Gutes Zweitliganiveau mit einiger Erfahrung

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht Partie von RB Leipzig gegen den FSV Frankfurt (29.08.2014, 18.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Alexander Zorniger und Anthony Jung.]

Ob man wohl als Aufsteiger, der nach drei Spielen mit sieben Punkten auf Platz 1 steht, als Favorit zum 13. der Tabelle, der in seinem siebten Jahr in der zweiten Liga spielt und einige namhafte, erst- und zweitligaerfahrene Spieler in seinen Reihen hat, fährt? Ob also RB Leipzig als Favorit zum FSV Frankfurt fährt? Hätte man diese Frage vor ein bis zwei Wochen gestellt, hätte man vielleicht mit einem Ja antworten müssen. Nach dem durchaus ansehnlichen Auftritt der Frankfurter in Nürnberg am vergangenen Wochenende und kann man das Ja gleich wieder einpacken.

In den ersten zwei Spielen der neuen Saison plus dem DFB-Pokal-Spiel danach trat der FSV Frankfurt noch mit überschaubarem Niveau auf. Wie schon bei Erzgebirge Aue beobachtet, lag das Problem der Hessen vor allem bei der Viererabwehrkette, die sich zu viele individuelle und kollektive Aussetzer leistete, um defensiv stabilen Fußball spielen zu können. Insgesamt acht Gegentore gegen Heidenheim, Karlsruhe und Siegen zeugen von den großen Problemen, die man vor dem eigenen Tor hatte. Schon 64 zugelassene Torschüsse in drei Zweitligaspielen (die mit Abstand meisten in der Liga) unterstützen die These zusätzlich.

Nicht zuletzt traf dies die Innenverteidigerposition, auf der Routinier Björn Schlicke, der Platz 14 in der ewigen Zweitligatabelle der Spieler mit den meisten Einsätzen über 90 Minuten belegt (dazu kommen auch noch 88 Erstligaspiele), überraschend unsicher wirkte. Durch den Abgang von Tim Heubach nach Kaiserslautern ist man allerdings auf der Position relativ alternativlos besetzt gewesen, wie der sehr unglückliche, letztlich mit einem Platzverweise endende Auftritt des 20jährigen Marcel Kaffenberger, der Schlicke nach dessen Verletzung in Siegen ersetzen musste, bewies.

Geändert hat sich das erst durch die Verpflichtung von Hanno Balitzsch, 343facher Erstligaspieler in Diensten von Hannover, Leverkusen und Nürnberg, der nach dem schlechten Saisonstart verpflichtet wurde und in der Innenverteidigung sofort zum lautstarken Stabilisator wurde. Vielleicht sogar das entscheidende Puzzlestück ist, um aus einer fragilen Hintermannschaft eine vergleichsweise sichere zu machen. Wobei das 1:0 in Nürnberg vom vergangenen Wochenende da eher ein Indiz als allerletzter Beweis ist.

Fakt ist, dass Frankfurt in den ersten Wochen der neuen Saison noch voll mit Kaderumbauten beschäftigt war. Vor allem die Abgänge des australischen Nationalspielers Mathew Leckie (Ingolstadt), von Michael Görlitz (St. Pauli) und Tim Heubach (Kaiserslautern) kann man guten Gewissens als schmerzhaft empfinden. Sie zeigen auch, dass der FSV Frankfurt im Normalfall Angebote, die Ablöse bringen nicht ausschlagen und Angebote anderer Vereine kaum überbieten kann. Als kleine Nummer 2 in Frankfurt mit einem Schnitt von etwas über 6.000 Besuchern pro Partie in der vergangenen Saison muss man bei der Kaderplanung wirtschaftlich denken und Geld mitnehmen.

