Limonaden-Hitler

Satire darf ja bekanntlich alles. Wenn man dies ernst nimmt, dann darf sie eben auch doof sein. In einem Beweis in diese Richtung versucht sich der Kabarettist und Wahl-Leipziger Mathias Tretter, der in der vergangenen Woche in einer Sendung bei WDR5 [broken Link] folgenden Vergleich einstreute:

..der Chef der Firma Red Bull, Gerhard Mateschitz, von manchen auch liebevoll ‘Limonadenhitler’ genannt..

Womit Tretter nebenbei zeigt, dass Humor eben auch ohne vernünftige inhaltliche Grundlage funktioniert. Irgendwas mit Hitler geht grundsätzlich immer. Auf der Bühne legt man dann noch passend zwei Finger über die Oberlippe und die Lacher kommen ganz von allein. Ob der Name Gerhard in diesem konkreten Fall auch einen (hahaha, wie lustig) humoristischen Hintergrund hat oder schlicht nur ebenso falsch ist wie der Rest, ist nicht überliefert.

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Presse 04.02.2014

Gerade mal Dienstag und das samstägliche Spiel gegen Rot-Weiß Erfurt ist schon in aller Munde. Was nicht nur am großen Zuschauerinteresse liegt. In Erfurt ist der Sitzplatzbereich bereits ausverkauft. In Leipzig gingen bisher reichlich 1.000 Tickets für den Gästebereich weg. Es könnte – vom Zuschauerinteresse her – eines der letzten großen Spiele im alten Steigerwaldstadion, das demnächst umgebaut werden soll, werden.

Im Munde ist die Partie aktuell aber deswegen, weil Rot-Weiß Erfurt gestern Nachmittag bestätigte, dass Carsten Kammlott nach seinem Wechsel von Leipzig nach Erfurt vor kurzem im Rahmen eines „gentlemen agreement“ nicht auflaufen werde. Man habe damit einer „Bitte unserer kommenden Gäste aus Leipzig“ entsprochen, weil man sowieso „so gehandelt hätte“. Die LVZ heute mit einem Rant gegen diese Entscheidung.

Grundsätzlich ist es eine sehr unglückliche Geschichte, quasi nach einem abgeschlossenen Transfer durch eine solche Abmachung in die Mannschaftsaufstellung des Gegners einzugreifen. Das ist letztlich unfair gegenüber der Konkurrenz, die eine solche Möglichkeit natürlich und glücklicherweise nicht hat und es geht einher mit dem Versuch, den Gegner zu schwächen. Klar, der Hintergrund ist, dass diese Klausel letztlich auch entschädigen soll, dass Erfurt für Kammlott keine Ablöse zahlen konnte. Aber wenn man das weiterdenkt, was bieten zahlungsunfähige Vereine dann als nächstes? Vielleicht mal den etatmäßigen Torwart draußen lassen? Ein, zwei Abwehrspieler?

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Früher wars auch irgendwie II

Mehr als üblich wurde in der letzten Woche über die Torwartposition bei RB Leipzig geredet. Nachdem klar war, dass die etatmäßige Nummer 1 Fabio Coltorti sich einer Operation am Innenband unterziehen muss, schaute sich der Verein kurzzeitig nach einem Ersatz bzw. nach einem Keeper um, der aus dem verbliebenen Duo wieder ein Trio macht. Und blies die Suche einen Tag vor dem Schließen des Transferfensters wieder ab, weil man der Meinung war, dass ein weiterer Zugang zu viel Unruhe ins Team bringen würde.

In fünf Jahren RB Leipzig hat der Verein inzwischen durchaus beachtliche neun Keeper in seinem Profiteam beschäftigt. Begonnen hatte alles mit dem meinungsstarken Sven Neuhaus, der beim damaligen Zweitligisten Augsburg aussortiert wurde und den Schritt in die Fünfklassigkeit ging, weil er sich davon auch über die Torwart-Karriere hinaus eine Perspektive versprach. Und war dann letztlich verständlich sauer darüber als Peter Pacult zwei Jahre später in der Regionalliga seinen Vertrag nicht verlängern wollte.

