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Stammspieler, auffällige Spielernaturen und der (fast) ganze Rest

Falls irgendjemand noch nach einem Anlass zum Feiern sucht, der nehme den heutigen Tag als Bergfest. Wobei heute Donnerstag den 30.06.2011 meint, also heute aus meiner persönlichen Schreiber-Ich-Perspektive gemeint ist (für alle, die vielleicht gar nicht heute vorbeischneien und für die es auch nichts zu feiern gibt).

Bergfest ist also heute. Wenn man Bergfest feiert, geht es anschließend meist auf irgendein Ende zu (bergab eben). In diesem Fall das Ende der Sommerpause. Vor exakt 29 Tagen fand das letzte Spiel von RB Leipzig statt. Für alle, die sich gerne darin suhlen: es war das Spiel, in dem der Sachsenpokal gewonnen wurde.. In genau 29 Tagen wiederum startet die Saison mit dem Spiel, das man sich durch das letzte Spiel überhaupt erst verdient hat, der Erstrunden-Auftritt im DFB-Pokal gegen Magaths VfL Wolfsburg.

Langsam beginnt also die Zeit, wo man wieder nach vorne und in die nächste Saison von RB Leipzig schauen könnte. Aber ehrlich gesagt, man merkt das vielleicht dieser Tage hier im Blog, schaue ich vom Berg derzeit immer noch lieber nach hinten als nach vorne. Das wird sich sicher in absehbarer Zeit ändern, zumal am Samstag schon wieder das erste Testspiel stattfindet, heute aber soll es in vollendeter Rückwärtsgewandtheit noch mal um längst vergangenes gehen. Daten, Fakten, Analysen.

In der vergangenen Regionalliga-Saison liefen bei RB Leipzig insgesamt 24 Spieler auf (alle Daten basieren auf den Daten von transfermarkt.de [broken Link]). Lediglich die offiziell zum Profikader gehörenden Benjamin Bellot und Matthias Buszkowiak hatten keinen Einsatz. Richard van den Bosch kann man bei insgesamt neun Minuten Spielzeit und 2 Einsätzen eventuell noch dazu rechnen. Patrick Bick, inzwischen nicht mehr bei RB Leipzig mit seinen drei Einsätzen auch. Stammspieler, auffällige Spielernaturen und der (fast) ganze Rest weiterlesen

Alexander Laas: „Ich wollte eigentlich nur gut Fußball spielen“

Er war – statistisch betrachtet – einer der effektivsten Spieler der Hinrunde. In seiner Karriere hat er schon vieles erlebt, was andere Fußballer nicht erleben werden. Bundesliga-Premiere mit 20 beim HSV. Anschließend auf dem Weg zum Bundesliga-Stammspieler. Dann der Wechsel zu Felix Magaths VfL Wolfsburg und der Karrierebruch. Bei RB Leipzig versuchte er in der vergangenen Saison den Neuanfang. Zuerst im linken Mittelfeld, seit der Rückrunde in zentraler Position. Dort erkämpfte er sich einen Stammplatz und durfte so auch im erfolgreichen Saisonfinale, beim Sachsenpokal-Sieg gegen den Chemnitzer FC von Beginn an auflaufen. Die Rede ist von Alexander Laas, der schon seit einigen Monaten auf meinem Interview-to-do-Zettel stand. Kurz vor dem Sachsenpokal-Finale, also vor zwei Wochen war es soweit und ich traf mich mit einem Spieler, der im Vergleich zur durchaus bewegten Karriere erstaunlich wenig im öffentlichen Rampenlicht steht.

Erzähl mal, wie das so los ging bei Dir mit dem Fußball und dem Traum Profifußballer zu werden.

