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Kaderschmiede RB Leipzig 2013/2014 – Update 1

Sechs Wochen sind vergangen seit hier im Blog ein erster Blick auf den möglichen Drittligakader von RB Leipzig geworfen wurde. Welche Spieler werden in die dritte Liga mitgehen, wo besteht noch Bedarf, wer muss gehen? Das waren ungefähr die zu beantwortenden Fragen. Das meiste der damaligen Prognosen hat sich bewahrheitet. Im groben wurden nur zwei Aussagen nicht von der Wirklichkeit bestätigt. Einerseits kam kein zusätzlicher Rechtsverteidiger. Dieser Posten wird künftig von Sebastian Heidinger als Backup besetzt. Und es kam kein robuster und erfahrener Mittelfeldspieler. Inwieweit letzteres im Laufe der Saison auf die Füße fallen wird, muss man sehen.

Als Neuzugänge verpflichtete RB Leipzig letztlich ganz viel Zukunft. 26, 22, 21, 20, 19, 19 und 18 Jahre sind die Neuzugänge Willers, Luge, Jung, Thomalla, Poulsen, Papadimitriou und Kimmich alt. Das Betätigungsfeld der ersten vier war in der vergangenen Saison vornehmlich die Regionalliga. Poulsen spielte in der dänischen zweiten Liga, Papadimitriou vornehmlich in einer griechischen Nachwuchsliga. Und Kimmich kommt aus der A-Jugend-Bundesliga.

Klar, RB Leipzig hat deutlich mehr als eine Millionen Euro auf dem Transfermarkt gelassen. Wer aber daraus schließt, dass man sich den sofortigen Durchmarsch eingekauft hat, guckt nur auf die Zahl und nicht auf den Typus der Neuverpflichtungen. Denn der Löwenanteil des Geldes wurde für Talente (Poulsen, Kimmich) ausgegeben, von denen man in diesem Alter nie genau weiß, ob die Entwicklung auch linear weiter nach oben geht oder nicht vielleicht auch stehen bleibt. Oder anders gesagt: Auch ein Carsten Kammlott hat kolportierte 600.000 Euro gekostet und schaffte nie den dauerhaften Durchbruch bei RB Leipzig. Eine Garantie für die Entwicklung einer großen Karriere resultiert bei Talenten aus keiner Ablösesumme der Welt.

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Kaderrückblick RB Leipzig: Regionalliga 2012/2013

Nicht untergehen soll im Nachgang der Regionalligasaison, die angesichts der Schnelllebigkeit des Fußballgeschäfts fast schon unerinnerbar weit weg erscheint, der obligatorische Blick auf den Kader und jene Spieler, die in diesem agierten. Geordnet nach Positionen auf dem Feld und innerhalb dieser geordnet nach Einsatzzeiten. (Anmerkung: die Zahlen in der Klammer hinter den Spielern beziehen sich ausschließlich auf Regionalligaspiele.)

Tor

Fabio Coltorti (32 Jahre, 26 Spiele, 2340 Minuten): Hatte in der Hinrunde die Herzen der Anhänger im Hechtsprung erobert. In der Rückrunde war er weiter der verlässliche Rückhalt, bei dem vor allem die Präsenz auf dem Platz beeindruckt. Trotzdem wurde es alles in allem etwas ruhiger um seine Person. Anfang Mai wurde er von einem Magen-Darm-Virus dahingerafft und er machte von den letzten acht Spielen nur noch vier. Fabio Coltorti blieb über die gesamte Rückrunde ein nahezu fehlerloser Rückhalt, eine sichere Nummer 1, der am Ende durch die Erkrankung etwas die Puste auszugehen schien. Trotzdem war Coltorti immer und absolut zurecht unumstritten und wird dies auch im kommenden Jahr bleiben. Kaderrückblick RB Leipzig: Regionalliga 2012/2013 weiterlesen

Kaderschmiede RB Leipzig 2013/2014

Zwei Tage sind seit dem nervenaufreibenden und spektakulären Aufstieg vergangen. Und man weiß gar nicht, ob man eher zurück oder doch lieber vor oder doch lieber in sich oder doch nur auf das Hochwasser schauen soll.

