Schlagwort-Archive: Yussuf Poulsen

3.Liga: RB Leipzig vs. FC Hansa Rostock 1:2

Die älteren unter uns werden sich an die letzte Heimniederlage in einem Ligaspiel noch erinnern. Es war ein depremierendes 0:1 unter Flutlicht gegen den legendären ZFC Meuselwitz (gehen die schon als Kultclub durch) mit dem unter Pacult im April 2012 die Aufstiegsträume von RB Leipzig einen heftigen Knacks bekamen, bevor sie später endgültig zerschellten. 591 Tage später war es gegen Hansa Rostock wieder so weit, dass am Ende des Spiels der Gegner von RB Leipzig mehr Tore auf der Anzeigetafel der Red Bull Arena stehen hatte. Wie damals gegen den ZFC etwas unglücklich, aber wahrlich auch nicht unverdient. Denn die Gäste beeindruckten über weite Teile des Spiels mit Aggressivität im Mittelfeld, einer starken Verteidigungskette und viel Geschwindigkeit auf den Außenbahnen.

Schon wieder mag der eine oder andere nach dem Spiel gedacht haben. Denn im vierten Jahr in Folge kann RB Leipzig in einem Spiel kurz vor der Winterpause Ende November bzw. Anfang Dezember ein Heimspiel gegen einen NOFV-Club mit großem Gästeanhang (7.000 Rostocker verteilten sich geschätzt im weiten Rund) nicht gewinnen. Und zum vierten Mal deswegen, weil man sich vom Gast viel zu lange den Schneid abkaufen ließ. Eine erstaunliche, schwarze Serie, die schwer zu erklären ist (weil es ja letztlich auch nicht so ist, dass RB Leipzig in einer Umgebung mit vielen Fans, die gegen sie sind, noch nie gewonnen hätte; ganz im Gegenteil).

RB Leipzig versuchte es im Spiel gegen Hansa Rostock mit der Formation aus dem Darmstadt-Spiel, sprich mit einem zum 4-3-1-2 bzw. 4-1-2-1-2 (also letztlich eine Raute) verschobenen 4-3-3. Wobei es in Halbzeit 1 gelegentlich fast wie ein 4-1-3-2 wirkte, da Ernst die defensive Absicherung für seine Nebenleute Kimmich und Kaiser spielte und Thomalla sich im Zurückfallen und Mitspielen übte. Gar keine schlechte Idee gegen das 4-4-2 der Gäste in der Mitte Überlegenheit herstellen zu wollen. Nur ging genau dies in der ersten Halbzeit erstaunlicherweise komplett schief, denn Hansa hatte gerade in diesem Bereich die deutliche Hoheit und dadurch auch optisch Vorteile. Auch weil das Spiel durch das Mittelfeld seitens der RasenBallsportler zu ungenau war und desöfteren die Bälle in des Gegners Beinen landeten.

3.Liga: RB Leipzig vs. FC Hansa Rostock 1:2 weiterlesen

Kaderbreite als positiver Faktor

Jedenfalls hat RB Leipzig die Möglichkeit, mangelnde Frische in Kopf und Glieder aus den Tiefen des Kaders heraus auszugleichen. (Zwischen Rationalität und realistischem Traum)

So schmiss ich gestern fröhlich in den virtuellen Raum hinein. Bei einem 25er Kader, in dem so ziemlich jeder Spieler entweder bereits höherklassig Erfahrungen gesammelt und/oder entsprechendes Talent hat, zukünftig welche zu sammeln, keine ganz gewagte Behauptung.

Tatsächlich ist es so, dass RB Leipzig im Vergleich der Drittligateams die geringste Konstanz bei der Aufstellung hat. Sprich, jenes Team ist, dass von der ganzen Breite des Kaders am umfangreichsten Gebrauch macht. Lediglich sechs Spieler haben bisher mindestens zehn Startelfeinsätze auf dem Buckel, während es bei der Hälfte aller Teams der 3. Liga mindestens zehn Spieler sind, die schon zehnmal oder mehr zu Spielbeginn aufs Feld laufen durften. Nicht ganz zufällig gehört Spitzenreiter Heidenheim, die ja eigentlich auch wie RB über einen breiten Kader verfügen, zu den vier Teams, die mit 11 Spielern mit mindestens zehn Startelfeinsätzen über eine Art fest eingespielte Stammelf verfügen. Kaderbreite als positiver Faktor weiterlesen

3.Liga: SV Darmstadt 98 vs. RB Leipzig 0:1

Es war als Spitzenspiel angekündigt, das Aufeinandertreffen zwischen dem SV Darmstadt 98 und RB Leipzig. Ein Anspruch, den die Partie zumindest in Bezug auf die spielerische Klasse beiderseits nicht halten konnte. Nichtsdestrotz war es eine intensive Partie mit unheimlich viel Tempo, in der RB Leipzig letztlich das glücklichere Ende für sich hatte.

