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Grenzdebile Figuren

Das hier wird glaube ich meine neue Lieblingsrubrik: Beschimpfungen bzw. Brachialrethorik geschliffenerer oder ungeschliffenerer Art. Es geht natürlich nicht allgemein um Beschimpfungen, sondern mit Vorliebe um solche, die Anhängern von RasenBallsport Leipzig entgegengebracht werden. Falls dem geneigten Leser/ der geneigten Leserin weitere (möglichst knackige) Beschimpfungen über den Weg laufen, möge er/ sie mir diese mitteilen und ich überlege mir, ob ich die Beschimpfung in mein persönliches best of aufnehme.

Beginnen wir mit etwas locker-leichtem aus einem Kommentar in diesem Blog: grenzdebile Figuren. Bei Grenzdebilität geht es offenbar – glaubt man dem Duden – um nicht zureichende Intelligenz; das Synonymwörterbuch bringt es pointierter mit ‘hirnlos, verblödet, saudumm’ auf den beschimpfenden Punkt. Eine Figur bezeichnet gemeinhin vor allem etwas Äußeres, also irgendeine Gestalt. Weniger ist eine Figur also ein menschliches Wesen mit Willen und Zielen als vielmehr irgendein Ding, das wie eine Figur beim Schach quasi willenlos geführt wird. Der RB-Fan als völlig willenloser Doofi, das ist also die Message der Beschimpfung. Ach, ich weiß immer nicht so recht, warum man willenlos und hirnlos sein soll, wenn man sich ganz bewusst und begründbar für den Besuch von Spielen eines bestimmten Fußballvereins entscheidet.

Fazit: grenzdebile Figuren ist die linguistisch höherwertige Variante von blödes Schwein; klingt nicht nur besser, sondern hinterlässt auch ein leichtes Gefühl (wenn auch nur kurz) von beschimpft worden sein beim Rezipienten. Prädikat: obere Mittelklasse.

Bewerbungsschreiben Heiko Weber

In welcher Liga wollen Sie anfangen?
Ich bin niemand, der gleich in der ersten Liga einsteigen möchte. Sogar Klaus Augenthaler oder Wolfgang Wolf arbeiten inzwischen in der dritten Liga. Es muss aber ein Verein sein, der ein Ziel hat und sich in den nächsten zwei bis drei Jahren entwickeln will.
Klingt nach Rasenballsport Leipzig?
Reizen würde mich die Aufgabe schon. Das wäre eine Überlegung wert, falls sie sich melden.
(Heiko Weber in der Ostthüringer Zeitung vom 03.04.2010)

Also, entweder Heiko Weber hat schon fortgeschrittene Kontakte zu RB Leipzig und redet deswegen immer wieder freimütig über sein Interesse oder er möchte eindringlich mit Zäunen winken, weil er weiß, dass Tino Vogel mit seiner derzeitigen Trainerlizenz nur noch in der Regionalliga für RasenBallsport arbeiten kann. Zweiteres könnte seine Chancen bei den RB-Verantwortlichen allerdings nachhaltig schmälern. Personalien werden bei Red Bull (richtigerweise) nicht so gern öffentlich verhandelt.

Die Sache mit der Fankultur

Wenn man Banner, die im Fanblock gezeigt werden als Maßstab nimmt, dann sind Lokfans der Meinung, dass „jeder, der bei RB steht, den ehrlichen Fußball verrät“ (zitiert nach Gedächtnis), in diesem Blog wurden die Zuschauer von RasenBallsport in einem Kommentar als „völlig grenzdebile Figuren“ (by Waldschrat) beschimpft und einem Kommentar zu einem Chemiebloggerblogeintrag kann man entnehmen, dass nur Fans, die zum bierduschenden, schiedsrichterbepöbelnden Auswärtsmob gehören „unter den Lebenden“ (by Alex) weilen. 3 prototypische Äußerungen über das Fandasein, wie es sie im Netz zuhauf gibt (und die gelegentlich in Verschwörungstheorien gipfeln, RB-Fans seien gekauft – ehrlich, ich hätte nichts dagegen).

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FSV Zwickau vs. RasenBallsport Leipzig 0:2

Die Oberliga-Abschiedstour geht weiter. Nach dem 6. Rückrundensieg in Serie und nachdem die RasenBallsportler bereits alle Spitzenteams der Oberliga bespielt und besiegt haben, dürfte der Rest der Saison als Vorbereitung auf die neue Saison dienen. Es fühlt sich so langsam an wie Sommerpause. Den RasenBallsportlern sei wie auch allen Besuchern dieser Website ein frohes Osterfest gegönnt.