Zeit für die Rückblicke wird noch ausreichend sein, in mich geschaut und mir versucht die Realität einer neuen dritten Liga zu vergegenwärtigen, habe ich auch genug (ohne dass ich es so richtig realisieren kann), das Hochwasser bestimmt die Themen an allen Enden und den Alltag zu vieler Menschen an viel zu vielen. Weswegen der Blick in die Zukunft übrig bleibt. Der zudem von Ralf Rangnick inspiriert wurde.

14 bis 15 Spieler werden bleiben. Die, die zuletzt weniger gespielt haben, können sich ja ausrechnen, dass es für sie nicht leichter wird. Die Positionen 15 bis 22 müssen wir dann neu besetzen, wovon zwei ganz junge Spieler sein werden, die zum erweiterten Kader gehören. (Ralf Rangnick gestern via BILD)

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Regionalliga: RB Leipzig vs. Sportfreunde Lotte 2:0

Selten hat man wohl ein Spiel erlebt, bei dem die Erwartungen an seinen Verlauf sich so erfüllten, wie beim Relegationshinspiel zur dritten Liga zwischen RB Leipzig und den Sportfreunden Lotte. Man konnte ein robust-nüchternes Spiel zweier hoch angreifenden und verteidigenden Mannschaften mit wenigen Torchancen erwarten und hat genau das gekriegt. Dass RB Leipzig mit einem 2:0 zum Rückspiel fährt, war letztlich das Optimum, was aus RB-Sicht aus dem Spiel herauszuholen war.

Alexander Zorniger sprach nach dem Spiel von einem “Abnutzungskampf”. Und genau der war es vor allem in der ersten Halbzeit, als sich die Teams keinen Zentimeter des grünen Rasens schenkten und zwischen den Strafräumen nach Herzenslust um den Ball gekämpft wurde. Das war insgesamt nicht die ganz große Fußballkunst, aber zumindest hochgradig intensiv und aufgrund der Relegationssituation sowieso spannend. Das besondere dieses Relegationshinspiels, in dem niemand den ersten Fehler machen wollte, war jederzeit zu spüren und äußerte sich auch in zumindest so zu interpretierender Nervosität. Denn gerade die leichten Ballverluste und Stockfehler bei RB gab es in dieser Häufigkeit schon lange nicht mehr zu sehen. Geordnete Bälle in die Spitze waren dagegen wenige zu vermelden.

Zu sehen waren vor allem Standards der Sportfreunde Lotte, die in der ersten Halbzeit insgesamt den leicht geordnetern Eindruck machten und im Mittelfeld ein optisches Übergewicht erzielten. Gefährlich wurde es aber trotzdem nur nach Ecken und Freistößen. Von letzteren verhängte die kleinlich, aber auch nicht konsequent und auch nicht immer richtig pfeifende Schiedsrichtern so einige rund um den RB-Strafraum. Vor dem Spiel war klar, dass man ruhende Bälle in Tornähe vermeiden sollte. Im Spiel wurde dann auch klar, warum, denn nach Ecken und Freistößen musste die RB-Defensive einige Male zittern. Es war zwar letztlich kein extrem gefährlicher Ball dabei, aber man hatte auch nicht das Gefühl, dass das Vermeiden eines Gegentors gegen die kopfballstarken Gäste ewig gut gehen könne, wenn denn die Bälle weiter so durch den Strafraum segeln.

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Stürmender Optimismus

Alle Welt redet seit dessen Innenbandanriss über Daniel Frahn. Kommt er zurück und wenn ja zu welchem der Relegationsspiele. Und kann er dann auch wirklich gleich wieder 90 Minuten durchhalten oder wird er nur zu einem Teilzeiteinsatz kommen. Letztlich sind dies alles offene Fragen, die keiner rund um RB Leipzig halbwegs guten Gewissens beantworten kann.

Fakt ist aber, dass die RasenBallsportler seit Frahns Verletzung in zweieinhalb Ligaspielen fünf und in einem Sachsenpokal-Finale vier Tore erzielt haben. Und so gezeigt haben, dass Tore schießen auch ohne den Kapitän geht, auch wenn es mit Kapitän sicherlich leichter ist. All die Fragen rund um die Torgefährlichkeit des Teams sollen heute Anlass für ein paar Zahlen sein.

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Regionalliga: RB Leipzig vs. 1.FC Magdeburg 4:0

Nimmt man die bisherige Rückrunde, dann kann man sie als Maulen auf hohem Niveau abhaken. RB Leipzig fuhr viele und vor allem völlig ausreichend Punkte ein, konnte aber nur selten überzeugen, sodass im Umfeld ein wenig Unruhe ob der weiteren Saisonperspektiven aufkam. So werde das in der Relegation nichts, so der oft vernehmbare Tenor, während sich in anderen Staffeln die Aufstiegskandidaten immer wieder überraschende Punktverluste leisten.

