Zehnter Spieltag der Bundesliga. Direktes Duell zwischen zwei Teams, die im oberen Tabellendrittel mitspielen. Ein Duell, das zumindest chancentechnisch 45 Minuten lang ausgeglichen war, am Ende aber verdientermaßen und deutlich an RB Leipzig ging, weil Hertha BSC keinen guten Tag erwischte und kaum ein Mittel gegen die aggressiven Gäste fand.
Ralf Rangnick auf Leipziger Seite mit überraschend viel Rotation. Sechsmal wechselte er gegenüber dem DFB-Pokalspiel gegen Hoffenheim. Was vor allem dafür sorgte, dass Bruma und Cunha beide in der Startelf standen. Für Cunha war es der erste Einsatz in der Bundesliga. Bisher war der Brasilianer ja vornehmlich der Europa-League-Dauerbrenner.
Organisiert war RB Leipzig im 4-3-3. Bruma spielte quasi den Zehner zwischen den Spitzen und hatte einen relativ großen Aktionsradius. Gegen den Ball engte er die Kreise von Maier ein und kontrollierte den Hertha-Sechserraum. Mit dem Ball war er mal sehr tief als Ballschlepper zu finden, dann wieder auf der Außenbahn und dann wieder als Anspielstation in der Tiefe. Sehr auffällige, nicht immer glückliche Partie des Portugiesen in Sachen Entscheidungsfindung beim Passspiel, aber auch gespickt mit ein paar Highlights.
Hertha wechselte im Vergleich zu RB Leipzig eher dezent durch. Drei Veränderungen gab es in der Startelf, was auch Davie Selke wieder auf die Bank spülte. Dardai vertraute wie schon in Dortmund einer Dreierkette und auf eine Art 3-5-2- oder 5-3-2-Formation.
Diese Formation spielte Hertha, wie man es von ihnen gewohnt ist, eher passiv. Hohes, aggressives Anlaufen gibt es unter Dardai eigentlich nur selten. Vereinfacht einem Team wie RB, den Ball in die gegnerische Hälfte zu spielen. Und wenn man den Ball erstmal in der gegnerischen Hälfte hat, dann verfügt man dort durchaus über die Optionen, sich den Ball bei Verlust durch Gegenpressing immer auch zurückzuerobern.
Genau das passierte dann auch in der ersten Halbzeit in Berlin, in der RB die Gastgeber in der ersten Viertelstunde einfach zu überrollen schien. Schon in der ersten Minute hatte Timo Werner die Führung auf dem Fuß, scheiterte aber noch am stark parierenden Jarstein im Hertha-Tor. Sechs Minuten und Angriffswelle auf Angriffswelle später war der Ball dann im Tor. Diesmal war einiges Glück dabei, denn dem Tor von Werner in der Folge eines Standards ging eine unglückliche Mittelstädt-Aktion voraus, die Jarstein noch abwehren konnte, aber Werner vor die Füße (bzw. wohl vors Knie) fiel.
Sieben zu eins Torabschlüsse in den ersten 20 Minuten demonstrierten die Überlegenheit. Cunha hatte in der Zeit noch mal die große Chance, das 2:0 nachzulegen. Aber auch Kalou hatte zwischendurch die große Chance auf den Ausgleich, als er frei vor Gulacsi rechts vorbei köpfte. Und demonstrierte damit auch das etwas seltsame Spiel. RB eigentlich mit guter Arbeit gegen den Ball als Team komplett überlegen und die Partie im Griff habend. Aber immer wieder mal waren da falsche individuelle Entscheidungen im Passspiel oder im Defensivverhalten dabei, sodass man sich dann doch bis zur Pause zwei-, dreimal in große Schwierigkeiten brachte und sich nicht hätte beschweren dürfen, wenn die Gastgeber ein Tor erzielt hätten.
Hertha dabei immer wieder auch mit dem guten Versuch, das Spiel breit zu machen und damit zum Beispiel auch die mit dem Gegenpressing verbundene, extreme Ballfokussierung von RB für sich auszunutzen. Letztlich kam man damit zu selten durch. Interessant zumindest, dass Hertha oft auch versucht, das Spiel in Ruhe nach vorn zu schieben, um dann im letzten Drittel zielstrebige Versuche vorzutragen. Das ist so ein bisschen Favre light. Also sehr light, aufgrund der unterschiedlichen Qualitäten, aber durchaus ein Konzept, das mit viel defensiver Stabilität gegen viele Bundesligisten reicht.
