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RB Leipzig vor der Rückrunde in der 3.Liga 2013/2014

Vor etwa sechs Monaten startete RB Leipzig in die erste Drittligasaison. Als Mitfavorit auf den Aufstieg, aber bei weitem nicht als Topfavorit. Mit leisen Ambitionen auf den Durchmarsch, aber ohne dies als Ziel zu formulieren. Aus allen Poren drang der Wunsch erst mal in Ruhe arbeiten und in der Liga ankommen zu können.

Mitte Januar 2014, etwas mehr als eine Woche vor dem Rückrundenstart hat sich das Bild deutlich gedreht. Das Wort Aufstieg gehört offenbar zum alltäglichen Sprachgebrauch bei Spielern und Offiziellen und der Durchmarsch ist inzwischen eigentlich bei allen Beteiligten das Ziel, das man für die Rückrunde anstrebt. Was angesichts der sehr guten Hinrunde, fünf Punkten Vorsprung auf Platz 3 bzw. 4 und vor allem bisher vier hochwertiger Zugänge in der Winterpause (Demme, Palacios-Martinez, Sumusalo, Teigl), die den guten Kader in Spitze und Breite noch mal deutlich verstärken, auch völlig normal ist.

Tatsächlich verändert sich die psychologische Situation für RB Leipzig in der Rückrunde deutlich, denn war der Durchmarsch bisher etwas, was man erreichen konnte, aber wäre ein Nichtaufstieg keine Niederlage gewesen, kann man zum jetzigen Zeitpunkt durchaus festhalten, dass man einen verpassten Aufstieg als Misserfolg empfinden würde. Immer davon abhängig, wie die Rückrunde läuft und ob es besondere Verletztensituationen oder ähnliches gibt, die einen Leistungseinbruch nachvollziehbar machen. Aber grundsätzlich gehört RB Leipzig Stand heute zu den zwei Topfavoriten auf den Aufstieg.

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Die bunte Welt des Toreschießens in der dritten Liga

Im Rahmen der gestrigen Betrachtungen in Sachen Transferaktivitäten tauchten mit Stefan Kutschke und Federico Palacios-Martinez auch zwei Stürmer in der Liste der (möglichen) Neuzugänge auf. Was zuerst einmal den Verdacht nahe legen könnte, dass RB Leipzig ein Torproblem hat und diesbezüglich nachbessern will. Was bei 34 erzielten Treffern erst einmal ein wenig erstaunlich klingt. Deshalb an dieser Stelle ein kleiner Blick ins Zahlenwerk rund um das Toreschießen in der dritten Liga.

Die erste Tabelle zeigt für alle Drittligateams die Anzahl der Tore, die Anzahl der Torschützen und die Anzahl der Tore im Schnitt pro Torschützen. Da es an dieser Stelle um die individuelle Torgefährlichkeit der Teams gehen soll, wurden Eigentore aus der Rechnung genommen, sprich von den 34 RB-Toren bspw. wurde das Eigentor des Kieler Herrmanns abgezogen, sodass 33 übrigbleiben. Die bunte Welt des Toreschießens in der dritten Liga weiterlesen

Zwischenbilanz: RB Leipzig in der Saison 2013/2014

Letztlich steht RB Leipzig vor einer Übergangssaison, in der der Umbruch Richtung zweite Liga und Zweitligateam begonnen wurde und es darum geht, sich fußballerisch zu verbessern. Inwieweit diese Saison auf den verschiedenen Ebenen zu einem Selbstläufer wird und man sogar an mehr als dem oberen Tabellendrittel schnuppern kann, muss man abwarten. Dazu müssen zu viele (auch zufällige) Faktoren zusammenpassen, als das man das ernsthaft erwarten oder prognostizieren kann. (Leipziger Fußball 2013/2014)

Wenn man vor der Saison einen realistischen Blick auf die Verhältnisse in der dritten Liga geworfen hat, dann konnte man – so wie auch Halles Trainer Sven Köhler heute in der LVZ – davon ausgehen, dass RB Leipzig im oberen Tabellendrittel mitschwimmen wird, aber nicht unbedingt, dass man den Sprung nach ganz oben schaffen kann.

Dass RB Leipzig nach Ende der Hinrunde tatsächlich auf dem zweiten Platz lag und weiterhin liegt, begründet sich sowohl in den Leistungen der Konkurrenz, als auch in den eigenen Leistungen. In Bezug auf die Konkurrenz ist bemerkenswert, dass mit Münster und Chemnitz gleich zwei der Teams, die vor der Saison als Aufstiegsfavoriten gekennzeichnet wurden und sich selbst dieses Ziel mehr oder weniger offen vorgaben, aktuell fernab der Tabellenspitze in der unteren Tabellenhälfte herumdümpeln. Unglaubliche 13 bzw. 14 Punkte liegt RB Leipzig derzeit vor den beiden Mannschaften. Ein Abstand, den kein Experte vorausgesagt hätte.