Was von Neuhaus blieb, war eine manchmal aufreizende und spielstandunabhängige Langsamkeit beim Zurückbefördern des Balls ins Spiel und die großartige Beschreibung von RB Leipzig als versilberter Treppe, die nur nach oben führt, auf der du aber nicht nach oben gelangst, wenn du nicht läufst. Neuhaus landete später als dritter Keeper beim Hamburger SV und kam sogar noch zu drei Bundesligaeinsätzen und einer Handvoll Regionalligaspielen. Neuhaus’ Vertrag läuft zum Ende der Saison aus. Es dürfte der letzte für den 35jährigen gewesen sein.

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Presse 03.02.2014

Zwei Tage nach der 1:2-Auswärtsniederlage von RB Leipzig beim MSV Duisburg bleibt es dabei, dass das Ergebnis höchst unglücklich zustande kam und RB zumindest in der zweiten Hälfte das deutlich bessere Team war, es aber verpasste die eigenen Torchancen zu nutzen. So blieb es bis in die Nachspielzeit beim zwischenzeitlichen Ausgleich durch Daniel Frahn, ehe Kingsley Onuegbu die Gastgeber in einen Freudentaumel versetzte. Für RB-Torjäger Frahn war es das erste Tor nach sechs torlosen Partien.

RB Leipzig zumindest in der zweiten Halbzeit mit gutem bis sehr gutem Spiel. Ob man das dann aber gleich zur „besten Saisonleistung“ hochjazzen muss (LVZ), ist wiederum höchst zweifelhaft. Zweifelhaft auch der ziemlich tendenziöse Bericht der Sportschau vom Spiel. Scheinbar scheint das Sendekonzept jugendlich und pseudolustig über dem journalistischen Anspruch an das Nachzeichnen eines sportlichen Ereignisses zu stehen. Der MDR macht es – wie in der aktuellen Spielzeit schon bei einigen, wenn auch längst nicht allen Spielen gesehen – wesentlich besser und trifft die Logik des Spiels mit Bild und Ton ziemlich exakt.

Bemerkenswert vielleicht noch der MSV-Stadionsprecher Stefan Leiwen , der auch nach Spielschluss noch in Richtung der Gäste stänkert und dafür von der WAZ mit einem kritischen Kommentar bedacht wird. Laut LVZ entschuldigte sich sogar MSV-Sportchef Iviva Grlic bei den Gästen für den eigenen Sprecher.

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3.Liga: MSV Duisburg vs. RB Leipzig 2:1

Das Spiel beim MSV Duisburg war für RB Leipzig der erste Ausflug in den Ruhrpott. Es dürfte für die, die zu dem Spiel mitreisen durften, konnten und wollten, insbesondere für Joshua Kimmich, in eher unangenehmer Erinnerung bleiben. Denn nach einem zumindest in der zweiten Halbzeit guten Spiel von RB Leipzig verlor man in der Nachspielzeit noch mehr als unglücklich mit 1:2.

Die Partie begann auf Seiten von RB Leipzig mit einer taktischen Umstellung. Statt des gewohnten Systems mit drei Stürmern probierte man es in Duisburg mit einem 4-3-1-2 mit Dominik Kaiser auf der Zehn. Eine Umstellung, die zumindest dahingehend aufging, dass Dominik Kaiser zum vielleicht besten Mann auf dem Platz wurde und seine neuen Freiheiten auf für viele gelungene Aktionen und Anspiele nutzte.

Neu im Team auch Tobias Willers in der Innenverteidigung, der genau jene Mentalität auf den Platz brachte, die man von ihm erwartet und noch im Heimspiel gegen Burghausen fehlte. Insbesondere nach dem Rückstand war er derjenige, der auf dem Platz Aufbauhilfe leistete, seine Mitspieler anfeuerte und als Fels in der gelegentlichen Brandung voran ging. Willers ist vielleicht nicht unbedingt der beste Innenverteidiger im Team, aber er ist derjenige, der als Motivator immer vorangeht und dadurch eine wichtige Rolle spielt, die ihn aktuell über seine Kontrahenten hebt.

