Stell dir vor du ziehst im Sachsenpokal den Achtligisten BSV Gelenau, freust dich auf einen Ausflug in den Fußballalltag der unteren Spielklassen und landest schlussendlich doch wieder nur in Grimma, dem heimlichen Freundschaftsspielzuhause von RB Leipzig.
Es ist in gewisser Weise schon ein Armutszeugnis, dass der ureigene Reiz des (Landes-)Pokalwettbewerbs, dass Mannschaften plötzlich Gegner aus völlig anderen Welten auf den heimischen Fußballplätzen begrüßen und Vereinsfesttage feiern können, selbst bei einer Begegnung zwischen dem BSV Gelenau und RasenBallsport Leipzig dem Gott der Moderne, den Sicherheitsbedenken geopfert wird. Keine Fantrennung möglich, keine Fluchtwege und schon muss sich ein Achtligist den Einsprüchen der örtlichen Behörden beugen und in eine andere Stadt umziehen.
Dabei wurde das Los RB Leipzig und damit das hochrangigst mögliche Los nach Bekanntgeben in der kleinen Gemeinde im Erzgebirge fast schon euphorisch bejubelt. Ein Spieler sprach kürzlich noch via Freier Presse von der “Partie des Jahrhunderts”. Was nicht unverständlich ist, wenn man jenen Verein zieht, der unter (günstigen) Umständen das letzte Mal vor dem Weg in den Profifußball am Sachsenpokal teilnimmt.