Schon mit dem Hertha-Auswärtsspiel vor zwei Wochen, das man in einer wichtigen sportlichen Situation mit viel Herzblut gewann, war ein Wendepunkt in der Rückrunde erreicht, denn aus einer Saison, die sich nicht so richtig anfühlte wie ein Wettbewerb, weil die Konkurrenz meist dem Winter zum Opfer fiel, wurde plötzlich und auch aufgrund des näherrückenden Saisonfinales wieder eine etwas ernstere Angelegenheit.

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Auch harte Nüsse sind zum Knacken da

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht zur Partie Hertha BSC II gegen RB Leipzig (14.04.2013, 13.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Alexander Zorniger, Fabian Franke, Niklas Hoheneder und Fabian Ernst.]

Zweiten Mannschaften von Proficlubs wird ja immer ein wenig nachgesagt, dass sie Wundertüten seien. Das dürfte für die U23 von Hertha BSC in besonderem Maße gelten, denn in bisher 18 Saisonspielen durften bereits sagenhafte 38 Spieler in der Regionalliga Nordost ihre Nase in den rauhen Fußballwind stecken. Lediglich der 20jährige Innenverteidiger Jamil Dem stand in allen Spielen im Kader und lief in 17 der 18 Regionalligaspiele auch auf (eine Einwechslung und eine Auswechslung). Interessanterweise gehört Dem zu den Spielern, denen man nicht unbedingt die größten Talente im Hertha-Kader zuschreiben würde.

Unter den 38 eingesetzten Spielern sind naturgemäß auch immer mal wieder Spieler aus dem Profikader gewesen. Bis auf den 19jährigen Torhüter Philip Sprint und den 22jährigen Mittelfeldmann Alfredo Morales, der Anfang diesen Jahres unter Jürgen Klinsmann in der Nationalelf der USA debütierte und zuletzt den Sprung in den Zweitligakader schaffte, war aber niemand dauerhaft für die U23 aktiv. In den letzten Wochen kam allerdings auch Linksfuß Marvin Knoll zu drei Einsätzen für die U23. Da er die letzten zwei Spiele für den Hertha-Nachwuchs bestritt, muss man auch gegen RB Leipzig mit seinem Erscheinen rechnen. Und gute Erfahrungen hat Knoll mit RB Leipzig bereits. In einem Testspiel Anfang 2010 schoss das inzwischen fast schon ewige Talent, das an guten Tagen Spiele in so ziemlich allen Ligen auch allein entscheiden kann, gleich zwei Tore gegen den damaligen Oberligisten.

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Widersprüchliches

Wir sind mit allen Mannschaftsteilen nach hinten gerutscht. Die Innenverteidiger haben sich sogar noch die Sechser dazugeholt, damit im Zentrum auch ganz bestimmt nichts passiert. Das ist genau das falsche Denken. Wir müssen rausschieben, wir müssen die Innenverteidiger und die ganze Kette weiter raus schieben. (…) Und dann hatten wir viel zu viele einfache Ballverluste. Die Passquote der Innenverteidigung war unter aller Sau. (Alexander Zorniger in der Pressekonferenz nach dem Spiel RB Leipzig gegen den Berliner AK)

Das Ergebnis ist gut für die Abwehr, aber die Leistung der offensiven und defensiven Spieler war heute nicht so wie in den letzten Wochen. Es spricht für uns, dass wir die Null gehalten haben, aber es ist nicht schön, wenn wir so viele Chancen zulassen wie heute. (…) In der Hinrunde haben sie uns vorne den Arsch gerettet, momentan müssen wir als Verteidigung herhalten. Aber das ist total ok, wenn wir die drei Punkte holen. (Niklas Hoheneder im Red Bull Audioplayer [broken Link] nach dem Spiel RB Leipzig gegen den Berliner AK)

Lassen wir diesen Widerspruch zwischen ‘waren nicht passsicher und standen zu tief’ einerseits und ‘haben der Offensive den Arsch gerettet’ andererseits mal einfach so stehen. Manches in den zwei Aussagen ist durchaus vereinbar, manches aber auch nicht. Vielleicht kann man aber festhalten, dass gutes Innenverteidigen sich nicht nur auf die Zweikampfstärke am und im eigenen Strafraum bezieht, sondern andere Qualitäten als Beitrag zum Spiel auch noch gefragt sind. Qualitäten, von denen man gegen den BAK tatsächlich eher weniger sah. (Wobei das eine Tackling von Niklas Hoheneder in höchster Not im eigenen Strafraum gegen einen durchbrechenden Gegner gleichwohl großartig war.)