Womit man gleich beim Hauptproblem des Spiels gegen RB wäre. Denn defensive Stabilität gab es in der Partie fast gar nicht. Vielmehr lief Hertha über 90 Minuten immer und immer wieder in die Geschwindigkeit des RB-Umschaltspiels, weil man viel zu viele Bälle irgendwo im Mittelfeld verlor. Dabei mühte man sich noch nach besten Möglichkeiten gegen die Angriffe der Gäste und verdichtete dann in der eigenen Hälfte in Ballnähe auch immer mal ganz gut. Aber man war letztlich zu oft am Hinterherlaufen, als dass man wirklich hätte stabil stehen können.
Wahnwitzige 16 Abschlüsse im eigenen Strafraum ließ Hertha im Spiel gegen RB zu (hatte aber gleichzeitig auch elf; beides sehr hohe Werte). Und darunter waren einige sehr offene Abschlüsse, wenn man allein an Timo Werners drei, vier Versuche in der zweiten Halbzeit denkt.
In diese zweite Halbzeit war RB Leipzig mit einem 1:0 gegangen. Etwas glücklich, wenn man an die Chancen der Gastgeber denkt. Aber auch verdient, wenn man an Spielanteile und so etwas wie Positionsdominanz auf dem Feld denkt. Denn die RasenBallsportler sehr oft mit sehr guten Feldpositionen und sehr guten Balleroberungen.
Diesbezüglich änderte sich in der zweiten Halbzeit am Spiel nichts, nur dass Hertha offensiv überhaupt nicht mehr stattfand. In der ersten Viertelstunde nach der Pause spielte ausschließlich RB Leipzig. Und trotzdem man weiterhin dazu neigte, im Offensivspiel nicht jede Entscheidung richtig zu treffen und nicht jede Situation gut auszuspielen, erspielte man sich Chance um Chance, Wenigstens eine davon nutzte Timo Werner nach 53 Minuten zum 2:0. Ein fast schon protoypisches Tor für das Spiel. Plattenhardt findet in der gegnerischen Hälfte keine Anspielstation und lässt sich den Ball von Sabitzer abluchsen. Konter über Klostermann, Cunha und Bruma. Der Portugiese mit perfektem Pass in den Lauf von Werner und der dann ins Tor. Kann man kaum schöner und direkter spielen.
Es war so etwas wie die Vorentscheidung in diesem Spiel. Selkes und Dilrosuns Einwechslung brachten nochmal ein bisschen Schwung. Zeitweise verteidigte RB auch einigermaßen risikoreich mit viel Eins gegen Eins und wenig Absicherung in der letzten Reihe. Daraus resultierten ein paar Zweikampfsituationen und fallende Herthaner am und im Strafraum, die bei einem weniger souveränen Schiedsrichter vielleicht auch zu einem Elfer oder einem Notbremsen-Pfiff hätten führen können. Vielleicht etwas arg viel Risiko in einer Situation, in der man 2:0 führt und den Gegner im Griff hat.
Der Schlusspunkt war dann allerdings doch Matheus Cunha vorbehalten. Der zeigte, nachdem er eine gute Chance zuvor im Spielverlauf noch vergeben hatte, was seine Qualität ist, nämlich der Torabschluss. Nach 75 lief er am Hertha-Strafraum quer und hämmerte den Ball mal eben von jenseits des Strafaums (Achtung Fernschusstor!) mit links in den Kasten. Vielleicht hat man nun auch in der Bundesliga gelernt, dass man Cunha beim Torabschluss nicht viel Platz lassen sollte..
Der Rest war dann ein bisschen Schaulaufen. RB Leipzig nun auch immer wieder mit verwaltenden Passagen und trotzdem noch mit Gefahr in der Tiefe. Bei konsequenterem Ausspielen der Situationen hätte man Hertha auch noch richtig abschießen können. Aber es blieb beim 3:0, das nach dem Spielverlauf auch gut wieder hätte ein 6:2 wie im Mai sein können.
Fazit: RB Leipzig mit einem mehr als verdienten Sieg, bei dem man es sich in der ersten Halbzeit mit einigen individuellen Fehlentscheidungen im Passspiel oder im Torabschluss oder in der Defensive selber schwer machte und in der man ein bisschen Glück hatte, nicht den Ausgleich zu kassieren. In der zweiten Halbzeit war RB dann nicht nur fußballerisch und spieltaktisch, sondern auch chancentechnisch deutlich überlegen und hätte die Gastgeber noch richtig abschießen können. Mit den drei Gegentoren war Hertha schließlich ganz gut bedient. RB Leipzig mit den null Gegentoren aber auch.
