Archiv der Kategorie: Statistisches

14.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015

Kontinuität ist ein immer gern zitierter Baustein, wenn es um den Erfolg eines Teams in so ziemlich jeder Sportart geht. Kontinuität ist aber auch eine vergleichsweise schwere Sache, wenn man auf eine zweite Bundesliga blickt, in der es eigentlich kaum so etwas wie einen ruhigen Mittelfeldplatz gibt. Viele Teams würden gerne aufsteigen, keiner will in die finanziell überschaubar attraktive dritte Liga. Weswegen es jedes Jahr eine Art Hauen und Stechen um die Plätze und entsprechend auch vielerorts immerwährenden Zweifel am Kader bzw. Bemühungen, diesen zu verändern, gibt.

Wenn man mal nur auf die Neuzugänge schaut, die in den ersten 13 Ligaspielen unter den 11 meisteingesetzten Spielern bei ihren Vereinen waren, dann kommt man auf 68 Fußballer, die in die Stammelf integriert werden mussten. Insgesamt sieben dieser Spieler kannten ihren neuen Verein bereits aus früheren Jahren und sind vor der Saison nur zurückgekehrt.

Insgesamt hat also jeder Verein im Schnitt knapp vier Neuzugänge in seinen Reihen, die es bereits dauerhaft in die Stammelf geschafft haben. Wobei das Spektrum von null bis acht Neuzugängen reicht.

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Herbstliche Gruselgeschichte

Viel auszustehen hat man als Anhänger von RB Leipzig bei den Heimspielen des Vereins nicht. 90 Ligaspiele haben die RasenBallsportler bisher in reichlich fünf Spielzeiten im jeweiligen heimischen Umfeld (also entweder in der Red Bull Arena, im Zentralstadion, in Markranstädt oder am Gontardweg) bestritten. In zwei von drei Fällen verließ man das Feld als Sieger. Nicht einmal jedes elfte Spiel ging verloren. Aktuell ist man sogar 14 Heimspiele in Folge ungeschlagen.

Nur einmal holte man sich in einem Heimspiel richtige Ergebnisbeulen ab und verlor beim 1:5 gegen Holstein Kiel mit mehr als einem Tor. Und das ausgerechnet bei der einzigen Niederlage, bei der RB Leipzig in Führung ging. Ansonsten stehen fünf 0:1-Niederlagen und zwei 1:2-Niederlagen zu Buche. Da waren durchaus auch depremierende Erlebnisse dabei (ich sage nur Meuselwitz), aber man ließ sich nie so wie gegen Kiel abschießen.

Interessant aber ein Phänomen, das RB Leipzig nun bereits seit 201o begleitet. Dass man Ende November bzw. Anfang Dezember zu Hause gegen ein Team mit größerem und lauten Gästeanhang einfach nicht gewinnen kann. Bzw. sogar Glück hatte, dass man bei zwei der Spiele noch ein Unentschieden mitnehmen konnte (auch wenn Tomas Oral die Sache mit dem Glück etwas anders bewerten würde). Ein 1:1 gegen Chemnitz 2010, das völlig chancenlose 0:1 gegen Halle 2011, ein 1:1 gegen Jena 2012 und das 1:2 gegen Rostock vor einem Jahr.

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Luxusprobleme

Dass der “RB-Code geknackt” sei, titelte gestern die BILD und behauptete, dass der Darmstädter Coach Dirk Schuster das Mittel gefunden habe, um gegen RB Leipzig zu bestehen und “nun der Plan zur Blaupause für andere Teams werden könnte”. Womit man sich in die Reihe der zunehmenden Skeptiker einreiht, die vermuten, dass RB spieltaktisch zu eindimensional sei, um erfolgreich zu spielen und man einfach nur auf Schuster zurückgreifen brauche, um RB zu knacken.