Was auch bedeutet, dass man nur ablösesfreie Spieler verpflichtet hat. Hierbei aber durchaus prominent zugegriffen hat, wie zuvorderst natürlich die Namen Balitzsch, Dedic (Ex-Bochum und -Dresden), Bittroff (Cottbus) oder Chahed (Ex-Hertha und -Hannover) beweisen. Aber auch abseits davon hat man mit Aoudia (Dresden), Schembri (Nikosia) und Grifo (Hoffenheim) einige Qualität und vor allem auch Erfahrung in den Kader, der einer der ältesten der Liga ist, geholt.

Nominell hat man also in Frankfurt alles in der Hand, um eine erfolgreiche Runde zu spielen. Praktisch brachte man es in Nürnberg erstmals auch über 90 Minuten auf den Rasen, nachdem man eine Woche zuvor durch pures Glück den maximal durchschnittlichen Regionalligisten Siegen im DFB-Pokal bezwingen konnte. Wirkte man zu Saisonbeginn in den Spielen noch einigermaßen passiv, konnte man in Nürnberg vor allem durch ein flexibles System und ein situativ ziemlich aggressives Arbeiten gegen den Ball punkten.

Dabei setzten sie vor allem auf ein sehr flexibles Mittelfeld in einem System, das offiziell mit einem 4-2-3-1 angegeben wurde, aber praktisch meist ein 4-1-4-1 war und permanent verschoben wurde. Sodass mal eine Fünferkette im Mittelfeld entstand und mal ein 4-3-2-1. Zwischendurch wurde gar der Rechtsaußen (Roshi) zu einem verkappten Rechtsverteidiger und das System zu einem 5-4-1. Letztlich natürlich nur Zahlen, aber auch der Beweis, dass der FSV Frankfurt relativ flexibel auf Spielsituationen und Anforderungen reagieren kann.

Interessanter aber letztlich, wie man das System mit Leben erfüllt. Sehr schön gegen Nürnberg zu beobachten, wie aus dem Fünfermittelfeld permanent Spieler herausrückten, um den ballführenden Gegner zu attackieren. Sodass die Franken eigentlich nie wirklich ins Spiel fanden. Wobei sich das eher überschaubar dynamische Spiel mit dem Ball beim 1.FC Nürnberg natürlich auch arg dafür anbietet, es durch Aggressivität schon im Keim zu ersticken. Trotzdem sollte man im Kopf behalten, dass es wohl eher nicht möglich sein wird, den FSV Frankfurt mal eben durch ruhiges Aufbauspiel aus der Abwehr heraus zu zerspielen. Da wo Aue vor Wochenfrist noch ziemlich passiv agierte, wird Frankfurt doch sehr viel aggressiver schon die Innenverteidiger angehen. Wenn man nicht aus Angst vor dem RasenBallsport-Pressing die Spielidee ändert. Was wohl eher nach hinten losgehen würde.

Wenn der FSV Frankfurt trotz vor allem starker Physis in allen Mannschaftsteilen und insbesondere in der Defensive weiterhin seine Schwächen hat, dann in Eins-gegen-Eins-Situationen in der Viererabwehrkette. Auch gegen Geschwindigkeit ist das System in der letzten Abwehrreihe nicht gerade immun. Offensiv wiederum verfügt man über einige Waffen, das Zusammenspiel zwischen den einzelnen Bausteinen ist allerdings noch ausbaufähig, sodass bisher vieles Stückwerk bleibt. Auch das Spiel aus der Umschaltbewegung heraus kann noch ein paar Trainingseinheiten und ein Zusammenwachsen des gerade auf den Außen neu zu besetzenden Kaders vertragen.