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23.Spieltag – 3.Liga 2013/2014

Weiter geht es im Drittliga-Alltag mit dem 23.Spieltag. Dessen tabellarisch spannendste Partie sicherlich das Verfolgerduell zwischen Rostock und Osnabrück ist. Für Osnabrück die Chance, zu einem direkten Konkurrenten im Kampf um mindestens den Relegationsplatz aufzuschließen. Verlieren sie an der Ostseeküste, dann ist man vorerst ein ganzes Stück weg vom Fenster. Tabellarisch klar, aber von den Mannschaftsstärken her eher ausgeglichen die Partie zwischen Duisburg und Leipzig. Für Duisburg fast schon die letzte Chance, sich fürs Aufstiegsrennen zu empfehlen.

In der unteren Tabellenhälfte mit den Kickers gegen Elversberg, Halle gegen Kiel und Chemnitz gegen Regensburg gleich drei Partien direkter Konkurrenten. Die sogenannten Sechspunktspiele. Fakt ist, dass in dieser Phase der Saison Siege auch immer Luft und Selbstvertrauen, wenn auch noch lange keine abschließende Sicherheit bringen.

Das punktetechnisch klarste Duell am 23. Spieltag ist die Begegnung zwischen Dortmund II und Heidenheim. 22 Punkte trennen die Kontrahenten. Am engsten geht es in den genannten Abstiegsduellen zu. Übertragen werden am Samstag insgesamt vier Partien. (Übersicht Livestreams am Ende des Beitrags). Auch das RB-Spiel und die wichtige Begegnung in Rostock.

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Presse 31.01.2014

Ein Tag noch bis zum Auswärtsspiel beim MSV Duisburg (01.02., 14 Uhr). Bei RB Leipzig ist man guter Dinge und will die Niederlage gegen Burghausen vergessen machen. Daniel Frahn wird ins Team zurückkehren und Denis Thomalla ersetzen. Joshua Kimmich könnte Henrik Ernst verdrängen. Und Tobias Willers einen der Plätze in der Innenverteidigung einnehmen.

In Duisburg, wo man RB Leipzig mit kompakter Formation ein Kampfspiel liefern will, lichtet sich die Verletztenliste. Tobias Feisthammel, Deniz Aycicek, Kevin Wolze und Branimir Bajic werden wohl wieder mitwirken können. Stürmer Kingsley Onuegbu brach derweil das Training ab, allerdings habe es sich dabei nur um eine Vorsichtsmaßnahme gehandelt. Und als Neuzugang begrüßte der MSV am letzten Tag der Wechselperiode zudem das Sturmtalent Gerrit Wegkamp von Fortuna Düsseldorf. Der 20jährige wechselt auf Leihbasis nach Duisburg.

Neben sportlichen und personellen Fragen beschäftigen in Duisburg vor allem auch wirtschaftliche Probleme. Einen reichlichen Monat vor dem Abgabetermin für die Drittliga-Lizensierungsunterlagen wird der Verein aktuell von der Landtagsfraktion der SPD für Inaktivität und fehlende Lösungen gerüffelt. Der Verein antwortet öffentlich, dass man sich in konstruktiven Gesprächen befinde.

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Duell der Ligagrößten

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht zur Partie von RB Leipzig beim MSV Duisburg (01.02.2014, 14.00 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Alexander Zorniger und Sebastian Heidinger.]

Trotz des 0:1 gegen Wacker Burghausen am vergangenen Wochenende dreht sich das Drittligakarussell für RB Leipzig munter weiter. Und schickt die RasenBallsportler auf die lange Auswärtsfahrt nach Duisburg. Zum Duell der größten Städte (zumindest wenn man Stuttgart außen vor lässt, wo die Kickers ja nur die Nummer 2 der Stadt sind) mit den größten Stadien (wenn man mal vom historischen Koloss in Saarbrücken absieht) der Liga. Also so etwas wie das Gegenmodell zum Spiel von RB Leipzig gegen Wacker Burghausen als RB gegen die zweitkleinste Drittligastadt verlor.

