Schlagwort-Archive: Regionalliga 2011/2012

Motivationshilfen

Vorneweg an die, die sich nicht so recht für Twitter, Google+ und Facebook interessieren, der Hinweis auf den Sonderzug [broken Link], der vereinsseitig für das Auswärtsspiel in Kiel organisiert wurde. Prima Angebot für ein hochwichtiges Auswärtsspiel.

Aber nun zur Sache, denn das Duell RB Leipzig gegen den Halleschen FC (und vielleicht ja doch noch mal gegen Holstein Kiel, die derzeit etwas hinten an stehen) geht offenbar – noch mal angeheizt durch das 1:0 des HFC gestern in Lübeck und das Erobern der Tabellenspitze – in die entscheidende Phase. Zumindest kann man zu diesem Schluss kommen, wenn man den Vizepräsidenten des Halleschen FC Peter Sitte beim verbalen Angriff zuhört:

Wir steigen auf, weil wir eine Mannschaft sind und nicht nur Einzelspieler. Teamgeist schlägt Geld.

In Chemnitz hat man sich dieses Bild, so ich mich recht erinnere (zumindest in der öffentlichen Kommunikation), im letzten Jahr aufgespart bis nach der Saison, also bis zu einem Zeitpunkt, wo er ihnen nicht mehr auf die Füße fallen konnte. Den Hallenser Spruch können sich die RasenBallsportler nun gern in den Mannschaftsbus hängen oder wo auch immer man ihn hinhängen kann, wenn man will, dass er öfters ins Auge fällt.

Motivationshilfen weiterlesen

Regionalliga: RB Leipzig vs. Energie Cottbus II 1:1

Es scheint sich ein wenig zur Story der Saison zu entwickeln, dass RB Leipzig mit der Tabellenspitze nichts anfangen kann und möchte. Ein bisschen Vorsprung auf die Konkurrenz und schon leistet man sich einen Punktverlust und die Konkurrenz ist wieder dran und/ oder vorbei. Manchmal hat man ein wenig den Eindruck, die RasenBallsportler könnten nur unter Druck. Was hinsichtlich der Endphase der Saison der einzigst tröstliche Gedanke wäre.

Wobei, bevor es gleich ganz negativ wird, darf man zum Anfang mal festhalten, dass RB Leipzig 35 Minuten lang ein gutes bis sehr gutes Spiel abgeliefert hat und eigentlich hätte mehr als ein Tor schießen müssen. Motor des Spiels in dieser Zeit vor allem Thiago Rockenbach, der sich links ein ums andere Mal durchsetzte. Dazu kamen diverse Standards, gegen die Energie kein Mittel fand. Zwei Alu-Treffer (Ernst, Frahn), ein wegen Foulspiel (Frahn) zurecht abgepfiffener Treffer (Geißler) und einige weitere Schusschancen (Rockenbach, Müller).

Es war fast die komplette erste Hälfte lang ein hochgradig einseitiges Spiel gegen Gäste, die zwar nicht so tief standen wie im Hinspiel in Cottbus und es mit gefälligem Spiel versuchten, offensiv aber trotzdem extrem harmlos blieben. Lediglich nach einer Ecke muss Tom Geißler nach 36 Minuten zweimal auf der Linie retten. Allerdings muss in der Situation aus Gästesicht der Ausgleich bereits fallen.

Wäre vielleicht gar nicht schlecht gewesen, denn dann wäre RB Leipzig vielleicht anders aus der Kabine gekommen als sie es dann taten. Als hätte eine unsichtbare, mächtige Hand dem Spiel den Stecker gezogen, ging plötzlich gar nichts mehr. Was übrigens nicht nur für Spiel und Spieler, sondern auch für die plötzlich merkwürdig zurückhaltenden Zuschauer galt. Irgendwie hatte man das Gefühl, dass die letzte Ernsthaftigkeit aus der Partie gewichen war. Ein bisschen Aprilsonne, Spiel zu Ende bringen und gut ist. Hätte gut gehen können, ging es aber nicht.

Regionalliga: RB Leipzig vs. Energie Cottbus II 1:1 weiterlesen

Wundertütenweisheiten

Können wir dann mal wieder? Uns nach dem emotionalen und diskussionsreichen Ausflug in die Welt von DFB, 50+1 und 11Freunden dem aktuellen Fußballgeschehen in der Regionalliga zuwenden, also dem am Sonntag (13.30 Uhr) wartenden Heimspiel gegen Energie Cottbus II? Ja? Super.