Die Diskussion ist letztlich erstaunlich angesichts der Tatsache, dass seit Einführung der Dreipunktregel bisher lediglich 13 von 71 Aufsteigern in die zweite Liga (knapp jeder Fünfte) nach 13 Spieltagen mehr Punkte gesammelt hatten als RB Leipzig in dieser Saison (mit Darmstadt sind es nun 14 von 74 Aufsteigern). Nimmt man nur die Zeit seit der Jahrtausendwende, also seit 2000/2001, dann sind es gar nur sieben von 51 Aufsteigern (knapp jeder Siebte), die besser starteten. Selbst Hoffenheim, der einzige Aufsteiger, der in diesem Jahrtausend bisher den Durchmarsch in die erste Liga schaffte, hatte nach 13 Spielen wie RB Leipzig ‘nur’ 20 Punkte auf dem Konto.

Nimmt man mal den Ausreißer Aue weg, die 2010/2011 in den ersten 13 Spielen mehr als erstaunliche 30 Punkte sammelten, kamen die anderen sechs Aufsteiger, die seit der Jahrtausendwende besser als RB waren, im Schnitt auf 22 Punkte. Was von den 20 RB-Punkten nicht absurd weit weg liegt.

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Der Trend ist nicht immer your Friend

Länderspielpause, die dritte. Schön abgepackt in kleinen Portionen kämpft sich die zweite Liga durch die Saison. Und der Portionierer sind die Länderspielpausen (bisher nach dem 4., dem 9. und jetzt nach dem 13. Spieltag), die die einen in ihrem Lauf stoppen und den anderen die Chance geben, sich noch mal neu aufzustellen und Lösungen für Probleme zu finden, die man in den letzten Spielen erkannt haben mag.

Schaut man sich den Block an Spielen seit der letzten Länderspielpause an, dann hat Braunschweig derzeit die kleinsten Probleme. Drei Siege und ein Unentschieden aus den letzten vier Spielen machen sie zum aktuell erfolgreichsten Team, sodass man sich auch insgesamt wieder an die Aufstiegsränge herangepirscht hat. Der Absteiger scheint endgültig in der Liga angekommen, auch wenn alle drei Spiele sehr knapp waren und man dabei (bei allem Respekt) nicht die übermenschlichste Konkurrenz besiegte.

Die beiden Topteams der Liga sind mit Düsseldorf und Ingolstadt auch jene Mannschaften, die bisher im Saisonverlauf am konstantesten punkten. Bei Düsseldorf war maximal noch die Anfangsphase durchwachsen, seitdem zeigt man sich vor allem enorm effizient. In den letzten vier Spielen beispielsweise konnte man mit gerade mal 3:1 Toren erstaunliche acht Punkte holen. Mit nur einem Gegentor war man gleichzeitig das defensivstärkste Team der Liga. Bei Ingolstadt kommt man jetzt in der Phase an, wo man auch als Gejagter bestehen muss und vielleicht nicht mehr das leicht agierende Überraschungsteam ist.

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13.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015

282 Tore schossen die 18 Zweitligateams bisher in der Saison 2014/2015. Macht pro Spiel 2,61 Tore. Am häufigsten einigte man sich zwischen den Teams dabei auf ein 1:1 (gefolgt vom 1:0, mit etwas Abstand folgen ziemlich gleichauf und 2:0, 3:0 und 2:1) . Insgesamt 22mal war das der Fall. Jedes fünfte Spiel war also eine 1:1-Punkteteilung. Insgesamt gingen 36 Partien, also genau ein Drittel der Spiele Unentschieden aus.

Das 0:0 war dabei insgesamt nur sechsmal vertreten. RB Leipzig war allein an drei dieser torlosen Begegnungen beteiligt. Wenn das mal nicht schon deutliche Krisensymptome des Eventfußballs sind.^^

Deutlich eventiger ging es da beim 5:2 des FSV Frankfurt bei Greuther Fürth zu. Die Partie war die bisher torreichste der Saison. Im Vorjahr wurde dies auch unter Beteiligung von Greuther Fürth nur einmal getoppt, als die Franken damals ihr Auswärtsspiel in Aue mit 6:2 gewannen.