Angefangen hatte der Spieltag mit einer Überrraschung bei der Nominierung. Zwar hatte der Coach Alexander Zorniger schon vor der Partie erklärt, dass er das Innenverteidigerdou Franke/Willers nicht verändern und damit Niklas Hoheneder nach Gelbsperre nicht in der Startelf stehen werde. Dass Hoheneder es nicht mal in den Kader schaffte, damit konnte man aber nicht rechnen (machte aber Sinn, da mit Tim Sebastian auf der Bank schon ein Innenverteidiger saß, der potenziell auch Außenverteidiger und Sechser hätte spielen können, also flexibler einsetzbar als Hoheneder war).

Dass auch Anthony Jung nicht mal im Kader stand, war auch ein wenig überraschend, aber im Vergleich zu Hoheneder, der bis zu seiner Gelbsperre alle bisherigen Saisonspiele bestritten hatte, nicht ganz so sehr. Als Außenverteidigerersatz durfte anstelle von Jung Juri Judt die Bank besetzen.

3.Liga: SV Darmstadt 98 vs. RB Leipzig 0:1 weiterlesen

3.Liga: RB Leipzig vs. Borussia Dortmund II 1:0

Es sagt wohl viel über ein Spiel aus, wenn die Zuschauer nach einem unspektakulär klingenden 1:0 völlig zufrieden nach Hause gehen und die letzten Minuten der Partie größtenteils klatschend, pfeifend, johlend und stehend vor ihren Sitzen verbracht haben. Aber es waren angemessene Reaktionen nach einem Duell auf sehr hohem Drittliganiveau, das zwei Teams sah, die Fußball spielen wollten und es über weite Strecken der Partie auch konnten. Aus RB-Sicht hatte die Partie nur einen Makel, nämlich dass man sie nicht viel früher für sich entschied und so doch wieder einmal bis zum Schlusspfiff zittern musste, bis die drei Punkte sicher waren.

Die einzige überraschende Personalie vor dem Spiel betraf Juri Judt, der wegen der Rotsperre von Christian Müller und der letztwöchigen Indisponiertheit von Anthony Jung die zweite Außenverteidigerposition einnehmen durfte. Er begann auf rechts, wurde dort früh in der Partie zweimal überlaufen und wechselte dann mit Sebastian Heidinger die Seiten. Auf links hatte er dann weniger Probleme, ohne insgesamt den ganz großen Glanz zu versprühen.

Im Sturm blieb ankündigungsgemäß Matthias Morys außen vor (stand nicht im Kader, da er nach Muskelverletzungen in Ruhe aufgebaut werden soll). Dafür kehrte Yussuf Poulsen ins Team zurück, sodass er mit Thomalla und Frahn den Dreiersturm bildete. Wobei der Dreiersturm eine andere taktische Formation erfuhr als zuletzt, weil Denis Thomalla in der Mitte eine Art hängende Spitze gab, die sich gegen den Ball flexibel zurückfallen ließ oder aufrückte, je nachdem was das Stören des gegnerischen Spielaufbaus nötig machte. Frahn und Poulsen standen derweil etwas weiter vorn und versuchten sich darin, die Wege von Innenverteidigern und Außenverteidigern zu Stören.

3.Liga: RB Leipzig vs. Borussia Dortmund II 1:0 weiterlesen

Vertauschte Rollen

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht zur Partie von RB Leipzig beim Chemnitzer FC (26.10.2013, 14.00 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Alexander Zorniger und Yussuf Poulsen.]

Wenn man vor der Saison den Spielplan überflog, dann blieben sicherlich viele Augen am 14.Spieltag und dem Auswärtsspiel von RB Leipzig beim Chemnitzer FC hängen. Man erwartete im aus RB-Sicht besten Fall ein absolutes Topduell zweier Teams aus dem oberen Tabellendrittel mit einem aufgrund der sommerlichen Zugänge favorisierten Gastgeber. Man erwartete, dass der reiche Aufsteiger zum Herausfordern beim Aufstiegsfavoriten antreten würde.

