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Perfektionierte Zeckigkeit

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig beim SV Darmstadt 98 (08.11.2014, 13.00 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Alexander Zorniger und Dominik Kaiser.]

Genau ein Jahr ist es her, dass RB Leipzig das letzte Mal beim SV Darmstadt 98 antreten musste. Damals reiste man in der dritten Liga als Tabellenzweiter mit zwei Punkten Vorsprung zum überraschenden Dritten, der in fünf Heimspielen zuvor viermal gewonnen und nicht mehr verloren hatte.

Kaum einer hätte damals gedacht, dass man sich nun eine Etage höher wieder zum Spitzenspiel Vierter gegen Dritter zusammenfindet. Und wieder hätte Darmstadt die Chance, mit einem Sieg an RB Leipzig vorbeizuziehen. Eine Chance, die angesichts der Heimbilanz Darmstadts mit fünf Siegen und nur einer Niederlage gar nicht mal so gering ist, während die fünf Pünktchen aus fünf Spielen, die RB bisher in der Fremde sammelte, nicht unbedingt beängstigend erscheinen.

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Zu kleines Problem für große Lösungen?

Ich ärgere mich darüber, dass es Statuten gibt, die dem Verein die Möglichkeit geben, ‘betriebsintern’ Spieler hin und her zu schieben. Das kann ich mit meiner Empfindung von fairem Wettbewerb nicht nachvollziehen. (Peter Neururer vor dem Spiel seines VfL Bochum bei RB Leipzig)

Das merkwürdig mechanistische Bild, das man im Hause Red Bull Spieler, die im Kern auf der Basis ihrer eigenen Karriereinteressen und -ziele und entsprechend der Perspektiven, die ihnen in Verhandlungen aufgezeigt werden, Verträge unterschreiben, hin- und herschiebt, wurde hier im Blog ja vor wenigen Monaten bereits kritisch beleuchtet.

Letztlich bleibt es dabei, dass kein Spieler ein Vertrag hat, der gleichermaßen für Leipzig und Salzburg gilt und ohne seine Zustimmung den Verein wechseln müsste. Natürlich gibt es aber normale Leihverträge wie bei Bredlow und Prevljak, die von Leipzig nach Liefering verliehen wurden oder bei Sabitzer und Bruno, die auch leihweise in Salzburg spielen und entsprechend nach Ablauf des Leihvertrags wieder zurückkehren müssten.

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2.Bundesliga: RB Leipzig vs. 1.FC Kaiserslautern 0:0

Das dritte Heimspiel in Folge für RB Leipzig in nur 11 Tagen. Die dritte Partie unter Flutlicht hintereinander. Und mit dem 1.FC Kaiserslautern ein Brocken vor der Nase, der sich als genau der spielstarke Kontrahent erwies, den man vor der Begegnung erwarten durfte. Heraus kam ein nie langweiliges 0:0, in dem der Gast die erste Halbzeit zeitweise dominierte und die Gastgeber vor allem Richtung Ende der Partie noch den Siegtreffer hätten erzielen können. Nimmt man die kompletten 90 Minuten wäre ein Sieg des FCK aber wohl die verdientere Variante gewesen, auch wenn nach dem Abpfiff beide Seiten gleichermaßen mit der Punkteteilung nicht unzufrieden waren.

Ins Spiel gegangen war RB Leipzig mit ein paar Änderungen im Vergleich zum Pokalspiel gegen Aue. Marvin Compper kehrte in der Innenverteidigung nach kleinerer Blessur und Erkrankung erwartungsgemäß für Lukas Klostermann zurück ins Team. Dazu bekamen Diego Demme und Georg Teigl ihre Erholungspausen und wurden durch Joshua Kimmich (der im Vergleich zu seinen bisherigen Auftritten bei RB Leipzig merkwürdig unauffällig blieb) und Sebastian Heidinger ersetzt.