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12.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015

Vier Zweitligateams sind unter der Woche ins Achtelfinale des DFB-Pokal vorgedrungen und dürfen sich nun über einen sportlichen Erfolg und insgesamt für die ersten drei Pokalrunden fast 1.000.000 Euro allein an DFB-Prämien freuen. Wird man sich in Aalen, Kaiserslautern, Braunschweig, aber auch in Leipzig (wo man zwar mehr Geld hat, aber trotzdem nicht komplett jenseits wirtschaftlicher Vorgaben arbeitet) sehr darüber freuen.

In der nächsten Runde wird es für Kaiserslautern und Braunschweig mit Auswärtsspielen in Leverkusen und München ziemlich schwer. Leipzig und Aalen haben immerhin Heimspiele erwischt, aber müssen mit Wolfsburg und Hoffenheim trotzdem ambitionierte Erstligisten bespielen.

Wenn man wählen könnte zwischen einer hohen Wahrscheinlichkeit, im Achtelfinale auszuscheiden und dem Ausscheiden in der zweiten Runde, hätten jene Zweitligisten, die unter der Woche im Pokal ausschieden, wohl trotzdem begeistert für ersteres votiert. Aue und Fürth scheiterten in zweitligainternen Duellen. Karlsruhe und Bochum schieden bei unterklassigen Teams aus (Offenbach und Dresden) aus.

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11.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015

Man nagele mich nicht auf Namen fest, aber irgendein Zweitligatrainer äußerte vor ein paar Wochen die These, dass man in dieser ausgeglichenen Liga in den Minuten-Phasen, in denen man Oberwasser gewinnt und am Drücker ist, aus den entstehenden Chancen Tore erzielen muss, wenn man am Ende nicht mit leeren Händen dastehen will. Chancenverwertung wäre entsprechend eines der wichtigeren, über Erfolg und Misserfolg entscheidenden Kriterien.

Wenn man sich die bisherige Saison unter diesem Fokus anschaut, dann stehen mit Düsseldorf und Heidenheim in dieser Disziplin auch zwei Topteams der Liga ganz oben. Bei beiden Mannschaften ist dies nicht verwunderlich, verfügen sie doch über sehr gute Offensivspieler. Nimmt man sich Düsseldorf heraus, dann kreiert das Team nicht besonders viele Torabschlüsse (im Ligenvergleich unterdurchschnittlich), ist aber in der Lage, daraus besonders viel zu machen. Auch dank Physis ist man vor dem Tor unheimlich effektiv, wie auch St. Pauli zu Beginn der Woche wieder erfahren musste.

Die anderen beiden aktuellen Topclubs Ingolstadt und Kaiserslautern dagegen kreieren unheimlich viele Torabschlüsse (insbesondere Kaiserslautern pflegt ja ein ganz hübsches Spiel mit dem Ball), verwerten aber nicht mal jeden zehnten Torschuss. Positiv bei Ingolstadt immerhin, dass man, wenn man denn erst mal das Tor trifft, der Ball auch vergleichsweise oft im Tor liegt.

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10.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015

Länderspielpausen führen immer ein wenig dazu, dass der folgende Spieltag eine kleine Wundertüte ist. Weil man nicht so richtig weiß, was die Clubs mit ihrer freien Zeit angestellt haben und wer vielleicht erfolgreich an kleineren Stellschrauben drehen konnte oder ob andere ihre gute Form über die Pause in Selbstzufriedenheit haben umschlagen lassen.

