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Leipziger Fußball 2014/2015

Ein bisschen spät dran dieses Jahr mit einem kurzen Rundflug über den Stand im aktuellen höherklassigen Fußball in Leipzig. Sprich im Fußball Landesliga aufwärts. Dabei wird wie gewohnt der SSV Markranstädt als Umlandteam und RB-Geburtshelfer und der Rote Stern Leipzig als subkulturelle Bastion (aber sportlich nicht ganz so interessante Institution) gekonnt ignoriert. Auch eine Art Tradition..

Gibt ja aber auch so schon wieder allerlei neues im Leipziger Fußball, in dem scheinbar ein Jahr ohne Veränderung ein verlorenes Jahr wäre. Am hervorstechendsten sicherlich die Neugründung des FC International Leipzig, deren Zukunftsaussichten weiterhin unklar sind, weil man nicht so recht weiß, wie tragfähig die Idee, im Leipziger Osten Landesliga aufwärts spielen zu wollen, mittel- bis langfristig ist und wie sich das alles nachhaltig finanzieren lässt.

Zweite mehr oder minder einschneidende Veränderung ist die Insolvenz der einst als SG Leipzig Leutzsch gestarteten SG Sachsen Leipzig, die daraufhin keine Spiellizenz mehr erhielt und sich dazu entschloss, die Männermannschaft künftig bzw. vorerst als TuS Leutzsch II auflaufen zu lassen. Spielklasse ist die 1. Kreisklasse, wo man in vier Spielen unter Michael Breitkopf bisher 20 Gegentore und einen Punkt eingefahren hat. Im Nachwuchsbereich versucht man derweil weiter unter dem Label SG Sachsen Leipzig aufzulaufen und Zukunftssicherung zu betreiben. Eine Zukunft, die nach dem Auszug aus dem Leutzscher Alfred-Kunze-Sportpark mehr als unsicher ist.

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Zweitligaroundup – Spieltag 5

Der fünfte Spieltag der zweiten Liga war nicht extrem spektakulär und brachte vor allem Verlierer. Aue zum Beispiel, die sich auch unter neuem Coach ziemlich leblos und fußballerisch überschaubar präsentierten. Beobachtet wurden sie dabei in Darmstadt auch von 400 eigenen Anhängern, die angesichts der aktuellen Lage offenbar dazu übergegangen sind, die Situation stoisch zu ertragen.

Auf der Verliererseite eintragen darf sich auch Eintracht Braunschweig, die bei RB Leipzig nicht nur das dritte Spiel in Folge verloren und sich nun auch selbst eine Krise attestieren, sondern nach eigentlich guten ersten zwei Saisonspielen inzwischen an einem Punkt angekommen sind, an dem sie in beiden Strafräumen nicht mehr auf höchstem Niveau agieren. Dass sie überragende Fähigkeiten im Spiel mit dem Ball auch unter Druck haben, hat man in Leipzig bei zwei, drei Spielzügen wie dem vor dem 1:2-Anschlusstreffer gesehen. Das Vertrauen in die Fähigkeiten und die Zielstrebigkeit vor des Gegners Tor geht ihnen aber gerade etwas ab.

Inwieweit man in Nürnberg überhaupt über Fähigkeiten verfügt, bleibt aktuell erst mal eine offene Frage. Das freakige 4:0 bei Union Berlin, bei dem ihnen alles in die Karten spielte, muss man dabei wohl außen vor lassen. Oft wirken die Franken so wie ein Pacult-Team. Breites 4-4-2 mit zwei Sechsern, in dem man auf individuelle Klasse hofft und den Ball oft einfach auf den Flügel spielt, von wo aus dann irgendeine Art von Anspiel in den Strafraum passieren soll. Mehr als überschaubar gefährlich das ganze, wie man auch gestern beim 0:2 gegen Düsseldorf gesehen hat. Das System funktioniert, wenn man das Spiel nicht machen muss und beim Umschalten Räume bekommt. Wenn man die Räume nicht kriegt, sieht man schnell unglücklich aus.