Regionalliga: Germania Halberstadt vs. RB Leipzig 0:0

Ich hatte im Vorbericht zum Spiel von RB Leipzig in Halberstadt ja bereits angedeutet, dass ich ein Unentschieden für einen nicht unwahrscheinlichen Spielausgang halten würde, wenn denn die Verhältnisse wie prognostiziert schwierig und die Gastgeber nicht wie im Hinspiel vor Ehrfurcht erstarren würden. Es wurde ziemlich reichlich Schnee auf dem Platz und ein hochengagierter Gastgeber, weswegen die Punkteteilung eigentlich absolut in Ordnung geht. Zumal Halberstadt über das ganze Spiel gesehen die besseren Einschussmöglichkeiten hatte, während die RasenBallsportler insgesamt reifer auftraten und bis zum Strafraum mehr vom Spiel hatten (so man denn bei den Bedingungen überhaupt etwas spielanalytisches formulieren möchte).

Dass man mit dem Punkt aber letztlich trotzdem ein bisschen unglücklich sein darf, lag vor allem am Schiedsrichter – und ich würde mich im Normalfall weigern, mit dem Unparteiischen einzusteigen. Der hatte nur einen lichten Moment und der bestand darin, Stefan Kutschke völlig zurecht mit gelb-rot vom Platz zu stellen, nachdem der Stürmer zwei gelbwürdige Fouls der Marke übermotiviert fabrizierte.

Was der Mann in schwarz allerdings dadurch ad absurdum führte, dass er gleich drei Halberstädter Fouls mit gestrecktem Bein nicht mit einer zwingend gebotenen gelben Karte ahndete, den Halberstädter Kapitän Philip Schubert auch beim gefühlt zehnten mal Umstoßen von hinten nicht mit einer Verwarnung einbremste und zu aller Überfluss gleich zwei klare Elfmeter für RB nicht gab (in einer dritten Szene, in der der Gästeblock gern einen Elfer gesehen hätte, lag der Unparteiische zugegebenermaßen richtig). Die Schiedsrichterleistung nahm derart absurde Ausmaße an, dass sich selbst Daniel Frahn wegen Meckerns die gelbe Karte abholte.

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Kaderschmiede RB Leipzig 2013 – Update 1

Vor reichlich drei Wochen gab es an dieser Stelle einen ausführlichen Überblick über den Kader von RB Leipzig. Damals, vor Beginn der Testspiele und mit einer noch lange nicht geschlossenen Transferliste, mit dem Makel, dass das zukünftige Spielsystem, die vorgesehenen Positionen für die Neuzugänge Fandrich und Morys und mögliche weitere Neuzugänge noch nicht klar waren.

Inzwischen weiß man zumindest, dass es keine weiteren Neuzugänge gab, wenn man mal davon absieht, dass Medienberichte den polnischen Nachwuchsnationalspieler und Offensivmann Vincent Rabiega als Neuzugang von Hertha BSC vermelden. Wobei für mich klar scheint, dass dieser 17jährige Neuzugang bis auf weiteres im Nachwuchs (bspw. in der U19, die ja noch mal Richtung Bundesligaaufstieg angreifen soll) auftauchen und für die Profimannschaft kein Thema sein wird.

Zudem weiß man inzwischen, dass Clemens Fandrich auf allen offensiven Mittelfeldpositionen ein Thema ist, also auf der 10 eingesetzt werden könnte, aber auch als Alternative für die linke und vor allem die rechte Seite vorgesehen ist. Die einzige Position, die er wohl kaum bekleiden wird, ist die zentrale Sechs im 4-3-1-2 oder eine der beiden flachen Sechserpositionen im 4-4-2. Und bei Matthias Morys ist zwar ein Auftauchen als Stürmer wahrscheinlicher, aber auch den Linksaußen in besagtem 4-4-2 kann man sich vorstellen und hat er bei RB Leipzig in der Vorbereitung schon gespielt.

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