Sechs Worte fallen mir nach dem gestrigen Spiel ein: geil, geil, geil (und) wichtig, wichtig, wichtig. Geil, weil man nicht aller Tage den emotionalen Ausnahmezustand erlebt, dass RB Leipzig ein 0:2 nach 80 Minuten noch in ein 3:2 verwandelt und wichtig, weil es völlig bescheuert gewesen wäre, sich die wachsende Euphorie ausgerechnet zwei Spiele vor dem Knüller gegen den Halleschen FC und ausgerechnet durch eine depremierende Niederlage gegen Germania Halberstadt kaputtmachen zu lassen.
Nimmt man das Spiel als ganzes, dann hat man 70 Minuten lang recht deutlich gesehen, dass RB Leipzig auch Germania Halberstadt nicht mit einer durchschnittlichen oder unterdurchschnittlichen Leistung bezwingen kann. Bis auf die ersten fünf Minuten hatte das Spiel der RasenBallsportler zu wenig Dominanz, zu wenig Druck und viel zu wenig Genauigkeit. Und war man mal in Tornähe wurde immer wieder noch ein Pässchen und noch ein Schlenker versucht. Und hatte man dann doch mal eine Torchance war man entweder nicht konsequent genug oder hatte einfach Pech. Klar, vor den Gegentreffern der Halberstädter hätte RB Leipzig schon lange führen können oder müssen. Von einem guten Spiel war man trotzdem meilenweit entfernt.
Taktisch haben mir die Gäste sogar wesentlich besser gefallen. Mit ihrem 4-1-4-1 standen sie der Doppelsechs Schulz/ Rost im altbekannten 4-4-2 permanent auf den Füßen, sodass Spielfluss bei RB nur selten zustande kam. Dank der flexiblen Anwendung des Systems gelang es den Halberstädtern dabei auch die Außenpositionen meist gut zuzustellen. Zugute kam ihnen dabei, dass die RasenBallsportler zu unflexibel waren, um die Lücken zwischen den beiden Viererketten zu nutzen. Timo Rost stand dort einige Male in völliger Verlassenheit und ruderte mit den Händen, genützt hat es ihm wenig. Angesichts dessen, dass er einen rabenschwarzen Tag erwischte, wäre es aber eventuell auch nicht positiver gewesen, wenn seine Mitspieler ihn dort bedient hätten.
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