Archiv der Kategorie: Spielberichte

3.Liga: RB Leipzig vs. VfB Stuttgart II 3:1

Ein Spiel dauert 90 Minuten heißt eine der Phrasen, für die man nicht umhin kommt, entsprechend Kleingeld wofür auch immer zu spenden. Dass damit auch die Anfangssekunden gemeint sind, ist zwar nicht der erste Gedanke, aber lernt man in regelmäßigen Abständen auch. Gestern durften die Nachwuchskicker des VfB Stuttgart staunend und ohne eigene Ballberührung das schnellste Tor der Drittligageschichte nach neun Sekunden bewundern (in den ersten zwei Profiligen war nur Benjamin Siegert mal schneller, der es im Dress des SV Wehen Wiesbaden mal in acht Sekunden schaffte).

Vorausgegangen war die erstmals in der vergangenen Winterpause (wenn ich mich recht erinnere beim Test gegen den TSV Buchbach) probierte Anstoßvariante, bei der fast alle Spieler sofort Richtung gegnerischen Strafraum laufen und lediglich zwei Spieler zurückbleiben, die dafür verantwortlich sind – wie bei einem Field Goal im American Football – den Ball hoch und weit nach vorn zu schlagen. Diese Variante soll laut Alexander Zorniger dem Gegner signalisieren, dass man sofort da ist,  in der Vergangenheit (beim HFC z.B) produzierte sie via Konter des Gegners eher Gefahr für den eigenen Kasten. Diesmal verlängerte aber Hoheneder per Kopf den langen Ball in den Strafraum, wo ihn Morys schön in die Mitte spitzelte und Frahn nur noch den Kopf hinhalten musste.

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3.Liga: SV Elversberg vs. RB Leipzig 1:0

Wie das Fußballleben eben so spielt. Noch vor einer Woche hatte die SV Elversberg neben vier Niederlagen nur zwei Unentschieden verbucht und nun stehen sie mit neuem Trainer und zwei 1:0-Siegen in Folge mit fünf Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz plötzlich gut da. Dass ausgerechnet RB Leipzig den Helfer in der Not (mit)spielen musste, ist der negative Teil dieser Erfolgsgeschichte.

Es gibt sie diese Tage, an denen man an der Außenlinie versucht den Ball zu stoppen und er trotzdem permanent über die Linie rollt. Tage, an denen man permanent die falsche Entscheidung trifft. Tage, an denen selbst die guten Aktionen im Nichts verlaufen. Tage, an denen die vorhandenen Torchancen alle knapp am Kasten vorbeigehen. Und wenn du schon einen solchen Tag erwischst, ist es vielleicht nur konsequent, wenn du dich in der Nachspielzeit des Spiels, bei eigenem Standard auskontern lässt und der Gegner gleich mit zwei Spielern frei vor dem Tor steht und einer davon nur noch ins leere Tor schieben muss..

Letztlich ist dies ein weiterer Hieb in die hier schon oft zitierte Kerbe, dass den RasenBallsportlern zu einem Spitzenteam in der dritten Liga einfach noch eine Spur Abgebrühtheit und Cleverness fehlt. Offensiv wie defensiv. Und bei der SV Elversberg verlor man in Saarbrücken, weil man sich in der Rückwärtsbewegung nach einem abgewehrten Standard schlicht naiv verhalten hat. Und das ist tatsächlich eher beschreibend als vorwurfsvoll gemeint. Einmal schoss der Gastgeber zuvor in einer ähnlichen Situation in einem unfassbaren Fehlversuch statt ins leere Tor an die Unterkante der Latte. Beim zweiten Mal war das Glück der Fußballwelt dann verbraucht.

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3.Liga: RB Leipzig vs. Holstein Kiel 3:1

Knapp zwei Jahre war das letzte Aufeinandertreffen zwischen RB Leipzig und Holstein Kiel in der Red Bull Arena her und irgendwie schien man am gestrigen Dienstagabend einer Kopie zu folgen. Kiel ging gestern wie damals 1:o in Führung und schlug zumindest eine Halbzeit lang die etwas feinere Klinge. Aber dann drehte RB Leipzig das Spiel noch (damals wie gestern u.a. durch einen Frahn-Elfmeter) und schlussendlich gewann das vom Sieg etwas überzeugtere und glücklichere Team. Insgesamt auch wieder völlig verdient.

