Archiv der Kategorie: Spielberichte

Testspiel: SV Braunsbedra vs. RB Leipzig 4:3

Dieses war der letzte (Saison-)Streich von RB Leipzig und der nächst folgt leider oder – angesichts des Ergebnisses – glücklicherweise nicht sogleich. 3:4 im letzten Testkick beim Siebtligisten aus Sachsen-Anhalt namens SV Braunsbedra. Ein klitzekleines I-Tüpfelchen auf eine ziemlich miese Rückrunde. Klar, es ist der letzte Kick, ein Testspiel dazu und die Saison seit über einer Woche vorbei. Dazu dürfte Pfingsten frei gewesen sein und der sportliche Körper mit jeder Faser auf Urlaub eingestellt gewesen sein.

Trotzdem vier(!) Gegentore in Braunsbedra, das ist selbst mit dem Wissen um die 100prozentige Unwichtigkeit dieses Spieles ziemlich heftig viel. Selbst wenn in der zweiten Halbzeit mit Rechtsverteidiger Lewerenz, Innenverteidiger Müller und Linksverteidiger Schinke eine Formation ohne Abwehr auf dem Platz stand.

Nimmt man das Spiel zum Saisonauftakt zwischen Braunsbedra und RB Leipzig dazu, dann schoss der Siebtligist insgesamt sieben(!) Tore in zwei Spielen. Und RB setzte 15 dagegen. 15:7 Tore darf man nicht einmal unbedingt in zwei Eishockeyspielen nacheinander erwarten. Und während die 15 noch normal erscheinen, wenn die Mannschaft RB Leipzig heißt und der Gegner ein Siebtligist ist, sind die sieben Gegentreffer deutlich jenseits von normal. Man sollte es aber sicherlich auch nicht überbewerten.

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Testspiel: TV Askania Bernburg vs. RB Leipzig 1:7

Ein Testspiel nach Saisonende zu bestreiten, klingt ungewöhnlich und ist es zumindest im Hause RB Leipzig auch, denn bisher gab es so etwas noch nicht. Bundesligisten nutzen das Stilmittel offenbar, um auf unernste Art und Weise Imagepflege in den jeweiligen Regionen zu betreiben und nebenbei noch ein bisschen Geld einzuspielen. Ersteres ist sicherlich auch für RB Leipzig ein Motiv für die Reise nach Bernburg gewesen, letzteres aber nicht, denn die Gäste fragten selbst für das Freundschaftsspiel an und verzichteten auch auf Antrittsgeld.

Der entscheidende Grund nach dem letzten Saisonspiel nicht einfach Ferien Ferein sein zu lassen, sondern noch mal durch die Provinz zu zuckeln, besteht aber offenbar darin, dass dem Trainerstab die Zeit bis zum Saisonstart Mitte August (10.-12.08. – noch knapp drei Monate!) zu lange wurde. Sodass man beschloss die Saison einfach noch eine reichliche Woche zu verlängern, um dann entsprechend später wieder in die Saisonvorbereitung einsteigen zu können. Und vielleicht dient die After-Saison-Show auch ein bisschen dem kadertechnischen Ideen sammeln und dem internen Casting und Vorspielen.

In dem Sinne könnte man beispielsweise die vergleichsweise umfangreichen Einsatzzeiten von Carsten Kammlott (1.Hälfte rechts, 2.Hälfte im Sturm) und Paul Schinke (1.Hälfte links hinten, 2. Hälfte links vorn) verstehen, denen man vielleicht noch mal die Möglichkeit gibt, sich zu zeigen und vor allem auch zu zeigen, warum man mit ihnen auf welcher Position nächstes Jahr planen sollte. Andererseits dürfte sich gerade Schinkes Linksverteidigerausflug eher in die bei RB testspieltypischen Positionsverschiebungen einreihen, zu denen auch Timo Rosts Besetzung der Innenverteidigerposition (wie übrigens in der Winterpause schon mal) zählen dürfte.

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Regionalliga: Hallescher FC vs. RB Leipzig 0:0

Da kam er also der letzte Spieltag der Regionalliga. Vor dem der Nichtaufstieg für RB Leipzig schon feststand. Wieder mal, wie im letzten Jahr eine fremde Party. Nur, ob man ihr live bewohnen müsse oder ob doch Kiel noch mal zuschlagen würde, war vor dem Spiel noch unklar. Am Vormittag waberten mir noch die Spiele und Punktverluste gegen Cottbus II, Meuselwitz und diese desaströse Nachspielzeit letzte Woche gegen Wolfsburg II durch den Kopf. Hätte und wenn und sowieso. Spätestens mit dem Eintreffen am Spielort war das aber Geschichte und kam glücklicherweise danach auch nicht wieder (trotz des Kieler Patzers nicht).