Im Tor wird bei den Hessen Patrick Klandt stehen, ein 30jähriger, mindestens solider Torhüter, der gelegentlich einen Wackler haben mag, aber alles in allem viel Sicherheit ausstrahlt und auf der Linie schwer zu bezwingen ist. Klandt hütet seit dem Zweitligaaufstieg unter Ex-RB-Coach Tomas Oral im Jahr 2008 als Stammkeeper das Tor. Zuletzt machte er im DFB-Pokal und in Nürberg als Elfmeterkiller Schlagzeilen. Wobei er im Karrierverlauf bei gerade einmal 13,5% gehaltener Elfmetern diesbezüglich nicht gerade auffiel. Sowieso ist Patrick Klandt in der Zeit seit 1992 der Zweitligakeeper mit den meisten Gegentoren. Was aber auch daran liegt, dass er mit fast 200 Einsätzen zu den meisteingesetzten Keepern der Liga gehört. Solide Nummer 1.

Vor Klandt dürfte nach seinem verheißungsvollen Debüt und trotz einer möglichen Schlicke-Rückkehr in den Kader weiterhin der schon erwähnte Hanno Balitzsch seinen Dienst tun. Neben ihm sollte der lange Kanten Tom Beugelsdijk auflaufen, ein 24jähriger Holländer, der im Sommer aus Den Haag kam. Die beiden bilden zusammen ein durchaus robustes Duo, das man zumindest in der Luft kaum bezwingen kann.

Rechts in der Viererkette könnte Alexander Bittroff auflaufen, ein echtes Cottbuser Eigengewächs, das sich in der Lausitz in die zweite Liga spielte und nach dem Abstieg seines Vereins in der zweiten Liga bleiben wollte. Bittroff ist ein immer präsentes Fleißbienchen, dem vielleicht die ganz großen fußballerischen Qualitäten fehlen. Möglicherweise wird Bittroff auch auf seiner gewohnten Position links hinten auflaufen, da dort der ehemals beim 1.FC Köln ausgebildete Denis Epstein wegen einer Verletzung ausfallen wird. Möglich, dass der in Nürnberg eingewechselte Ex-Eintracht-Frankfurt und Ex-Bochum-Spieler Faton Toski noch einmal nach links hinten rutscht, aber eigentlich ist Toski ein Offensivmann. Rutscht Bittroff nach links, wäre der Weg rechts frei für den in den ersten Spielen auflaufenden, zuletzt mit Wadenproblemen kämpfenden Alexander Huber, in den letzten Jahren Stammspieler beim FSV oder gar für Sofian Chahed, für den der Weg zu alter Klasse nach einem Jahr ohne Verein aber schwer wird.

Im zentralen Mittelfeld ist Manuel Konrad als Kapitän gesetzt. Seit 2010 spielt Konrad jetzt beim FSV Frankfurt und ist der defensivste der zentralen Mittelfeldspieler. Sprich, er ist auch derjenige, der in einem 4-1-4-1 den alleinigen Sechser spielen würde. Auch eher defensiv orientiert, aber meist ein Stück vor Konrad agierend, wird Marc-André Kruska, inzwischen auch schon 27 und in seiner Jugend beim BVB mal als großes Talent gehandelt (31 Bundesligaspiele machte er allein 2006/2oo7), auflaufen. Inzwischen ist aus Kruska ein solider bis sehr guter Zweitligaspieler geworden, der im Mittelfeld vor allem defensiv seine Stärken hat, aber auch immer wieder den Weg in die Offensive sucht.

Eher offensiver Natur sind auch die anderen drei Mittelfeldspieler. Rechts außen ist Odise Roshi der Mann für das kreative Moment, der mit seinen 23 Jahren im zweiten Jahr beim FSV den nächsten Schritt machen und mithelfen soll, den Abgang von Mathew Leckie vergessen zu machen. Ziemlich große Fußstapfen, für den jungen Mann, der in der vergangenen Saison nur Ergänzungsspieler war. Links gilt ähnliches für Vincenzo Grifo, 21jähriges Hoffenheimer Talent, das auf seinen Leihstationen (letzte Saison Dresden) an den Aufgaben wachsen und sich entwickeln soll. Und in Frankfurt kreative Ideen in das Offensivspiel zaubern möchte. Platz Nummer 3 in Sachen offensivem Mittelfeld könnte an André Schembri gehen, für den der FSV der bereits zehnte Verein ist. Mit 28 Jahren wohlgemerkt. In bisher drei Ligaeinsätzen in Frankfurt fehlten noch die ganz großen Taten.

