38.Spieltag – 3.Liga 2013/2014

Auch wenn man es sich angesichts des medialen Lizenz- und Mateschitz-Treibens nicht vorstellen kann, es gibt noch einen letzten Spieltag in dieser Drittliga-Saison. Einer Saison, die die unfassbare Sensation (trotz permanenter, gegenteiliger Beschwörungen hier im Blog) schaffte, komplett ohne witterungsbedingte Spielabsagen auszukommen. Wenn man darauf hätte wetten können, wäre bestimmt auch eine hübsche Quote herausgekommen..

Am letzten Spieltag fallen noch drei Entscheidungen. Wovon eine eher symbolhaft und die anderen zwei tatsächlich wichtig sind. Die symbolhafte Entscheidung betrifft jene um die Drittligameisterschaft. Letztlich eine Meisterschaft ohne größere Bedeutung, da der Aufstieg für beide Titelkandidaten, also Heidenheim und Leipzig die wichtigere Geschichte war.

Richtig wichtig wird es noch im Kampf um Platz 4 und im Kampf gegen den Abstieg. Um Platz 4 und damit um die Qualifikation für den DFB-Pokal kämpfen vor allem Wehen Wiesbaden und Osnabrück, die nur durch einen Punkt getrennt sind. Wehen Wiesbaden in Rostock und Osnabrück in Regensburg jeweils mit lösbaren, aber (das gilt wohl vor allem für die Hessen) nicht einfachen Aufgaben. Kleine Außenseiterchancen hat Duisburg, die drei Punkte Rückstand auf Wehen Wiesbaden haben und (eigener Sieg vorausgesetzt) darauf hoffen müssen, dass beide Kontrahenten verlieren. Von den drei Teams hat nur Duisburg noch die Chance, sich auch über den Landespokal (Finale gegen den Oberligisten TV Jahn Hiesfeld) für den DFB-Pokal zu qualifizieren.

Im Abstiegskampf versuchen vier Teams den letzten verbliebenen Abstiegsplatz zu vermeiden. Dortmund, Kiel und Unterhaching reicht jeweils ein Punkt, um sich sicher zu retten. Dortmund kann sich gegen Elversberg sogar eine Niederlage mit vier Toren leisten, würde im direkten Duell mit den Saarländern erst ab fünf Toren hinter das aktuell auf dem Abstiegsplatz liegende Team rutschen. Gewinnt Elversberg nicht in Dortmund, sind sie definitiv abgestiegen. Gewinnen sie, muss Kiel in Darmstadt einen Punkt holen, um den Abstieg zu vermeiden. Tun sie das und gewinnt Elversberg und verliert gleichzeitig Unterhaching in Heidenheim, dann kommt es auf die Tordifferenz an. Sechs Tore hat Unterhaching aktuell neben drei Punkten Vorsprung auf Elversberg. Eine Niederlage mit bis zu zwei Toren könnte sich Unterhaching leisten, um sicher nicht abzusteigen. Dortmund II würde nur absteigen, wenn man mit fünf Toren gegen Elversberg verliert, Kiel mindestens einen Punkt holt und Unterhaching nicht mit mehr als zwei Toren Differenz verliert. Am wahrscheinlichsten ist es bei all den Szenarien, dass es nur noch um Elversberg und Kiel geht, wobei erstere gewinnen und zweitere verlieren müssten, damit Kiel noch hinter Elversberg rutscht.

Saisonbeschließend werden drei Spiele übertragen. Darunter die Abstiegsduelle mit Beteiligung von Dortmund, Elversberg und Kiel. Den Kampf um die Meisterschaft gibt es dagegen nicht live zu sehen. (Livestream-Links am Ende des Beitrags).

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Presse 09.05.2014

Die Ausläufer des gestrigen Erdbebens um das Mateschitz-gegen-die-DFL-Interviews, über dessen Schärfe und Interpretationen sich NOFV-Präsident Rainer Milkoreit bei der Zeit verwundert zeigt, sind auch heute noch bestimmend in allerlei Kommentaren und Artikeln, bei denen erstaunlich ist, dass teilweise tatsächlich noch behauptet wird, dass es gut sei, dass die DFL entsprechend der Statuten handelt und RB Leipzig Bedingungen zur Mitgliedermitbestimmung und zum Investoreneinfluss in den Führungsgremien auferlegt. Denn der Punkt ist ja genau, dass es streng nach Statuten eigentlich für die DFL keine Handlungsmöglichkeiten gibt, RB die Lizenz zu verweigern. Wie ja auch Sportrechtler in großer Einigkeit immer wieder betonen.

