Schlagwort-Archive: Alexander Zorniger

Kaderkonstanz und vorbildliche (Teilzeit-)Jobber

Wir stehen jede Woche in der speziellen Beobachtung. Dann spielst du in Bischofswerda im Pokal und gewinnst da 3:0 und dann heißt es in den Medien – schöne Grüße an Frau Gabriel [BILD-Redakteurin/ Anmerkung rotebrauseblogger] – schon wieder was von ‘B-Elf’ und ‘rumpeln sich in die nächste Runde’. Keine Mannschaft der Welt spielt über eine ganze Saison auf Top-Niveau. Da muss man auch mal sagen „Jungs, ihr macht alle einen richtig guten Job dieses Jahr.“ Wir haben fünf Spieler zu Hause, die Vollgas mitziehen (z.B. Karikari und Hoffmann). Und am Wochenende kriegen sie dann die Info, dass sie in der zweiten Mannschaft spielen. Da fällt mir ein Stein vom Herzen, dass alle mitziehen. (Alexander Zorniger auf der Pressekonferenz nach dem 1:0 von RB Leipzig in Zwickau.)

Das ist tatsächlich ein sehr erstaunliches Phänomen, das sich vermutlich auch darin begründet, dass in dieser Saison die Erfolgsquote relativ hoch ist und die nicht verletzten Spieler mit den geringeren Einsatzzeiten (neben Hoffmann und Karikari wären noch insbesondere Sebastian und Koronkiewicz zu nennen) relativ wenig Anlass haben, eine Änderung im Team zu erwarten. Trotzdem, dass im Kader offenbar alle an einem Strang ziehen, ist bemerkenswert und dass die Spieler, die sonst wenig zum Zuge kommen, nach Bischofswerda fahren und dort einen völlig verdienten und sicheren Sieg einfahren, auch (Profis hin oder her, es sind zu guter Letzt vor allem Menschen..). Aber davor hatte ich ja schon im Bericht zum Sachsenpokal-Viertelfinale meinen Hut gezogen. Kaderkonstanz und vorbildliche (Teilzeit-)Jobber weiterlesen

Alexander Zorniger: “Im Moment fühle ich mich extrem wohl”

Vor reichlich vier Monaten wurde Alexander Zorniger Cheftrainer von RB Leipzig und hat recht schnell alle Zweifel an diesem erneuten Personalwechsel zerstreut. Er kam, sah und gewann mit seiner kommunikativ-herzlichen Art und seinem Sachverstand so ziemlich alle Fußballherzen. Zumindest von denen, die nur halbwegs mit den RasenBallsportlern mitfiebern. Schon längere Zeit auf meinem persönlichen Interview-Wunschzettel ganz oben platziert, stand Alexander Zorniger kürzlich Rede und Antwort zu seiner bisherigen Karriere, taktischen Präferenzen, Trainervorbildern, dem Wechsel aus der schwäbischen Heimat nach Sachsen und vielem mehr, was sonst im Alltagsgeschäft rund um die Regionalliga nur wenig beleuchtet wird.

Wissen Sie eigentlich, dass Sie bei Wikipedia einen Eintrag hatten, der wegen Irrelevanz gelöscht wurde? Begründung: Sie sind schließlich nur Trainer im „Amateurbereich“..

Nein, das habe ich noch nicht gewusst. Aber wenn ich mit Leuten über Fußball spreche, werde ich meine fachlichen Qualitäten nicht daran festmachen, ob ich bei Wikipedia bin oder nicht, egal ob ich in der ersten oder fünften Liga Trainer wäre.

Sie sind ja ein recht kommunikativer Typ und geben viele Interviews bzw. sind in den Medien häufig präsent. Gibt es eigentlich Fragen, die sie ständig erwarten, die aber nie gestellt werden?

Nein, eigentlich nicht. Das ist ja auch euer Job, dass ihr euch die Fragen raussucht, die für euch interessant sind. Ich frage mich eigentlich schon immer, was für mich der perfekte Fußball ist. Das ist nicht unbedingt für jemanden interessant, der vielleicht auch etwas mehr über den Menschen Alex Zorniger wissen will. Alexander Zorniger: “Im Moment fühle ich mich extrem wohl” weiterlesen

Pressekonferenz RB Leipzig vs. FC Energie Cottbus II

[Ab circa 21 Uhr hier an dieser Stelle – wenn Finger und/ oder Rechner nicht eingefroren sind – die ersten Worte nach der Partie von RB Leipzig gegen die U23 von Energie Cottbus. Gesprochen von Gästecoach Vasile Miriuta und RB-Häuptling Alexander Zorniger.]