Ich habe mit drei, vier Jahren angefangen, Fußball zu spielen. Mein Vater hat viel Wert darauf gelegt, dass ich nicht zu früh in einen Verein komme. Wenn man zu früh in eine Mannschaft kommt, dann geht es nur darum sich einzuordnen. Dann gehen Kreativität und Spaß ein bisschen verloren. Das war seine Meinung und im Nachhinein teile ich die auch. Mit acht Jahren bin ich dann in einen Verein, den Niendorfer TSV gekommen. Da wusste ich noch gar nicht, was ein Profifußballer ist. Ich habe den Sport einfach geliebt und habe ihn jeden Tag gespielt. Mir hat es Spaß gemacht, Tore zu schießen und im Team zu gewinnen. Der Ehrgeiz, Profi werden zu wollen, kam mit der ersten Einladung von der Jugendnationalmannschaft. Da war ich schätzungsweise 13, 14. Ich merkte, dass ich mit den Besten meines Jahrgangs zumindest mithalten kann und nicht abfalle. Wenn man älter wird, überlegt man dann, was man mal werden will. Da war dann schon viel darauf ausgelegt, den Fußball auch zum Beruf zu machen. Und dann bin ich zum Hamburger SV gewechselt. Alexander Laas: „Ich wollte eigentlich nur gut Fußball spielen“ weiterlesen

RasenBallsport Leipzig vs. FC Oberneuland 3:0

Und weiter geht es im bekannten Rückrundenstil von RasenBallsport Leipzig. Wenn schon gewinnen, dann richtig. 5 Siege stehen nunmehr seit der Winterpause zu Buche: drei mal 3:0, ein mal 4:0 lautet die durchaus beeindruckende Bilanz für diese 3 Heim- und 2 Auswärtsspiele. Wenn da nicht die 2 Niederlagen und die 2 kürzlichen Unentschieden wären, hätte man im übrigen am gestrigen Freitag den Chemnitzer FC in der Tabelle überholen können. Hätte, wenn und trallala.

Genauso wie sich die Ergebnisse der Siege gleichen, gleicht sich auch die Art und Weise der letzten 3 Heimauftritte, die ich nach dem Hamburg-Spiel als robusten, zielführenden Regionalligafußball gekennzeichnet hatte. So eben auch gestern. Ohne groß zu glänzen, man könnte auch sagen, dass das Spiel von RasenBallsport Leipzig streckenweise nicht sonderlich ansehnlich war, dominierten die RasenBallsportler das Geschehen auf dem Rasen deutlich. Defensiv robust, was dazu führte, dass der Gast erst um die 70. Minute herum zur ersten Chance aus dem Spiel heraus kam. Da stand es allerdings auch schon 2:0. Offensiv kein Feuerwerk, aber trotzdem immer wieder, insbesondere in Hälfte 2 mit hochkarätigen Chancen oder potenziellen Chancen (also Angriffssituationen). Verknüpft mit einer recht ordentlichen Chancenverwertung war das Spiel so ok und unterhaltsam wie solider, zielführender Regionalligafußball eben so ist. Ein angenehmer Fußballabend im kalten, hell erleuchteten UFO Red Bull Arena. Mir machte das bei allem gelegentlichen Kopfschütteln tatsächlich Spaß.

Wobei der Spaß auch durchaus hätte getrübt werden können von einem weitestgehend chancenlosen und harmlosen Gast aus Oberneuland. Vor allem in der mit nur wenig Chancen und Höhepunkten gespickten 1.Hälfte, die man im Zusammenschnitt auf 2 oder 3 Szenen zusammenkürzen kann, hätte das Pendel auch gegen RasenBallsport Leipzig ausschlagen können. Wie so oft in dieser Saison waren dafür Standards verantwortlich, von denen 2 derart dilettantisch verteidigt wurden, dass ich nicht mal zum Kopfschütteln kam. Im ersten Fall rettete Christopher Gäng großartig auf der Linie, im zweiten Fall verhinderte der Pfosten den Einschlag der Kopfballbogenlampe, die mich ein wenig an den Regionalliga-Auftakt gegen Türkiyemspor Berlin erinnerte. RasenBallsport Leipzig vs. FC Oberneuland 3:0 weiterlesen

