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Witze ohne Pointe – Eine Fußballleipziger Diskursgroteske

In den Hauptrollen:

  • Guido Schäfer – Sportjournalist bei der LVZ; irgendwo zwischen Kult und Wahn
  • Eduard Geyer – (ehemaliger) Kult-Fußballtrainer (u.a. FC Sachsen Leipzig); irgendwo zwischen Kult und Wahn

In den Nebenrollen:

  • Wolfgang Loos – Geschäftsführer und Sportdirektor bei RB Leipzig, Kult und Wahn noch unbestimmt
  • Das Publikum – ohne definierbare Eigenschaften

Die Szene: Mitteldeutscher Unternehmertag. Hinter sich einen erdfarbenen Vorhang haben es sich die drei darstellenden Personen auf einer Bühne mit Barhockern an zwei Stehtischen gemütlich gemacht und plaudern unter dem Titel “Gewonnen wird im Kopf” über Gott und die Welt. Ihnen gegenüber das Publikum.

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Der Zuschauermagnet

Den eigenen Publikumszuspruch thematisierte die offizielle Website [broken Link] von RB Leipzig vor zwei Tagen (ich werde dazu sicherlich in der Winterpause auch noch mal ein paar Worte/ eigene Zahlen verlieren). Wenig überraschend ging es darum, dass der Verein ganz viele Zuschauer hat und schon jetzt (nach neun Regionalliga-Heimspielen) mit über 80.000 Zuschauern die Anzahl der Besucher für die gesamte letztjährige Saison übertroffen habe und man deshalb die Rekorde breche.

Das ist natürlich soweit nicht falsch, relativiert sich aber auch dadurch, dass man mit Magdeburg, Kiel und Halle die Zuschauermagneten der Regionalliga Nord 2011/2012 bereits in der heimischen Red Bull Arena bespielt hat und dass man gegen Hannover 96 II die Zuschauerzahl durch Freikarten künstlich um 8.000 bis 10.000 Besucher erhöht hat. Das alles zusammen erklärt zumindest, warum man derzeit bei einem Zuschauerschnitt von über 9.000 Besuchern auf Augenhöhe mit Zweitligist Erzgebirge Aue agiert.

Bleibt man realistisch und nimmt nicht das außergewöhnliche (Pokal, Spitzenspiele) sondern das normale als Maßstab, dann sind die (geschätzten) Zahlen nicht mehr ganz so beeindruckend, aber immer noch in der Tendenz sehr aussagekräftig. Würde ich für die letztjährige Hinrunde einen Zuschauerstamm (nur RB anhängende Zuschauer) von etwa 3.000 Zuschauern schätzen (Minuskulisse waren knapp 2.700 Zuschauer am 3. Spieltag, erstes Heimspiel vor 4.000 Zuschauern), dürfte sich diese Zahl in dieser Hinserie auf mehr als 4.000 Zuschauer eingependelt haben (Minuskulisse waren 4.100 Zuschauer am 15. Spieltag, erstes Heimspiel vor 5.100 Zuschauern). Die Zuschauerbasis bei RB Leipzig dürfte sich im Schnitt  um reichlich 1.000 erhöht, jedenfalls nicht verdoppelt haben. Was ich immer noch für ein sehr respektables und auch ligaentsprechend vernünftiges Wachstum halten würde.

Dass das mit den Statistiken so eine Sache ist, beweist die offizielle Aussage, dass “bis auf das Spiel gegen den 1. FC Magdeburg gegen die gleichen Gegner deutlich mehr Besucher als in der vergangenen Spielzeit kamen.” Bis auf Hannover 96 II vergleicht der Verein hier Spiele aus der diesjährigen Hinrunde mit Spielen der letztjährigen Rückrunde. Also Spiele, die eher von sportlicher Euphorie begleitet waren mit Spielen, bei denen es nur noch um die goldene Ananas ging. Dass dieses Jahr am vierten Spieltag jedenfalls wesentlich mehr Zuschauer zu einem Spiel gegen Havelse strömen (4.200) als letztes Jahr zum depremierenden Saisonabschluss am 34.Spieltag (1.300) scheint aus meiner Sicht mehr als erwartbar. Aber auch für diese Statistik gilt, dass sie in der Tendenz (wenn man den Effekt der sportlichen Situation abzieht) sicherlich stimmt.