21.14

Das war es schon. Viel Redebedarf gab es nach diesem klaren Sieg nicht. Alexander Zorniger wirkte sehr zufrieden, auch wenn ihm das gelegentlich offenbar zu viel Kleinklein war. Miriuta wirkte gefasst, er hatte ja so etwas schon erwartet. Seine jungen Cottbuser haben auch (noch) nicht die Qualität, um in so einem Spiel zu bestehen. Es dürfte für sie auch ziemlich schwer werden, die Klasse zu halten.

So, dürfen wir alle zufrieden ins Wochenende starten. Ein ebensolches wünsche ich allerseits. Morgen dann noch an dieser Stelle hier im Blog die Spielanalyse.

21.06

Miriuta: “Wir kennen Rangnicks Philosophie und RB hat einen neuen Trainer. Das tut der Mannschaft gut. Sie spielt besser als letztes Jahr. Das sind die Prozente mehr als in letzten Jahr.”

21.05

Zuerst wie immer der Gästecoach. Vasile Miriuta: “3:0. Wir haben 30 Minuten gut gespielt. Wir wussten, es wird ein schweres Spiel. RB ist das beste Team der Liga. Das zweite Tor haben wir verschenkt. Nicht einfach für unser junges Team. Nach dem 3:0 war die zweite Halbzeit vorbei. Wir wollten dann nicht das vierte oder fünfte Gegentor. Torverhältnis ist wichtig für uns. Ich hoffe, Leipzig geht nach oben. Viel Glück.”

Zorniger: “War ein sehr soueräner Auftritt der Jungs. Haben das sehr konzentriert angegangen. Es ist fast noch höher einzuschätzen als der emotionale Sieg in Magdeburg. Manchmal war der zweite Doppelpass wichtiger, als das Spiel in die Tiefe. Aber insgesamt 90 Minuten lang ein sehr konzentrierter Auftritt. Großes Lob an die Mannschaft und die Fans.”

21.02

Das war ja mal entspannt. Ich bin ohne größere Sorgen zum Spiel gekommen und habe in 90 Minuten nie welche gekriegt. Wer kritisch sein will – ich bin es nicht – darf bemängeln, dass es nur 3:0 ausging. Gleich die Trainer mit ihren Meinungen..

Zwischenspiel

[Direkt unter diesem Text der Liveticker von der Pressekonferenz einen Tag vor dem Spiel RB Leipzig gegen den FC Energie Cottbus II mit Alexander Zorniger, Daniel Frahn und Stefan Kutschke.]

Es wird wohl sowohl für den 1.FC Magdeburg als auch für RB Leipzig nach diesem bemerkenswerten Kampfspiel vor toller Kulisse in der vergangenen Woche eine erhebliche Aufgabe wieder zurück in den Ligaalltag zu kommen. Auf Magdeburg wartet bei Optik Rathenow eine unangenehme Aufgabe, bei der sie dank geographischer Nähe zumindest einige Fan-Unterstützung mitbringen dürften. Auf RB Leipzig wartet mit dem Freitagspiel (16.11., 19 Uhr, Red Bull Arena) gegen den Abstiegskandidaten Energie Cottbus II ein erhebliches sportliches Kontrastprogramm, bei dem es nicht wirklich viel zu gewinnen gibt, da jeder mit einem überzeugend erspielten Dreier rechnet.

Der eine oder andere dürfte so ein Spiel zum Charaktertest erheben. Kann man machen, trifft aber kaum den Kern, denn dass einem solches Spiel nicht mit dem selben Kribbeln entgegengefiebert wird wie dem Spiel in Magdeburg, leuchtet sofort ein (und darf vermutlich jeder auch an sich selbst beobachten). Schon eher sollte dieses Spiel ein Test sein, ob die Mannschaft in ihrem Spiel und ihrer Spielidee schon so gefestigt ist, dass sie in der Lage ist, einen Abstiegskandidaten zu beherrschen, auch wenn der motivationale Anreiz nur Normalmaße hat.