Kaufrausch

Um aus der Regionalliga herauszukommen, braucht RB – unter anderem – noch zwei, drei torgefährliche Techniker wie Rockenbach, Typen, die das Offensivspiel prägen. (Steffen Enigk, LVZ-Sportredakteur am 11.03.2011 eben in der LVZ)

Genau das ist nicht das Problem von RB Leipzig, die individuelle Klasse. Die Offensivkräfte Rockenbach, Kammlott und Frahn haben locker Drittligaformat. Bei Paul Schinke bin ich mir (noch) nicht sicher. Was RB Leipzig fehlte und immer noch fehlt, sind schnelle und automatisierte Offensivabläufe. Fähigkeiten, die sich durch Training, passendes System und Spielpraxis ergeben. Das System von RB Leipzig mit 2 Sechsern, einer hängenden Spitze und zwei flexiblen, recht offensiven Außen passt meiner Meinung nach ziemlich gut zu den Einzelspielern. Spielpraxis gab es inzwischen auch reichlich. Trainieren tut die Mannschaft auch viel. Ob da zielgerichtetes Training von Offensivabläufen dabei ist, kann ich nicht beurteilen. Richtig sichtbar wird es jedenfalls nicht, wenn RB Leipzig bei jedem kompakten Gegner in tiefer, kreativer Verzweiflung versinkt. Aber na klar, man kann natürlich auch so tun, als lösten sich die Probleme durch massenhafte Einkäufe. Tun sie nicht, wie der Fall Rockenbach und seine im RB-Alltag verpuffende individuelle Kreativität zeigen..

Wie wäre es denn eigentlich im Gegensatz zu Kaufrauschforderungen mit dem hier, mitten aus dem sportlichen Herzen von RB Leipzig:

Gut langt nicht, wir müssen sehr gut werden. Da müssen wir weiter dran arbeiten. (Alexander Laas, Red Bull Audioplayer [broken Link], 13.03.2011)

Guter Ansatz von einem, den ich gerne einmal über einen längeren Zeitraum für RB Leipzig auf dem Platz sehen würde.

Hannover 96 II vs RasenBallsport Leipzig 0:3

Entgegen aller statistisch begründeter Befürchtungen vor dem Auftritt in Hannover legte RasenBallsport Leipzig einen perfekten Rückrundenauftakt hin. Damit haben die RasenBallsportler in einem Rückrundenspiel bereits genauso viel Punkte und sogar ein Tor mehr auf ihrem Konto wie in der Hinrunde nach 3 Spielen. Ein 3:0 beim hochgeschätzten Nachwuchs von Hannover 96 ist viel mehr als ich vor dem Spiel erwartet hätte. Zumal alle Berichte aus Hannover in die selbe Richtung eines im Vergleich zur Hinrunde wie ausgewechselt agierenden RasenBallsport Leipzig weisen. Keine Ahnung, ob das ein Muster ohne Wert ist, aber ich würde mich noch immer sehr freuen, wenn die sportliche Leitung auch die Früchte ihrer Arbeitet ernten kann. Hannover 96 II vs RasenBallsport Leipzig 0:3 weiterlesen

Kaderschmiede 2011

Langsam lässt sich die Zeit bis zum Rückrundenauftakt in Hannover in Stunden bemessen. Deshalb wird es allerhöchste Zeit einen kurzen Blick auf den aktuellen Kader und sein Potenzial zu werfen. Das letzte mal machte ich das vor der Saison und zwar hier. Im Vergleich dazu hat sich der Kader nominell kaum verändert, aber in der Rückrundenvorbereitung wurden offenbar einige Spieler in Bezug auf ihre Spielposition herumgeschoben. Die Zuordnung zu den einzelnen Mannschaftsteilen ist somit teilweise arg spekulativ oder gar willkürlich. Kaderschmiede 2011 weiterlesen