Interessant in dem Zusammenhang auch das Interview in der LVZ mit dem Rechtsanwalt Mark-E. Orth, in dem es aber vornehmlich um die Rechtmäßigkeit der 50+1-Regel im deutschen Fußball geht, die auf den RB Leipzig e.V. ja nicht wirklich (höchstens dem Geiste nach) anzuwenden ist. Eine Regel, die laut Orth gegen deutsches und europäisches Recht verstößt, weil hier eine marktbeherrschende Organsation wie die DFL unbegründete Zugangsbegrenzungen aufstellt. Ob man die These, dass der unbeschränkte Wettbewerb schützenswerte Kreativleistungen hervorbringt, teilen muss, sei bei dieser juristischen Bewertung einmal völlig dahingestellt.

Ansonsten gibt es in den vielen Texten und Wortmeldungen und Verwunderungen über abwechselnd das DFL-Verhalten oder das Mateschitz-Verhalten wenig stichhaltiges oder neues, wenn man mal davon absieht, dass in den Berichten der LVZ deutlich wird, dass für DFB-Vertreter aus den ostdeutschen Verbänden das DFL-Querstellen völlig überraschend zu kommen scheint. Was einen ähnlichen Bericht des Spiegel von letzte Woche bestätigt, in dem dieser Dissenz zwischen DFB und dem vom DFB lizenzierten Ausrichter der Bundesligen, der DFL schon in Ansätzen beschrieben wurde.

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Nur zum Feiern hier

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht zur Partie von RB Leipzig bei den Stuttgarter Kickers (10.05.2014, 13.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Alexander Zorniger und Daniel Frahn.]

Vor einem Jahr noch ging es an dieser Stelle um Regionalligafußball. Nun wird schon (wenn man an dieser Stelle mal die heutigen Mateschitz-Interviewgeschichten rund um die Lizenzierung außer Acht lässt) das auf absehbare Zeit letzte Drittliga-Kapitel aufgeschlagen. Mit einem Spiel, in dem es für beide Teams sportlich um nichts mehr geht. Und das für RB Leipzig nur als Verlängerung der Aufstiegsparty erscheint. Unter der Woche war die Mannschaft auf Mallorca und ließ das Sportlerleben Sportlerleben sein, um ab heute in einer zweitägigen Kurzvorbereitung das letzte Spiel anzugehen, nach dem man mit den Fans zusammen im Sonderzug zurückreist, um die Feierwoche würdig, also vermutlich weiter feuchtfröhlich zu beschließen.

Man sollte sich also gar nicht erst die Mühe machen, so zu tun als ginge es noch darum, mit 100% die Meisterschaft anzustreben. Die ja nach zwei Niederlagen der Heidenheimer wieder im Bereich des Möglichen liegt. Punktgleich mit dem Spitzenreiter liegt man derzeit mit drei Toren Rückstand auf Platz 2. Falls Heidenheim gegen Unterhaching, die im Abstiegskampf rechnerisch noch einen Punkt brauchen, also Federn lässt, wäre der Weg für RB Leipzig zur Drittligameisterschaft frei.

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Presse 08.05.2014

Die DFL hat den Einspruch von RB Leipzig gegen die Bedingungen für eine Zweitligalizenz komplett abgelehnt, sagt die LVZ von heute. Das durfte man so erwarten. RB hat jetzt wiederum fünf Tage Zeit, um erneute Beschwerde gegen diesen Bescheid einzulegen.

Den größeren Knall verursachte Dietrich Mateschitz, indem er in einem Interview direkt gegen die Auflagen der DFL schoss, die Ablehnung der Mitbestimmung von Red Bull bei RB Leipzig durch den Verband als nicht hinnehmbar charakterisierte und für den Fall einer endgültigen Nichtlizenzierung für die zweite Liga den Rückzug aus Leipzig ankündigte. Eine neue Runde in Liga 3 werde es nicht geben, auch wenn man für diese Liga vom DFB die Lizenz erhalten habe. Einen einordnenden Kommentar mit kritischem Grundtenor drüben im rotebrauseblog. Ansonsten einige Zeitungs-, Agentur- und Meinungsschnipsel zum Thema, während die Zeit ganz zeitlos dem einzig wahren RasenBallsport huldigt.

