Auswärtsspiel in Düsseldorf für RB Leipzig. Durchaus richtungsweisend für das Saisonziel Champions League, nachdem es zuletzt auswärts nicht so richtig gut klappte. Dank perfekter Anfangsviertelstunde war der RB-Sieg nie in Gefahr und das 4:0 vielleicht ein Tor zu hoch, aber völlig verdient.
Ralf Rangnick musste mit Kevin Kampl und Dayot Upamecano gleich zwei wichtige Spieler ersetzen. Dazu fehlte auch Bruma weiter verletzt. Orban rückte erwartungsgemäß in die Innenverteidigung. Neuzugang Tyler Adams kam bereits am zweiten Rückrundenspieltag zu seiner Startelfpremiere und fand sich auf der Doppelsechs neben Demme wieder. RB Leipzig in einem 4-2-2-2 unterwegs. Mit Laimer, Adams, Demme und Sabitzer dürfte das in Sachen Spiel gegen den Ball die bestmögliche Mittelfeld-Besetzung gewesen sein.
Fortuna-Coach Funkel verzichtete etwas überraschend sowohl auf Ducksch als auch auf Karaman in der Offensive. Fink und Raman begannen und Lukebakio spielte alleinige Sturmspitze. Aus einem 4-1-4-1/ 5-4-1 (je nachdem, wo sich Morales so rumtrieb) wollte man erstmal kompakt verteidigen, um dann vorn die individuelle Klasse von Raman und Lukebakio oder auch von Usami (zumindest in der Vorbereitung von Chancen) in Umschaltsituationen zu nutzen.
Mit Taktiken ist das ja immer so eine Sache. Sie sind total wichtig, um sich Vorteile gegenüber der Gegner zu verschaffen. Aber sie verlieren auch jeden Sinn, wenn das Spiel bereits nach einer Viertelstunde entschieden ist und dabei der eigene Keeper mit einem Fehler entscheidend mitgeholfen hat. Sprich, die Taktik der Gastgeber mag viel Sinn gemacht haben, aber ihren Nutzen konnte sie nicht beweisen, weil das Spiel nie in eine Situation kam, in der die Idee von Funkel sich hätte entfalten können.
Denn in dieser ersten Viertelstunde lief alles für RB, was nur für RB laufen konnte. Und es begann alles damit, dass Michael Rensing im Düsseldorfer Tor nach einer reichlichen Minute eine Ecke von Halstenberg fallen ließ, die er eigentlich schon sicher gefangen hatte. Nach einigem Tohuwabohu und weiteren missglückten Verteidigungsversuchen war es dann Yussuf Poulsen, der den Ball über die Linie drückte.
Ein Gegner mit ganz viel Qualität im Spiel gegen den Ball und dann direkt mit 0:1 hinten und den eigenen taktischen Ansatz torpediert. Das hinterließ erstmal Wirkung bei den Gastgebern, die in den nächsten Minuten wenig auf den Rasen bekamen. Und schon den nächsten Nackenschlag kassierten. Der starke (aber in der zweiten Hälfte im Vorwärtgang auch etwas leichtsinnige) Konaté mit einem seiner jetzt schon langsamt typischen Ausflüge in die gegnerische Hälfte, wo er den Ball im Stile eines Stürmers fordert und kriegt. Die Düsseldorfer Abwehr nimmt es nicht so richtig ernst, dass da ein Innenverteidiger den Werner mimt und lässt Konaté durchmarschieren, der den Ball mit etwas Glück (weil den Ball gar nicht richtig getroffen) im Tor versenkt. 2:0. Keine neun Minuten gespielt.
Und weil das noch nicht genug war, schob Yussuf Poulsen auch noch Tor Nummer 3 hinterher. Nach einer schnellen Kombination (großartiger vorletzter Pass von Halstenberg) schiebt der Däne zum 3:0 ein. Düsseldorf hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht am Spiel teilgenommen. Die potenziell aufgeladene Atmosphäre im Stadion kam genauswenig zur Geltung wie die Funkel-Taktik. Einmal den Gastgeber überrannt. Aus vier Angriffen mit Abschlüssen sieben Torschüsse und drei Tore gemacht. Das Spiel, so sprach es auch aus der Körpersprache der Gastgeber, war schon vorbei, bevor es überhaupt richtig angefangen hatte.
