Schlagwort-Archive: Sebastian Heidinger

2.Bundesliga: SpVgg Greuther Fürth vs. RB Leipzig 0:1

Das Spel von Greuther Fürth gegen RB Leipzig offenbarte die Probleme in Bezug auf die Kreativität im Spiel mit dem Ball, die die meisten Zweitligateams haben, wenn es darum geht, aus dem Spiel heraus Tore gegen dicht verteidigende Gegner erzielen zu müssen. Derjenige, der unter diesen Umständen das 1:0 macht, ist meist enorm in Vorteil. So auch im gestrigen Aufeinandertreffen, das passenderweise durch einen Standard entschieden wurde.

Begonnen hatte die Partie Neunter gegen Achter mit einer kleinen Überraschung des Coaches der Gastgeber Frank Kramer, der das System von RB Leipzig einfach spiegelte und auch in einem 4-3-1-2 auflaufen ließ, in dem Stephan Schröck einen Zehner mit viel Offensivfreiheiten spielen durfte (was er mit seiner Wendigkeit und Geschwindigkeit sehr gut machte). Diese in der Spielfeldzenrale ziemlich dichte Formation ließ auf ein enormes Hauen und Stechen zwischen den Strafräumen schließen und genau dies bekam man dann auch über weite Strecken der Partie zu sehen.

Auf Leipziger Seite wurde das 4-3-1-2 aufgrund vieler Ausfälle mit dem neuen Sturmduo Rebic/ Teigl gefüllt. Für den Kroaten war es die erste Pflichtspielbegegnung im RB-Dress von Beginn an. Für den Österreicher war es das zweite Mal seit dem Spiel in Düsseldorf, dass er von seiner üblichen Rechtsverteidigerrolle wieder in vorderste Sturmreihe aufrückte, wo er diesmal nicht so sehr mit Geschwindigkeit in der Tiefe der Platzes glänzen konnte. Clemens Fandrich rückte zudem an die Seite von Rani Khedira ins Mittelfeld.

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Kaderschmiede RB Leipzig 2015

Zweieinhalb von sieben Sommerneuzugängen hatten vor einem Jahr nach der Hinrunde in der dritten Liga den Sprung in die Stammelf geschafft. Joshua Kimmich, Yussuf Poulsen und mit einigen Abstrichen Anthony Jung. Die Situation ist dieses Jahr eigentlich ähnlich. Von den acht externen Neuzugängen könnte man von zweieinhalb einen verstärkten Einfluss auf das Auftreten der Mannschaft behaupten. Rani Khedira, Marvin Compper und der wegen Verletzungen nur partiell zum Einsatz gekommene Terrence Boyd. Rein quotentechnisch bewegt man sich diese Saison also im üblichen Rahmen der letzten Saison.

Damals kamen in der Winterpause noch mal vier neue Spieler, wobei Georg Teigl nur wegen der schweren Verletzung von Christian Müller verpflichtet wurde. In ähnlichen Dimensionen (drei bis vier neue Spieler) dürfte man sich auch in dieser Winterpause wieder bewegen. Wobei sich wie vor jeder Transferperiode die Frage stellt, wo denn eigentlich gesteigerter Bedarf besteht. Was sicherlich auch davon abhängen wird, wer denn in den nächsten Wochen noch auf die Idee kommt, dass seine Zukunft doch nicht bei RB Leipzig liegt.

Naheliegend als Kandidaten, die schon jetzt in der Winterpause ersetzt werden oder einen stärkeren Konkurrenten vor die Nase gesetzt kriegen könnten, sind Spieler, deren Verträge im Sommer auslaufen oder Spieler, die bisher in der zweiten Liga nur in geringem Maße Einsatzzeiten bekamen.

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Luxusprobleme

Dass der “RB-Code geknackt” sei, titelte gestern die BILD und behauptete, dass der Darmstädter Coach Dirk Schuster das Mittel gefunden habe, um gegen RB Leipzig zu bestehen und “nun der Plan zur Blaupause für andere Teams werden könnte”. Womit man sich in die Reihe der zunehmenden Skeptiker einreiht, die vermuten, dass RB spieltaktisch zu eindimensional sei, um erfolgreich zu spielen und man einfach nur auf Schuster zurückgreifen brauche, um RB zu knacken.

Die Diskussion ist letztlich erstaunlich angesichts der Tatsache, dass seit Einführung der Dreipunktregel bisher lediglich 13 von 71 Aufsteigern in die zweite Liga (knapp jeder Fünfte) nach 13 Spieltagen mehr Punkte gesammelt hatten als RB Leipzig in dieser Saison (mit Darmstadt sind es nun 14 von 74 Aufsteigern). Nimmt man nur die Zeit seit der Jahrtausendwende, also seit 2000/2001, dann sind es gar nur sieben von 51 Aufsteigern (knapp jeder Siebte), die besser starteten. Selbst Hoffenheim, der einzige Aufsteiger, der in diesem Jahrtausend bisher den Durchmarsch in die erste Liga schaffte, hatte nach 13 Spielen wie RB Leipzig ‘nur’ 20 Punkte auf dem Konto.