Denkt man an das Hinspiel bei der U23 von Energie Cottbus zurück, dann denkt man an einen ziemlich tristen, aber aus RB-Perspektive immerhin erfolgreichen Tag. 11 Cottbuser verteidigten 85 Minuten lang auf ziemlich altmodische Art ihr eigenes Tor. Etwa 45 Minuten davon sogar trotz Rückstands. Selten hat man das ‚Glück’, Fußball einer derart destruktiven Sorte zu bewundern, bei der der Gegner sich tatsächlich auf das Bespielen der 30 Meter vor dem eigenen Tor beschränkt. Und nachdem die Cottbuser in den letzten fünf Minuten, dann doch mal gen gegnerischem Strafraum unterwegs war, beschied man sich sogar nach dem Spiel noch selbst, dass man seine aufopferungsvolle Leistung hätte mit einem Punkt belohnen können. Dabei hätten sie sich statt einer Belohnung zur Strafe eine Dauerberieselung mit dem Spiel verdient gehabt.

Zuschauertechnisch waren das aus RB-Sicht noch die alten Zeiten, in denen etwa 50 Leute die leicht spärliche Gästeblockbesatzung bildeten. Ein Wochenendspiel in Cottbus würde wohl derzeit locker das Sechsfache, vermutlich eher das Zehnfache mobilisieren. Irgendwie fast ein wenig surreal die Entwicklung. Am Sonntag ab 13.30 Uhr warten aber auf RB Leipzig ein Heimspiel und vermutlich irgendwas um die 7.000 Zuschauer. Und dazu eine sportliche Pflichtaufgabe, da muss man gar nicht lang drum herum reden.

Wundertütenweisheiten weiterlesen

Drucksituationen

Von Druck und Nerven ist derzeit viel die Rede. Jede Woche aufs Neue wird der Druck von RB Leipzig zum Halleschen FC und zu Holstein Kiel und wieder zurück gereicht. Nach dem Sieg von RB in Plauen glaubt man allerseits, dass nun der Druck vornehmlich in Halle und Kiel läge.

Was stimmt, aber auch wieder nicht, denn auch in Halle und Kiel dürfte recht bald sacken, dass die Ausgangsposition tabellarisch exakt die ist, die man schon nach dem RB-Nachholer in Hamburg vor einer knappen Woche erwartet hätte. Alle drei Teams haben in dieser Woche (aus jeweils eigener Sicht ärgerlicherweise) drei Punkte liegen lassen. Was RB dank eines mehr gespielten Spiels zur Abwechslung mal in die angenehme Position bringt, dass man auch dann nicht von der Spitze verdrängt wird, wenn Holstein Kiel am Freitag gegen Plauen gewinnen sollte.

Was allgemein als eine Situation erachtet wird, die für RB automatisch mit weniger Druck verbunden wäre. Wohl, weil man annimmt, dass es dann am schwersten ist zu spielen, wenn der Tabellendruck am größten ist. Übersetzen wir das mal – wegen der empirischen Überprüfbarkeit – in die Situation, dass die Topteams nach Spielen, in denen sie nicht gewonnen haben, besonders unter Druck stehen und vergleichen mal, wie die Teams dann abschneiden. RB Leipzig und Holstein Kiel haben jeweils sieben, der HFC acht Spiele nicht gewonnen. Da Kiel und Halle ihre jeweils letzte Partie verloren haben, haben sie bisher erst sechs bzw. sieben Spiele nach Niederlagen oder Unentschieden absolviert. RB Leipzig hat derer sieben hinter sich. Abgeschnitten haben die drei Konkurrenten wie folgt: Drucksituationen weiterlesen

Regionalliga: VFC Plauen vs. RB Leipzig 1:5

Es gibt unterschiedliche Ansichten zur Frage, was man als Geburtsstunde des Leipziger RasenBallsports sehen sollte. Ich nehme weiterhin die Gründungsversammlung am 25.03.2009 als Startschuss und bin deswegen der Auffassung, dass RB Leipzig genaugenommen gestern Geburtstag feierte (Herzlichen Glückwunsch nachträglich). Und zwar den dritten. Mit drei entwickelt sich aus dem Baby langsam eine Persönlichkeit mit Sprachvermögen. Zwar gefällt das, was ein Dreijähriger so erzählt, nicht immer, aber so ist das eben mit dem lernenden Nachwuchs. Im besten Fall lernt er tatsächlich..