RB Leipzig zog sich in der Folge etwas stärker zurück und hatte bis zur Halbzeit keinen einzigen Torabschluss mehr. Der Fokus lag nun vollständig auf dem Spiel gegen den Ball. Das funktionierte fast durchgängig sehr gut. In vorderster Linie spielte man es noch wenig aggressiv, aber sobald der Ball Richtung RB-Strafraum ging, zog man sich mit viel Aggressivität in Ballnähe zusammen und erstickte so die meisten Bemühungen der Gastgeber, die versuchten das Beste aus dem missratenen Spiel zu machen, im Keim. Tyler Adams schien dabei die Spezialaufgabe zu haben, Kevin Stöger aus der Partie zu nehmen. Teilweise spielte er das schon fast in Manndeckung und ließ dem Dauerläufer der Gastgeber dadurch extrem wenig Räume.
Nur einmal wurde es vor dem Gulacsi-Tor in Hälfte eins gefährlich als Oliver Fink vergleichsweise knapp vorbeiköpfte. Viel mehr konnten die bemühten Gastgeber aber nicht an Angriffsaktionen verzeichnen, weil sie kaum Räume zum Bespielen bekamen. Entsprechend ging es dann halt auch mit dem 3:0 in die Pause.
Aus der Kabine kamen die Gastgeber dann mit Marvin Ducksch und dem letzten Versuch, noch mal in diese Partie zurückzufinden. RB Leipzig hatte zu Beginn der zweiten Hälfte auch mal gute (aber nie sehr lange) Phasen im verwaltenden Ballbesitz, verteidigte aber einige Male auch zu wenig konsequent. So hatte die Fortuna in der ersten Viertelstunde nach der Pause ein, zwei gute Schussmöglichkeiten und ein, zwei gefährliche Hereingaben.
Fällt in dieser Phase noch ein Tor für die Gastgeber, dann entsteht vielleicht noch mal ein Spiel. Aber mit ein bisschen Glück und viel Geschick bleiben die RasenBallsportler ohne das Gegentor. Immer wieder machen es sich die Gastgeber durch Ungenauigkeiten dabei auch selber schwer. War halt aber auch nicht ihr Spiel, sich gegen einen aggressiven Gast durchspielen zu müssen, denn eigentlich wollten sie ja über Ballgewinne und Umschalten zum Erfolg kommen. Als Aufsteiger gegen den Vierten der Bundesliga einen 0:3-Rückstand aufholen zu müssen, ist das komplette Gegenteil von einem wünschenswerten und zu den eigenen Fähigkeiten passenden Szenario.
Friedhelm Funkel geht dann nach einer reichlichen Stunde, als die Bemühungen der Gastgeber weniger durchschlagskräftig werden, noch mal auf totale Offensive und bringt Hennings für Fink. Aber es dauert nur fünf Minuten, bis klar wird, dass auch diese Einwechslung keine Rolle mehr spielen wird, denn Laimer ist es, der nach 68 Minuten frei vor Rensing zum 4:0 abstaubt. Zuvor hatte RB sogar noch zwei, drei gute Umschaltmöglichkeiten ausgelassen.
Der Rest der Partie lief dann relativ ereignislos runter. Düsseldorf versuchte nun ohne großen Schaden aus der Partie zu kommen. RB Leipzig tat nicht mehr als nötig. Und hätte doch noch das 5:0 machen müssen. Cunha steht nach Forsberg-Pass frei vor Rensing, umkurvt den Keeper, um dann aus Nahdistanz am sich querlegenden Zimmermann (der beim 4:0 noch gegen Laimer zu nachlässig agierte) zu scheitern. Wäre das eine spielentscheidende Szene gewesen, man würde noch ewig darüber reden. So blieb es eine skurrile Randnotiz in einem längst entschiedenen Spiel.