Presse 15.12.2011

Weiterhin im Fokus stehen die Namen Wallner und Kegel. Bei ersterem scheint der Wechsel nach Leipzig laut Salzburgs Sportdirektor daran zu hängen, ob Salzburg in der Winterpause einen Ersatzstürmer verpflichten kann (transfermarkt). Bei zweiterem hängt es offenbar an der Ablöse (BILD).

Neu auf der Liste stehen laut BILD Linksfuß Ramaj, der in Aue unzufrieden sei und HSV-Linksverteidiger Pressel, der in Hamburg keine Perspektiven Richtung Profiteam habe.

Zudem: Zwei Nachwuchsgeschichten. Insbesondere die über den Messi von Torgau ist interessant.

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Transfergerücht: Roman Wallner

Die gestern abgehandelten Transfergerüchte Thomas Paulus und Maik Kegel hatte ich schon für relativ spektakulär gehalten. Beides immerhin mehr oder weniger etablierte Zweitligaspieler. Doch das, was da gestern nachmittag begann, durch die Online-Welt zu wabern, schlug die Zweitligisten doch um Längen. Es geht um den möglichen Wechsel von Roman Wallner von Red Bull Salzburg zu RB Leipzig, der gestern soweit ich sehen kann zuerst von sport10.at [broken Link] ins Spiel gebracht wurde. Es wäre der erste Wechsel zwischen den verwandten Vereinen aus dem Hause Red Bull.

Roman Wallner wird Anfang des kommenden Jahres die 30 voll machen und hat in seinem Fußballerleben (bis auf die deutsche Regionalliga natürlich) schon so ziemlich alles gesehen von der Champions League bis zur schottischen, zweiten Liga. Graz, Rapid Wien, Hannover 96, Mödling (Leihe), Austria Wien (Leihe), Falkirk (Schottland), Hamilton Academical FC (Schottlands zweite Liga, Leihe), Apollon Kalamaria (Griechenland), Skoda Xanthi (Griechenland), Linz, Salzburg. 13 Jahre, 11 Vereine. Ein großes Talent, das nirgends so richtig glücklich wurde, nachdem er immerhin fünf Jahre lang bei Rapid Wien spielte und dort nach seinem Durchbruch 2000/2001 vier Jahre lang Stammkraft war.

Mit Hannover 96 kam der Karrierebruch. Schon bei Rapid wegen Alkohols auffällig geworden, wurde er in Hannover betrunken am Steuer erwischt. Wenige Einsätze, kein Erfolg. Das sportliche Muster durchzog die Jahre 2004 bis 2009 mit seinen teils nur halbjährigen Engagements. Fast schon eine dieser tragischen Figuren mit viel Talent und dazu umgekehrt proportionalen Erfolg. 2009 jedenfalls ging es für Roman Wallner in seiner österreichischen Heimat, in Linz wieder aufwärts, soweit aufwärts, dass auch Huub Stevens, Dietmar Beiersdorfer und Red Bull Salzburg auf ihn aufmerksam wurden und ihn Anfang 2010 verpflichteten. In 59 Spielen in der österreichischen Bundesliga hat Wallner seitdem 26 Tore für Salzburg erzielt. Nicht soooo schlecht.

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Presse 14.12.2011

Die Top-Nachricht der vergangenen Stunden ist sicherlich die mögliche Verpflichtung des ehemaligen österreichischen Nationalspielers Roman Wallner von Red Bull Salzburg.

Zudem feierte Maximilian Watzka nach ewigen Zeiten sein Fußball-Comeback und gab der NDR bekannt, dass er am Freitag ab 19 Uhr das Spiel Kiel gegen Halle übertragen werde. Vielleicht auch für alle interessant, die prüfen wollen, ob Halle zweimal hintereinander so stark auftreten kann, wie sie das in Leipzig taten.

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Transfergerüchte: Paulus, Kegel

Nun ja, seit diesem Spiel vor drei Tagen, über das nicht mehr geredet werden soll, ist ja Winterpause. Ach nein, es geht noch gegen Meppen, aber irgendwie hat man derzeit das Gefühl als interessierte das Spiel niemanden wirklich. Hoffentlich ändert sich das bis Samstag noch. Währenddessen köchelt jedenfalls wiedermal die Gerüchteküche. Vor drei Wochen bereits hatte BILD den Auer Innenverteidiger Thomas Paulus in die Manege geworfen, nun war heute auch in BILD der Dresdner Maik Kegel dran. Offenbar sucht die mediale Gerüchteküche nach bei höherklassigen ostdeutschen Vereinen angestellten Spielern, deren Verträge auslaufen und die unter Umständen mit ihrer aktuellen Situation nicht unbedingt zufrieden sind. Könnte aber auch sein, dass da die Medien nur das Anforderungsprofil des Vereins aufgreifen. Wer weiß das schon..