SV Dessau 05 vs. RasenBallsport Leipzig 0:5

Das letzte Testspiel der Winterpause. Diesmal ging es 70km die Autobahn hoch ins sachsen-anhaltinische Dessau zum dortigen SV Dessau 05. Das ist jener Verein, der meines Wissens früher dank der finanziellen Unterstützung des Betonunternehmers Torsten Fenger von höherklassigem Fußball träumte. Fenger war mit seinem vielen Geld später mal beim FC Sachsen im Gespräch. Beim Gespräch blieb es dank der ungeklärten Sachsen-Schuldenlage zu jener Zeit und Fengers Geld landete in vermutlich sehr viel schmalerem Umfang auf dem Konto von Lok Leipzig. Der SV Dessau 05, wo Torsten Fenger scheinbar kein Geld mehr ausgibt, wenn man der Online-Sponsorentafel trauen darf, spielt derzeit in der sachsen-anhaltinischen Landesliga Süd, also wenn mich nicht alles täuscht in der 7.Liga und konnte dank Kunstrasen zum Testtanz bitten. SV Dessau 05 vs. RasenBallsport Leipzig 0:5 weiterlesen

RasenBallsport Leipzig vs. VfL Halle 96 3:1

Vorletztes Testspiel der Winterpause. Gegner in Grimma war der VfL Halle, mit dem die RasenBallsportler sich in ihrer jungen Vereinsgeschichte bereits zum dritten Mal duellierten (nur der FC Sachsen kommt auch auf drei Vergleiche mit RasenBallsport Leipzig). Zwei Pflichtspielen steht nun auch ein Freundschaftsspiel entgegen und nach zweimal 2:0 hieß es diesmal 3:1 für RB. Das wichtigste am Spiel aus der Sicht des geneigten Beobachters: hier zeigte sich die zu vermutende erste Elf für den Pflichtspielstart am Sonntag bei Hannovers U23.

Aufstellung: Neuhaus – Hertzsch, Rosin, Kläsener, Müller – Baier (46. Laas), Rost – Kammlott (70. Ismaili), Rockenbach (89. Watzka), Schinke – Frahn (80. Kutschke) RasenBallsport Leipzig vs. VfL Halle 96 3:1 weiterlesen

Rapid Wien vs. RasenBallsport Leipzig 1:1

Letztes Testspiel im Rahmen des zweiwöchigen Antalya-Trainingslager-Ausflugs von RasenBallsport Leipzig. Namhafter Gegner war Rapid Wien, die damit wie in der Liga auf Trikots mit dem Bullen drauf trafen, in denen aber für diesmal keine Salzburger Spieler steckten. Das Ergebnis ist wieder mal irrelevant. Rapid eher mit einer B-Elf, was gehobenem, österreichischem Zweitligafußball entsprechen dürfte, der in etwa auf Augenhöhe zum deutschen Drittliganiveau (wie ihn auch RB Leipzig zumindest nominell verkörpert) agieren sollte. Von daher ist ein 1:1 jetzt nicht unbedingt ein überraschendes Ergebnis. Rapid Wien vs. RasenBallsport Leipzig 1:1 weiterlesen

Örebro SK vs. RasenBallsport Leipzig 0:2

Drittes Testspiel der Vorbereitung auf die Rückrunde. Zweites Testspiel von RasenBallsport Leipzig im Traingslager in Antalya, wo gestern nach einer Woche quasi Bergfest gefeiert werden durfte. Heraus sprang ein 2:0 gegen den letztjährigen Dritten der ersten schwedischen Liga heraus, der erst im April in die Saison einsteigt und diverse Stammkräfte verloren hat oder kurzfristig ersetzen musste. Örebro SK vs. RasenBallsport Leipzig 0:2 weiterlesen