Passend zum geburtstäglichen Anlass organisierte sich RB Leipzig einen mehr als überzeugenden Auftritt beim VFC Plauen und somit einen feierlichen Rahmen zum (offiziell gar nicht begangenen) Anlass. In 11 Heimspielen hatte der VFC zuvor lediglich acht Gegentreffer kassiert. In bisher drei Auseinandersetzungen zwischen RB Leipzig und Plauen kam man zuvor auf insgesamt 4:1 Tore. Dass sich RB in Plauen ein 5:1 erspielt, hätte man vorher nicht wirklich ahnen können. Dass die RasenBallsportler genaugenommen noch ein paar Tore hätten oben drauf legen können (müssen), erst recht nicht.

Es ist schon erstaunlich, wie schnell von Spieltag zu Spieltag das Momentum in der Regionalliga wechselt. Das war schon in der Zeit zwischen Havelse-Unentschieden und Magdeburg-Sieg zu beobachten und wiederholte sich nun nach der RB-Niederlage in Hamburg. Nach welcher der Hallesche FC in der Favoritenposition zu stecken schien, weil dessen Stärke und das vermeintlich leichteste Restprogramm ihn zu höherem zu befähigen schienen. Was im Umfeld von RB Leipzig zu sehr viel Skepsis führte (ein Stückweit ja auch hier im Blog).

Regionalliga: VFC Plauen vs. RB Leipzig 1:5 weiterlesen

Regionalliga: Hamburger SV II vs. RB Leipzig 1:0

Man hätte es fast ahnen können, dass der Ausflug von RB Leipzig gestern nach Norderstedt zum Nachholespiel gegen den Hamburger SV II schief geht. Mittwoch nachmittag ein Spiel mit Freundschaftsspielcharakter vor nicht einmal 400 Zuschauern gegen einen gleichermaßen guten wie motivierten Gegner, der als heimschwach gilt, aber defacto heimstark ist. Psychologisch wartete bei trostlosem Rahmen der kleine HSV, gegen den alles andere als ein Sieg überraschend wäre, sprich man nur verlieren kann. Ganz praktisch wartete ein hochtalentiertes und -motiviertes Team, das auf Augenhöhe mit RB Leipzig spielen kann und gegen das man von Anfang bis Ende die Motivationsleistung eines Spitzenspiels vor vielen Zuschauern abliefen muss. Menschlich ist es nachvollziehbar, wenn so etwas mal schief geht. Gibt dummerweise keine Bonuspunkte in der Tabelle für menschliche Reaktionen.

Zudem könnte man das Spiel auch unter dem Motto ‘klassisch vercoacht’ abhaken. Heidinger für Watzka dürfte sicher noch als nachvollziehbare Veränderung gegolten haben, auch wenn die Tatsache, dass Watzka aus der Startelf gegen Hertha II gleich auf die Tribüne verfrachtet wurde, schon gewöhnungsbedürftig erschien. Für sehr viel mehr Unverständnis sorgte dagegen die Ausbootung von Roman Wallner, der für Carsten Kammlott die Bank wärmen durfte. Was sich in den letzten Partien leistungstechnisch nun wirklich nicht abgezeichnet hatte und was angesichts der Spielertypen in der taktischen Grundausrichtung kaum einen Unterschied machen dürfte.

Höhepunkt aber die Demontage von Tom Geißler, der für Bastian Schulz geopfert wurde und so wie Watzka gar nicht erst mit nach Norderstedt reisen durfte. Jener Tom Geißler, der als einer der besseren bisher in allen Partien nach der Winterpause in der Startelf stand und derjenige war, der im zentralen Mittelfeld noch am ehesten Offensivakzente setzen konnte. Raus ohne Applaus. Nicht mal im Kader, in dem dafür dann mit Rost, Hoheneder und Lagerbloom gleich drei Spieler der Kategorie ‘eher rustikal’ als Ersatz für Bastian Schulz bereitstanden. Ahja. Wenn die Ausbootung von Geißler nicht irgendeinen nichtsportlichen Grund hat, dann verstehe ich die (Fußball-)Welt nicht mehr.