Wenn man den entscheidenden Unterschied zur vergangenen Saison festhalten will (im sportlichen sehe ich kaum einen), dann dürfte beim Betrachten des Gästeblocks der entscheidende Punkt auffallen. Während sich letzte Saison am vorletzten Spieltag zur Aufstiegsparty des Chemnitzer FC, abgehalten auch gegen RB Leipzig nur knapp 100 versprengte Gästeanhänger aufmachten, reisten dieses Jahr handgeschätzte 800 Zuschauer ins nur etwas näher gelegene Halle, zu einem aus Gästesicht ebenso unwichtigen wie überflüssigen Spiel wie dem letztjährigen in Chemnitz.

Man muss an der Stelle auch mal Komplimente machen, wo Komplimente mehr als angebracht sind. Denn dass sich der Anhang dieses letzte Spiel noch einmal nimmt, um trotz der sicheren Häme aus Halle, den Fußball im Allgemeinen und sich selbst im Speziellen zu feiern, war ziemlich schick. Dass die Fußballatmosphäre im weiten Rund eine großartige war, lag auch am gutgelaunten Gästeanhang. Wobei insbesondere der doppelte Boden, den man sich weiter bewahrt, sehr viel Spaß macht. Ob es das Mitschunkeln und Mitklatschen bei der ziemlich unerträglichen HFC-Vereinshymne(?) am Anfang war oder die „Zugabe, Zugabe“-Rufe als Antwort auf die klassischen „Red-Bull-Schw..“ oder der Wechselgesang mit den Gastgebern oder das Einstimmen in die „Red-Bull-Schw..-Gesänge“, das war teilweise sehr großes Kino und hat mich mehr als versöhnt mit der mir viel zu alkohollastigen Auswärtsfahrt nach Kiel (wozu kurze Anreisen und alkoholfreies Bier vor Ort doch alles gut sein können).

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Regionalliga: RB Leipzig vs. VfL Wolfsburg II 2:2

Ich habe in meinem Leben, trotz einiger Jahre ohne Live-Fußball im Stadion, auch einiges an enttäuschendem miterlebt. Abstiege, verlorene Spiele, die schwierige Nachwendezeit in Cottbus, depremierende Spielzeiten. Doch das 2:2 vom Samstag war wohl in Sachen selbst live erlebt so ziemlich das bitterste Ereignis, an das ich mich erinnern kann. Und ganz ehrlich, ich hätte nach dem 2:1 nie und nimmer damit gerechnet, dass man sich die leckere Butter noch vom harten Regionalliga-Brot nehmen lassen würde. Was die Härte des Bodenaufpralls noch verstärkt haben dürfte.

Es ist nicht so, dass ich von dem Spiel analytisch viel mitbekommen hätte. Zu sehr war ich mit dem Parallelabgleich des Geschehens auf den anderen Plätzen und der Tabellenkonstellation als solcher beschäftigt, als dass mir die tiefen praktischen Geheimnisse der neu erbauten Raute im Mittelfeld von RB Leipzig aufgegangen wären. Ganz optimal lief das Spiel mit dem neu installierten Zehner Rockenbach nicht, aber die erste Hälfte war fußballerisch insgesamt kein 100prozentiger Zuckerschlecken. Wenn, dann waren es die Gäste, die die feinere Klinge schlugen.

Bei RB Leipzig bemühte man sich zwar um Struktur und Zugriff, aber vieles blieb Stückwerk und diverse Male sah man irgendjemanden abwinken oder mit dem Nebenmann motzen. Von Fußball- und Aufstiegswundern war jedenfalls nicht unbedingt etwas zu spüren. Zumindest nicht bis zur 39. Spielminute als Carsten Kammlott im Strafraum fiel und dafür einen Elfmeter erhielt. Als Stadionbesucher war meine erste Reaktion ein kopfschüttelndes ‘Niemals’. Als Fernsehzuschauer muss ich zugeben, dass man den Elfer zumindest geben kann (je nach Sichtwinkel), aber ein ausbleibender Pfiff auch nicht hätte verwundern dürfen. Das daraus resultierende 1:0 führte zumindest zum weiter gesteigerten Interesse an den Spielständen in Meuselwitz und Kiel.