Links: der RBL-Liveticker [broken Link], Bericht aus Sicht des RBL [broken Link], MDR-Bericht [broken Link], Bericht aus Sicht des FSV Zwickau [broken Link]

Transfergerüchte: Weber, Ziegner, Rösler

Heiko Weber (Quelle: Thüringer Landeszeitung vom 29.03.2010): Weber scheidet als Sportchef von Carl Zeiss Jena aus und sucht ab dem Sommer eine neue Herausforderung. Derzeit macht er nebenbei den Fußball-Lehrerschein, der zum Trainieren von Bundesligamannschaften berechtigt. Tino Vogels A-Lizenz würde nur noch für die Regionalliga reichen, eine Tatsache, die in der nächsten Saison für sehr viel Unruhe bei RasenBallsport Leipzig sorgen dürfte. Von der Seite her entbehren Gerüchte über einen neuen RB-Trainer wohl ganz grundsätzlich nicht der Grundlage.

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Verquere Logik

“Es handelt sich hierbei um keinen sportrechtlich relevanten Sachverhalt, da die Äußerungen im rein privaten und vertraulichen Rahmen gemacht wurden und nicht damit gerechnet werden konnte, dass diese in die Öffentlichkeit gelangen würden.” (sportschau.de [broken Link/ 20.04.2011]) Mit diesen Worten begründete der Vorsitzende des Kontrollausschuss des DFB Anton Nachreiner, dass es kein Verfahren gegen Schiedsrichter Kempter geben würde. Kempter hatte sich in einer Mail über ein mögliches Ausscheiden der Bayern aus der Champions League gefreut: “Hoffentlich fliegen die Bayern gleich raus, dann können wir anstoßen.” Mal abgesehen, davon, ob diese Mail wirklich schlimm ist und mal abgesehen davon, ob Schiedsrichter frei sein müssen von Vereinspräferenzen, ist die Logik des Kontrollausschusses ziemlich verquer. Wäre es sportrechtlich auch nicht relevant, wenn ein Schiedsrichter in einer Mail ankündigen würde, dass er die blöden Bayern mal ordentlich verpfeifen will, wenn es sich dabei um eine private Mail handelt? Muss sich ein Schiedsrichter mit so etwas an die Presse wenden, damit es sportrechtlich relevant wird? Ein bisschen hat man das Gefühl, dass der DFB den Fall Kempter einfach nur schnell zu den Akten legen will.

Nachtrag zum Stadtderby Lok vs. RasenBallsport

Wenn man die Berichte über das Spiel Lok vs. RB Leipzig liest, könnte man fast denken, dass Lok das Spiel gewonnen hätte. Bei aller Freude auf Lok-Seite über die gute zweite Hälfte sollte man aber die Kirche im Dorf lassen. Ein paar Fakten: Die vierte Halbzeit (wenn man beide Spiele zwischen den Teams zusammen nimmt) war die erste, in der Lok keinen Gegentreffer kassierte. In vier Halbzeiten konnte Lok keinen Treffer erzielen. Drei Halbzeiten lang trat Lok als Mannschaft auf, die Angst zu haben schien vor einem übermächtigen Gegner (und das obwohl man vor beiden Spielen darauf bestand, dass man nur die eigene Leistung abrufen müsse und dann schon nicht verlieren würde oder sogar gewinnen wollte). Drei Halbzeiten lang kontrollierte RasenBallsport Leipzig relativ mühelos das Duell, weniger aus eigener Stärke als aus gegnerischer Schwäche heraus. Erst in der vierten Halbzeit machte Lok das, was man eigentlich schon vorher erwarten durfte, nämlich als Underdog mit den Fans im Rücken den Kampf anzunehmen und (erfolgreich) zu versuchen dem Gegner den Schneid abzukaufen. Summa summarum: Eine gute Halbzeit macht noch keinen Sommer, sondern macht aus einem normalen Oberligaduell erst ein richtiges Stadtderby.