Ein Spiel, das insgesamt recht seltsam war. Weil es schon so früh entschieden war. Weil Düsseldorf bei den ersten beiden Toren die Gäste auf unerwartete Art und Weise zum Tore schießen einlud. Weil RB gar nicht in eine Situation kam, in der sie hätten zeigen müssen, ob sie ein defensiv gut agierendes Team bespielen können. Weil die Effizienz der Gäste dem Spiel früh jegliche Luft und Möglichkeit zur Entfaltung nahm.
Fazit: Es war ein völlig verdienter Sieg von RB Leipzig, die dem Gastgeber 20 Minuten lang gar keine Möglichkeiten gaben, ins Spiel zu finden und durch ihr Spiel gegen den Ball alles erstickten, was die Fortuna versuchte. Dazu kamen spielentscheidende Unzulänglichkeiten in der Düsseldorfer Defensive und eine enorme Effizienz bei RB. Nach dem 3:0 spielten es die Gäste mit ihrem sehr guten Spiel gegen den Ball relativ locker runter. Im Umschalten fehlte da gelegentlich die letzte Präzision. Aber man sprintete auch nicht jede Umschaltsituation mit mehreren Spieler aus und spielte nicht mehr jeden Ball tief, weil man es auch nicht mehr musste. Entsprechend waren die letzten 70 Minuten auch eher ein Warten auf den Abpfiff als ein ernsthafter Kampf zweier Bundesligisten um Punkte, wobei sich die Gastgeber in diesem Spiel trotz des frühen 0:3-Rückstands nie aufgaben und zumindest in Sachen Moral erhobenen Hauptes vom Platz gehen konnten. Änderte aber nichts daran, dass sie in Bezug auf das Einfahren von Punkten chancenlos waren.
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Randbemerkung 1: Nach 19 Spielen RB Leipzig mit drei Punkten mehr als in der Vorsaison zum selben Zeitpunkt. Gegen dieselben Gegner wie im Vorjahr holte man bisher acht(!) Punkte mehr (wenn man den HSV durch Düsseldorf und Köln durch Nürnberg ersetzt) (verglichen werden jeweils die Heimspiele der Vorsaison mit den Heimspielen in dieser Saison gegen die jeweiligen Gegner und analog die Auswärtsspiele). Gegenüber der Hinrunde (Ziel ist es ja in der Rückrunde noch mal 31 Punkte zu holen) hat Leipzig nach zwei Spielen seit der Winterpause zwei Punkte mehr auf dem Konto. Wichtiger Sieg, den RB da in Düsseldorf holte, weil das Verfolgerfeld sich an diesem Spieltag enger zusammenschob. So hat Leipzig sich erstmal Richtung Platz 5 wieder etwas Luft verschafft. Wenn man Hoffenheim, Leverkusen und Frankfurt im Blick hat, wird das aber wohl trotzdem noch ein ordentliches Hauen und Stechen um einen Champions-League-Platz.
Randbemerkung 2: Nur rund 500 RB-Fans mit in Düsseldorf. Schon zu Zweitligazeiten ein erstaunlich unattraktives Reiseziel. Minusrekord für einen RB-Auswärtsblock in der Bundesliga. Klar, Sonntagabend, extrem weit weg, Winter. Aber 500 sind selbst für RB-Verhältnisse und Anstoßzeit und Anstoßort arg wenig. Waren rund 1.400 weniger als in der Vorsaison in Hamburg (wenn man die beiden Auswärtsziele vergleichen kann). Insgesamt fuhren in dieser Saison dami bisher rund 15.000 Fans mit zu den neun Auswärtsspielen, rund 10.900 weniger als noch in der Vorsaison zu den selben Auswärtsspielen. 5.000 fehlten dabei allein bei der Auswärtsfahrt nach Berlin, 4.000 in München.