Und nun ist (fast) alles anders, denn weiterhin bleibt das Duell natürlich ein höchst umkämpftes, aber aufgrund der sportlichen Misere der Chemnitzer in der bisherigen Spielzeit und angesichts von gleich drei Niederlagen in Folge, haben sich die Rollen doch erheblich verschoben. Was sich auch darin zeigt, dass hier der Tabellensechszehnte den Tabellenzweiten empfängt. Und Chemnitz bei einer Niederlage sogar auf einen Abstiegsplatz zurückrutschen könnte.

Vertauschte Rollen weiterlesen

Kaderschwankungen

Der bisherige Saisonverlauf von RB Leipzig als Aufsteiger in die dritte Liga ist geprägt von einigen Schwankungen. Starken Spielen folgen schwächere und dann wieder ganz starke. Und auch personell geht es immer mal wieder hin und her. Thiago Rockenbach wanderte zuletzt von der Tribüne in die Startelf und wieder zurück auf die Tribüne. Franke, der gegen Unterhaching noch nicht mal im Kader stand, startete plötzlich gegen Heidenheim. Und der bis dato gesetzte Linksverteidiger Anthony Jung fand sich am vergangenen Wochenende auf der Bank wieder.

Schaut man sich die Einsatzzeiten der RasenBallsportler an und vergleicht sie mit der letzten Saison, dann fällt auf, dass sich noch kein größerer, fester Mannschaftsstamm herausgeschält hat. Während im vergangenen Jahr (mit Kutschke) über die ganze Saison insgesamt 12 Spieler 50% und mehr der möglichen Einsatzzeiten bestritten, sind es in dieser Saison bisher nur acht.

Kaderschwankungen weiterlesen

Defensivprobleme

Schon desöfteren in den letzten Wochen wurde fan- und medienseits die Abwehr als das Problem von RB Leipzig ausgemacht. Man kassiere zu viele Gegentreffer und müsse sich verstärkt auf die Verteidigung des eigenen Kastens besinnen, um Erfolg zu haben. Einige Stimmen sind auch der Meinung, das System sei zu offensiv und drei Stürmer zu viel und letztlich für den Erfolg kontraproduktiv.

12 Tore hat RB Leipzig in 10 Spielen bisher kassiert. Das sind 1,2 Gegentore pro Spiel, während man in der vergangenen Regionalligasaison nur 22 Gegentore in 30 Spielen, also 0,73 pro Spiel verzeichnete (nach der Winterpause bei 11 Gegentoren in 16 Spielen sogar nur 0,69). Die Gegentorbilanz hat sich also beim Übergang von vierter in die dritte Liga fast verdoppelt ,während sie sich bei den anderen beiden Aufsteigern fast gar nicht veränderte (Kiel in der vierten Liga mit 0,9 Gegentoren pro Spiel, in der dritten mit 1,0; Elversberg mit 1,22 letzte Saison zu 1,1 in dieser Saison). Die neue Liga scheint zumindest nicht per se ein gutes Argument zu sein, warum man mehr Gegentore kassiert.

Andererseits ist die Gegentorbilanz von RB Leipzig in der dritten Liga auch nicht komplett schlecht, sogar noch nicht mal unterdurchschnittlich, denn letztlich haben nur sechs Mannschaften bessere Bilanzen in dieser Rubrik als RB (Heidenheim, Kiel, Elversberg, Halle, Osnabrück, Darmstadt – wobei letztere beide ein Spiel weniger aufweisen), dafür gleich 10 Teams schlechtere Bilanzen. Pro Spiel kassierte jedes Team der dritten Liga bisher im Durchschnitt 1,41 Tore, da nehmen sich die 1,2 Tore von RB nicht übermäßig schlecht aus.

Defensivprobleme weiterlesen

3.Liga: VfL Osnabrück vs. RB Leipzig 3:2

Bessere Werbung für den Drittligafußball als dieses Duell zwischen dem VfL Osnabrück und RB Leipzig kann man sich wohl kaum vorstellen. 90 Minuten Tempofußball zweier Teams, die gewinnen wollen, Großchancen in Hülle und Fülle, fünf Tore, spektakuläre Zweikämpfe, großartige Stimmung. Auch wenn die Trainer angesichts einiger defensiver Großzügigkeiten die Stirn gerunzelt haben werden, aus Zuschauersicht war das ein großartiger Abend, der leider aus Gästesicht den falschen bzw. leider überhaupt einen Sieger sah.

Denn letztlich waren sich beide Teams über 90 Minuten gesehen ziemlich ebenbürtig in Chancen und Dominanz. Die ersten 20 Minuten gingen an RB, die letzten 20 eher deutlich an den VfL und dazwischen war es ein ausgeglichenes, hoch und runter gehendes Match, das wohl mit einem 2:2 einen ordentlichen Abschluss gefunden hätte. Dass der Sieg letztlich an die Gastgeber ging, lag daran, dass die RasenBallsportler alle drei Treffer mit mehr oder weniger groben, individuellen Schnitzern miterzielten.

