Pflichten

Was sind die Ziele für die neue Spielzeit?
Wir müssen einfach eine gute Saison spielen. Die großen Ziele des Vereins sind ja kein Geheimnis: Aber in meinen Augen ist die Meisterschaft nicht Pflicht für uns.
Der Hauptsponsor Red Bull will aber so schnell es geht in die Bundesliga.
Sicher, aber der Druck ist in diesem Jahr nicht so groß wie noch in der Oberliga. Aber ratsam wäre es sicherlich für uns, wenn wir aufsteigen. (Lars Müller im Westfälischen Anzeiger vom 26.07.2010)

Kommt wahrscheinlich drauf an, was man unter Pflicht versteht. Wenn Pflicht bedeutet, dass man bei Nichterfüllung mit Freiheitsentzug rechnen muss (wie bei der Wehrpflicht zum Beispiel), dann hat Lars Müller sicher Recht damit, dass die Meisterschaft für RasenBallsport Leipzig nicht Pflicht ist. Wenn man Pflicht eher als das zu leistende Soll oder den Anspruch an den Verein interpretiert, dann ist die Meisterschaft schon Pflicht. Und wenn man die sportliche Ausgangslage von RB Leipzig und seinem Kader sieht, dann kann nichts als die Meisterschaft das Ziel sein. Dann würde aber eher der Satz ‘Die Meisterschaft ist Pflicht’ Sinn machen. Drei Ligen weiter oben würden die Bayern jedenfalls nicht lange herumdrucksen..

FSV Zwickau vs. RasenBallsport Leipzig 0:4

8. und vorletztes Testspiel des Sommers und vor der Generalprobe am Freitagabend in Markranstädt gegen Hertha BSC die letzte Möglichkeit noch einmal (fast) allen Spielern eine Einsatzchance zu geben. Nicht eingesetzt wurden lediglich Ersatzkeeper Bellot, Kammlott (Erholungspause), Schinke und Rosin (beide verletzt). ‘Dank’ Kammlotts und Rosins Pause durften Frommer und Rost 90 Minuten auf dem Platz bleiben, während sich Frahn für einen Platz im Sturm bewerben durfte und nicht auf der linken Außenbahn spielen musste. Interessant auch, dass Trainer Oral das Testspiel nutzte, um zumindest für 45 Minuten die Variante mit der Doppel-Sechs Bick/ Rost zu probieren, die von Geißler und Watzka auf den Außenbahnen links und rechts unterstützt wurden. Sicherlich eher die defensivere Variante zur Mittelfeldraute mit Rost und Geißler, aber aus meiner Sicht mit einem spielstarken Stürmer wie Kammlott oder Frommer und einem Torjäger wie Frahn eine denkbare Alternative.

Aufstellung 1. Halbzeit: Neuhaus – Ismaili, Kläsener, Sebastian, Müller – Watzka, Rost, Bick , Geißler – Frahn, Frommer

Aufstellung ab der 46. bzw. 64.Minute: Neuhaus – Albert, Hertzsch, Buszkowiak, Franke – Lewerenz (75. van den Bosch), Rost, Baier, Laas – Kutschke, Frommer

Links: RBL-Bericht (broken Link), Zwickau-Bericht (broken Link)

Leipzig und der Profifußball

Praktisch als Nachtrag zum gestrigen Eintrag die Gedanken von Christoph Metzelder zu RasenBallsport Leipzig.

„Ich glaube, dass das, was hier dahinter steckt und die Art und Weise, wie das umgesetzt wird, hochprofessionell ist. Es sind auch genügend finanzielle Mittel da. Die Frage wird sein, wie nehmen die Leipziger diesen Verein, wie nehmen die Leipziger möglicherweise dann Profifußball bald an.“ (Christoph Metzelder im Red Bull Audioplayer [broken Link] vom 25.07.2010)

Zahlenspiele

  • Samstag/ Sonntag 16./17.07.2004: Internationales Turnier mit FC Sachsen Leipzig, Werder Bremen, FC Brügge und Roter Stern Belgrad; insgesamt an 2 Tagen bei 4 Spielen etwa 10.000 Zuschauer
  • Mittwoch, 27.08.2008: 1. FC Lok Leipzig – Werder Bremen 1:3; 13.086 Zuschauer
  • Samstag, 18.07.2009: 1. FC Lok Leipzig – Bayer Leverkusen 0:5; 9.165 Zuschauer
  • Samstag, 24.07.2010: RasenBallsport Leipzig – FC Schalke 04 1:2; 21.566 Zuschauer

