extreme Außenseiterrolle betonen. Irgendwo in der Mitte dürfte die Wahrheit liegen.

13.41

So, da sind wir schon. Es ist wieder mal DFB-Pokal-Zeit. Wieder mal Augsburg. Wieder mal ungefähr 30.000 Zuschauer. Bundesligist, perfektes Fußballwetter am Freitagabend. Viel besser geht es eigentlich nicht.

Ein Gedanke zu „Abseits des Alltags“

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