Die DFL ließ derweil verlauten, dass man sich bis zum 28.05., also bis zum Tag der finalen Entscheidung nicht mehr zum Thema äußern wird. Wenn die Entscheidung der DFL für RB Leipzig dann immer noch negativ ausfällt, würde ein weiterer Einspruch vor dem DFB-Schiedsgericht verhandelt werden. Das allerdings erst irgendwann im Juni.

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Gewittriges Mateschitz-Zwischenspiel

Die Lizenzgeschichte geht weiter. Mit lautem Knall. Der nicht so sehr von der allgemein erwarteten erstinstanzlichen, gestern eingetroffenen Ablehnung des Einspruchs von RB Leipzig gegen die Bedingungen für die Zweitligalizenz durch die DFL herrührt, von der die LVZ heute in der Printausgabe berichtet. Sondern von einem Interview mit Dietrich Mateschitz im selben Blatt, in dem dieser deutlich macht, dass er die Einsprüche der DFL nicht verstehen kann.

Wenn man dem Interview etwas an Fakten entnehmen kann, dann jenen, dass eine der DFL-Bedingungen offenbar darin besteht, dass Red Bull schriftlich erklärt, dass man keine Mitsprache im Verein RB Leipzig ausüben werde. Auf welcher Basis die DFL diese Erklärung verlangt, sei mal dahingestellt. Letztlich ist es ja so, dass die Einflussnahme durch nicht in Vereinsfunktionen tätige Leute bzw. durch Nicht-Vereinsangestellte von der DFL wohl sowieso sanktoniert werden könnte. Da bedarf es einer solchen Erklärung eigentlich nicht.

Dass Mateschitz diese Form der formalen Vorgabe der Nichteinmschung in die autarken Entscheidungen eines Vereins nicht versteht, wird darin deutlich, dass er das Verhältnis zwischen Red Bull und RB Leipzig mit dem zum Rennstall in der Formel 1 vergleicht. Letztlich informell natürlich das, worauf es zwischen Red Bull und RB Leipzig auch hinauslaufen soll, aber eben nicht das, womit man formell bei der DFL vorstellig werden kann, wo ja ein Verein eine Lizenz beantragt und nicht ein Finanzier eines Vereins.

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Kaderschmiede RB Leipzig 2014/2015

Vier Tage sind seit dem Aufstieg nun schon vergangen. Die Mannschaft trinkt am Ballermann die Sangria-Vorräte leer. Und Alexander Zorniger und Ralf Rangnick nutzen die Ruhe vor dem letzten Spiel schon mal, um die kommende Saison kadertechnisch zu planen.

Dabei scheinen sich beide einig, dass die Aufstiegsmannschaft im Kern auch in die zweite Liga gehen wird. Nach unterschiedlichen Angaben sieht Ralf Rangnick vier bis fünf Neuzugänge. Alexander Zorniger spricht heute in der LVZ von fünf bis sechs. Könnte letztlich auch sein, dass man vielleicht auf sieben oder acht kommt. Aber das wäre dann wohl schon die absolute Obergrenze. Alles Zahlen, die für einen Aufsteiger völlig im Rahmen liegen.

Wie im vergangenen Jahr nach dem Aufstieg in die dritte Liga geht es auch in diesem Jahr darum, das bestehende Team mit jungen Spielern aufzufüllen, die potenziell auch den Schritt in die nächste Liga mitgehen könnten. Was diesmal der Schritt in die Bundesliga wäre. Sprich, man sucht inzwischen nach Talenten mit Bundesligaformat. Was natürlich auch den Kreis der in Frage kommenden Kandidaten einengt und auch die Anzahl der möglichen Konkurrenten im Kampf um jeweilige Spieler erhöht.

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Presse 07.05.2014

Vier Tage her der Aufstieg. Die Mannschaft von RB Leipzig weiterhin am Ballermann, während der letzte Gegner in der dritten Liga, die Stuttgarter Kickers (erwarten gegen RB Leipzig 6.000 Zuschauer) heute das Finale im Pokal des Württembergischen Fußballverbands gegen den 1.FC Heidenheim bestreiten. Man wird am Samstag sehen, welche Vorbereitung sinnvoller war..