Zahlenspiele weiterlesen

RasenBallsport Leipzig vs. FC Schalke 04 1:2

Im 7. Testspiel bekamen es die RasenBallsportler mit dem letztjährigen Vizemeister Schalke 04 zu tun. Heraus sprang eine knappe Niederlage vor knapp 22.000 Zuschauern, von denen der eine oder andere vielleicht auch zur in zwei Wochen beginnenden Regionalliga-Saison den Weg ins Stadion wiederfinden wird. Spannender als das Ergebnis sicherlich wieder mal die nächsten Aufschlüsse über die Stammelf, da der Test gegen Schalke auch Fingerzeig war, wie Trainer Tomas Oral sich den RB Leipzig in den Pflichtspielen vorstellt. RasenBallsport Leipzig vs. FC Schalke 04 1:2 weiterlesen

(Kein) Klotz am Bein (mehr)

Jedem Fußballinteressierten, der in der DDR sozialisiert wurde, fällt wohl eine ganz persönliche Geschichte zum Zentralstadion ein. Das Fritz-Walter-Hackentor 1956 kam noch etwas zu früh für mich, doch im September 1985 durfte auch ich anlässlich des WM-Qualifikationsspiels gegen den damaligen Europameister Frankreich (das große Frankreich! die aus dem Fernsehen! Giresse, Platini!) die ewiglang erscheinenden Treppen der Schüssel erklimmen. Fast noch an der Hand meines Vaters laufend war es nicht nur mein erster Fußballausflug nach Leipzig, sondern auch mein erstes Flutlichtspiel und sowieso mein erstes Länderspiel.

(Kein) Klotz am Bein (mehr) weiterlesen

Fehlende Konkurrenz

Wir suchen noch einen Torwart, der Sven Neuhaus Druck macht, damit er seine Topleistungen bestätigt. (Tomas Oral in der BILD vom 21.07.2010)

Man sollte sowas ja nicht immer allzu hoch hängen, aber hier scheint mir die sportliche Leitung doch einen Sinneswandel vollzogen zu haben. Bisher hieß es immer, dass man noch einen Torwart für die Position 2 oder 3 sucht, möglichst Marke jung, talentiert und entwicklungsfähig. Franco Flückiger war ein Kandidat, dessen Verpflichtung an den zu hohen Ablöseforderungen der Magdeburger scheiterte. Nun sucht RasenBallsport Leipzig also doch eher einen Kandidaten, der bereits jetzt auf dem Niveau von Neuhaus spielt. Warum? Fehlende Konkurrenz weiterlesen

Red Bull Juniors Salzburg vs. RasenBallsport Leipzig 1:2

Während es sich Huub Stevens große Salzburger Bullen auf den Faröer Inseln bei einer bedeutungslosen 0-1-Niederlage in der Champions-League-Quali gemütlich machten, durfte der Salzburger U23-Nachwuchs – gerade in die dritthöchste, österreichische Spielklasse zwangsabgestiegen – gegen RasenBallsport Leipzig testen. Für RB Leipzig bereits das 6.Testspiel, das mit einem bedeutungslosen Sieg endete. Auch in diesem Spiel zeigte sich, dass das Verschieben Daniel Frahns auf den (linken?) Flügel Methode hat. Immerhin durfte Frahn dann in der 2.Hälfte für 20 Minuten in den Sturm wechseln.

Aufstellung 1.Halbzeit: Hammel – Ismaili, Hertzsch, Sebastian, Müller – Lewerenz, Rost, Geißler, Frahn – Kammlott, Frommer

Aufstellung 2.Halbzeit: Hammel – Albert, Kläsener, Sebastian (74. Buszkowiak), Franke – Watzka, Bick, Baier, Laas – Frahn (66. van den Bosch), Kutschke

Links: RBL-Bericht [broken Link], RBS-Bericht [broken Link]

Kult vs. Tradition

Die Ansprüche der Leipziger Kultklubs sind im Schatten von RB halt nicht mehr so hoch. (BILD vom 19.07.2010)

Kult statt Tradition? Ist das etwa die neue Sprachregelung der BILD-Zeitung? Quasi als moderner, popkultureller Ersatz für den ideologisch angehauchten, leicht verstaubten Begriff der Tradition? Man kann schon erahnen, wie das dann zukünftig in der Berichterstattung aussehen könnte. RasenBallsport Leipzig als warenförmig wahrgenommener Verein, der bei Siegesserien den Helden geben darf und gefeiert wird und ganz analog zu Bayern München bei einer Niederlage den Deppen der (Leipziger) Nation geben muss, auf den man nach Belieben mit dem Knüppel draufhauen kann. Und dahinter stehen mit Lok und dem FC Sachsen zwei Clubs in Stellung, von denen man als ‘Kultclubs’ mit Herz nicht viel erwartet, außer eben Kult zu sein und in gelegentlichen Derbys zu beweisen, dass man noch Zuschauer zieht. Was potenzielle Berichte a la ‘Chaos beim Kult-Club – Steffens wirft hin’ einschließt. Langsam manifestiert sich die neue Situation mit drei Leipziger Clubs und ich bin mir nicht sicher, ob ich alle Aspekte der Manifestation leiden können muss..

rotebrauseblogger unterstützen