Alternative im offensiven Mittelfeld könnte der 27jährige Zafer Yelen sein, der in jungen Jahren in Rostock erst- und zweitklassig spielte, bevor er in der Türkei abstürzte und 2011 nach Frankfurt kam. Im selben Jahr, als er auch bei RB Leipzig zur Probe vorspielte, aber in der Übergangszeit von Oral zu Pacult offenbar kein Vertragsangebot bekam. Sollte FSV-Coach Benno Möhlmann (kam vor knapp drei Jahren nach Frankfurt) es defensiver brauchen, dann könnte der 24jährige Finne Joni Kauko zur Option für die Startelf werden.

Bliebe noch der Sturm, in dem bisher der 32jährige Albaner Edmond Kapplani gesetzt war. Kapplani hatte seine beste Zeit sicherlich 2006/2007 beim Karlsruher SC, wo er in 30 Zweitligaspielen 17 Tore erzielte. In Frankfurt traf er in den letzen beiden Spielzeiten erstmals seitdem wieder zweistellig. Und auch am zweiten Spieltag gegen seinen alten Club aus Karlsruhe präsentierte er sich als trockener und doppelter Torschütze. Kapplani ist letztlich nicht so sehr der spielende Stürmer als vielmehr der Wandspieler, der Bälle abtropfen lässt und im Fall der Fälle schnell und trocken den Abschluss sucht. Sicher keine schlechte Alternative zu Kapplani wäre der 48fache, slowenische Nationalspieler Zlatko Dedic, der lange in Italien spielte, aber seine Tore zuletzt für Dynamo Dresden und auch für Bochum erzielte. Ob Dedic, der erst vor einer Woche zum Team stieß, schon weit genug ist für einen Startelfeinsatz, muss man abwarten.

Insgesamt verfügt der FSV Frankfurt in der potenziellen Startformation über viel Erfahrung, einige Robustheit, aber auch über ein paar Talente. Wenn die Mannschaft mit ihren neuen Bausteinen weiter zusammenwächst, gehört sie sicherlich zu den Teams, die in der Liga auch im oberen Mittelfeld mitspielen können. Andererseits kann das Konzept auf erfahrende Profis mit Erstligaerfahrung zu setzen, auch nach hinten losgehen, wie gerade der geneigte Anhänger des RasenBallsports aus der Vergangenheit wissen dürfte. Zudem stellt sich bei solch einem Kader immer die Frage, wie er zusammenwächst. Ein Hanno Balitzsch oder auch ein Manuel Konrad oder ein Björn Schlicke stehen aber dafür, dass sie den Laden zusammenhalten können.

Auf RB-Seite könnte sich der Kader für dieses schwere Auswärtsspiel ziemlich ausdünnen. Zu den Langzeitverletzten kommen seit letzte Woche noch Niklas Hoheneder und Dominik Kaiser dazu.  Wie die BILD berichtet, könnte sich ausgerechnet noch Yussuf Poulsen dazugesellen, der zuletzt ziemlich gut in Form war.  Und auch Yussuf Poulsen wird definitiv ausfallen. Angesichts dieser vielen Ausfälle würde sich das Team auf einigen Positionen fast schon von selbst aufstellen. In der Abwehr wird sicherlich Neuzugang Marvin Compper den Ausfall von Niklas Hoheneder kompensieren. Im Sturm bleibt nur noch Matthias Morys als möglicher Poulsen-Ersatz übrig. Und im Mittelfeld bliebe die Frage, ob die Zehn konventionell mit den letzte Woche nicht 100% überzeugenden Clemens Fandrich oder Denis Thomalla besetzt wird oder ob Alexander Zorniger seinen Neuzugang Zsolt Kalmár als Startelfoption aus dem Hut zaubert.