Randbemerkung 3: 4:0-Sieg. Viel Grund zum Feiern. Eigentlich. Die Mannschaft kam natürlich nach dem Ergebnis auch in die Kurve. Und da stand sie nun gefühlte drei Minuten bei fünf Grad im strömenden Regen, während man sich unten im Supporterkern feierte und noch irgendwas zu klären hatte. Was auch immer. Dauerte auf jeden Fall so lange, dass selbst die Anhänger im Trockenen Mitleid mit den vor der Kurve abgestellten Spielern hatten. Die dann ihrerseits, als es dann endlich aus dem Block losging auch nicht mehr so richtig nach Bock auf Feierei aussahen. Pflichtschuldigst hüpfte ein Drittel der Spieler ein bisschen mit zu irgendwas, was ich schon wieder vergessen habe. Schnell noch die Arme hochgerissen und dann ab Richtung Kabine. Seltsame Szenerie, die Spieler mit einem “Kommt, kommt” näher ranzuordern, um sie dann da erst mal im Regen ne Runde rumstehen zu lassen.
Randbemerkung 4: Einiges an Gebimmel rund um die Partie, was die (in der zweiten Liga schon ausgelebte) Düsseldorfer Abneigung gegenüber RB angeht. Immer das eine, wenn das Fans machen. Wenn das der Verein macht und es auf Spieltagsplakate druckt oder “Ich find dich scheiße” zum Einlaufen der Gastmannschaft spielt, wird es schnell Kindergarten. Der Höhepunkt in Sachen Kindergarten war die Verweigerung des Spieltagshashtags #f95rbl aus dem man mal eben ein #f95vsleipzig machte. In Düsseldorf beruft man sich ja bei den Respektlosigkeiten gern auf einen Mitgliederbeschluss. Nur erstens war das im Jahr 2014 kein bindender Mitgliederbeschluss, sondern nur eine Art Wunsch/ Empfehlung. Und zweites beinhaltete der nicht zwangsläufig Kindergartenkram, sondern nur den Wunsch, alles was über spieltagsnotwendige Kontakte zu RB hinausgeht, zu unterlassen. Wie man das dann im Alltag füllt, wäre immer noch Entscheidung der Verantwortlichen. Wenn denen dann dabei nach Vorschulgruppe ist, na dann.
Randbemerkung 5: “Geld schießt Tore. aber nur Tradition trifft ins Herz.”, dichtete es vor dem Spiel auf den Fortuna-Spieltagsplakaten (die sich fast immer in Spitzen gegen den Gegner versuchen). “Yussuf Poulsen schießt Tore und trifft die Fortuna mitten ins Herz.”, dichtete es auf dem RB-Twitterkanal nach der Partie zufrieden zurück. Irgendwelche weiteren Sinnsprüche mit Tradition, Geld, Toren und Herz ließen sich bestimmt noch finden..
Randbemerkung 6: Einer der Höhepunkte der Partie war die Einwechslung von Emil Forsberg, die von den wenigen Gästefans genauso euphorisch bejubelt wurde wie die Tore. Über drei Monate ist es her, dass der Schwede für RB auf dem Platz stand. Hatte zwei, drei gute Aktionen. Schade, dass ihm Cunha mit seiner vergebenen Torchance den verdienten Assist klaute. Schön, dass Forsberg endlich wieder auf dem Platz steht. Möge sein Körper ihm mal für längere Zeit keinen Strich durch die Rechnung machen. Wäre für eine erfolgreiche Rückrunde des Klubs kein unwesentliches Puzzlestück.
Randbemerkung 7: 12:10 Torschüsse, aber 9:0 Schüsse auf das Tor und 3:0 Großchancen. 2:8 Ecken, aber 4:3 Torschüsse nach Standards (wobei die vier allesamt aus der Ecke in der zweiten Minute resultierten). Es war irgendwie auch ein seltsames Spiel, diese Partie in Düsseldorf. Wobei die Statistiken auch daraus resultieren, dass Fortuna nach dem 0:3 mehr machen musste als RB, die zwischendurch eine Phase von 40 Minuten ohne Torschuss hatten, dieses mehr machen aber über das Bemühen oft nicht hinauskam ud mit einigen Abschlüssen aus weniger gefährlichen Positionen verbunden war.