Entsprechend wünscht man sich bei RB Leipzig wohl, dass die Fahrt nach Duisburg auch sportlich zum Gegenentwurf des Auftritts gegen Burghausen wird. Daniel Frahn hat schon mal prophylaktisch via BILD die Eier beschworen. Wobei es unter Umständen etwas früh für öffentliche Brandreden sein könnte. Fakt ist aber, dass vor allem die Art und Weise der Niederlage gegen den (bis letzte Woche) Tabellenletzten Kratzer im Selbstverständnis von RB Leipzig hinterlassen hat. Die Leichtigkeit, mit der man nach der Winterpause starten wollte, ist erst mal weggeblasen.

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Presse 30.01.2014

Langsam aber sicher schreitet die Woche auf zwei wichtige Termine zu. Noch zwei Tage sind es bis das Drittligaspiel beim MSV Duisburg angepfiffen wird (heute die Pressekonferenz vor dem Spiel). Nur noch ein Tag dauert es bis zur Schließung der Transferliste am morgigen Freitag um 18 Uhr. Sprich, bis morgen ist abschließend klar, wie der Rückrundenkader bei RB Leipzig aussehen wird. Denn ab morgen 18 Uhr wäre es auch – im Gegensatz zur Hinrunde – nicht mehr möglich, vertragslose Spieler anzustellen. Mal schauen, was noch so passiert.

Spekuliert wird in der BILD erst einmal über einen Abgang. Nämlich den von Thiago Rockenbach. Den will offenbar Viktoria Köln unter Vertrag nehmen. Geld hat man in Köln, allerdings auch nicht in den Massen, dass man Rockenbachs Drittligagehalt von geschätzt 16.000 Euro im Monat übernehmen will. Aktuell geht es wohl darum, dass Rockenbach seinen Vertrag mit RB Leipzig auflöst und entsprechend bei den Abfindungsverhandlungen einen Schritt auf RB Leipzig zugeht. Wird eng, aber ist – den Willen von Rockenbach vorausgesetzt – machbar. Für Rockenbach wäre der Wechsel sicher sinnvoll, da er in Köln im Gegensatz zu Leipzig Spielzeiten kriegen würde.

Die LVZ bringt derweil den 17jährigen Dänen Asger Sörensen ins Spiel. Der Defensivspieler soll vom FC Midtjylland kommen. Unklar sei nur noch, ob Sörensen gleich nach Leipzig wechselt oder erst einmal in Österreich beim FC Liefering ein halbes Jahr an die Spielgepflogenheiten im Hause Red Bull herangeführt wird, bevor er nach Leipzig kommt.

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Führende Verhaltensweisen

Gestern an dieser Stelle die Beantwortung der Frage, wie sich denn die Mannschaften der dritten Liga nach Rückständen verhalten haben. Heute dann quasi komplementär die Daten, was denn die Mannschaften eigentlich aus Führungen machen. Kriegen sie einen Wackelfuß oder beflügelt es sie?

Fast schon nicht mehr überraschend, dass Heidenheim auch in dieser Statistik deutlich dominiert. In 18 von 22 Spielen ging der aktuelle Spitzenreiter in Führung (Ligabestwert). Keines dieser Spiele verlor man noch. Nur dreimal spielte man am Ende noch Unentschieden. Während es bei Erfurt – wie gestern gezeigt – so ist, dass sie nach einem Rückstand nicht mehr ins Spiel kommen, ist Heidenheim nicht mehr zu schlagen, wenn sie denn erst einmal einen Vorsprung herausgeschossen haben.

[Platz = Tabellenplatz nach dem 22.Spieltag; Team = Team; Führungen = Anzahl der Spiele, in denen die Mannschaften in Führung gingen; Bilanz = Endresultate in diesen Spielen, Siege – Unentschieden – Niederlagen; Prozent = Anteil der Spiele, die man nach Führung auch gewann in Prozent; Pkt./Sp.: durchschnittliche Punktausbeute aus Spielen, in denen die Mannschaften in Führung gingen] Führende Verhaltensweisen weiterlesen

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