Mögliche Aufstellungen:

  • FSV Frankfurt: Klandt – Huber (Bittroff, Chahed), Buigelsdijk, Balitzsch, Bittroff (Toski) – Konrad – Roshi, Kruska, Schembri (Kauko), Grifo – Kapplani (Dedic)
  • RB Leipzig: Bellot – Teigl, Sebastian, Compper, Jung – Kimmich, Khedira, Demme – Fandrich (Kalmár) – Poulsen (Morys), Frahn

Für RB Leipzig wird es in Frankfurt darauf ankommen, die Verteidigungskette der Gastgeber möglichst mit Geschwindigkeit zu bespielen. Ein Yussuf Poulsen wäre für diese Aufgabe natürlich vorteilhaft, aber im Fall der Fälle muss es auch mal ohne ihn gehen. Schafft man dies, kann man für viel Unruhe sorgen. Schafft man das nicht, wird man mit dem robusten, geradlinigen Spiel des FSV, der auch bei Standards Vorteile haben dürfte, so seine Probleme kriegen.

Fazit: Auch wenn das in der Öffentlichkeit (und bei den Buchmachern sowieso) wieder einige anders sehen werden, fährt RB Leipzig nicht als Favorit nach Frankfurt. Angesichts der aktuellen Kadervoraussetzungen nicht. Und angesichts der taktisch flexiblen und insgesamt ansprechenden Leistung der Frankfurter vor Wochenfrist in Nürnberg sicherlich sowieso nicht. Ein robuster und potenziell aggressiver Gegner, das ist eigentlich eine Mischung wie sie RB Leipzig in der Vergangenheit nicht immer geschmeckt hat. Aber bei Spielen wie denen in Kiel oder gegen Darmstadt hat man im letzen halben Jahr auch gezeigt, dass man solche Gegebenheiten annehmen und damit umgehen kann. Mal sehen, wie das aussieht, wenn der Gegner zusätzlich noch auf individueller Ebene Zweitligaklasse hat.

[Wer das Spiel von RB Leipzig gegen den FSV Frankfurt nicht vor Ort verfolgen kann und am 29.08.2014, ab 18.30 Uhr trotzdem dabei sein will, nutze die üblichen Kanäle, also Liveticker und Vereinsradio. Bilder gibt es live natürlich bei Sky.]

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Bisherige Duelle RB Leipzig vs. FSV Frankfurt

  • keine

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Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel von RB Leipzig gegen den FSV Frankfurt. Mit Alexander Zorniger und Anthony Jung.

10.54

Hallo allerseits. Wiedermal dank Freitagspiel schon am Mittwoch die Pressekonferenz. Ungwöhnliche Zeit, die Vorfreude auf das Frankfurt-Spiel ist sicherlich noch nicht auf dem Höhepunkt. Aber es wird langsam.

10.56

Mit Anthony Jung kommt heute jemand zu Besuch, der in Frankfurt seine ersten Schritte im Profifußball machte. Sowohl bei der Eintracht und als es da nichts wurde, dann beim FSV Frankfurt. Aber auch dort klappte es aus verschiedenen Gründen nicht so richtig, sodass er nach Leipzig kam (eigentlich ging er nach Duisburg, aber der dortige Zwangsabstieg ließ seinen Vertrag ungültig werden und ihn nach Leipzig wechseln).

10.58

Interessant dürfte auch sein, wie viele Leipziger am Freitag Abend den Weg nach Frankfurt in den Gästeblock finden. Dürfte schon ein kleiner Hinweis sein, inwieweit sich der Kern der Auswärtsfahrer im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Sicherlich nur eine Randnotiz, aber um Randnotizen geht es hier im Blog ja öfters.