Vorne angefangen im Spiel begannen beide Teams mit den Mannschaften, mit denen sie auch vor Wochenfrist in die Partie gegangen waren. Was aus RB-Sicht hieß, dass es bei jenem 4-3-3 mit tief stehenden Außenstürmern blieb, wie man es auch erfolgreich und ansehnlich gegen den VfB Stuttgart II spielte. Was sich auch beim VfL als geeignetes Mittel herausstellte, einerseits (zumindest ziemlich lange) recht kompakt im Mittelfeld zu stehen, um dann immer wieder die Chance zu haben, Morys und Poulsen und deren Geschwindigkeit einzusetzen.

3.Liga: VfL Osnabrück vs. RB Leipzig 3:2 weiterlesen

3.Liga: RB Leipzig vs. Holstein Kiel 3:1

Knapp zwei Jahre war das letzte Aufeinandertreffen zwischen RB Leipzig und Holstein Kiel in der Red Bull Arena her und irgendwie schien man am gestrigen Dienstagabend einer Kopie zu folgen. Kiel ging gestern wie damals 1:o in Führung und schlug zumindest eine Halbzeit lang die etwas feinere Klinge. Aber dann drehte RB Leipzig das Spiel noch (damals wie gestern u.a. durch einen Frahn-Elfmeter) und schlussendlich gewann das vom Sieg etwas überzeugtere und glücklichere Team. Insgesamt auch wieder völlig verdient.

Das Spiel begann aus RB-Perspektive denkbar unglücklich. Nachdem zuerst Coltorti nach Willers-Fehler Rafael Kazior an der Strafraumgrenze abschoss und der Abpraller nur knapp über das Leipziger Tor strich, war es keine zwei Minuten später wieder mal ein Standard, der RB Leipzig ein Gegentor einbrachte (das vierte im achten Pflichtspiel). Nach einer Ecke entstand im Strafraum kurz Konfusion, sodass Fiete Sykora wenig Mühe hatte, den Ball in den Maschen zu versenken.

0:1 nach nur neun Minuten, das ist gegen eine technisch versierte, schnelle und konterstarke Mannschaft ein ziemlich undankbarer Beginn. Aber die RasenBallsportler und das Publikum zeigten sich nicht einmal kurz verunsichert, sondern versuchten sofort zurückzuschlagen. Dominik Kaiser zirkelte quasi im Gegenstoß einen Freistoß an den Pfosten und einige Eingaben sorgten zumindest ansatzweise für Gefahr.

3.Liga: RB Leipzig vs. Holstein Kiel 3:1 weiterlesen

3.Liga: RB Leipzig vs. FC Rot-Weiß Erfurt 2:0

Nach dem Spiel von RB Leipzig gegen den FC Rot-Weiß Erfurt könnte man trefflich darüber streiten, ob das Glas angesichts einer spielerisch weitgehend unbefriedigenden Leistung eher halbvoll oder halbleer ist. Nimmt man die Fakten, dann hat RB Leipzig aus den ersten fünf Drittliga-Spielen 11 Punkte geholt, war viermal besser und einmal in den entscheidenden Situationen cleverer und glücklicher, hat sich in einem schweren Spiel gegen bissige Erfurter drei dreckige Punkte gesichert und steht in der aktuellen Tabelle auf Relegationsplatz 3 mit nur zwei Punkten Rückstand auf den Spitzenreiter Wehen Wiesbaden, während Osnabrück, Chemnitz, Heidenheim, Münster und Rostock an diesem Spieltag nicht gewinnen bzw. letztere drei noch nicht mal einen Punkt holen konnten.

Trotzdem blieb nach dem Auftritt von RB Leipzig gegen Rot-Weiß Erfurt bei aller Freude über die Punkte auch eine gewisse Unzufriedenheit zurück. Unzufriedenheit darüber, dass RB sich das Spiel nach der frühen Führung und insbesondere in Hälfte 2 ein wenig aus der Hand nehmen ließ und mit dem 1:0 im Rücken nicht souveräner agierte. Unzufriedenheit auch darüber, dass man einen fußballerisch zumindest in dieser Partie eher limitierten Gegner doch zeitweise einzuladen schien, sich den Ausgleich zu erkämpfen.

3.Liga: RB Leipzig vs. FC Rot-Weiß Erfurt 2:0 weiterlesen