Die Niederlage von gestern verhält sich emotional so ganz anders als sonstige Niederlagen. Während man beispielsweise nach der Niederlage gegen den HSV II am Tag des Spiels noch niedergeschlagen war, einen Tag später aber bereits wieder ein positives Gefühl (‘Das wird schon’) hatte, geht es mir nach der gestrigen Partie genau andersherum. Gestern war ich enttäuscht vom Ergebnis, aber schritt insgesamt zufrieden ob des Spiels und der Atmosphäre nach Hause. Heute aber sackt langsam die Tatsache, dass man den Bundesligisten gestern genaugenommen hätte mindestens zu einer Verlängerung zwingen müssen.
Es ist ja eigentlich der Pokal-Klassiker. Der Favorit kommt zwar nicht richtig ins Spiel und tut sich schwer, ist dann aber doch irgendwann in den entscheidenden Phasen etwas konsequenter und fährt zufrieden, aber auch ein wenig unverdient mit einem Sieg nach Hause. Gestern war es beim Spiel der A-Mannschaft von RB Leipzig gegen die A2-Mannschaft vom FC Augsburg (also vermutlich so etwas wie Drittliga- gegen Zweitliga-Niveau) ähnlich. In einem mindestens ausgeglichenen Spiel machen die Gäste aus ihrer einzigen Großchance mit Unterstützung der kompletten Leipziger Rückwärtsbewegung und einem schlecht postierten Keeper Borel das 1:0. Zwei oder drei mittelgefährliche Fernschüsse hatten die Augsburger in der Vorwärtsbewegung noch zu bieten, das war es dann auch schon. Völlig zu Recht ertönte gleich mehrmals im weiten Rund der Ruf “1.Liga, keiner weiß warum”.
Es war insgesamt dass erwartete Spiel zwischen einem Gast, bei dem das robuste, und nicht das kreativ-offensive Spiel auf der Kompetenz-Haben-Seite ganz oben steht und einem Gastgeber, der mit viel Aufwand, aber nicht immer höchster Genauigkeit versuchte, den Gast mit schnellem, direkten Spiel zu ärgern. Heraus kam dabei kein hochklassiges, aber doch ein hochintensives und bis zur letzten Sekunde spannendes und heftig umfightetes Spiel. Eines, bei dem es selbst den Geradenbesucher irgendwann nicht mehr auf dem Sitzplatz hält.