Randbemerkung 8: Das letzte Mal, dass eine Mannschaft in der Bundesliga früher mit 3:0 führte, ist schon mehr als fünf Jahre her, rechnete Opta nach dem Spiel vor. Die Bayern führten damals gegen Hertha nach bereits 13 Minuten mit 3:0. Endstand war auch damals bei den Bayern 4:0. Der Kicker fügt hinzu, dass letztmals bei einem Auswärtsspiel in der Bundesliga Bochumg so früh mit 3:0 in Führung lag. 1989/90. Beim HSV. Endstand: 4:1. Zeigt auch ganz schön, dass das was da in Düsseldorf passierte, nun wirklich kein alltägliches Ereignis war.
Randbemerkung 9: Ein neuer Bundesliga-Rekord wäre es für RB nur gewesen, wenn Cunha die Chance zum 5:0 macht. So steht das 4:0 in Düsseldorf nun ‘nur’ auf Augenhöhe mit dem 4:0 in Hamburg einst im zweiten Bundesligaauswärtsspiel überhaupt und mit dem 6:2 in Berlin letzte Saison.
Randbemerkung 10: Seltsam ein wenig, dass Ralf Rangnick erneut so spät wechselte. Forsberg bekam immerhin fast 20 Minuten. Cunha und Augustin kamen allerdings erst kurz vor Schluss. Da hätte man bei einem Spielstand von 4:0 sicher auch ein paar Minuten eher Bankspielern eine Chance auf Spielzeit und ein paar Stammspielern mehr Ruhezeit geben können.
Randbemerkung 11: Na da sind ja gleich zwei Serien krachend zerschellt. Einerseits die Fortuna-Serie von vier Siegen am Stück (wobei da halt auch Siege gegen Hannover, Augsburg und Freiburg dabei waren). Und andererseits die Serie von fünf verlorenen Pflichtspielen in der Fremde hintereinander von RB. Die letzten vier Niederlagen dabei jeweils ohne eigenes Tor. Und jetzt gleich vier. Die berühmte Ketchup-Flasche. Oder nahtlos an das 3:0 in Berlin angeknüpft (halt nur fast drei Monate später^^).
Randbemerkung 12: Timo Werner ging bei diesem Sieg etwas unter, weil die Hauptgeschichten von anderen geschrieben wurden (Poulsen, Konaté, Adams). Nur einen Torschuss hatte der Stürmer in Düsseldorf. Erstaunlich wenig angesichts der günstigen Ausgangslage mit einer Führung im Rücken kontern zu können. Insgesamt steht Werner diese Saison in der Bundesliga nun bei 66 Torschüssen, aus denen elf Tore resultierten (17% Erfolgsquote). Poulsen machte aus 40 Schüssen zehn Tore (25%). Augustin brauchte für drei Tore nur 13 Schüsse (23%). Cunha brauchte für ein Tor 16 Schüsse (6%) (dass er es kurz vor Schluss verpasste, seine Bilanz aufzubessern, ist immer noch unglaublich; zwei von 16 hätte gleich wesentlich freundlicher ausgesehen). In Eins-gegen-Eins-Situationen steht Werner bei 19 gewonnenen Dribblings in 59 Versuchen (32% Erfolgsquote). Poulsen steht bei 14 von 38 (37%), Augustin bei sieben von 17 (41%) und Cunha bei acht von 14 (57%). Dass Werner in Sachen Effizienz doch deutlich hinter Poulsen steht, bleibt auffällig, liegt aber auch daran, dass er nicht ganz so zentral agiert.