Lokomotive Leipzig vs. RasenBallsport Leipzig 0:1

Da lag ich mit meinem 3:3-Tipp wohl komplett daneben, obwohl ein Unentschieden im Stadtderby durchaus im Bereich des Möglichen lag. Die erste Halbzeit war eine fußballerische Demonstration durch den RB Leipzig, in der sogar spielerisch gelungene Offensivaktionen zu bewundern waren. Lediglich die Torausbeute stimmte nicht, vor allem mit Blick auf einen von Bick verschossenen Elfer und einer sich direkt anschließenden Riesenkopfballchance. In der 2.Hälfte stellten die RasenBallsportler ihre Fußballversuche komplett ein, während Lok nun endlich mit der Courage des Underdogs das Spiel an sich riss und bei 2, 3 guten Einschussmöglichkeiten durchaus den Ausgleich hätte schießen können. Katastrophal vor allem gegen Ende des Spiels das Konterspiel der Bullen, die einen Überzahlangriff nach dem anderen versemmelten. Immer wieder erstaunlich, wie langjährige Profis es nicht schaffen, in solchen Spielsituationen den Kopf oben zu behalten und die Entscheidung zu erzwingen.

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Red Bull mit Sekt

Ja, ich gestehe: Red Bull hat mich mit dem Einstieg in Leipzig dazu gebracht, zu einer dieser unscheinbaren, flügelverleihenden Dosen zu greifen. Ist zwar schon wieder ein paar Monate her und ich glaube, es war auch eher eine Penny-Flaschen-Abfüllung, aber immerhin (keine Ahnung, ob die Marketingziele von Red Bull im Zusammenhang mit dem Einstieg in den Leipziger Fußball damit schon erfüllt sind). Als marketingtechnisch hereingefallener Konsumentenfan ist es nun, da – frei nach dem Motto ‚Ist der Ruf erst ruiniert…’ – eh alles zu spät ist, an der Zeit, den eingeschlagenen Weg des Marketingopfers weiter zu beschreiten und Red Bull in diversen Selbstversuchen auf Herz und Nieren zu prüfen. Vom ersten Teil dieses Unternehmens zeugen die folgenden Zeilen. Wobei, bevor die erste Variation die Gehirnzellen des gemeinen Lesers erfreuen soll, eine Bemerkung vornweg: es ist etwas irritierend, dass Red Bull nicht rot ist, sondern gelb. Gerade in Bezug auf den Titel dieses Blogs ist das geradezu unverfroren. Das Gelb, was aus den Dosen plätschert, erinnert wenig an die kämpferische Dynamik, die man mit einem Bullen assoziieren mag. Also liebe Red Bull-Marketingabteilung, liebe Produktentwickler: ich hätte Red Bull gerne in rot. Denken Sie, dass sich da was machen ließe?

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RasenBallsport Leipzig vs. FC Carl Zeiss Jena II 3:1

Mal eins vorneweg: Bei aller Dürftigkeit des Bullenspiels muss man an dieser Stelle Herrn Vogel und seinen Trainerstab einmal dafür loben, dass er es geschafft hat, eine durchschnittliche Drittligamannschaft (wenn man die individuelle Klasse nimmt) zu einer sehr guten Oberligamannschaft zu machen. Das mag ironisch klingen, ist aber gar nicht so gemeint. Weil: Oberliga spielen, heißt mit Teams zu tun zu haben, die robust sind und hinten drin stehen und oft nicht (nur) mit kreativen Mitteln bezwungen werden können. Gegen solche Mannschaften bedarf es auch und vor allem der einfachen Dinge des Fußballs: Standards zum Beispiel, etwas was RB Leipzig in Perfektion beherrscht. Beim FC Sachsen hat man es nie geschafft, die gutbezahlten Fußballer davon zu überzeugen, dass es für die Oberliga mehr braucht als eine Bundesligavergangenheit. Von daher hier nochmal: Respekt für die Leistung der RasenBallsportler. Und nicht vergessen, dass es definitiv noch vieler Verbesserungen bedarf.

Zum Thema: RasenBallsport Leipzig gewinnt ein turbulentes Spiel gegen die Zweite von Carl Zeiss mit 3:1 und hat nun in der Tabelle 11 Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten Budissa Bautzen (bei einem Spiel weniger). Damit wurden in den letzten 3 Spielen alle 3 direkten Verfolger geschlagen und das Derby gegen Lok am Sonntag verliert zumindest in Bezug auf die Liga an sportlichem Wert. Nichtsdestotrotz hoffe ich auf einen schönen Fußballnachmittag in der Schüssel, auch weil Lok derzeit für Spektakel und Kampfkraft gut zu sein scheint. Vielleicht wird es dadurch nicht so einseitig, wie beim Hinspiel. Ich denke sogar, dass Lok gute Chancen auf das Verhindern einer Niederlage hat. Mein Tipp: 3:3 in einem Spiel mit Pokalcharakter.

Berichte zum Spiel RBL vs. Carl Zeiss: RBL-Liveticker [broken Link], RBL-Bericht [broken Link], MDR-Bericht [broken Link], FCC-Forum [broken Link]