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Randbemerkung 1: Nach zehn Spielen RB Leipzig mit genauso vielen Punkten wie in der Vorsaison zum selben Zeitpunkt. Gegen dieselben Gegner wie im Vorjahr holte man bisher drei Punkte mehr (wenn man den HSV durch Düsseldorf und Köln durch Nürnberg ersetzt). RB damit vorerst auf Rang 3 (je nach Ausgang der Sonntagsspiele rutscht man wieder bis auf Platz 5 zurück). Man hat sich mit dem Sieg bei Hertha im oberen Drittel der Bundesliga festgesetzt. Damit ist man ungefähr so unterwegs wie es vor einem Jahr das Hasenhüttl-Team war. Damals kam der Bruch dann in der zweiten Hälfte des November. Mal sehen, wie man diesmal durch die Zeit bis zur Winterpause kommt. RB hat jetzt ja auch immerhin schon 21 Pflichtspiele in den Knochen und spielt durchaus einen intensiven Stil.
Randbemerkung 2: Rund 4.000 RB-Fans mit in Berlin. Rund 5.000 weniger als in der Vorsaison (damals halt mit der speziellen Situation des letzten Spieltags bei gleichzeitigem Kampf um Europa). Insgesamt fuhren in dieser Saison bisher rund 8.300 Fans mit zu den fünf Auswärtsspielen, rund 6.200 weniger als noch in der Vorsaison zu den selben Auswärtsspielen.
Randbemerkung 3: Sechstes Pflichtspiel in Folge ohne Gegentor. Es bleibt eine unheimliche Serie, vor allem wenn man an den Beginn der Saison denkt. Klar, in Berlin war da in der ersten Hälfte auch ein bisschen Glück dabei, aber auch in diesem Spiel verdiente RB sich die Null durch gutes Arbeiten im Team gegen den Ball und viel Einspringen für den Nebenmann. Der Rekord für Spiele ohne Gegentor steht bei sieben aus der Rückrunde der Drittligasaison unter Zorniger (damals sechs Ligaspiele plus das Sachsenpokalspiel in Eilenburg). Fehlt also noch ein Spiel bis zur Einstellung des Rekords. Kommt halt aber mit Leverkusen in einer Woche auch ein Team, das seine Qualitäten durchaus eher in der Offensive hat. Celtic wird am Donnerstag aber so einiges dagegen haben, ohne eigenes Tor aus der Europa-League-Partie zu gehen..
Randbemerkung 4: Eine Überraschung hatte Pal Dardai angekündigt. Eine, die die RasenBallsportler dann schon spüren werden. Persönlich habe ich nicht gesehen, worin die geplante Überraschung bestanden haben soll. Aber vielleicht verfolge ich Hertha-Spiele auch nicht intensiv genug, um die Differenzen sehen und analysieren zu können. Vielleicht zerschellte die Überraschung aber auch schon am frühen Rückstand, wer weiß.
Randbemerkung 5: 13:3 Tore und neun Punkte aus drei RB-Spielen in Berlin. Immer eine Reise wert die Hauptstadt. Nur dass an einem Samstag nach 20 Uhr kein ICE mehr aus Berlin nach Leipzig fährt, ist für das traditionelle Punkteabholen eine unschöne und ziemlich absurde Infrastrukturwüste.
Randbemerkung 6: Können wir eigentlich mal aufhören, uns an Davie Selke abzuarbeiten? Verstehe ich weiterhin nicht, jemanden permanent auszupfeifen, nur weil der mit seinem zweiten Jahr bei RB (nachvollziehbarerweise) unzufrieden war und bei seinem ersten Besuch in Leipzig mit Hertha vor einem Jahr vielleicht etwas zu überschwänglich seine Genugtuung über seine zwei Tore verjubelt, aber sich in Interviews eigentlich auch immer differenziert geäußert hat.