Das Spiel begann aus RB-Perspektive denkbar unglücklich. Nachdem zuerst Coltorti nach Willers-Fehler Rafael Kazior an der Strafraumgrenze abschoss und der Abpraller nur knapp über das Leipziger Tor strich, war es keine zwei Minuten später wieder mal ein Standard, der RB Leipzig ein Gegentor einbrachte (das vierte im achten Pflichtspiel). Nach einer Ecke entstand im Strafraum kurz Konfusion, sodass Fiete Sykora wenig Mühe hatte, den Ball in den Maschen zu versenken.

0:1 nach nur neun Minuten, das ist gegen eine technisch versierte, schnelle und konterstarke Mannschaft ein ziemlich undankbarer Beginn. Aber die RasenBallsportler und das Publikum zeigten sich nicht einmal kurz verunsichert, sondern versuchten sofort zurückzuschlagen. Dominik Kaiser zirkelte quasi im Gegenstoß einen Freistoß an den Pfosten und einige Eingaben sorgten zumindest ansatzweise für Gefahr.

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3.Liga: SV Wehen Wiesbaden vs. RB Leipzig 2:1

Klar, irgendwann musste es passieren, dass RB Leipzig mal wieder ein Ligaspiel verliert. 497 Tage hat es schließlich gedauert, seit dem 0:1 bei Holstein Kiel Ende April 2012. Der eine oder andere ältere Zeitgenosse wird sich vielleicht noch erinnern..

Dass RB Leipzig beim Spitzenreiter der dritten Liga, dem SV Wehen Wiesbaden eine Niederlage kassieren könnte, wäre vor dem samstäglichen Aufeinandertreffen keine allzu gewagte Prognose gewesen. Trotzdem ist die Niederlage ärgerlich, weil sie letztlich völlig unnötig und nicht die Folge 90minütiger Unterlegenheit war.

Will man das Spielchen machen, was die entscheidende Szene des Spiels war, dann war dies wie schon vor einer Woche gegen Erfurt das 1:0. Nur dass diesmal nicht RB Leipzig in Führung ging, sondern der SV Wehen Wiesbaden. In einer chancenarmen, ersten Hälfte gelang es dem starken José Pierre Vunguidica nach 23 Minuten, sich an der rechten Eckfahne gegen Tobias Willers durchzusetzen und anschließend den Ball für Nils-Ole Book aufzulegen, der nur noch einschieben musste.

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Testspiel: RB Leipzig vs. VDV-Camper 7:3

Zum zweiten Mal nach dem 7:0 gegen Piesteritz zum Monatsanfang organisierte sich RB Leipzig ein Trainingsspiel als Test für jene, die im Pflichtspiel zuvor nur kurz oder gar nicht zum Einsatz kamen. Das Gefühl nicht verlieren für 90 Minuten Fußball lautet da wohl das Motto. Und wie auch schon gegen Piesteritz füllten auch diesmal mit Böttger und Majetschak zwei Nachwuchsspieler als Einwechsler für die gegen Erfurt als Kurzzeitarbeiter spielenden Röttger und Fandrich das Team auf.

Gegner war diesmal eine vom jobsuchenden Coach Dirk Lottner trainierte Auswahl vertragloser Fußballer, die sich im Rahmen eines von der Spielergewerkschaft VDV (Vereinigung der Vertragsfußballspieler) organisierten Camps [broken Link] fit halten und auch Testspiele bestreiten. Diese Camps gibt es jetzt schon einige Jahre und über diese sollen die arbeitslosen Fußballer doch noch in einen neuen Job kommen. Sich zeigen und in den Testspielen bei den Scouts einen guten Eindruck hinterlassen, ist das Motto.