Ansonsten änderte sich an der Aufstellung nichts und auch am Spiel selbst gab es wenig Veränderungen. RB Leipzig versuchte sich im aggressiven Spiel gegen den Ball und ließ Kaiserslautern so eine Viertelstunde lang kaum Luft für ein geordnetes Fußballspiel. Da man aber bei den tiefen Bällen in die Spitze wenig genau agierte und die FCK-Verteidigung zudem im Zweikampf enorm routiniert agierte, blieb es meist ein Spiel zwischen den Strafräumen, das sich nach einer Viertelstunde fast durch das Führungstor von Yussuf Poulsen aufgelöst hätte, der aber an knapp an einer Flanke vorbeirauschte.

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Abschluss der englischen Flutlichtheimspielwoche

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig gegen den 1.FC Kaiserslautern (03.11.2014, 20.15 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Alexander Zorniger, Ralf Rangnick und Terrence Boyd.]

Der zwölfte Spieltag steht bereits vor der Tür. Ein Drittel der Saison ist also schon rum. Und auch wenn in der Zweitligatabelle insgesamt alles dicht bei dicht liegt und Platz 2 und 12 gerade mal sieben Punkte trennen, eine Partie zwischen dem punktgleichen Dritten und Fünften geht zu diesem Zeitpunkt der Saison dann doch als Spitzenspiel durch.

Zumal man vor allem beim 1.FC Kaiserslautern davon ausgehen kann, dass sie im bisherigen Saisonverlauf eher Punkte haben liegenlassen, denn mehr auf dem Konto als ihnen aufgrund ihres sportlichen Auftretens zustehen würde. Das verdeutlicht sich auch darin, dass Kaiserslautern in neun von elf Spielen in Führung lag, dann aber auch nur fünf dieser Spiele gewann. Womit man eine der schlechtesten Quoten nach Führung der ganzen Liga hat und deutlich hinter dem Rest der Spitzengruppe abfällt (zum Vergleich: RB lag nur in sechs Spielen in Führung und gewann auch fünf dieser Spiele).

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12.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015

Vier Zweitligateams sind unter der Woche ins Achtelfinale des DFB-Pokal vorgedrungen und dürfen sich nun über einen sportlichen Erfolg und insgesamt für die ersten drei Pokalrunden fast 1.000.000 Euro allein an DFB-Prämien freuen. Wird man sich in Aalen, Kaiserslautern, Braunschweig, aber auch in Leipzig (wo man zwar mehr Geld hat, aber trotzdem nicht komplett jenseits wirtschaftlicher Vorgaben arbeitet) sehr darüber freuen.

In der nächsten Runde wird es für Kaiserslautern und Braunschweig mit Auswärtsspielen in Leverkusen und München ziemlich schwer. Leipzig und Aalen haben immerhin Heimspiele erwischt, aber müssen mit Wolfsburg und Hoffenheim trotzdem ambitionierte Erstligisten bespielen.

Wenn man wählen könnte zwischen einer hohen Wahrscheinlichkeit, im Achtelfinale auszuscheiden und dem Ausscheiden in der zweiten Runde, hätten jene Zweitligisten, die unter der Woche im Pokal ausschieden, wohl trotzdem begeistert für ersteres votiert. Aue und Fürth scheiterten in zweitligainternen Duellen. Karlsruhe und Bochum schieden bei unterklassigen Teams aus (Offenbach und Dresden) aus.

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DFB-Pokal: RB Leipzig vs. FC Erzgebirge Aue 3:1 n.V.

Zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte trat RB Leipzig gestern in der zweiten Runde des DFB-Pokals an. Zum ersten Mal überhaupt hatte man es nicht mit einem Erstligisten, sondern mit einem Zweitligisten zu tun. Das Spiel gegen Erzgebirge Aue wurde zu einem packenden Pokalfight, in dem RB Leipzig letztlicht das glücklichere Ende auf seiner Seite hatte, weil man in nach langem erfolglosen Anrennen in der Nachspielzeit der regulären Spielzeit doch noch den Ausgleich erzielte und dann in der Verlängerung alles klar machte.