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Höherklassiges in der Drittklassigkeit II

Die gestrigen Zahlen legten nahe, dass der Kader von RB Leipzig zwar viel höherklassige und internationale Erfahrung versammelt, diesbezüglich aber in der dritten Liga auch nicht herausragt. In Duisburg und in Rostock gibt es noch einiges mehr an Erfahrung und in Sachen Zweitligaerfahrung sind den RasenBallsportlern gleich sechs Teams voraus.

Trotzdem verfügt RB Leipzig über die meisten Spieler mit Erfahrungen oberhalb der dritten Liga oder außerhalb Deutschlands. 17 sind hier der Höchstwert, wie die Tabelle in diesem Artikel zeigt. Wehen Wiesbaden und Rostock folgen mit je 15 Spielern, während am anderen Ende der Skala die SpVgg Unterhaching und der VfB Stuttgart mit nur vier höherklassig erfahrenen Spielern stehen.

Interessanter vielleicht noch die Rangfolge, wenn man betrachtet, wieviel Prozent der Gesamteinsatzzeit einer Mannschaft von Spielern mit höherklassiger Erfahrung bestritten wurden. Hier stehen Wehen Wiesbaden und Hansa Rostock ganz oben und vielleicht auch folgerichtig in der Drittligatabelle mit den Plätzen 4 und 5 relativ weit oben. Und Münster macht aus einem erfahrenen Team, das auch viel auf dem Platz steht, mit Platz 17 sehr wenig.

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Höherklassiges in der Drittklassigkeit

Die dritte Liga ist ja in vielerlei Richtungen eine Durchlauferhitzerliga. Ständig kommen Spieler von unten oder oben und gehen je nach Karriereverlauf in dieselben Richtungen.

Ein Indiz bei der Bewertung der Qualität der einzelnen Mannschaften könnte unter anderem in der Erfahrung, die die Spieler in ihrer Karriere bereits in Ligen oberhalb der dritten Liga sammeln konnten, liegen. Sowohl nationale, als auch internationale Erfahrung.

Sammelt man einmal die entsprechenden Daten zusammen, findet man erstaunlicherweise heraus, dass im Kader von Wacker Burghausen die meiste Zweitligaerfahrung versammelt ist. Bereits mehr als 850 Einsätze haben die Spieler auf dem Buckel. Wobei sich die Einsätze nur auf wenige Spieler im Kader verteilen.

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3.Liga: RB Leipzig vs. FC Hansa Rostock 1:2

Die älteren unter uns werden sich an die letzte Heimniederlage in einem Ligaspiel noch erinnern. Es war ein depremierendes 0:1 unter Flutlicht gegen den legendären ZFC Meuselwitz (gehen die schon als Kultclub durch) mit dem unter Pacult im April 2012 die Aufstiegsträume von RB Leipzig einen heftigen Knacks bekamen, bevor sie später endgültig zerschellten. 591 Tage später war es gegen Hansa Rostock wieder so weit, dass am Ende des Spiels der Gegner von RB Leipzig mehr Tore auf der Anzeigetafel der Red Bull Arena stehen hatte. Wie damals gegen den ZFC etwas unglücklich, aber wahrlich auch nicht unverdient. Denn die Gäste beeindruckten über weite Teile des Spiels mit Aggressivität im Mittelfeld, einer starken Verteidigungskette und viel Geschwindigkeit auf den Außenbahnen.

Schon wieder mag der eine oder andere nach dem Spiel gedacht haben. Denn im vierten Jahr in Folge kann RB Leipzig in einem Spiel kurz vor der Winterpause Ende November bzw. Anfang Dezember ein Heimspiel gegen einen NOFV-Club mit großem Gästeanhang (7.000 Rostocker verteilten sich geschätzt im weiten Rund) nicht gewinnen. Und zum vierten Mal deswegen, weil man sich vom Gast viel zu lange den Schneid abkaufen ließ. Eine erstaunliche, schwarze Serie, die schwer zu erklären ist (weil es ja letztlich auch nicht so ist, dass RB Leipzig in einer Umgebung mit vielen Fans, die gegen sie sind, noch nie gewonnen hätte; ganz im Gegenteil).

RB Leipzig versuchte es im Spiel gegen Hansa Rostock mit der Formation aus dem Darmstadt-Spiel, sprich mit einem zum 4-3-1-2 bzw. 4-1-2-1-2 (also letztlich eine Raute) verschobenen 4-3-3. Wobei es in Halbzeit 1 gelegentlich fast wie ein 4-1-3-2 wirkte, da Ernst die defensive Absicherung für seine Nebenleute Kimmich und Kaiser spielte und Thomalla sich im Zurückfallen und Mitspielen übte. Gar keine schlechte Idee gegen das 4-4-2 der Gäste in der Mitte Überlegenheit herstellen zu wollen. Nur ging genau dies in der ersten Halbzeit erstaunlicherweise komplett schief, denn Hansa hatte gerade in diesem Bereich die deutliche Hoheit und dadurch auch optisch Vorteile. Auch weil das Spiel durch das Mittelfeld seitens der RasenBallsportler zu ungenau war und desöfteren die Bälle in des Gegners Beinen landeten.