Randbemerkung 13: Aktueller Stand bei RB Leipzig in Sachen Standards nach 19 Bundesligaspielen: 68:55 Torabschlüsse nach ruhenden Bällen. Statistikoffiziell sind daraus 4:2 Tore gefallen. Dass RB gegen Düsseldorf ein Tor in die Bilanz schreiben konnte, war zentral auch Fortuna-Keeper Rensing zu verdanken. Dass RB ein positives Torschussverhältnis nach ruhenden Bällen hatte (4:3), obwohl allein die Eckenbilanz 8;2 für die Gastgeber war, war eine der Seltsamkeiten dieser Partie (spricht aber auch dafür, dass RB die Standards gut verteidigte).
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Lichtblicke:
- Yussuf Poulsen: Wie immer viel gearbeitet gegen den Ball und bei langen Bällen. Dazu auch spielerisch ansprechend und an vielen guten Offensivaktionen beteiligt. Zwei Tore gemacht, effizient gespielt. Poulsen ist in dieser Saison weiter ein entscheidendes Puzzlestück im RB-Team.
- Marcel Sabitzer: Sehr gute Partie des Zehners. Extrem laufstark und immer wieder defensiv Lücken schließend und offensiv Lücken öffnend. Wieder an seine Form der Hinrunde 2017/2018 anknüpfend, in der er so wichtig für RB war, weil er unheimlich gut darin ist, die richtigen Räume zu besetzen und dort anspielbar zu sein. Ist kein Messi, aber passt ziemlich perfekt in ein Rangnicksches Fußballsystem.
- Tyler Adams: Erster Auftritt des Neuzugangs und gleich ein sehr guter. Gleich mal den höchsten Laufaufwand aller RB-Spieler (aber auch, weil Demme früh ausgewechselt wurde). Sehr aktiver, aggressiver Spieler, der seine Stärken in der Balleroberung und im Zweikampf hat und gleich mal nach Demme der beste Balleroberer bei RB war. Ein-, zweimal nicht so glücklich im Stellungsspiel. Ein, zwei falsche, zu risikobehaftete Vorwärtspässe in der zweiten Halbzeit. Ansonsten erstaunlich, wie gut sich Adams in das RB-Team einfügte. Letztens schon den Kimmich-Vergleich gewagt. Damals ging es nur um die Angewohnheit des Zwischenhopsers beim Laufen. Viel wichtiger aber die Parallele, dass Adams wie einst Kimmich ein Spieler zu sein scheint, der sich offenbar mühelos an das höhere Niveau anpassen kann. Der Junge ist gerade mal 19 und spielte sein erstes Bundesligaspiel. Da kann man sich schon mal auf die nächsten Jahre im RB-Trikot freuen..
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Tore: 0:1 Poulsen (2.), 0:2 Konaté (9.), 0:3 Poulsen (16.), 0:4 Laimer (68.)
Aufstellung RB Leipzig: Gulacsi – Klostermann, Konaté, Orban, Halstenberg – Demme (73. Forsberg), Adams – Sabitzer (85. Cunha), Laimer – Poulsen, Werner (84. Augustin); Bank: Mvogo, Mukiele, Saracchi, Ilsanker; Nicht im Kader: Kampl, Bruma, Haidara, Upamecano (alle verletzt), Müller, Nukan
Aufstellung Fortuna Düsseldorf: Rensing – Zimmermann, Ayhan, Kaminski, Gießelmann – Morales – Usami, Stöger, Fink (63. Hennings), Raman (46. Ducksch) – Lukebakio (77. Barkok)
Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wenig Probleme mit der Partie, auch weil die früh entschieden war. Entsprechend waren bei einigen Entscheidungen bei den Spielern nicht ganz so viel Emotionen im Spiel, als das in engen Partien vielleicht der Fall gewesen wäre. Aus Stadionsicht gingen die Entscheidungen von Hartmann so in Ordnung. Dass er mit nur einer gelben Karte durchkam, zeigt auch, dass es kein sonderlich hart geführtes oder problematisches Spiel war.)