Energie Cottbus II könnte bis zur Winterpause der letzte Gegner aus der unteren Tabellenhälfte sein. Was einfach klingt, aber auch gleich die Alarmglocken schrillen lässt, denn die einzigen beiden Unentschieden der Saison leisteten sich die RasenBallsportler bisher in Spielen gegen Teams, die nach 11 Spieltagen in der unteren Tabellenhälfte stehen. Union Berlin II und der VFC Plauen (jeweils 1:1). In den vier Spielen gegen Teams, die aktuell in der oberen Tabellenhälfte stehen, gelangen vier Siege bei 11:2 Toren (also 2,75:0,5 Tore pro Spiel), in den anderen sieben Spielen gelangen fünf Siege bei 19:8 Toren (also 2,71: 1,14Tore pro Spiel). Keine extreme Differenz, aber vielleicht ein kleiner Fingerzeig, dass das mit der leichten Schulter nicht immer eine gute Idee ist.

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Fußballfesttag trotzt sportlich klarer Ausgangslage

[Ab 12 Uhr soll hier unter dem Text wieder von der Pressekonferenz vor dem Spiel 1.F Magdeburg gegen RB Leipzig getickert werden. Anwesend sein werden planmäßig Carsten Kammlott und Alexander Zorniger.]

Es hätte sportlich der absolute Knüller werden können, das Spiel von RB Leipzig beim 1.FC Magdeburg. Nach dem sechsten Spieltag stand der einst ruhmreiche Verein aus Sachsen-Anhalt mit nur zwei Punkten Rückstand auf RB Leipzig und fünf Punkten Vorsprung auf Jena und Zwickau auf Platz 2. Im Umfeld des Clubs begann man daraufhin bereits davon zu träumen, erster und einziger Herausforderer von RB Leipzig zu werden. Aus den nächsten vier Spielen holte man allerdings bei 4:7 Toren nur noch vier Punkte, inklusive des fast schon peinlich zu nennenden 0:3 bei Lok Leipzig vor ein paar Tagen, sodass man mit nun schon acht Punkten Rückstand auf RB Leipzig auch hinter Jena und Zwickau rangiert und die ganz große Euphorie erst mal weg ist.

Bei manchen Spielen macht der Tabellenstand aber auch nur einen Teil des Reizes einer Partie aus, sodass das Duell zwischen dem FCM und RB Leipzig, aus dem der MDR mal eben schnell ein Derby zauberte, trotz der geklärt scheinenden sportlichen Verhältnisse allenthalben mit einiger Vorfreude aufgenommen wird. In Magdeburg dürfte es völlig unabhängig vom Tabellenstand eine große Portion Motivation ausschütten, wenn es gegen das viele Geld aus der Messestadt geht. Vorbei die Tage, als man in Magdeburg selbst vom Investment träumte, ein Traum der in einer filmreifen Geschichte (wohl glücklicherweise aus Sicht der Gastgeber) den Bach runter ging.

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Pressekonferenz: RB Leipzig vs. Hertha BSC II

15.56

Drei Punkte im Sack. Wenn man solche Spiele, in denen der Druck wegen der ausgelassenen Chancen mit der Zeit immer größer wird, auch gewinnt (weil man bis zum Schluss ruhig weitergespielt!), dann wird man Meister. Sag ich mal so. (Floskelmaschine aus.) Schönes Wochenende wünsche ich noch.

15.52

Aus meiner Sicht war die erste Hälfte ein bisschen zu sehr mit Handbremse. Auch auf den Rängen. In der zweiten Hälfte war dann mehr Zug zum Tor drin und eigentlich muss der Sieg schon viel früher feststehen. Gut dass Niklas Hoheneder die Ecke per Kopf versenkt. Hochverdient auch. Sehr gut hat mir Carsten Kammlott gefallen. Viel in Bewegung, viele gute Ideen. In der heutigen Form ist er prima Konkurrenz zu Kutschke und letztlich spielsystematisch die bessere Option. Schön auch mal einen sehr guten Kammlott zu sehen. Pressekonferenz: RB Leipzig vs. Hertha BSC II weiterlesen

