Schlagwort-Archive: Ralph Hasenhüttl

Defensives Topspiel

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig gegen den FC Schalke 04 (03.12.2016, 18.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Ralph Hasenhüttl.]

Lang, lang ist es her, dass sich Schalke und RB Leipzig mal in einem Spiel gegenüberstanden. Im Sommer 2010 war es. In einem Testspiel, dem ersten nach der Umbenennung des Zentralstadions in Red Bull Arena. Reichlich 20.000 Zuschauer wollten sich damals den Regionalligisten gegen den Bundesligisten ansehen. Wie lange das her ist, sieht man auch daran, dass damals auf den Trainerbänken Tomas Oral gegen Felix Magath in den Ring stieg. Nur am Rande erwähnenswert, dass von den damaligen Spielern bis auf Benni Höwedes diesmal keiner mehr dabei sein wird.

Interessant schon eher, wie sehr sich die Perspektiven verschoben haben. Damals noch ein klassisches Duell in der Vorbereitungsphase zwischen unterklassigem Verein und durch die Welt tingelndem Bundesligisten und Champions-League-Teilnehmer. Diesmal dagegen kommt eines der deutschen Topteams der letzten Jahre mit einer ‘Sind stark genug auch in Leipzig zu bestehen’-Rhetorik angereist. Angesichts des Tabellenstands vielleicht nachvollziehbar dieses Auftreten. Aber auch immer noch irgendwie gewöhnungsbedürftig, dass große deutsche Vereinsnamen mit dieser leichten Attitüde eines selbstbewussten Underdogs anreisen.

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Aufsteiger trifft Aufsteiger

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig beim SC Freiburg (25.11.2016, 20.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Ralph Hasenhüttl.]

Der Spitzenreiter der Bundesliga reist zum Aufsteiger. Alias der Aufsteiger reist zum Aufsteiger. Seltsame Konstellation, dass der letztjährige Zweite der zweiten Bundesliga nun als Spitzenreiter der Bundesliga, also als aktuell Deutschlands Topteam, zum Mitaufsteiger reist, der letzte Saison noch vor RB Leipzig ins Ziel kam.

Manch einer wird jetzt einwenden, dass das ja auch kein Wunder sei, angesichts der unterschiedlichen Investitionssummen beider Vereine. Andererseits bleibt der auch nicht uninteressante Fakt, dass bei beiden Teams gerade mal zwei Neuzugänge unter den elf meisteingesetzten Spielern sind. Sprich, jeweils neun Stammspieler sind bei beiden Mannschaften noch aus der Zweitligasaison übrig, in der Freiburg verdient vor Leipzig ins Ziel kam. Die Unterschiede zwischen den zwei Stammspieler-Neuzugängen Werner und Keita auf der einen Seite und Söyüncü und Bulut auf der anderen Seite sind allerdings in Bezug auf die Qualität auch nicht wegzudiskutieren.

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Stresstest bei Team mit europäischem Niveau

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig bei Bayer Leverkusen (18.11.2016, 20.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Ralph Hasenhüttl.]

Der letzte Bundesliga-Block vor der Winterpause steht für RB Leipzig schon an. Nach zehn Spielen ohne Niederlage warten noch ein paar ordentliche Aufgaben. Bayern, Schalke, Hertha, Leverkusen. Vier Teams, die oben stehen oder sich im oberen Drittel sehen. Dazu mit Freiburg und Ingolstadt zwei Spiele mit sehr hoher Intensität. Das wird in den verbleibenden fünf Wochen ein ziemlich heftiges und anspruchsvolles Programm.

Den Anfang macht die Partie in Leverkusen. Natürlich mit den bekannten Vorzeichen, auf Roger Schmidt zu treffen. Also auf einen Trainer, der vor kurzem noch unter Ralf Rangnick in Salzburg gearbeitet hat. Ein Trainer also auch, der für Pressing, Attackieren und schnelles Umkehrspiel steht. Allerdings auch ein Trainer, der dabei nicht immer für die gute Defensivarbeit stand, wie dies ein Alexander Zorniger einst in Leipzig meist tat und jetzt ein Ralph Hasenhüttl wieder tut.

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Wozu? Oder: #TeamInnenstadtGrimma

Lang ist sie her die letzte Folge von Champagner statt Bier. Damals war es noch Sommer und das erste Pflichtspiel der Saison noch nicht gespielt. Die letzte Phase der Vorbereitung mit einigen Abwehrproblemen steckte noch in den podcastenden Knochen. Abwehrprobleme. Seltsame, fast vergessene Vergangenheit.

Geblieben ist, dass es in diesem Podcast scheinbar strukturlos vom Hundertsten ins Tausendste geht. Viel Stadionfragen, viel Israel, viel Essen und Trinken, der Fanverband darf nicht fehlen und auch nicht die aktuelle, sportliche Situation rund um RB Leipzig. Viel Plauderei, mal ernster mal weniger ernst. Dafür verantwortlich sind diesmal Dirk, Frank  und meine Wenigkeit. Und wenn man es auf doppelter Geschwindigkeit hört, dauert es auch nur halb so lange. Geht doch nichts über die wirklich wichtigen Tipps des Lebens. Wobei Entschleunigung ja auch manchmal gut tut.

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Europa ruft

Ralph Hasenhüttl war nach dem Spiel gegen Mainz vor der Sky-Kamera nur ein müdes Lächeln zu entlocken, als er auf die weiteren Saisonziele mit RB Leipzig angesprochen und mit der Statistik konfrontiert wurde, dass man gar nicht mehr schlechter als Siebter werden könnte.

“Statistiken helfen nicht dabei, das nächste Spiel zu gewinnen”, ließ er den geneigten Zuschauer noch wissen. Womit er als Übungsleiter natürlich recht hat. Was aber auch ein bisschen einen falschen Eindruck davon vermittelt, was Statistiken leisten können und was nicht.