Thomas Paulus: Bei Thomas Paulus handelt es sich wie bereits erwähnt um einen Innenverteidiger von Erzgebirge Aue. Mit seinen 29 Jahren hat er im Profifußball schon vieles gesehen, Bundesliga mit dem 1.FC Nürnberg, zweite Liga mit Erzgebirge Aue und auch dritte Liga mit Erzgebirge Aue. Vierte Liga war bisher aber nicht dabei. Sein aktueller Marktwert, der bei transfermarkt.de mit 1.000.000 Euro angegeben wird, spricht auch vehement gegen einen solchen Schritt. Vor einem Jahr beim Kicker noch der Topinnenverteidiger der zweiten Liga, ist er in diesem Jahr auch Opfer der etwas schwächeren Auer Saison, steht mit einem Notenschnitt von 3,44 aber auch immer noch ganz gut da und ist bester Auer Abwehrspieler.

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Presse 13.12.2011

Die Zeit der Transfergerüchte beginnt wieder. Diesmal geht es bei BILD um den Dresdner Maik Kegel. Jung, kreativ und in Dresden unzufrieden. Eigentlich ne gute Mischung.

Der MDR versucht sich in einer Vorrundenbilanz für den HFC und RBL. Ganz unten im entsprechenden Bericht gibt es auch einen nicht uninteressanten Pacult-Beitrag. Tenor: Der Trainer war enttäuscht davon, dass die Spieler im Halle-Spiel dem Druck nicht standgehalten haben.

Und Guido Schäfer will in der LVZ wissen, dass RBL noch einen Stürmer, einen Spielgestalter und einen Linksverteidiger verpflichten möchte. Mal gucken. Kegel entspräche zumindest dem Anforderungsprofil Spielgestalter.

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Regionalliga: RB Leipzig vs. Hallescher FC 0:1

Es gibt eben auch die Spiele, in denen sich Hoffnungen nicht erfüllen. In denen man permanent denkt, dass der Spielverlauf noch einmal eine Wendung nimmt, man aber von Minute zu Minute mehr erkennt, dass es doch keine Wende geben wird. Gestern war so ein Spiel, bei dem man spätestens nach 70 oder 75 Minuten jeden Glauben an eine Veränderung aufgegeben hatte. Und dabei stand es zu diesem Zeitpunkt unfassbarerweise nur 0:1. Doch ein Tor für RB Leipzig hätte man an diesem Tag nicht nur nicht für möglich gehalten, ein möglicher Ausgleich wäre wohl auch so unverdient gewesen, wie es der Plauener Punktgewinn in Leipzig vor ein paar Wochen war.

Der Tag war exakt bis zum Anpfiff ein guter. Zwar kaltes, aber trotzdem für den Dezember ziemlich perfektes Fußballwetter mit ein paar Sonnenstrahlen, ein sehr gut gefülltes Stadion (letztlich mehr als 18.000 Zuschauer), eine hübsche Choreo [broken Link] auf Heimseite, die sich gegen Homophobie, Gewalt und Rassismus wendete (zudem war das Banner der Aktion “Fußballfans gegen Homophobie” direkt unterm Fanblock angebracht) und viel Vorfreude auf ein tolles, rasantes Spitzenspiel. Letzteres zerschellte eigentlich ab Minute 1 an einer bärenstarken Hallenser Gastmannschaft, die auf völlig indisponierte Gastgeber traf.

Es war ein 90 minütiges, depremierendes Trauerspiel ohne Lichtblicke ohne positiven Trend. Die Abwehr oftmals komplett desorientiert, auch weil das zentrale Mittelfeld inexistent war. Die Zweikampfbilanz verheerend (gefühlt verlor man neun von zehn Zweikämpfen). Passspiel quasi nicht vorhanden. Individuelle Ballsicherheit, die das hätte ausgleichen können auch nicht. Offensivspiel wurde gestern nicht gesehen. Wohlwollend 2 Torschüsse waren das Ergebnis der Tristesse.

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