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Regionalliga: Germania Halberstadt vs. RB Leipzig 2:3

Und dann kommen sie doch diese Tage, an denen es einem tief und endgültig ins Bewusstsein dringt, dass in dieser Saison gleich zwei Mannschaften besser sind und den Aufstieg mehr verdient haben als die eigene. Dass die Gegner in der kommenden Saison wieder Berliner AK, Halberstadt und Meuselwitz und einiges an neuem heißen. Und dass diese verdammten Heimspiele gegen Cottbus II und Meuselwitz die Chance auf einen finalen Showdown völlig überflüssigerweise (man denke nur an den völlig talentfreien Auftritt der Cottbuser U23 in Leipzig) sehr wahrscheinlich zunichte gemacht haben.

Klar, der HFC muss trotz 5:0 gegen St. Pauli II am Samstag erst mal in Meuselwitz gewinnen, um sicher aufzusteigen und ein Aufstiegsendspiel gegen RB Leipzig eine Woche später zu verhindern. Und auch klar, dass ich, je näher der Samstag rückt, anfangen werde, doch noch auf eine Chance zu hoffen. Aber ganz nüchtern betrachtet, liegt dem HFC in Thüringen kein Stolperstein mehr im Weg, denn ich glaube nicht ernsthaft dran, dass der ZFC den Samstag mit seiner A-Elf bestreitet, da er vier Tage später gegen Carl Zeiss Jena im Thüringenpokal-Finale den DFB-Pokal-Einzug klar machen will. Nach der Erfahrung nach dem Sieg bei RB Leipzig, als man in einer englischen Woche vier Tage später saft- und kraftlos gegen Holstein Kiel verlor, würde ich als sportlich Verantwortlicher jedenfalls nicht mein Team in einem für mich wertlosen Spiel gegen den Tabellenführer verbrennen. Wobei noch dazu kommt, dass selbst ein Meuselwitzer A-Team nur sehr geringe Chancen hätte gegen den Lauf des HFC. Und sowieso ist da auch noch Holstein Kiel, die ja dank Siegesserie auch noch vor RB liegen..

Sei es wie es sei, denn die Sachen kommen eh wie sie kommen, aber im Nachhinein schmerzen die letzten Heimspiele (vier Punkte aus drei Spielen) extrem, daran kann auch das erkämpfte 3:2 von Halberstadt nichts ändern. Es war exakt das Ergebnis aus dem Hinspiel. Vier Gegentore in zwei Spielen gegen einen durchschnittlichen Regionalligisten. Gegen keinen anderen Gegner kassierte RB Leipzig mehr Treffer. Auch das ein wenig bezeichnend für die insgesamt nicht übermäßig gelungene Saison (bzw. insbesondere Rückrunde).

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Regionalliga: RB Leipzig vs. Berliner AK 2:1

Ich hab dann wieder mal ein Heimspiel verpasst. Das letzte Mal passierte mir dies am vierten Spieltag beim Spiel gegen Havelse. Nun also am viertletzten Spieltag wieder und ich tue angesichts der Besucherzahl vermutlich gut daran, gleich mal klarzustellen, dass meine Abwesenheit reineweg gar nichts mit dem Tabellenstand zu tun hatte. Tatsächlich habe ich letzte Saison bis zum letzten Spiel gerne die Red Bull Arena besucht und hätte es auch dieses Mal gern getan. Aber manchmal soll es halt nicht sein.

Eigentlich kein Tag für euphorische Jubelszenen - Einlaufkinder bei RB Leipzig | © GEPA pictures/ Roger Petzsche

Verpasst habe ich offenbar aber nicht allzu viel. Wenn man ein schwaches Spiel mit typischen RB-Elementen als nicht allzu viel bezeichnen möchte. Sehr wenig Glanz, sehr viel Krampf, vergebene Torchancen und zum Schluss Zittern. Diesmal wenigstens mit positivem Ausgang und drei Punkten. Was das leise Hoffen und Träumen ein wenig am Leben erhält. Am kommenden Sonntag spielen dann RB Leipzig, HFC und Holstein Kiel zur selben Zeit. Könnte ein spannender Spieltag werden..

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Regionalliga: Holstein Kiel vs. RB Leipzig 1:0

Irrgendwie befällt einen dann doch diese wehmütige Leere, wenn das Saisonziel dann endgültig verpasst wurde und der Traum vom sich positiv zuspitzenden Finale zerplatzt. Auch wenn man im Fall von RB Leipzig durchaus bereits vor der Partie in Kiel zu einer gewissen Wahrscheinlichkeit damit rechnen musste, dass genau dies passieren würde.