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2.Bundesliga: RB Leipzig vs. Eintracht Braunschweig 3:1

Das Spiel zwischen RB Leipzig und Eintracht Braunschweig versprach sportlich einiges. Gut gestarteter Aufsteiger gegen spielerisch starken, aber zuletzt strauchelnden Bundesliga-Absteiger, der sich einiges zur Wiedergutmachung vorgenommen hatte. Und die Partie hielt einige der Versprechungen, war überwiegend ein intensives, vor allem in der ersten Halbzeit auch hochklassiges Duell, in dem RB Leipzig letztlich das vor dem Tor zielstrebigere, gefährlichere und effektivere Team war. Braunschweig überzeugte dagegen vorwiegend zwischen den Strafräumen und zeigte in Ansätzen die spielerischen Potenziale, blieb aber offensiv meist harmlos und leistete sich defensiv die entscheidenden Fehler, die zur insgesamt verdienten Niederlage führten.

Weil Dominik Kaiser nach Verletzung erstmal nur auf der Bank saß und Clemens Fandrich gesperrt ausfiel, war RB Leipzig im schon vermuteten 4-3-3-System mit Matthias Morys als zusätzlichem Stürmer gestartet. Ein System, das insgesamt ganz gut passte und vor allem in Umschaltsituationen seine große Stärken entwickelte, weil man dann mit Poulsen und Morys gleich zwei schnelle Außenstürmer hatte, die mit tiefen Bällen gefüttert werden konnten und so dafür sorgten, dass viele Bälle sehr weit in der gegnerischen Hälfte gesichert werden konnten.

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Auftakt in einen richtungsweisenden September

Kaum etwas könnte weniger Aussagekraft haben als eine Tabelle nach vier von insgesamt 34 zu spielenden Ligaspielen. Zur Untermauerung dieser These könnte die Eintracht aus Braunschweig dienen, die zwar aktuell auf Platz 12 der Tabelle steckengeblieben ist, aber trotzdem weiterhin zu den Aufstiegsfavoriten gehören dürfte und im Laufe der frühen Saison schon gezeigt hat, welch große Qualitäten in der Mannschaft stecken.

Insbesondere die zweite Halbzeit im Eröffnungsspiel in Düsseldorf am ersten Spieltag war eine Demonstration der spielerischen Überlegenheit gegen einen nur noch auf Zerstörung und Konter spielenden Gegner. Mit viel fußballerischer Klasse zerspielte man den Gegner solange, bis man immerhin den mehr als verdienten Ausgleich erzielte.

Was folgte war ein abgezockter Sieg gegen Heidenheim, der mit 3:0 zu hoch ausgefallen sein mag, aber dennoch wiederum zeigte, wie viel Qualitäten in der Eintracht stecken, die ihr Gegenüber zappeln ließen und dann eiskalt zuschlugen, als sich die Chance dazu bot. Das sah unheimlich souverän und selbstbewusst aus.

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5.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015

Länderspielpausen sind eine ganz schöne Sache. Schön ist aber auch, wenn sie dann wieder vorbei sind und Ligaalltag in das Wochenende einzieht. Länderspielpausen verbringt jeder anders. Das gilt für jene, die Fußball gucken genauso wie für jene, die im Fußball arbeiten.

Bei letzteren wird die Pause gern dazu genutzt, Spielabläufe zu verbessern und die in den Wochen zuvor erkannten Schwachstellen zu bearbeiten. Was in der zweiten Bundesliga, wo noch nicht so viele Nationalspieler unterwegs sind, etwas einfacher ist, als in der obersten Spielklasse.

Andererseits dienen die Tage natürlich auch zur Regeneration und zum Wunden lecken. Immer verbunden mit der Hoffnung am Ende der ‘freien’ Tage mehr verletzungsfreie und topfitte Spieler zur Verfügung zu haben, als am Anfang. Ob RB Leipzig das hinkriegt, wird man erst am Samstag Mittag sehen können.

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Länderspielpausenabschlussunterhaltung

Fünf Pflichtspiele und ein besonderes Freundschaftsspiel ist die aktuelle Saison alt. Macht vier Siege und zwei Unentschieden. Festgehalten in Bild und Ton für die Nachwelt. Am Wochenende geht es mit dem Spiel gegen Braunschweig in der zweiten Bundesliga schon weiter. Kann man sich ja schon mal drauf einstimmen. Zwei Videos gibt es hier, den Rest drüben bei Youtube.

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=td50K_zpJL4[/youtube]

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=JbwNiAraiFg[/youtube]

Dauerläufer

Einer der Vorteile der zweiten Bundesliga ist, dass der Zugriff auf Spielstatistiken einfacher geworden ist. Eigentlich bieten alle größeren Sportportale Statistiken in irgendeiner Form an. Gut aufbereitet, wenn auch nicht immer sonderlich übersichtlich, sind die Spielstatistiken bei bundesliga.de, die in ihrer detailliertesten Form in einer Art Matrix [broken Link] abgebildet werden. Auch bei sport1.de finden sich bspw. ein paar interessante Daten für die Teams [broken Link] und die einzelnen Spieler [broken Link] bezogen auf einzelne Spieltage, aber auch auf die ganze Saison.