Dazu kommt auch das wichtiger werdende Thema der Länderspielabstellungen. RB Leipzig und der 1.FC Nürnberg waren in der zu Ende gehenden Länderspielpause jeweils mit vier Spielern betroffen. Zwei davon waren bei beiden Teams zuletzt gesetzt (Kimmich und Poulsen bzw. Stark und Petrak). Was natürlich noch mal schwieriger wird, wenn man anschließend in einem Freitagsspiel ran muss. Denn eine Pause zum Durchpusten bleibt nicht mehr, wenn man am Mittwoch von der Nationalmannschaft zurückkehrt und zwei Tage später ein wichtiges Pflichtspiel bestreitet (Nürnbergs Christian Ramirez kam sogar gestern erst wieder von der Nationalmannschaft Ecuadors zurück).

Probleme kann da im Fall der Fälle auch das Montagsspiel der zweiten Liga bereiten, denn durch die neuen UEFA-Spieltage, die in der Länderspielpause im Fall der Fälle Donnerstag/Sonntag sein können, blieben einem abgestellten Spieler gerade mal zwei Tage bei der Nationalelf vor dem ersten Einsatz. Was für die Vorbereiung ungünstig ist und zudem auch Probleme mit dem Heimatverein bringen könnte, wenn der Nationalverband auf einer früheren Abstellung besteht.

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Fragen für die nächsten Wochen

Neun Spieltage sind in der zweiten Liga gespielt. Klar, dass noch keine Vorentscheidungen gefallen sind. Aber man hat nun doch ein klareres Bild. Einerseits davon, was die zweite Liga so sportlich hergibt. Andererseits davon, wo RB Leipzig insgesamt steht und welche Baustellen man eventuell noch hat.

21 Spieler hat RB Leipzig bisher in neun Partien eingesetzt. Von denen mit Denis Thomalla und Smail Prevljak zwei inzwischen gar nicht mehr im Verein spielen, weil sie nach Österreich (Ried und Liefering) verliehen wurden. Auf der anderen Seite dürften mit Fabio Coltorti und Terrence Boyd schon recht bald zwei neue Namen auf die Liste kommen.

Neben den beiden Langzeitverletzten kamen mit Henrik Ernst und Fabian Franke auch zwei andere Verletzungssorgenkinder in dieser Saison noch nicht mal zu einem Kadereinsatz. Angesichts der Tatsache, dass mehr als leichte Läufe am Trainingsplatz für die beiden in der Nähe des Mannschaftstrainings weiterhin noch nicht drin liegt, lässt alles weitere Richtung Pflichtspiele auch auf sich warten.

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Blockdenken

Es macht in diesem Jahr durchaus Sinn, die Hinrunde in Blöcke zu trennen, die sich durch die Länderspielpausen ergeben. Im ersten Block hatte RB Leipzig demnach vier Liga- und ein Pokalspiel und im zweiten gerade zu Ende gegangenen Block fünf Ligaspiele. Der dritte Block bringt zwischen dem 17.11. und dem 8.11. wieder vier Liga- und ein Pokalspiel, während sechs Ligaspiele dann die Zeit bis zur Winterpause abschließen.

Auch Alexander Zorniger erklärte auf der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen Heidenheim, dass man bei der Trainingskonzeption auf diese Blöcke zurückgreift, indem man in der Zeit der einzelnen Spielblöcke bestimmte Inhalte jeweils stärker in den Mittelpunkt stelle, damit den Spielern immer klar ist, welches Ziel man im Training in welcher Saisonphase verfolge.

Wenn man mal die ersten beiden Spielblöcke rein anhand der Zahlen miteinander vergleicht, dann fallen beim Blick auf die Spieltage 5 bis 9 natürlich die drei obersten Teams ins Auge. Ingolstadt, Düsseldorf und Heidenheim aktuell jeweils mit veritablen Erfolgssträhnen. Wobei erstens auffällig bleibt, dass sich keines dieser Teams in den Spielen durchgehend als Übermannschaft präsentiert hat und zweitens (und mit erstens zusammenhängend) kein Team mehr als 11 der 15 möglichen Punkte ergattern konnte.

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