Ehrlich gesagt fällt es schon schwer überhaupt nachzuvollziehen, wo dieses Hoffen auf die Wende in Form von fünf Siegen aus fünf Spielen vor dem Kiel-Spiel eigentlich herkam, nachdem RB Leipzig zuvor in 10 Partien seit dem Wilhelmshaven-Auftakt nur sechs mal gewonnen hatte. Havelse, Hamburg II, Cottbus II, Meuselwitz. Die Desaster-Liste war bereits vor dem Kiel-Ausflug mehr als gut gefüllt. Und trotzdem gab es da trotz 5:3-Toren aus den letzten vier Spielen noch dieses Fünkchen Hoffnung auf eine Aufholjagd. Eine die in Kiel auf fast schon prototypische RB-Art weggepustet wurde.

Eigentlich gilt auch weiterhin das meiste von dem, was ich schon zum Spiel gegen den ZFC Meuselwitz gesagt habe. RB Leipzig ist taktisch viel zu unflexibel und disziplinlos und personell in der Rückrunde eine gewöhnungsbedürftige Rotationsmaschine, sodass vieles von dem, was auf dem grünen Rasen passiert, wenig überraschend ist. Aber eines kann man der Mannschaft bei all dem tatsächlich nicht vorwerfen, auch nicht in Kiel, nämlich mangelnden Einsatz. In das Spiel in Kiel ist man nach einer Auftaktviertelstunde, in der spielerisch nichts ging und die Henrik Ernst als Innenverteidiger bezeichnenderweise mit einem haarsträubenden Fehlpass einleitete, der zu einer Großchance der Gastgeber führte, nur durch Kampf und Leidenschaft hineingewachsen. Beidseitig war das Spiel vor allem in Hälfte 1 ein hochintensiver, teils ruppiger Schlagabtausch, das leichte Vorteile für die RasenBallsportler zeigte. Leider köpfte Daniel Frahn seinen Kopfball nur gegen den Pfosten.

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Regionalliga: Hannover 96 II vs. RB Leipzig 0:2

Es gibt auch diese Tage. Also diese, an denen so ziemlich alles positiv läuft. Gestern ging es schon damit los, dass BILD morgens vermeldete, dass RB Leipzig seine Drittligalizenz für die kommende Spielzeit komplett ohne Auflagen erhalten habe. Was nicht die Diskussionen um RB Leipzig selbst, aber eben die Diskussionen um die Vereinbarkeit der RB-Vereinssatzung mit den DFB-Statuten beenden sollte.

Weiter ging es mit der Nachricht, dass Timo Röttger nur fünf Wochen nach seinem Schlüsselbeinbruch wieder in der Startelf stünde. Dank Carbonschutz wurden damit die eher weniger gelungenen Experimente für die rechte Außenbahn der letzten Wochen glücklicherweise beendet. Es ist schon erstaunlich, dass ein so gut besetzter Kader wie der von RB Leipzig den Ausfall eines Spielers nicht verkraften konnte. Keiner ist wohl wie Röttger in der Lage, die wegen des flügellastigen 4-4-2 zwangsläufig entstehenden Eins-gegen-Zwei-Situationen immer wieder in Gefahr für das gegnerische Tor umzuwandeln und so die Nachteile des Spielsystems wettzumachen. Mal ganz davon abgesehen, dass das eingespielte rechte Duo Müller/ Röttger wohl sowieso jedem Drittligisten, aber auch mindestens der Hälfte der Zweitligisten sehr gut zu Gesicht stehen würde.

Bloß nicht noch mal das Schlüsselbein - Hoffnungsträger Timo Röttger im Zweikampf | © GEPA pictures/ Roger Petzsche

Und erwähnt muss natürlich auch der sehr günstige Spielverlauf werden. Die erste Großchance der U23 von Hannover 96 nach 7 Minuten abgewehrt, ging RB Leipzig bereits nach 13 Minuten durch einen Foulelfmeter in Führung. Eine Szene, die noch durch eine rote Karte für den zum Profikader gehörenden Leon Andreasen gekrönt wurde. Dabei wurde wieder mal deutlich, dass die Regel ‘Verhinderung einer klaren Torchance per Foulspiel durch den letzen Mann führt zum Platzverweis’ ziemlich extrem ist, denn das Zupfen und Ziehen des Verteidigers war ein harmloses Foul und dass Hannover deswegen nun fast 80 Minuten zu Zehnt spielen musste eine ganz schön übertriebene Strafe.