Auf der Suche nach dem U23-Nussknacker

[Ab 12 Uhr (25.10.2012) hier unter dem Artikel der Liveticker von der Pressekonferenz vor dem Spiel RB Leipzig gegen Hertha BSC II mit Alexander Zorniger und Niklas Hoheneder]

Ich persönlich habe nicht wirklich etwas gegen die zweiten Mannschaften von Profiteams. Fußballerisch stecken sie mit ihren jungen Talenten sowieso die meisten Konkurrenten in die Taschen. Und interessetechnisch müssen sie sich vor Rathenow, Neustrelitz, Torgelow, Plauen und Co auch nicht verstecken. Zumindest halte ich es im Regionalligazusammenhang für eine Mär, dass mit zweiten Mannschaften automatisch geringere Zuschauerzahlen verbunden sind, weil jene Vereine, die sie ersetzen könnten, in Auswärtsspielen auch keine erhöhte Aufmerksamkeit über das Stammpublikum hinaus erregen, geschweige denn lohnende Gastfanmassen mitbringen würden. (Vielleicht ist meine Sicht hier aber auch durch die Regionalliga-Nordost-Idylle von nur drei Zweitteams verklärt.)

Trotzdem merkt man spätestens dann einen Unterschied, wenn man selbst nach vier Duellen zwischen RB Leipzig und Hertha BSC II, von denen ich drei glücklicherweise beobachten durfte, eigentlich keine besondere Geschichte erzählen kann. Gewissermaßen ist mit jedem Jahr eine neue Geschichte verbunden, weil die Fluktuation in einer U23-Ausbildungsmannschaft naturgemäß zu groß ist, um so etwas wie Kaderkonstanz und somit auch storytechnischer Stringenz zu entwickeln.

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Taktikeier

Die Statistik vom Montag, dass am Meistertitel für RB Leipzig kein Weg mehr vorbei führt, war natürlich super, aber letztlich wie das bei Statistiken nun mal üblich ist, etwas witzlos, weil es letztlich trotzdem darauf ankommt, was auf dem Platz abgeliefert wird. Und wenn es da nicht läuft, dann kann man auch fünf Punkte Vorsprung mal schnell verspielen. Auch wenn die Gegner – bei allem Respekt – mit den neuformierten Jenaern (die angesichts der Tatsache, dass ihr neuer Mittelfeldmotor Tom Geißler wegen Verletzungen noch gar nicht spielen konnte, erstaunlich gut dastehen auf Platz 3), dem auch ziemlich neu formierten und letztes Jahr noch am Tabellenende stehenden 1. FC Magdeburg (dem man die konstante Qualität zum Aufsteigen aktuell wohl noch absprechen muss) und dem Neuling FSV Zwickau (die letztlich wohl auch noch nicht meisterreif sind) nicht beängstigend stark sind. Gegner, die in den direkten Duellen mit RB aufgrund des Pokalcharakters wiederum keine schlechten Karten haben.

Die verlorenen zwei Punkte aus dem Spiel in Plauen zeigen jedenfalls recht deutlich, dass die Regionalligatabelle sich zwar absolut in die richtige Richtung entwickelt hat, aber der aktuelle Zustand durchaus auch brüchig sein kann, wenn man mal zwei, drei durchwachsene Spiele erwischt. In der Ursachenforschung für das Remis von RB Leipzig in Plauen landete BILD dann gestern schnell mal in gewohnter Interpretationsrichtung bei den vielzitierten Eiern. Ist ja auch derzeit und wieder vermehrt nach dem deutschen 4:4 gegen Schweden en vogue. Und trotzdem im konkreten Fall ziemlich falsch.

Sowieso hat die Führungsspielerdebatte einen komplett falschen Zungenschlag, weil sie immer nach fußballerischen(!) Führungsspielern sucht, also in gute alter Tradition am besten Leute, die mal so richtig hinlangen, ein Zeichen setzen, dazwischen hauen oder irgendeinen anderen Quatsch machen sollen. Ich habe mich in der Auseinandersetzung mit Michael Ballack sehr für die Persönlichkeit eines Führungsspielers stark gemacht, weil es für die Karriere als Fußballspieler wichtig scheint, auf meinungsstarke Spieler zu treffen, an denen man sich reiben kann und muss und an denen man eben wegen der Reibung auch als Persönlichkeit wachsen kann. Meine Verteidigung des Führungsspielers war demnach immer vornehmlich auf ein bestimmtes Menschenentwicklungs- und Diskursbild ausgerichtet, während mir die fußballerische Komponente stets ein wenig falsch vorkam. Denn dass ein Michael Ballack den Anforderungen der modernen Spielsystem egal unter wem nicht mehr gerecht werden konnte, war irgendwann nach der WM 2010 relativ offensichtlich. Aber als Fußball-Persönlichkeit, die sich auf all seinen Stationen (von Chemnitz bis Chelsea) durchgebissen, entwickelt und Verantwortung übernommen hat, war und bleibt er ganz groß.

