Die älteren unter uns werden sich an die letzte Heimniederlage in einem Ligaspiel noch erinnern. Es war ein depremierendes 0:1 unter Flutlicht gegen den legendären ZFC Meuselwitz (gehen die schon als Kultclub durch) mit dem unter Pacult im April 2012 die Aufstiegsträume von RB Leipzig einen heftigen Knacks bekamen, bevor sie später endgültig zerschellten. 591 Tage später war es gegen Hansa Rostock wieder so weit, dass am Ende des Spiels der Gegner von RB Leipzig mehr Tore auf der Anzeigetafel der Red Bull Arena stehen hatte. Wie damals gegen den ZFC etwas unglücklich, aber wahrlich auch nicht unverdient. Denn die Gäste beeindruckten über weite Teile des Spiels mit Aggressivität im Mittelfeld, einer starken Verteidigungskette und viel Geschwindigkeit auf den Außenbahnen.
Schon wieder mag der eine oder andere nach dem Spiel gedacht haben. Denn im vierten Jahr in Folge kann RB Leipzig in einem Spiel kurz vor der Winterpause Ende November bzw. Anfang Dezember ein Heimspiel gegen einen NOFV-Club mit großem Gästeanhang (7.000 Rostocker verteilten sich geschätzt im weiten Rund) nicht gewinnen. Und zum vierten Mal deswegen, weil man sich vom Gast viel zu lange den Schneid abkaufen ließ. Eine erstaunliche, schwarze Serie, die schwer zu erklären ist (weil es ja letztlich auch nicht so ist, dass RB Leipzig in einer Umgebung mit vielen Fans, die gegen sie sind, noch nie gewonnen hätte; ganz im Gegenteil).
RB Leipzig versuchte es im Spiel gegen Hansa Rostock mit der Formation aus dem Darmstadt-Spiel, sprich mit einem zum 4-3-1-2 bzw. 4-1-2-1-2 (also letztlich eine Raute) verschobenen 4-3-3. Wobei es in Halbzeit 1 gelegentlich fast wie ein 4-1-3-2 wirkte, da Ernst die defensive Absicherung für seine Nebenleute Kimmich und Kaiser spielte und Thomalla sich im Zurückfallen und Mitspielen übte. Gar keine schlechte Idee gegen das 4-4-2 der Gäste in der Mitte Überlegenheit herstellen zu wollen. Nur ging genau dies in der ersten Halbzeit erstaunlicherweise komplett schief, denn Hansa hatte gerade in diesem Bereich die deutliche Hoheit und dadurch auch optisch Vorteile. Auch weil das Spiel durch das Mittelfeld seitens der RasenBallsportler zu ungenau war und desöfteren die Bälle in des Gegners Beinen landeten.