Als die ganze Analysewut im Fußball losging und die Journalisten plötzlich beispielsweise auf die Laufleistungen der Spieler zugreifen konnten, kam zurecht die Kritik auf, dass dadurch auch eine Art Pranger entstehe und Spieler ins Kreuzfeuer genommen werden könnten, die vielleicht aufgrund spezieller Aufgaben im Spiel nicht so eine große Laufstrecke aufweisen können wie andere, sprich Journalisten mit unzureichendem Wissen Daten interpretieren, die sie nicht wirklich interpretieren könnten. Tatsächlich liest man immer mal wieder, insbesondere in etwas zugespitzter formulierenden Machwerken davon, welches Team besonders lauffaul sei und das man darin sehe, dass die Spieler nicht mit genug Einsatz bei der Sache seien.

Was letztlich natürlich sein kann, aber sich oft gerade Laufstrecken auch aus den taktischen Ideen eines Teams ableiten. Dass der FSV Frankfurt beispielsweise im letzten Viertel der zurückgelegten Kilometer aller Zweitligateams liegt, sagt nicht, dass die Mannschaft über zu geringe konditionelle Fähigkeiten verfügt oder die Einstellung nicht stimmt, sondern ist letztlich Folge ihrer Spielidee, die etwas passiver als bei anderen Teams ist und das Pressing beispielsweise nur situativ in bestimmten Zonen und eigentlich erst beginnend an der Mittelline einsetzt.

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Testspiel: RB Leipzig vs. Pogoń Szczecin 1:0

[Die Länderspielpause nutzte RB Leipzig zu einem Testspiel. Was auch angesichts der Neuzugänge Sinn macht. Ante Rebic profitierte davon mit Spielzeit. Zsolt Kalmár durfte derweil ‘leider’ auf Länderspielreise weilen. Hier im Blog ist noch bis zum Braunschweig-Spiel Spätsommerpause, zumindest in Sachen Tagesaktualität. Wer hier gern ein paar Worte zu dem Testspiel verlieren will, ist in den Kommentaren herzlich dazu eingeladen.] Testspiel: RB Leipzig vs. Pogoń Szczecin 1:0 weiterlesen

Transfers: Klostermann, Prevljak, Thomalla, Willers, Strauß, Bruno

Was fehlt, ist noch eine Aufarbeitung all der Transfers, die über den Sommer noch nicht explizit besprochen wurden oder in den letzten Stunden vor Schließung des Transferfensters zu Beginn der Woche getätigt wurden. Der prominenteste (Nicht-)Neuzugang ist dabei Massimo Bruno gewesen. Zu dessen spezieller Verpflichtung (kaufen und nach Salzburg weiterverleihen) man eigentlich auch nicht mehr sagen muss, als an dieser Stelle schon im Zuge der ähnlich verlaufenen Sabitzer-Verpflichtung bzw. im Rahmen einer Auseinandersetzung rund um die Behauptung, Red Bull verschiebe Spieler gesagt wurde.

Will man sich dem Spieler Massimo Bruno widmen, dann findet man einen flexibel einsetzbaren Offensivmann vor, der technisch enorm beschlagen, schnell und dazu noch torgefährlich ist. In der belgischen Topklasse schoss der 20jährige letztes Jahr insgesamt 10 Tore in 36 Spielen und bereitete dazu noch acht weitere Treffer vor.

Bruno ist aufgrund seines Talents, das tatsächlich ziemlich atemberaubend ist, fester Bestandteil der belgischen Nachwuchsnationalmannschaften. Aktuell geht es für ihn darum, den nächsten Schritt im Männerbereich zu machen und sich dort weiterzuentwickeln. In Salzburg soll er in dem Zusammenhang Einsatzzeiten auch im europäischen Rahmen sammeln. Dass er mit seinem Team dabei in der Champions-League-Qualifikation gescheitert ist, mag ein Rückschlag sein, aber für einen Massimo Bruno sind Spiele in der Europa League und auch eine bittere Niederlage bei Malmö FF wohl trotzdem wichtige Lernbausteine.

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