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Was von Spieltag 11 bleibt

Die große Effenberg-Show. In Paderborn feierte man, als wäre der Messias persönlich herabgestiegen, um den einmaligen Bundesligisten nun endgültig in den Olymp eines dauerhaften Bundesligisten aufsteigen zu lassen. Sky feierte anlässlich Effenbergs Einstieg in den Trainerberuf nicht nur neue Zweitligarekordquoten, sondern brachte auch eine Extra-Cam für Claudia Effenberg in Anschlag und konnte so dem geneigten, aber auch dem weniger geneigten Zuschauer in Superzeitlupe präsentieren, wie die Trainergattin quer durch den VIP-Bereich eilt, um das Paderborner Präsidentenpaar zu knuddeln und zu herzen.

Wenn man mal über den ganz normalen Begleitwahnsinn, der sonst glücklicherweise in der zweiten Ligaberichterstattung eher unüblich ist, hinwegsieht, bleibt vom Trainierdebüt nicht viel spektakuläres übrig. Wie sollte es auch nach zwei Tagen Trainingszeit. Effenberg hat qua Aura der Mannschaft Leben eingehaucht und Beine gemacht, sodass die so viel rannte, wie noch nie zuvor in dieser Saison. Was den Verdacht nahe legt, dass Effenberg-Vorgänger Gellhaus auch ein wenig am Wollen der Mannschaft gescheitert ist. Gerade Spieler wie Saglik oder Koc zeigten gegen Braunschweig ein Engagement, das man von ihnen in zehn Spielen zuvor nur höchst selten gesehen hatte.

Effenbergs Paderborn zeigte, dass es in dieser Liga eigentlich nicht viel mehr als Laufbereitschaft, Kratzen und Beißen braucht, um am Ende siegreich vom Platz zu gehen. Zumindest wenn man die individuelle, offensive Klasse des SCP im Kader hat. Und zumindest dann, wenn der Gegner mit Mirko Boland das zentrale und unersetzbare Puzzlestück im zentralen Mittelfeld verloren hat. Mit Boland im Mittelfeld holte Braunschweig in sieben Spielen fünf Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage. Mit Boland irgendwo auf der linken Seite oder wie aktuell verletzt holte man sich drei Niederlagen und ein Unentschieden ab. Blöd für die Eintracht, dass Boland wegen eines Innenbandanrisses länger ausfällt.

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Was von Spieltag 34 bleibt

Der letzte Spieltag. Ein Tag für die ganz großen Gesten. Zumal, wenn noch vier von sechs relevanten Tabellenplätzen zu vergeben sind. Am Ende hat es Darmstadt so gemacht, wie sie es nun mal so oft machen. Irgendwann einen Standard versenkt, kein Gegentor zugelassen (schon zum 17. Mal in dieser Saison) und gewonnen.

59 Punkte holte man in 34 Spielen. Das reichte erstmals seit 11 Jahren wieder für Platz 2 in der zweiten Liga. Und somit zum Aufstieg. Egal ob man dabei dann findet, dass das Niveau an der Spitze eher überschaubar war, bleibt eine überragende Leistung des Aufsteigers, der fußballerisch limitiert eine Spielidee über lange Bälle, Standards und schnelles Flügelspiel nach Ballgewinn entwickelte, die perfekt zum Team passte.

Mit 30 Punkten ist Darmstadt das beste Team der Rückrunde. Mit 26 Punkten ist man das beste Team 2015. Man kommt nicht um die Feststellung drumherum, dass die Lilien absout zurecht aufgestiegen sind.

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Zweitligatopelf

Eigentlich ist es ja ein eher fragwürdiges Geschäft, rund um den Fußball Bestenlisten erstellen zu wollen. Wobei die Fragwürdigkeit vor allem darin besteht, diesen Listen den Anschein der Objektivität geben zu wollen. Denn auf der einen Seite gibt es niemanden, der alle Spieler permanent im Saisonverlauf im Blick hat und auf der anderen Seite fehlt ein objektiver Bewertungskatalog, anhand dessen die Bewertung verobjektivierbar wäre. Das führt dann zusammengenommen dazu, dass meist Spieler in den Bestenlisten landen, die auch bei erfolgreichen Mannschaften spielen.

Sich zu diesem Zeitpunkt der Saison einer Zweitligatopelf zu widmen, ist aber sowieso nicht mehr als Spielerei. Und erhebt auch gar nicht den Anspruch, die besten oder überraschendsten oder zukunftsfähigsten Spieler zu versammeln. Die Auswahl soll eine rein subjektive sein und lässt somit auch Auswahlkriterien zu, die zum sportlichen Auftreten hinzukommen oder mit diesem gar nicht direkt in Beziehung stehen. Eine kleine Spielerei, die eher die persönlichen Eindrücke von bisher 26 Spielen zusammenfasst.

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