Nicht ganz unerwartet startete bei RB Leipzig Lukas Klostermann für Marvin Compper in der Innenverteidigung. In seinem ersten Pflichtspiel für RB Leipzig erzielte der 18jährige gleich sein erstes Tor. Leider auf der falschen Seite und somit zur 1:0-Führung für Erzgebirge Aue. Einen schlechteren Start kann man sich als junger Fußballprofi beim neuen Verein auch nicht so recht vorstellen. Klostermann versuchte anschließend das Beste aus der Situation zu machen und man muss immer sein Alter mit in Betracht ziehen, aber man merkte dem jungen Mann über die gesamte Spielzeit durchaus an, dass er noch am Lernen ist. Aber was gibt es besseres als die Möglichkeit zu bekommen, unter Pflichtspielbedingungen zu lernen und daran zu wachsen (und zum Schluss auch noch als Gewinner auf dem Feld zu stehen).

Ansonsten gab es keine Wechsel im Team von RB Leipzig gegenüber dem Sieg gegen den VfL Bochum fünf Tage zuvor an selber Stelle. Gästecoach Stipic änderte seine Mannschaft derweil gleich auf drei Positionen. Dabei konnte vor allem überraschen, dass der ballsichere und laufstarke Mittelfeldmann Dorian Diring auch auf der Bank Platz nehmen musste.

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Zur Rolle des lokalen Sportjournalismus rund um RB Leipzig

Ihr müsst alle ein bisschen ruhiger werden. Ihr habt lange genug auf hochklassigen Fußball gewartet. (..) Ihr müsst alle auch das realisieren, was hier im Moment passiert und nicht schwarz-weiß denken, sobald wieder irgendwas nicht passt. Das hilft den Jungs nicht weiter, das hilft uns Trainern nicht weiter, das hilft euch nicht mal ansatzweise Zeitungen zu verkaufen. Aber das interessiert euch eh nicht, ihr macht halt euern Job. (Alexander Zorniger in der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen den VfL Bochum)

Medienkritik war eine der Randgeschichten des Spiels zwischen RB Leipzig und dem VfL Bochum. Schon in der Spielanalyse hatte Zorniger ein paar Spitzen eingebaut, die sich mehr oder weniger eindeutig gegen die anwesende (und vielleicht auch nicht anwesende) schreibende Zunft richteten (“Macht nicht immer Spaß mit euch zu arbeiten”, “Müsst ihr euch nicht was aus den Fingern saugen, was in der Regel eure Spezialiät ist”), um dann auf Nachfrage, warum denn diese Kritik jetzt nötig ist, auf obig zitiertes zurückzugreifen.

Man muss die Aussagen sicherlich auch vor dem Hintergrund einer Woche zur Kenntnis nehmen, in der in Sachen Berichterstattung rund um RB Leipzig Absurditäten auf extrem hohem Niveau produziert wurden. Das ging damit los, dass nach der Niederlage in Nürnberg, dem zweiten schlechten Saisonspiel in bis dahin zehn Versuchen als Zweitligaaufsteiger, stellenweise eine ziemliche sportliche Weltuntergangsstimmung beschrieben wurde. Und es ging damit weiter, dass im Verlauf der Woche die Zorniger-Neururer-Debatte bis hin zu einem “Hass-Duell” aufgeladen wurde, was angesichts der real passierenden Geschichten und der Versuche beider Trainer, sich völlig entspannt, aber nicht unkritisch gegenseitig ihres Respekts zu versichern, fast schon wie der Versuch der bewussten Brandstifung wirkte.

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Gleicher Gegner, völlig neue Mannschaft

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig gegen Erzgebirge Aue (29.10.2014, 19.00 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Alexander Zorniger und Fabio Coltort. Ab 09.00 Uhr]

“Nicht schon wieder” war eine der Reaktionen nachdem RB Leipzig Ende August für die zweite Runde im DFB-Pokal Erzgebirge Aue zugelost wurde. Nur einen Tag nachdem beide Mannschaften schon in der Liga aufeinandergetroffen waren.

Eine weitere Reaktion bestand darin, dass man sich über ein sportlich eher einfaches Los freute. Aue zu damaligen Zeiten ein strauchelndes Zweitligateam, das den bis dato drei Niederlagen anschließend noch zwei weitere hinzufügte und nach fünf Spieltagen als erster Abstiegskandidat mit null Punkten auf dem letzten Tabellenplatz stand. Mit einem nicht zweitligatauglichen Team auch scheinbar unrettbar.

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