Die BILD (und malleBZ) dokumentiert das Treiben auf Mallorca. Und bringt gleichzeitig Teil 2 der Geschichte um Daniel Frahn. In der der Kapitän vom Krebstod der damals 12jährigen Jenny berichtet, der ihn sehr mittnahm. Dazu geht es um Peter Pacult und das weiter gute Verhältnis zwischen den beiden, um die drei Tore gegen Wolfsburg, die Magath seinen Profis in Endlosschleife vorgespielt haben soll und den am vorletzten Spieltag vergeigten Aufstieg in der Saison 2011/2012.

Die LVZ hat Alexander Zorniger im Interview. Es geht um den Aufstieg, Dominik Kaiser, die Keeper und den Team-Spielstil. Für die Sommerpause kündigt der Trainer fünf bis sechs Neuzugänge an (siehe zu Kaderplanung auch rotebrauseblog und L-IZ). Auch ServusTV hatte den Trainer zu Besuch. Ein Gespräch, in dem es zentral um den Druck und psychologische Momente beim Coaching geht und das sehr hätte an Interessantheit gewinnen können, wenn der Moderator ein besserer/ besser vorbereitet gewesen wäre.

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Gepökelte Rentierherzen für die zweite Liga

Nicht nur Erfolgsfans, auch noch Erfolgspodcast. Kaum ist der Aufstieg gesichert, gibt es eine dritte Ausgabe von Champagner statt Bier. Mit allerlei Geplauder über die grandiose Vergangenheit und die bestimmt ebenso grandiose Zukunft. Eine entsprechende Inhaltsvorschau gibt es unten.

Versammelt hatten sich gestern (05.05.2014) als Co-Gastgeber André Herrmann, dazu John, Dirk. Die zusammen mal wieder sämtliche Vorhaben in Sachen Zeitmanagement fahren ließen und die Vorgaben in Bezug auf die Länge des Podcasts mit einem pickepackevollen Unterhaltungsprogramm locker rissen. Aber man kann sich die Sendung ja auch stückweise anhören oder anhand unten stehender Zeittabelle zwischen den Blöcken herumspringen.

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Presse 06.05.2014

Drei Tage nach dem Aufstieg sind die Spieler weiter zum Feiern auf Mallorca und wird hierzulande das Ereignis im Rahmen der Möglichkeiten aufgearbeitet.

Die LVZ mit einem Stück zu den wirtschaftlichen Potenzialen für die Stadt Leipzig, die aus einem Aufstieg von RB in die Bundesliga 2 oder gar 1 resultieren.

BILD nimmt Daniel Frahn in den Fokus. Einmal mit einem Beitrag, mit dem seine Wichtigkeit fürs Team und seine Rückkehr in die zweite Liga nach ein paar Minuten vor neun Jahren thematisiert wird. Und einmal mit einem Rückblick auf seine Anfangszeit bei RB Leipzig und einen kontrollwütigen Trainer Tomas Oral. Interessantes Detail, dass Frahn noch von Orals Vorgänger Tino Vogel (jetzt U23-Coach) überzeugt wurde, nach Leipzig zu kommen. Bloß gut..

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Schlüsselmomente

Rund um das Spiel gegen den 1.FC Saarbrücken war eine der meistgestellten Fragen im Umfeld von RB Leipzig jene nach den Schlüsselmomenten der Saison. Also jene speziellen Augenblicke, in denen sich die Weichen Richtung Aufstieg stellten. Ein Frage, die von den Vereinsverantwortlichen im Vorfeld der vorentscheidenden Aufstiegspartie nicht beantwortet werden wollte. Eine Frage auch, die verschiedenste Anworten von jedem einzelnen Spieltag liefern könnte.

Ohne saisonbeschließenden Analysen und Rückblicken schon im Detail vorzugreifen, seien an dieser Stelle eine Handvoll Spiele benannt, dank derer die Saison in die letztlich erfolgreiche Richtung lief. Als da schon der erste Spieltag und der Ausflug nach Halle war. Als Neuling in der dritten Liga mit der entsprechenden Unsicherheit über das eigene sportliche Vermögen, wenig Sommerpause, Auswärtsspiel vor ausverkauftem, wenig freundlichem Haus. Diese Herausforderung mit einem – trotz aller Wackler und trotz in jener Saisonphase schwacher Gastgeber – 1:0-Auswärtssieg relativ souverän zu lösen, gab erstens Selbstsicherheit in Bezug auf das eigene Können und zweitens Ruhe in Bezug auf den weiteren Saisonverlauf.

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