Randbemerkung 7: “Täter in Uniform” hieß es vor Anpfiff der Partie unten im RB-Block. Zusammengesetzt aus einzeln ins Stadion gebrachten Buchstaben. Später dann legte man ein “Cops knüppeln – Fans büßen. Gegen Polizeigewalt” nach. Offenbar als Reaktion auf die Prügelei letzte Woche beim Spiel BVB gegen Hertha. Da war ein Polizeieinheit in den leeren Bereich zwischen Gästeblock und Zaun gegangen, um eine Blockfahne zu beschlagnahmen, unter der sich Hertha-Fans vor der Partie für eine Pyro-Aktion bereitgemacht hatten. Als Reaktion auf die Polizei-Aktion hatten Hertha-Fans eine eher wilde Prügelei angefangen, während der die Polizei auch mit einigem Pfefferspray agiert hatte. Keine Ahnung, warum man nach dieser Aktion darauf kommt, ein undifferenziert-einseitiges “Täter in Uniform” auszuspucken. Persönlich empfinde ich das im Fankontext Bundesliga als ordentlich anbiedernd. Und dazu als inhaltllich unangemessen bis absurd. Kann man als Polzei wissen, dass Fans eher ungehalten reagieren, wenn IHRE FAHNE beschlagnahmt werden soll? Ja, vermutlich. Geht man auf die Polizei los, weil die eine Fahne beschlagnahmen will? Zumindest in meiner Welt nicht. Zumal die Polizei in dem Fall nicht mal wie einst auf Schalke den Block gestürmt hat oder ähnliches und damit auch in der Erstanwendung von Mitteln eben keine überflüssige Gefährdung von Unbeteiligten in Kauf genommen hat. Erst mit der Prügel-Eskalation wurden auch Unbeteiligte in die Dinge hineingezogen. Letztlich kann man nach den Vorfällen diskutieren, ob die Hertha-Reaktion, als Kollektivstrafe komplett Dinge wie Spruchbänder, Banner (aber nicht Zaunfahnen) oder Doppelhalter zu verbieten (woraufhin in der Hertha-Kurve ein kompletter Stimmungsboykott durchgezogen und auf sämlichte Fanutensilien (auch Zaunfahnen) verzichtet wurde), sinnvoll oder nicht purer Aktionismus bzw. pure Symbolpolitik ist. Eine anbiedernde Solidaritätserklärung alias “Täter in Uniform”, um den schwarzen Peter mal eben der Polizei zuzuschieben, ist aber arg billig, seltsam verkürzt und inhaltlich im konkreten Fall einfach daneben.
Randbemerkung 8: (Völlig ab, wie man zu den Bannern steht, sehe ich nicht, dass (freundlich gesagt) inhaltlich daneben liegende Banner (so sie nicht strafrechtlich relevant sind) mehr als Strafe kriegen sollten, als sie eben als inhaltlich daneben liegend zu bezeichnen. Nur mal so, weil bei solchen Sachen ja dann immer schnell und gern nach Konsequenzen für Leute gerufen wird, die sowas verantworten.)
Randbemerkung 9: Lustig in der Halbzeitpause ein Gewinner eines Spielchens (kein Hertha-Fan), bei dem ein Auto raussprang, der im Überschwang der Emotionen die tolle Stimmung im Stadion in der ersten Halbzeit lobte. Das passte ein bisschen zum Gesamtauftritt der Stadionregie, die die Ereignisse von Dortmund und die Konsequenzen, die diese in vielerlei Form bis eben hin zum Stimmungsboykott hatten, komplett wegmoderierte und die geringe Mitmachquote bei Mannschaftsaufstellung und Co einfach überbrüllte. In der zweiten Halbzeit gab es dann noch in einer Ecke neben der Ostkurve den Versuch einer Person, den Fans dort einzuheizen und so etwas wie Support für das eigene Team zu organisieren. Scheiterte dann aber auch relativ schnell am Spielstand und daran, dass die betreffenden Sektoren wohl mit so etwas wie eigenorganisiertem Support halt keine Erfahrung haben.
Randbemerkung 10: Timo Werner mit einem sehr guten Spiel. Brachte viel Unruhe in die vordere Linie, ließ sich aber auch immer gut fallen, um anspielbar zu sein. Zwei Tore schoss er, drei bis vier waren gut möglich. Acht Schüsse brauchte er diesmal für seine zwei Tore. Insgesamt steht Werner diese Saison schon bei 44 Torschüssen, aus denen sechs Tore resultierten. Die Quote wird langsam besser. Poulsen machte aus 20 Schüssen vier Tore. Augustin brauchte für drei Tore nur 13 Schüsse. In Eins-gegen-Eins-Situationen steht Werner bei vier gewonnenen Dribblings in 30(!) Versuchen. Augustin steht bei fünf von 14, Poulsen bei fünf von elf.
