Wenn die Minuten im Schneckentempo und die Tage viel zu langsam vergehen, steht – zumindest wenn man in Fußballdimensionen denkt – ein wichtiges, ein entscheidendes Spiel an. Im Falle von RB Leipzig ist es das erste von zwei Relegationsspielen gegen die Sportfreunde Lotte, in denen es um den Aufstieg in die dritte Liga geht. Hin- und Rückspiel, Europacupmodus. 180 Minuten plus mögliche Zugabe und dann wird eines der beiden besten Regionalligateams jubeln und das andere wegen der irrsinnigen Aufstiegsregel Tränen vergießen.
Wohl kaum ein Duell könnte die Unsinnigkeit der Regionalligareform, mit der die vierte Liga endgültig von der dritten Liga, also der Amateurfußball vom Profifußball, abgekoppelt wurde, mehr verdeutlichen als das Duell zwischen RB Leipzig und den Sportfreunden Lotte. 2,4 Punkte im Schnitt in 30 Spielen und ungeschlagen vs. 2,5 Punkte im Schnitt in den letzten 27 Spielen. Auf der einen Seite ein Team, das in jedem Spiel die Widerstände brechen musste, die ihnen Red Bull als Finanzier, das viele Geld und die sportliche Klasse gemeinhin beim Gegner einbringen. Auf der anderen Seite das Team, das sich in beeindruckender Art und Weise in einer in der sportlichen Breite hochklassigen Liga nach schwachem Saisonstart und gegen alle sportlichen Widerstände und Konkurrenten durchgesetzt hat.