Regionalliga: Hamburger SV II vs. RB Leipzig 1:0 weiterlesen

Regionalliga: RB Leipzig vs. Hertha BSC II 1:0

Ende Oktober 2010 traf RB Leipzig letztmalig im Heimspiel auf die zweite Mannschaft von Hertha BSC. Damals wie gestern wollten reichlich 7.000 Zuschauer dem Spiel beiwohnen. Im Unterschied zu damals erklärte sich dies diesmal nicht durch eine gezielte Freikartenaktion, sondern durch die weiter wachsende Aufstiegseuphorie und das Frühlingswetter, das vor dem Spiel herrschte. Zusammen mit Lok (gegen Erzgebirge Aue II) zog RB Leipzig gestern zeitgleich mehr als 11.000 Zuschauer. Ein deutliches Zeichen für das Potenzial in dieser Stadt in Zeiten des sportlichen Aufschwungs, zumal beide Teams nicht gerade absolute Publikumsmagneten zu Gast hatten.

Wie schon in der vergangenen Saison gegen Hertha BSC II blieb die Stimmung in der Red Bull Arena aber trotz großen Besuchs relativ verhalten. Fand ich zumindest. Irgendwie schien der Funke nur phasenweise überzuspringen. Das kann aber auch mit dem Spiel zu tun gehabt haben, denn gerade in der ersten Hälfte war das Gekicke der RasenBallsportler doch ziemlich unterdurchschnittlich. Im klassischen 4-4-2 angetreten, war von RB Leipzig in den ersten 45 Minuten nicht viel zu sehen, weil man sich vor allem im Mittelfeld (und zwar auf allen vier Positionen) den Schneid abkaufen ließ und so Hertha häufig in aussichtsreichen Positionen in Ballbesitz kam und die RasenBallsportler nur sehr selten gen gegnerischen Strafraum vordringen konnten.

Zwei sehr sehenswerte Ausnahmen gab es. Zum einen natürlich das Hammertor durch Daniel Frahn, der einen einmal aufsetzenden Abschlag von Pascal Borel, bei dem sich der Berliner Innenverteidiger verschätzte, aus 20 Metern volley ins Eck hämmerte. Einen aus dem Rücken heranfliegenden Ball aus der Luft derart präzise zu treffen und zu versenken, ist Extraklasse. Die zweite Situation folgte einem Traumpass von Christian Müller auf Maximilian Watzka, der wiederum Roman Wallner auflegte, dem allerdings der Ball fünf Meter vor dem Tor versprang.

Regionalliga: RB Leipzig vs. Hertha BSC II 1:0 weiterlesen

Mission Verteidigung der Tabellenführung

Manchmal ist das mit der Wahrnehmung so eine Sache. Gerade in einem so hochgradig aufgeladenen und konstruierten Feld wie dem Schwärmen für einen Fußballverein. Wenn man mich gefragt hätte, wie oft denn RB Leipzig bisher in der Regionalliga Nord Spitzenreiter war, dann hätte ich wohl gesagt, dass das Team schon ein paar Mal Erster war, aber die Position nie länger als ein, zwei Spieltage einnahm und meist Verfolger war.

Wie immer helfen in solchen Fällen von ‘Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt’ konkrete Daten. Und ich war tatsächlich ein wenig überrascht, dass RB Leipzig nicht nur am 5. und 9. Spieltag jeweils Kurzzeittabellenführer war, sondern zwischen den Nummern 13 und 16 sowie 18 und 20 sogar für längere Zeiträume ganz oben stand (wobei die letzte Strecke eher vorläufig ist, weil RB dort durch Nachholespiele die Tabellenführung für die Spieltage 19 und 20 noch nachträglich an Holstein Kiel abgeben könnte).

Das zerstört nicht nur meine These, die ich eigentlich formulieren wollte, dass es nun nämlich zur Abwechslung mal darum gehen müsse, die Tabellenführung über einen längeren Zeitraum als ein, zwei Spiele zu verteidigen, sondern bedeutet auch, dass die RasenBallsportler bisher am häufigsten auf Platz 1 standen (unter der gerade genannten Einschränkung): Mission Verteidigung der Tabellenführung weiterlesen

Regionalliga: 1.FC Magdeburg vs. RB Leipzig 0:3

Aus Gründen, die sich in den nächsten Tagen noch erhellen werden, erst heute ein, zwei Bemerkungen zu einem Spiel, von dessen Ergebnis ich erst gestern abend mit größter Freude Kenntnis erhalten habe. Witzigerweise wieder eine Partie, die wie schon das Duell der RasenBallsportler gegen Lübeck eine Woche zuvor unter dem Titel Arbeitssieg stand. Diesmal aber offensichtlich zu Recht.