Gelbe Karten: Ducksch | –
Zuschauer: 34.394 (davon 500 Gästefans)
Links: RBL-Bericht, RB-Fans-Liveticker, F95-Bericht, Kicker-Bericht
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- RTorschüsse: 10 : 12
- Torschüsse innerhalb des Strafraums: 4 : 9
- Schüsse auf das Tor: 0 : 9
- gewonnene Zweikämpfe: 48,7% : 51,3%
- Ballbesitz: 51,6% : 48,4%
- Passquote: 81,1% : 83,4%
- Laufstrecke: 111,6 km : 114,5 km
- Sprints: 205 : 241
- Intensive Läufe: 653 : 662
- Fouls: 11 : 11
- Ecken: 8 : 2
- Abseits: 1 : 3
- Meiste Torschüsse: Usami: 3 – Poulsen: 3
- Meiste Torschussvorlagen: Ducksch: 2 – mehrere mit je 1
- Beste Zweikampfquote (mindestens 10 Zweikämpfe): Gießelmann: 83,3% – Halstenberg: 70,0%
- Meiste Ballkontakte: Stöger: 87 – Demme: 81
- Beste Passquote (mindestens 20 Pässe): Ayhan – 95,8% – Orban: 97,4%
- Größte Laufstrecke: Stöger: 11,6 km – Adams: 11,7 km
- Meiste Sprints: Gießelmann: 25 – Poulsen: 37
Statistiken von bundesliga.de, whoscored.com
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Saisontorschützen: Werner – 11; Poulsen – 10; Augustin – 3; Sabitzer, Klostermann – je 2; Forsberg, Orban, Kampl, Cunha, Bruma, Laimer, Konaté – je 1
Saisonvorlagengeber: Werner, Kampl – je 5; Sabitzer, Poulsen, Halstenberg – je 4; Forsberg, Demme – je 3; Laimer, Klostermann – je 2; Orban, Bruma – je 1
Saisontorbeteiligungen (Entstehung des Tors jenseits der direkten Vorlage): Halstenberg, Sabitzer – je 8; Kampl – 7; Upamecano – je 6; Demme, Poulsen, Konaté, Orban – je 5; Forsberg – je 4; Saracchi, Mukiele, Klostermann – je 3; Werner, Ilsanker, Gulacsi, Adams – je 2; Laimer, Cunha, Bruma – je 1
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Bild: © GEPA pictures/ Sven Sonntag
Diese Wichtigtuerei und das lange Gelaber der Capos/Ultras ist einem schon länger aufgefallen. Selbst gegen Dortmund, wo sich die Mannschaft einfach nur kurz bedanken wollte, wurde rumgelabert und dann gefühlt ewig gefeiert, ob der Mannschaft nicht danach war. Die wollten einfach nur in die Kabine (nach 90min bei der Kälte und Spielstand auch verständlich).
Keine Ahnung, was da in den Köpfen der Fans vorgeht, die Mannschaft so gängeln zu müssen.
Ansonsten schöner Bericht, und erstaunlich zeitig heute. ;-)
Schönes Spiel von RB bei dem alles zu 100% pro RB lief. Fehler vom Torwart ausgenutzt, schnelles 2:0 durch eine starke Einzelleistung 3:0 durch gut in Szene gesetzten Poulsen. Danach hat man gut verwaltet und kam eigentlich nur in einer kurzen Phase unter Bedrängnis. Ich vermisse immer noch das Spiel mit dem Ball, vielleicht bessert sich das mit der Rückkehr von Forsberg. Ein Erfolg der in Hannover bestätigt werden muss. Das wird mit der Wundertüte 96 möglicherweise nicht ganz so einfach.
Zu den Lichtblicken:
Ich hätte da definitiv noch Halstenberg gesehen. Sehr souveräne Vorstellung, defensiv einiges abgeräumt und auch ein Tor vorbereitet, vielleicht noch eher ein Lichtblick als Sabitzer.
Von Poulsen war das ein praktisch perfektes Spiel. Zu erwähnen wären vielleicht noch seine starken Defensivaktionen, z.B. wie er einen gefährlichen Torschuss mit dem Kopf klärte.