Randbemerkung 11: Aktueller Stand bei RB Leipzig in Sachen Standards nach zehn Bundesligaspielen: 34:26 Torabschlüsse nach ruhenden Bällen. Statistikoffiziell sind daraus 2:1 Tore gefallen. Das 1:0 gegen Hertha geht offenbar als Tor nach Standard in die Bilanz ein. Womit sich dann auch mal die Verbesserungen in Sachen Standard in einem Tor niederschlugen. Defensiv steht RB seit dem Hannover-Spiel sehr sicher. Nach 3:13 Torschüssen nach Standard in den ersten drei Spielen stehen seitdem 31:13 Torschüsse in der Bundesliga nach ruhenden Bällen für RB.
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Lichtblicke:
- Peter Gulacsi: Hatte ja zuletzt einige Spiele, in denen er gar nichts zu tun bekam und sich gar nicht auszeichnen konnte. In Berlin durfte er mal wieder ein paar Bälle halten und machte das souverän mit guten Reflexen und mit viel Ruhe im Eins gegen Eins. Hielt in der ersten Halbzeit die Führung fest, was mitentscheidend dafür war, dass RB den Sieg mitnahm.
- Timo Werner: Ein bisschen schwer tut man sich ja angesichts der vergebenen Großchancen, aber Werner war mit seinen zwei Toren nun mal der Matchwinner. Und vor allem war er ein für Hertha nie zu stoppender Unruheherd, der permantent in die Lücken stieß und anspielbar war. Viele Wege gegangen (wie auch vor dem 3:0, als er fast an der Mittellinie, den Ball von der Seitenauslinie kratzt und ihn Richtung Cunha in die Spitze schlägt). Auch gut Mitspieler eingesetzt. Noch ein, zwei (absolut mögliche) Tore mehr und der Arbeitstag des Stürmers wäre perfekt gewesen. Und das alles vor dem Hintergrund, dass er schon in der ersten Hälfte mehrmals behandelt werden musste und sich durch die Partie dann so durchbiss.
- Kevin Kampl: Ballsicher, zweikampfstark, immer anspielbar. Quasi die Demme-Rolle, nur ein ganzes Stück offensiver. War mit dafür verantwortlich, dass über die linke Seite wesentlich mehr an Offensivpower entstand als über die rechte Seite. Ist weiter der wichtigeste Offensivakteur im Mittelfeld.
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Tore: 0:1 Werner (7.), 0:2 Werner (53.), 0:3 Cunha (75.)
Aufstellung RB Leipzig: Gulacsi – Mukiele (46. Klostermann), Konaté, Orban, Saracchi – Sabitzer, Demme, Kampl (83. Laimer) – Cunha, Bruma, Werner (78. Poulsen); Bank: Mvogo, Halstenberg, Upamecano, Ilsanker; Nicht im Kader: Forsberg (verletzt), Augustin (angeschlagen), Müller
Aufstellung Hertha BSC: Jarstein – Stark, Lustenberger, Rekik – Lazaro, Maier, Plattenhardt (59. Dilrosun) – Kalou (67. Leckie), Duda, Mittelstädt – Ibisevic (59. Selke)
Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Wie gewohnt eine souveräne Partie des Unparteiischen mit klarer Linie bei der Zweikampfbewertung, die beinhaltete, nicht jeden Faller auch als Foul zu pfeifen. Gelbe Karten wenn nötig gezogen. Dardai im intensiven Zwiegespäch runtergeholt. Alles richtig gemacht. Partie souverän über die Bühne geleitet. Schon die dritte Aytekin-Partie bei RB diese Saison. Die dritte, bei der man nicht wirklich was zum meckern fand. Bei Aytekin-Ansetzungen kann man sich eigentlich immer auf einen Schiedsrichter freuen, der eine klare Linie und eine sehr gute Kommunikation hat.)
Gelbe Karten: Ibisevic, Leckie | Sabitzer (4.)