Es gibt sie, diese Spiele vor denen man vorher viel Angst und Respekt hat, weil man vermutet, dass der Gegner ausgerechnet in diesem Spiel mit 120% Engagement seine schwarze Serie (bisher kein Heimsieg) beenden wird. Und dann passiert von Seiten des sportlichen Außenseiters nicht viel bis nichts und das Spiel endet so wie es die Wahrscheinlichkeit vorhersagen würde mit einem Pflichtsieg des auswärts ungeschlagenen Favoriten. Ich hätte vorher nicht gedacht, dass es schließlich so einfach wird, wie es in den meisten Berichten klingt.

Dass die Magdebuger ihre spielkulturelle Limitiertheit in eine Mischung aus Übereifer und mit zunehmender Spieldauer auch zunehmender, übertriebener Härte übersetzten, ist dabei eine ziemlich unschöne Randerscheinung. Wie man gleich mehrmals mit dem Ellenbogen in Kopfballduelle springen und sich dann auch noch über die gelb-rote Karte aufregen und den Gefoulten(!) beschimpfen kann, geht mir nicht in den Kopf. Das weitere Zusammentreten der Flügelspieler (die ja bereits im Hinspiel eine besondere Aufmerksamkeit bekamen) passt da ins traurige Bild, das mit Rockenbach einen Leichtverletzten und mit Timo Röttger einen Langzeitverletzten produziert hat.

Regionalliga: 1.FC Magdeburg vs. RB Leipzig 0:3 weiterlesen

Für den Erhalt der Serien

Wir wollen RB schlagen. Was sonst? (Ronny Thielemann, Coach beim 1. FC Magdeburg via LVZ vom 08.03.2012)

Ach, lieber Ronny Thielemann, was halten Sie denn von einem Deal? Ich meine, in Ihrer Situation beim 1.FC Magdeburg, verkorkste Saison, depremierende 0:2-Pleite unter der Woche bei Hertha BSC II, Drittletzter in der Tabelle. Eine Saison zum Abhaken. Fans, die gegen RB Leipzig mit dem schlimmsten rechnen und schon mit einer knappen Niederlage zufrieden wären. Was halten Sie davon, lieber Ronny Thielemann, wenn wir uns auf einen gefühlten Sieg ihrerseits einigen? Z.B. mit schnellem 0:1, in dessen Anschluss ihre Magdeburger 90 Minuten lang kämpfen und rennen, aber Pech beim Abschluss haben und dann kurz vor Schluss das zweite Tor kassieren. Danach machen Sie noch in der Nachspielzeit den Anschlusstreffer und alle sind zufrieden und Sie können in die Mikrofone sagen, dass man darauf aufbauen könne und dass man den Favoriten am Rand der Niederlage/ des Punktverlusts gehabt habe. Und Peter Pacult kann hinterher grummeln, dass es auch in diesem Spiel nur drei Punkte zu vergeben gab und dass man schon auf das nächste Spiel schaue. Na, wie wärs, lieber Ronny Thielemann? Deal?

Mal im Ernst, der eine oder andere möchte nicht unbedingt an die letztjährige Rückrunde erinnert werden, aber ich tu es trotzdem. Die Reise nach Magdeburg war damals wie heute für RB Leipzig das vierte Spiel der Rückrunde. Damals wie heute hatte man nach drei Spielen 2 Siege auf dem Konto. Im Unterschied zu heute hatte man damals aber mit dem 1:5 gegen Kiel schon die totale Ernüchterung in der Aufstiegsaufholjagd (Arbeitstitel: die kürzeste Aufholjagd der Fußballgeschichte) hinter sich. Doch die Fahrt nach Magdeburg setzte dem ganzen damals noch die Krone auf. Nach Frahn-Führung und kleinen Traumkeimen in Bezug auf die Tabellenspitze verlor man nach saftlosem Auftritt mit 1:2. Womit die Stimmung endgültig im Eimer war.

Für den Erhalt der Serien weiterlesen