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Auch gute Serien kennen schlechte Tage

Der Pokalsieg in Kamenz warf rund um RB Leipzig ein paar negative Berichte zur Spielleistung ab. „RB quält sich“ schrieb die LVZ (dabei quälten sie höchstens die Zuschauer), Zorniger sei sauer gewesen über die Leistung behauptete BILD (dabei war er relativ unaufgeregt unzufrieden) und die L-IZ verstieg sich zu der, angesichts der sportlichen Verhältnisse auf dem Platz, unglaublichen These, der Sieg in Kamenz sei schmeichelhaft gewesen. Alexander Zorniger brachte ist im Wirderspruch dazu viel unaufgeregter und sachlicher auf den Punkt bringen:

Die Mannschaft hat uns in den letzten Wochen viel Freude bereitet. Daher verzeihe ich ihr auch mal ein schwächeres Spiel wie heute. Durch die vielen Umstellungen war die Mannschaft natürlich nicht so eingespielt – aber ich hätte mir ehrlich gesagt dennoch ein wenig mehr erwartet. Aber mehr als aufsteigen konnte man heute nicht und das haben wir erreicht. Also abhaken und nach vorne schauen.

Es gibt sie halt diese Spiele, die zäh sind und die nicht von selbst laufen. Wenn das dann auch noch in einem Spiel passiert, in dem nicht jeder bei 100% agiert, wird es halt schwierig. Klar kann man sich wünschen, dass die RasenBallsportler zu einem Pokalauswärtsspiel zum Landesligisten Kamenz mit der selben Anspannung und Konzentration fahren, wie zu einem Auswärtsspiel nach Magdeburg. Aber das ist letztlich wegen der menschlichen Psyche auch ein absurder Wunsch. Schon allein die Tatsache, dass man alle gesunden Spieler spielen lässt, die sonst nicht so zum Zug kommen (angesichts der Klasse fällt es mir immer schwer, da von zweiter Reihe zu sprechen), setzt das psychologisch suboptimale Signal, dass man eine Aufgabe vor sich habe, die man schon irgendwie und auch mit geringerem Aufwand als normal erfüllen kann.

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Systemopfer: Timo Röttger

Timo Röttger war der Star der Hinrunde 2011/2012 unter Peter Pacult. Fünf Tore und sieben Torvorbereitungen verbuchte er damals in der Regionalliga auf seinem Konto. Dazu kam noch die Vorbereitung des 2:0 gegen Wolfsburg im DFB-Pokal. Lohn der ganzen Mühen war der unumstrittene Titel des Publikumslieblings und auch hier im Blog der Titel des Spielers der Hinrunde. In der Rückrunde kam er aufgrund von Verletzungen nur noch auf 8 Spiele, in denen er nur noch ein Tor vorbereitete.

Die neue Saison, so die allseitige Hoffnung, sollte dann wieder an die Hinrunde 2011/2012 anschließen. Aber schon in der Vorbereitung steckte ein wenig der Verletzungswurm drin, sodass Timo Röttger zu Saisonbeginn erst mal zugucken musste. Und seitdem nicht so recht in Schwung kam. Bei insgesamt sechs Einsätzen wurde er dreimal ein- und zweimal ausgewechselt. Trotzdem bereitete er zwei Tore (durch wunderschöne Gassenpässe) vor (in Neustrelitz und in Auerbach).

  • 2011/2012: 26 Regionalligaspiele, 1849 Minuten, 5 Tore, 7 Torvorlagen
  • 2012/2013: 6 Regionalligaspieler, 329 Minuten, 0 Tore, 2 Torvorlagen

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