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3.Liga: RB Leipzig vs. FC Rot-Weiß Erfurt 2:0

Nach dem Spiel von RB Leipzig gegen den FC Rot-Weiß Erfurt könnte man trefflich darüber streiten, ob das Glas angesichts einer spielerisch weitgehend unbefriedigenden Leistung eher halbvoll oder halbleer ist. Nimmt man die Fakten, dann hat RB Leipzig aus den ersten fünf Drittliga-Spielen 11 Punkte geholt, war viermal besser und einmal in den entscheidenden Situationen cleverer und glücklicher, hat sich in einem schweren Spiel gegen bissige Erfurter drei dreckige Punkte gesichert und steht in der aktuellen Tabelle auf Relegationsplatz 3 mit nur zwei Punkten Rückstand auf den Spitzenreiter Wehen Wiesbaden, während Osnabrück, Chemnitz, Heidenheim, Münster und Rostock an diesem Spieltag nicht gewinnen bzw. letztere drei noch nicht mal einen Punkt holen konnten.

Trotzdem blieb nach dem Auftritt von RB Leipzig gegen Rot-Weiß Erfurt bei aller Freude über die Punkte auch eine gewisse Unzufriedenheit zurück. Unzufriedenheit darüber, dass RB sich das Spiel nach der frühen Führung und insbesondere in Hälfte 2 ein wenig aus der Hand nehmen ließ und mit dem 1:0 im Rücken nicht souveräner agierte. Unzufriedenheit auch darüber, dass man einen fußballerisch zumindest in dieser Partie eher limitierten Gegner doch zeitweise einzuladen schien, sich den Ausgleich zu erkämpfen.

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3.Liga: RB Leipzig vs. MSV Duisburg 1:1

Wenn man vor der Saison prognostiziert hätte, dass RB Leipzig nach dem vierten Spieltag acht Punkte gesammelt haben würde und nur zwei Punkte vom Tabellenführer entfernt steht, dann hätte man das als geneigter RB-Anhänger wohl genommen. Dass man diese acht Punkte ohne Heimsieg ergattern würde, konnte man vorher aber vielleicht nicht unbedingt ahnen.

Wie schon gegen Preußen Münster spielte RB Leipzig eigentlich über weite Strecken eine gute Heimpartie, musste sich aber letztlich mit einem Punkt begnügen. Im Gegensatz zu Preußen Münster hatte sich der MSV Duisburg diesen Punkt allerdings durch gute Verteidigungsarbeit und immer wieder gefährliche Angriffe, die allerdings im Normalfall von Abseitsstellungen beendet wurden, auch redlich verdient.

In der Startformation von RB Leipzig standen die Spieler, die sich die Woche über bereits herausgeschält hatten. Matthias Morys rutschte für Yussuf Poulsen ins Team, da letzterem nach seinem Ausflug zur U21 Dänemarks ein wenig die Frische fehlte und bildete so mit Carsten Kammlott, der sich die Woche über im Training gut präsentiert hatte und Daniel Frahn den Dreiersturm.

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3.Liga: Wacker Burghausen vs. RB Leipzig 1:2

So ist er eben der Fußball. Da wartet eigentlich schon jeder auf den Schlusspfiff bei der Partie von Wacker Burghausen gegen RB Leipzig und versucht sich das Unentschieden aus je eigener Sicht zu erklären und dann fällt in der 93. Minute doch noch das glückliche, aber wenn man die ganzen 90 Minuten nimmt auch völlig verdiente Siegtor für die Gäste. Was einen ausflippenden Fanblock und eine Spielertraube auf RB-Seite und und extrem lange Gesichter bei den Gastgebern zur Folge hatte.

Es war alles in allem spielerisch kein sonderlich gutes, aber ein immer umkämpftes Drittligaspiel. RB Leipzig versuchte diesmal verstärkt auch über Ballkontrolle zum Erfolg zu kommen. Auf Seiten von Wacker Burghausen gab es dagegen eigentlich immer nur die Option, bei Ballgewinn egal wo, den Ball lang in die Spitze zu spielen und die RB-Innenverteidiger in Laufduelle zu verwickeln. Also ungefähr das, was RB gegen Münster spielte, nur mit geringerer individueller Klasse.

Eine direkte Torchance resultierte aus dieser Methode 90 Minuten lang nicht. Aber ein paar Standards, diverse Eckbälle, von denen einer den Ball ins RB-Tor fand und die rote Karte für Tobias Willers nach einer Notbremse, als ihm der Burghauser Stürmer einmal entwischt war und er ihn nur noch festhalten konnte. Letztlich keine ganz schlechte Bilanz für ein eher schlichtes Herangehen, das fast einen Punkt gesichtert hätte. Man hätte dies ungerecht finden können, aber wenn das Spiel 1:1 ausgegangen wäre, dann weil RB Leipzig nach einer sehr guten Anfangsviertelstunde und dem fast schon obligatorischen und obligatorisch schönen Frahn-Tor nach großartiger Jung-Vorbereitung lange nicht in der Lage war, aus den guten Feldpositionen in Strafraumnähe entscheidende Gefahr für das Wacker-Tor zu produzieren.