Im Falle historischer Vergleiche bleibt natürlich erst einmal der Punkt, dass die Vergangenheit ein nicht sehr verlässliches Instrument ist, um die Zukunft vorherzusagen. Weil immer Dinge passieren können, die noch nie passiert sind. Davon lebt der Bereich der Sportstatistiken ja im medialen Diskurs nicht unwesentlich (‘Der erste Sieg von xyz in einem Freitagsspiel, bei dem Krähen von links nach rechts über das Stadion geflogen sind.’).

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Mit Abgeklärtheit in die Bundesliga-Spitze

Inzwischen weiß man bei RB Leipzig, dass man in dieser Liga mit praktisch allen Teams mithalten kann, wenn man einen guten Tag mit einem guten Plan erwischt. Man darf durchaus gespannt sein, mit welchen Anpassungen die (auch nicht auf den Kopf gefallene) Bundesliga-Konkurrenz auf den Saisonstart von RB Leipzig reagieren wird. Und man darf gespannt sein, wie die RasenBallsportler auf Misserfolg reagieren werden. Dieses Experiment darf ruhig noch ein bisschen warten, aber es wird ziemlich sicher über kurz oder lang kommen. (Erstaunlich gut und erstaunlich vielseitig)

Und erstens kommt es anders und zweitens sowieso. Von wegen Anpassungen der Bundesliga-Konkurrenz. Beziehungsweise zumindest keine Anpassungen, die den Lauf von RB Leipzig tatsächlich einbremsen konnten. Denn vier Siege aus vier Spielen und 9:2 Tore stehen seit der letzten Länderspielpause, nach der die oben stehenden Sätze formuliert wurden, auf dem RB-Konto. Vier völlig verdiente Siege wohlgemerkt. Und vier Siege, die teilweise mit einer erstaunlichen Abgeklärtheit und Souveränität auch gegen Teams errungen wurden, die sich in Defensivarbeit versuchten.

Den ersten Saisonabschnitt bis zum sechsten Spieltag konnte man sich vielleicht noch mit Euphorie eines Aufsteigers, mit Intensität und einem Lauf nach dem späten 1:0 gegen Dortmund erklären. Die folgenden vier Spiele seit der letzten Länderspielpause haben RB Leipzig dagegen als ein sehr stabiles und sehr abgeklärtes Team ausgewiesen. Das soll nicht heißen, dass man nicht mehr mit Intensität, Geschwindigkeit und Athletik spielt. Das soll nur heißen, dass Spiele gemeistert wurden, in die man nicht als Underdog hineinging und in denen man entsprechend Geduld haben und einen Gegner auch mal bespielen musste.

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Offensiver Flieger unterm Radar

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig gegen den 1.FSV Mainz 05 (06.11.2016, 15.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Ralph Hasenhüttl und Peter Gulacsi.]

Zehnter Spieltag für RB Leipzig. Der letzte vor der Länderspielpause. Während die letzte Pause die längstmögliche war, wartet diesmal die kürzestmögliche, da zwischen Sonntagsspiel und Freitagsspiel nur zwölf Tage liegen. Das klingt für jene, die mit Länderspielen nicht so viel am Hut haben, doch gleich ganz angenehm. Wird dann allerdings in zwei Wochen zum Problem für die Nationalspieler im Team.

Zu Gast in Leipzig ist erstmals der 1.FSV Mainz 05. Ein Team, das in der Bundesliga ein wenig unter dem Radar fliegt. Was ein bisschen verwundert, denn das, was der Verein in dieser Saison leistet, ist durchaus bemerkenswert. Denn bisher war man in drei Wettbewerben unterwegs. Man hat es trotz dieser Mehrfachbelastung und diverser englischen Wochen geschafft, sich in der Bundesliga ganz weit von den Abstiegsplätzen zu entfernen und Platz 9 einzunehmen. Und in der Europa League hat man nach vier Spielen trotz gestriger 1:6-Klatsche in Anderlecht noch Chancen, in die nächste Runde einzuziehen. Nur im DFB-Pokal musste man zuletzt in Fürth die Segel streichen.

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Kein körperlicher Stresstest

21 Punkte aus neun Spielen. Kein Punkt davon kam glücklich zustande. Immer noch ungeschlagen. Platz 2 in der Bundesliga. Die fußballinteressierte, mediale Öffentlichkeit überschlägt sich entsprechend gerade hinsichtlich der Leistungen und Perspektiven von RB Leipzig. Die große Frage ist, ob da schon kurzfristig ein Bayern-Jäger heranwächst. Eine weiterhin eher unspannende Frage, weil diese Momentaufnahme wenig über einen nachhaltigen Stand der Dinge oder längerfristige Perspektiven aussagt.

Die Zeit hatte letzte Woche in Bezug auf die längerfristigen Perspektiven gefragt, inwieweit RB Leipzig mit Rangnick-Fußball tatsächlich in der Lage ist, oben mitzumischen. Die dortige (auch hier im Blog ja schon immer mal wieder verhandelte) Frage lautete vor allem, ob man mit dem Fokus auf Balleroberung und Umkehrspiel nicht eigentlich Underdog-Fußball spielt, mit dem man als Aufsteiger gut fährt, aber langfristig eher nicht konstant oben mitspielt.

Genährt wurde die Frage mit dem Verweis darauf, dass Ralf Rangnick (und im Kern spielt RB Leipzig nun mal Fußball nach den grundsätzlichen Maßgaben des Sportdirektors) in seiner Karriere noch keine wichtigen Titel vorweisen kann (bzw. der DFB-Pokalsieg mit Schalke lediglich abgestaubt war).

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