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Regionalliga: RB Leipzig vs. ZFC Meuselwitz 0:1

Nach so einem Spiel wie dem gestrigen fällt es ein wenig schwer die Fassung wiederzugewinnen. Es gab ja bei RB Leipzig in dieser Saison im Allgemeinen und in der Rückserie im Speziellen schon einiges auf und ab. Doch die gestrige Niederlage gegen Meuselwitz ist vom Gefühl her ein ähnlich heftiger Tiefschlag, wie die Niederlage gegen den HFC letzten Dezember.

Klar, man könnte Floskeln bemühen. Dass es solche Tage im Fußball eben gibt. Wo wenig gelingt und dazu auch noch Pech kommt. Dass alles ganz anders läuft, wenn Tim Sebastian postwendend nach dem Rückstand eine Ecke ins Tor köpft statt daneben. Dass man vor der Pause den Ausgleich verdient gehabt und ihn auch erzielt hätte, wenn Henrik Ernst nicht Roman Wallner den Ball vom Fuß klaut oder Sebastian Heidingers Schuss zwei Zentimeter weiter unten die Lattenunterkante trifft. Dass man auch nach der Pause mit einigen Chancen am Gästekeeper scheiterte und zudem in der 80. Minute einen (aus meiner Perspektive) klaren Elfer nicht bekommt. Stimmt ja auch alles irgendwie.

Aber irgendwie auch wieder nicht, denn dieses Spiel hat ähnlich schonungslos wie das HFC-Spiel die grundsätzlichen Defizite bei RB Leipzig aufgedeckt, die aus meiner Sicht im spieltaktischen Bereich zu suchen sind. Vielleicht stehe ich auch nur immer noch unter dem Eindruck der taktischen Vorstellung von Holstein Kiel bei Energie Cottbus II am Osterwochenende. Etwas, was mich – wie ich ja bereits beschrieb – wirklich beeindruckt hat. Ein modernes, flexibles System gegen das RB Leipzigs 4-4-2 wie Bezirksligarumpelfußball aussieht.

Regionalliga: RB Leipzig vs. ZFC Meuselwitz 0:1 weiterlesen

Regionalliga: Energie Cottbus II vs. Holstein Kiel 0:2

Das Osterfest führte mich in diesem Jahr in heimatliche, also jene Gefilde, in denen weiterhin die elterliche Generation lebt. Also nach Cottbus. Wodurch sich mir die interessante Möglichkeit ergab, den kriselnden Aufstiegskontrahenten aus Kiel noch einmal beim Auswärtsspiel bei der U23 von Energie Cottbus unter die Lupe zu nehmen. Quasi als Scouting vor dem baldigen, direkten Aufeinandertreffen am 21.04. in Kiel, zu dem sich auch ein Fansonderzug [broken Link] und somit eine beträchtliche Anzahl an Fans aufmachen wird.

Es war bereits das dritte Spiel, das ich vom Energie-Nachwuchs bewundern durfte und das dritte Spiel, in dem er hoffnungslos unterlegen war. Diese Mannschaft ist genaugenommen nicht regionalligareif, was die verlorenen zwei Punkte von RB gegen Energie noch depremierender machen. Man kann den Energie-Spielern sicherlich keinen Vorwurf machen, denn Einsatz und Wille sind absolut vorbildlich und auch gegen Holstein Kiel zeigte man bis zum 0:2 viel Herz, aber individuelle und spieltaktische Klasse reichen, abgesehen von Clemens Fandrich, der im Gegensatz zum Spiel in Leipzig gegen Kiel auflief, einfach nicht aus.

Und so war dieses Spiel für Holstein Kiel mit dem 1:0 nach 18 Minuten praktisch schon gelaufen, denn im weiteren Spielverlauf kam Cottbus nicht einmal gefährlich vors Tor und schoss nur einmal auf selbiges. Dieser Torschuss schien ein wenig eine Kopie des 1:1 in Leipzig werden zu wollen. Freistoß aus 20 Metern, Spielstand 1:0, 75 Minuten gespielt (in Leipzig waren es 82), leicht links. Andy Hebler schnappt sich wie in Leipzig den Ball und schießt ihn wieder gen Torwartecke. Vielleicht weil er denkt, dass er mit der Variante noch ein zweites Mal erfolgreich sein kann. War er aber nicht, da der Kieler Keeper Strähle seine Torwartecke nicht verlassen wollte und den Ball locker fing. Kurz danach schloss Jaroslaw Lindner eine der vielen Kontersituationen zum 2:0 ab und das Spiel war endgültig entschieden.

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