Und Adams zuzusehen machte definitiv Spaß, da freut man sich auf mehr!
Halstenberg fand ich auch großartig. Auch Konaté (bis auf zwei kleine Wackler). Bei Sabitzer hat mich halt immer wieder sein Verhalten beeindruckt, wenn der Ball nicht in der Nähe war. Unheimlich wichtig für die Stabilität des Systems. Das fällt einem im Stadion noch mal ganz anders ins Auge. Von daher blieb ich dann bei den Lichtblicken bei dem, wie es sich mir spontan im Stadion darstellte.
Tolle Analyse. Freu mich auch auf Adams und hoffe dass er das gezeigte bestätigen kann, z.B. im Dollhaus in Hannover.
So langsam sollte man aber Konaté mal bei den Dribbelstatistiken mit aufnehmen (laut Ligainsider 10 erfolgreiche Dribblings bei 10 Versuchen in 1337 Spielminuten).
Außerdem ist mir schleierhaft wieso Gulasci noch kein Bundesligator geschossen hat. Gab doch eh nix zu halten.
Genau das meinte ich gestern auf Twitter wegen der Lichtblicke. ;-)
An Adams und Poulsen kam man nicht vorbei.
Mein Dritter war auch erst Konate, aber heute sehe ich auch Sabitzer und Halstenberg für die Nummer 3.
Oder sogar Emil Forsberg, einfach weil er wieder da ist.
(Ich finde es aber jedes Mal spannend, in wie weit Deine mit meinen übereinstimmen; diese Kategorie war eine echt gute Idee damals von Dir)
Was ich nicht verstanden habe, waren 2 Dinge:
Drüben bei RB-Live (unter Stimmen vom Spiel) stand, das Ralf Rangnick überrascht war als Konate da vorne im Sturm war. (Leider gibt es da kein so richtiges Zitat) Also hat er das wirklich so gesagt? Sprich, ich dachte bis heute, dies sei genau so von RR geplant das er oder Upa mal mit nach vorne gehen. Orban war in der 2. Hz auch bei einen Konter mit vor gelaufen, weil er den Ball gewonnen hatte und diesen nach vorne trieb.
Und 2.
In der 68. Minute fällt das 4:0. Was soll da noch passieren? Warum nicht 2-3 Minuten nachdem Forsberg kam, Cunha und Jika bringen? Wie sollen sich Beide denn beweisen, wenn sie dann nur für 5-7 Minuten spielen? Zudem hatte Werner einen gebrauchten Tag bzw auch Poulsen (wie Demme) hätte man schonen können.
Ach ja.
Wo ist die 2. Saisontorbeteiligung von Adams? Klar, beim 4:0 spielt er den Pass auf Sabitzer. Die Poulsentore kamen aus Ecke und Laimer/Halstenberg. Hat er dann den vorletzten Pass gespielt als Konate traf oder zählt es als er die 1. Ecke rausholte?
Wenn ich sehe, wie Adams gespielt hat, frage ich mich, warum RR ihn nicht schon gegen den BVB eingewechselt hat. (eine Option hatte er ja noch) Für seine 19 Jahre ist das in der Tat so als ob er schon länger hier spielen würde (Gab auf Twitter viele Tweets aus den USA, die diese Synergie lobten wie ESPN usw.)
Was für ein Juwel!
Trüben auf TM haben wir uns schon hinreissen lassen, ihn mit Kimmich und N’golo Kante zu vergleichen, die in dem Alter aber noch nicht soweit waren.
Ansonsten sehr gute Einschätzungen und Randbemerkungen.
Also wie immer.
Rangnick zeigte sich tatsächlich überrascht über Konatés Ausflug, ich weiß jetzt nicht mehr genau, ob das Interview auf Sky oder in der Sonntags-Sportschau bei den Dritten war. Fand ich auch etwas überraschend, dass das so nicht abgesprochen zu sein schien.