11.00

So, gleich geht es hier los. Im Gegensatz zu den Vorwochen bei durchaus überschaubarem Medieninteresse..

11.10

Anthony Jung: “Ein Jahr beim FSV gespielt. Guter Verein, sehr familiäres Umfeld im Schatten der Eintracht. Trotz niedrigem Etat und wenigen Fans machen die das über einen langen Zeitraum sehr gut. Für mich ein besonderer Verein. Habe dort in der zweiten Liga debütiert. Der FSV wird gegen uns nicht vorne angreifen, sondern tief stehen. Werden aber mit breiter Brust auftreten nach dem 1:0 in Nürnberg.”

Jung würde im Fall der Fälle gern in Frankfurt bleiben nach dem Spiel, aber der Plan ist bis jetzt, dass alle Spieler zusammen zurückfahren. Familie und Bekannte werden im Stadion sein.

Frankfurter Fans werden sicherlich Interesse an dem Spiel haben und in ihrem Rahmen zahlreich erscheinen.

“Haben auf dem Transfermarkt noch mal zugeschlagen. Mit Balitzsch noch mal einen erfahrenen Mann. Riesenbereicherung. Dazu einen abgezockten Stürmer mit Dedic. Qualität dazugewonnen.”

Hoheneder-Ausfall: “Horror-Sturz. Fällt erst mal aus. Wird Umstellungen geben. Marvin Compper hat das gegen Aue gut gemeistert. Wer in Frankfurt aufläuft, wird der Trainer entscheiden.” Aber Compper könne das sicherlich.

“Beim FSV geht es eigentlich immer um den Nicht-Abstieg. Möhlmann sehr ehrgeizig. Trainer der alten Schule. Möchte einen Plan umsetzen. Als ich da war, waren wir Vierter. Wie ich Herrn Möhlmann kenne, wird er den Verein auch wieder von unten herausholen.”

Tabellenführung: “Guten Start hingelegt, hat aber wenig Aussagekraft für den Rest der Saison. Sollte man nicht überbewerten.”

11.20

Zorniger: Yussuf Poulsen (Zerrung) und Dominik Kaiser (Pferdekuss) werden definitiv ausfallen. Joshua Kimmich soll heute wieder mittrainieren und kann hoffentlich wieder spielen. Niklas Hoheneder fällt natürlich auch aus. Terrence Boyd darf noch nicht an den Ball. Fabio Coltorti darf schon ein bisschen an den Ball. Ante Rebic ist eine Woche weiter, aber in Sachen Spielphilosophie noch nicht weit genug.

“Frankfurt letzte Woche mit taktisch sehr disziplinierter Leistung. Körperlich sehr robust. Technisch sehr gute Spieler auf den Außenbahnen. Da kommt einiges auf uns zu. Sieg in Nürnberg hat gezeigt, dass derjenige mit sieben Punkten nicht automatisch Favorit ist. Da wehre ich mich weiterhin dagegen.”

Zur Defensiv-Null: “Haben in der dritten Liga auch mal sechs Spiele am Stück zu null gespielt. Da gehört auch Glück dazu. Haben aber sicherlich nicht zu Unrecht die Null gehalten. Lassen wenig zu im Umkehrspiel. Decken Räume gut ab. Lassen insgesamt sehr wenig Torchancen zu. Unsere Spielweise erschließt sich nicht für jeden, aber es ist gerade sehr homogen, auch in Sachen Absicherung.”

Zu Tim Sebastian: “Innenverteidigung ist immer das Herzstück. Müssen beim Sichern am schnellsten handeln, weil die Außenverteidiger noch höher attackieren als im letzten Jahr. Müssen die Balance finden zwischen Angreifen und Fallenlassen. Nik hat Tim Sebastian gut getan, weil er ihn immer wieder gesteuert hat. Das braucht er trotz seines Alters. Da muss jetzt Marvin einspringen. Durch den Druck im Mittelfeld auf den Ball wird die Arbeit für die Innenverteidiger leichter.”