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Testspiel: RB Leipzig vs. Grün-Weiß Piesteritz 7:0

Gerade mal 13 Stunden nach dem Ausscheiden aus dem DFB-Pokal bei sehr deutlich über 30 Grad auf dem eigenen Trainingsgelände vor reichlich 50 Zuschauern gegen einen durchschnittlichen Fünftligisten ein Testspiel zu bestreiten, gehört wohl auch zu den Dingen, die Fußballer eher als unschön empfinden dürften. Aber für jene, die für RB Leipzig gegen Augsburg nur kurz oder gar nicht ran durften, hatte der Samstag trotzdem eine entsprechende Beschäftigung vorgesehen. Ob Alexander Zorniger dafür Dankesbriefe in der Hauspost hatte, ist nicht überliefert.

Andererseits ging das ganze ja für die Spieler vielleicht auch als willkommene Bewegungstherapie durch. Letztlich weist das lockere 7:0 jedenfalls darauf hin, dass man angesichts der Bedingungen das beste aus der Situation machte. Und auch Coach Zorniger zeigte sich über den Bewegungswillen seiner Schützlinge ganz zufrieden.

Gespielt wurde der Test offiziell als inoffizielles Trainingsspiel. Was bedeutet, dass der Verein das Spiel nicht beim Verband meldet und entsprechend auch keine offiziellen Schiedsrichter geschickt kriegt. Müsste auch bedeuten, dass Vorkommnisse bei einem (letztlich vereinsinternen) Trainingsspiel vom Verband auch nicht geahndet werden können.

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DFB-Pokal: RB Leipzig vs. FC Augsburg 0:2

Fußballfesttage feiert man ja auch nicht alle Nase lang. Flutlichtspiel mit 30.000 Zuschauern. Dazu ein Pflichtspiel gegen einen Bundesligisten. In Sachen Fußball könnte es wesentlich schlechtere Konstellationen geben. Dass man dann dem Favoriten unterliegt, gehört eigentlich zu den ganz normalen Dingen, über die man nicht wirklich lamentieren muss. Und trotzdem fühlt sich das 0:2 von RB Leipzig gegen Augsburg beim dem Gastgeber zugeneigten Beobachter als das an, was es letztlich eben ist, als Niederlage. Und als unangenehm frühes Ende der DFB-Pokal-Reise.

In der Startaufstellung tauchte entsprechend der Spekulationen vor dem Spiel nicht ganz unüberraschend der Name Carsten Kammlott an der Stelle von Spielgestalter Thiago Rockenbach auf. Sodass aus dem gewohnten 4-3-1-2 irgendwas zwischen 4-3-1-2 und 4-3-3 wurde. Die Idee dahinter lag auf der Hand. Einerseits mit den drei Offensivkräften das Aufbauspiel der Augsburger über Innenverteidiger und Sechser Daniel Baier aggressiv zu stören und andererseits Optionen für das Vertikalspiel, also das schnelle Spiel in die Spitze zu haben.

Das klang auf dem Papier gut, sinnig und auf den Gegner zugeschnitten, hinterließ aber auf dem Platz dann doch einige Fragezeichen. Denn die Augsburger entzogen sich der ersten Pressinglinie, indem sich die Innenverteidiger teilweise extrem tief und bis an die eigene Strafraumgrenze fallen ließen und von dort das Spiel eröffneten. Was dazu führte dass die erste RB-Pressinglinie zwar relativ hoch in des Gegners Hälfte stand, oft aber (weil man die drei bis fünf Meter bis zum gegnerischen Sechzehner dann doch nicht mehr schloss) ohne direkten Zugriff auf die Gegenspieler zu haben. Die das dazu nutzten, einige Male relativ präzise in die notwendig großen Räume zwischen Stürmern und Mittelfeld- bzw. Verteidigungskette von RB Leipzig zu spielen.

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