Zuschauer: 50.382 (davon 4.000 Gästefans)
Links: RBL-Bericht, RB-Fans-Liveticker, BSC-Bericht, Kicker-Bericht
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- Torschüsse: 13 : 23
- Torschüsse innerhalb des Strafraums: 11 : 16
- Schüsse auf das Tor: 5 : 11
- gewonnene Zweikämpfe: 48,2% : 51,8%
- Ballbesitz: 50,0% : 50,0%
- Passquote: 84,8% : 86,7%
- Laufstrecke: 110,8 km : 115,0 km
- Sprints: 224 : 253
- Intensive Läufe: 600 : 726
- Fouls: 6 : 11
- Ecken: 3 : 7
- Abseits: 4 : 2
- Meiste Torschüsse: Kalou, Leckie: je 3 – Werner: 8
- Meiste Torschussvorlagen: Lazaro: 4 – Sabitzer, Kampl, Bruma: je 4
- Beste Zweikampfquote (mindestens 10 Zweikämpfe): Rekik: 72,7% – Kampl: 92,3%
- Meiste Ballkontakte: Demme: 107 – Caligiuri: 75
- Beste Passquote (mindestens 20 Pässe): Stark: 95,1% – Kampl: 93,6%
- Größte Laufstrecke: Duda: 11,8 km – Demme: 12,3 km
- Meiste Sprints: Lazaro: 29 – Saracci, Sabitzer: je 33
Statistiken von bundesliga.de, whoscored.com
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Saisontorschützen: Poulsen, Werner – 6; Augustin – 3; Sabitzer – 2; Forsberg, Orban, Kampl, Cunha – je 1
Saisonvorlagengeber: Werner – 4; Kampl, Forsberg – je 3; Poulsen, Halstenberg – je 2; Sabitzer, Demme, Laimer, Orban – je 1
Saisontorbeteiligungen (Entstehung des Tors jenseits der direkten Vorlage): Forsberg, Sabitzer – je 5; Saracchi, Kampl, Mukiele, Upamecano – je 3; Ilsanker, Gulacsi, Poulsen, Halstenberg, Konaté – je 2; Demme, Werner, Laimer, Klostermann, Cunha – je 1
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Bild: © GEPA pictures/ Roger Petzsche
Es ist immer wieder spannend, wenn man Dein Blog liest und dann zu den Lichtblicken scollend kommt und seine eigenen mit Deinen vergleicht bzw wie die Quote ist.
Und mein erster war auch Gulasci.
Mein zweiter Orban und dann Bruma.
Was Bruma auf einmal alles so erlaufen, Bälle erobert und sich auf der 10 pudelwohl gefühlt hat, war richtig stark. Er hätte heute 3 Assists sammeln können.
Und da kommen wir zu Timo Werner.
Na selbstverständlich muss Du Dir viel erarbeiten, Laufwege finden, Unruhe sorgen, Torabschlüsse kreieren.
Hat Timo W. alles richtig gemacht.
Aber das Duell als MS mit Jarstein darf nie 2:5 ausgehen.
Gut, er hat es ja selber zugegeben und erkannt nach Spielende, denn da waren bei der Entscheidungsfindung viel zu viele Fehler dabei.
Auch hätte er mal den Kopf heben und besser abspielen können.
So, genug gemeckert, der Staff schaut sich ja eh das Spiel nochmals an.
RB 4
Ja das verstehe ich überhaupt nicht. Gegenüber dem Pokal nur 2-3 Anpassungen, sonst die alte Hertha. Vielleicht wollte Dardai die Rasenballsportler in eine Falle locken.
RB 11
Das ASS hat die Ecke zum 1:0 analysiert, wenn das wirklich genau so gewollt war, dann alle Achtung, sprich Saracchi flankt nicht beim 1. Versuch, weil er und die Spieler in der Box falsch stehen, aber eben beim 2. mal eben alles richtig.
Ach ja, bei meiste Ballkontakte ist noch das Schalke Spiel drin.
Und zweitens:
Hat Sabitzer echt schon 4 gelbe Karten?
Bzw. kannst Du im nächsten Blog, also Lev-Spiel mal die Karten auflisten, wer als nächstes gesperrt werden kann?
Ich möchte auf diesem Weg einmal danke sagen an die Mannschaft von RB Leipzig und dem Trainerteam für einen solchen wunderschönen Fussballabend. Mir ist es egal, ob man Bälle hätte noch anders spielen können. Ich hab die Leidenschaft im Spiel gesehen, die Freude der Spieler und den Jubel der Fans. Das nenn ich AA Glanzlichter.
Zu RB 3
Der nächste Gegner ist nicht Leverkusen. ?
Ups.. (Na dann wird es ja einfach. ;-))