“Matthias Morys sollte mal seine Karriere beleuchten und nicht immer nur überall was negatives sehen. Mich interessiert nur die Mannschaft. Dass er in München das 2:0 schießt, ist nicht nur seinem Talent geschuldet. Morys wird in Frankfurt spielen.” Wenn er zu Großaspach wechseln sollte, mache er zu wenig aus seiner Karriere.

Kader werde sich wohl bis zum Transferende noch verkleinern. Man schicke niemanden weg, aber der eine oder andere habe recht schlechte Chancen und man sei diesbezüglich ehrlich mit den Spielern.

11.24

Kurz und bündig. Zorniger demonstriert noch mal sein spezielles Verhältnis zu Matthias Morys, den er offenbar weiterhin gut leiden kann, aber den er ebenso offenbar auch weiterhin gern kitzelt. Spruch dazu, dass er ihn anrufen werde, wenn Morys 35 wird und ihn fragen werde, ob er mit seiner Karriere zufrieden sei..

Abgesehen davon gibt es relativ großen Respekt vor dem Gegner aus Frankfurt. Nicht nur angesichts der eigenen Ausfallliste durchaus auch nachvollziehbar.

Schauen wir es uns am Freitag einfach an, wie es für RB Leipzig in Frankfurt aussieht. Liefert wieder einen weiteren Hinweis darauf, inwieweit die RasenBallsportler in der zweiten Liga angekommen sind und auch konstant mithalten können. Wird gegen robuste, aber offensiv auch spielerisch talentierte Gastgeber sicherlich eine Herausforderung.

Allen viel Spaß mit dem Spiel, egal wo ihr die Chance habt, es zu verfolgen. Wünsche erst mal eine schöne Restwoche.

4 Gedanken zu „Gutes Zweitliganiveau mit einiger Erfahrung“

  1. Ich bin endlich mal wieder bei einem Auswärtsspiel (persöhnliches fast Heimspiel) dabei. Auch ohne unseren Dänen hoffe ich auf den neuen leuchtenden Zweitliga Frahn.

    Bis Freitag..

    Friedrich

  2. Die Andeutungen von Zorniger bezüglich einiger Abgänge klingen ja schon so, als ob da in den nächsten Tagen noch einiges passieren könnte. Allerdings kann ich mir abgesehen von Sumusalo gerade keinen anderen vorstellen, der jetzt geht. Eigentlich galten ja Willers, Morys und Thomalla als Wackelkandidaten, aber Morys scheint ganz offensichtlich zu bleiben und auch Thomalla hat bis jetzt immer seine Einsatzzeiten bekommen. Und was Willers angeht, der muss eigentlich bleiben, man stelle sich nur vor, einer der Innenverteidiger sieht im nächsten Spiel die rote Karte, dann hat RB nur noch einen Innenverteidiger im Kader…..

  3. Auch die Bullen werden nicht alle durchfüttern.
    Daher glaube ich auch an einige Transfers bevor die Türen schließen.
    Knipser Frahn muss sich jedenfalls auch deutlich steigern.
    Wenn die Verletzten fit sind wird es auch für ihn eng.

  4. Ich erwarte ebenfalls, dass Sumusalo uns noch verlässt. Auch Palacios dürfte kaum noch Chancen haben. Da scheint es auch charakterlich nicht 100%-ig zu passen. Willers wird wohl nur gehen, wenn Franke wieder fit wäre. Damit ist sicher vorerst nicht zu rechnen.

    Was das Spiel gegen Frankfurt angeht, ist mir ehrlich gesagt auch etwas Bange. Mit Kaiser und Poulsen fehlen die torgefährlichsten Spieler. Bleibt nur zu hoffen, dass wir eine Leistung zeigen wie in Darmstadt letztes Jahr. Eine gelungene Aktion nach vorne und hinten den Laden dicht halten.

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