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Kein ganz normales Spiel

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht zur Partie von RB Leipzig gegen Hansa Rostock (23.11.2013, 14.00 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Ralf Rangnick, Alexander Zorniger, Tim Sebastian und Joshua Kimmich.]

Nachdem die Liga zuletzt eine Länderspielpause einlegte, die von vielen Drittligisten zu einem Landespokalwochenende genutzt wurde, geht es nun also in das letzte Viertel der Vorwinterpausenzeit. 16 Drittligaspiele haben RB Leipzig und Hansa Rostock bereits in den Knochen. Fünf folgen bis Weihnachten noch. Fünf Spiele, in denen es darum geht, sich eine gute Ausgangsposition für die Rückrunde zu sichern.

Für Hansa ist es – sieht man mal von Spielen der zweiten Mannschaft ab – das erste Spiel in Leipzig seit 1995, also seit beinahe 20 Jahren (damals ein Zweitligaspiel, das Hansa mit 1:0 beim VfB Leipzig gewann). Im Mittelpunkt stehen dabei vor dem Aufeinandertreffen zwischen RB und Rostock bisher Dinge abseits des grünen Rasens. 6.000 Tickets hat Hansa für die eigenen Fans geordert. Das Rieseninteresse zeigt sich zudem darin, dass auch der Rostocker Oberbürgermeister Roland Methling sich die Partie nicht entgehen lassen will. Eine ganze Stadt scheint zum Auswärtsspiel pilgern zu wollen.

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Gegen die (schwarze) Serie

Leipzig ist für die Anhänger von Vereinen aus dem Gebiet des Nordostdeutschen Fußballverbands mit größerem Fanpotenzial eine Art Mekka geworden. Wenn RB Leipzig zu einem Heimspiel gegen jene lädt, die sich das Label ‘Traditionsverein’ auf die Fahnen geschrieben haben, dann reisen die Fans dieser Vereine oft in solch enormer Zahl mit, wie zu kaum einer anderen Gelegenheit. Die Motivlagen reichen dabei von simpler Neugier über das Hoffen auf einen Sieg über die ‘Neureichen’ bis hin zum Protest gegen Kommerz oder – in der elaborierteren Version – gegen die Vereinskonstruktion, die dem Geldgeber Red Bull informell die komplette Mitsprache sichert.

Auch beim Besuch von Hansa Rostock in der Messestadt wird das nicht viel anders sein. Mit mehr als 5.000 Gästefans wird aktuell gerechnet. Der normale Gästeblock ist schon jetzt zu klein, sodass die Fans aus dem Norden zusätzlich Karten im angrenzenden Sektor D erwerben können. Und man kommt mit dem üblichen Protestgestus, der sich diesmal darin äußern soll, dass man erst nach sieben Minuten den Block betritt (wobei man gespannt sein darf, wo sich tausende Fans in der Red Bull Arena so aufhalten mögen, wenn sie nicht im Block stehen..).

Mal von diesem Geplänkel abgesehen, hat das alles auch eine nicht irrelevante sportliche Relevanz. Denn aktuell steht der Fakt, dass RB Leipzig, wenn es Richtung Winterpause geht, in Heimspielen gegen NOFV-Clubs mit reisefreudigen Fans noch sieglos ist. In den letzten drei Jahren hatte man drei solcher Spiele. Zweimal stand am Ende ein Unentschieden, einmal eine Niederlage und jedesmal war man das mehr oder weniger schlechtere Team.

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Meister der Über- und Unterzahl

Irgendwo las ich zuletzt, dass die Ausbeute des Chemnitzer FC bei Spielen in Überzahl katastrophal sei. Auch über Burghausen wurde dies nach der Niederlage in Dortmund gegen lange Zeit des Spiels nur 10 Gastgeber behauptet.

Im Hinterkopf rumort bei solchen Sachen immer die alte Fußballphrase, dass es gegen 10 oft schwerer sei als gegen 11. Betrachtet man die bisherigen 16 Spieltage in der dritten Liga, dann lässt sich zumindest diese Binsenweisheit nicht bestätigen, denn in 38 (von insgesamt 160) Spielen, in denen es eine Überzahlsituation gab, gewann am Ende in 16 Fällen auch das zahlenmäßig bevorteilte Team. In 16 Fällen endete die Partie mit einer Punkteteilung, in 12 Fällen gewann die Mannschaft in Unterzahl.

Deutlicher wird es noch beim Torverhältnis, denn in 1088 Minuten Überzahlzeit holte sich das vollzählige Team insgesamt 27:12 Tore. Das bedeutet auch, dass nach Platzverweisen deutlich mehr Tore fallen als bei Gleichstand. Während in Überzahlsituationen hochgerechnet auf 90 Minuten 3,23 Tore fallen, begnügt man sich in Situationen der personellen Gleichzahl mit 2,57 Toren pro 90 Minuten. Was zumindest die Annahme widerlegen würde, dass man mit 10 Spielern genauso gut verteidigen kann wie mit 11.

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