Nimmt man mal den Ausreißer Aue weg, die 2010/2011 in den ersten 13 Spielen mehr als erstaunliche 30 Punkte sammelten, kamen die anderen sechs Aufsteiger, die seit der Jahrtausendwende besser als RB waren, im Schnitt auf 22 Punkte. Was von den 20 RB-Punkten nicht absurd weit weg liegt.

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Fragen für die nächsten Wochen

Neun Spieltage sind in der zweiten Liga gespielt. Klar, dass noch keine Vorentscheidungen gefallen sind. Aber man hat nun doch ein klareres Bild. Einerseits davon, was die zweite Liga so sportlich hergibt. Andererseits davon, wo RB Leipzig insgesamt steht und welche Baustellen man eventuell noch hat.

21 Spieler hat RB Leipzig bisher in neun Partien eingesetzt. Von denen mit Denis Thomalla und Smail Prevljak zwei inzwischen gar nicht mehr im Verein spielen, weil sie nach Österreich (Ried und Liefering) verliehen wurden. Auf der anderen Seite dürften mit Fabio Coltorti und Terrence Boyd schon recht bald zwei neue Namen auf die Liste kommen.

Neben den beiden Langzeitverletzten kamen mit Henrik Ernst und Fabian Franke auch zwei andere Verletzungssorgenkinder in dieser Saison noch nicht mal zu einem Kadereinsatz. Angesichts der Tatsache, dass mehr als leichte Läufe am Trainingsplatz für die beiden in der Nähe des Mannschaftstrainings weiterhin noch nicht drin liegt, lässt alles weitere Richtung Pflichtspiele auch auf sich warten.

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Kaderschmiede RB Leipzig 2014/2015 – Update 2

Zwei Monate ist der letzte Blick über den Kader von RB Leipzig her. Nun, mit Schließung des Transferfensters kann man noch einmal final die Planung für die kommende Saison in Augenschein nehmen. Seit Anfang Juli ist dann doch noch einiges passiert. Mit Zsolt Kalmár kam wie vermutet noch ein offensiver Mittelfeldspieler. Mit Marvin Compper und Ante Rebic hat man auf Verletzungsprobleme reagiert. Und mit Lukas Klostermann hat man einen jungen Außenverteidiger als Perspektivspieler aus Bochum geholt.

Auf Abgangsseite passierte nicht mehr ganz so viel. Mit Denis Thomalla und Smail Prevljak ließen sich zwei junge Spieler noch verleihen. Thomalla ging in die erste österreichische Liga nach Ried. Prevljak landete eine Etage tiefer in Liefering. Für beide geht es nun darum, Spielpraxis zu sammeln und sich so entweder für RB Leipzig oder alternativ für andere Clubs interessant zu machen.

Zudem nutzte Tobias Willers noch die letzten Stunden vor Schließen des Transferfensters, um RB Leipzig zu verlassen. Ihn zieht es zurück zu Maik Walpurgis. Verständlich, dass ihm nach mehr Spielzeiten ist. Für RB ist es trotzdem ein Verlust, weil Willers mit seinen Emotionen ein Typ war, der der Mannschaft unheimlich gut tat. Wer jetzt seine Rolle als Einpeitscher von der Bank übernimmt, wird man abwarten müssen.

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Fehlende Erfahrung

In der Zweiliga-Saisonvorschau von gestern war die Grundthese, dass RB Leipzig definitiv nicht als Teil des ganz engen Favoritenkreises in die Saison 2014/2015 geht. Diese Aussage lässt sich noch dadurch untermauern, dass ein Blick auf die Statistiken des aktuellen Kaders verrät, dass die Erfahrungen in höheren Ligen ziemlich gering sind. Und entsprechend überhaupt nicht klar ist, inwiefern die Spieler für den Sprung in die zweite Liga tatsächlich leistungstechnisch bereit sind.

246 Einsätze in der zweiten Liga versammeln die 27 Spieler, die derzeit im Kader stehen, also gerade mal neun pro Akteur. Schaut man auf Bundesligaeinsätze, dann kommt man auf insgesamt 83 Einsätze, also gerade mal drei pro Akteur. In der 3.Liga sind es immerhin schon 627 Partien, also im Schnitt 23 pro Spieler und in der Regionalliga absolvierten die Beteiligten zusammen 1118 Spiele, also 41 im Schnitt. Wenn man so will, dann hat man bei RB Leipzig einen Kader, der viel Dritt- und Viertligaerfahrung gesammelt hat, aber die Qualität für den Profifußball erst noch nachweisen muss.

Die beiden, die auch in der zweiten Liga schon ihre Qualitäten mehr als gezeigt haben, sind Tim Sebastian und Diego Demme. Bei Diego Demme ist die Zweitligazeit auch erst ein halbes Jahr her (kam im Winter aus Paderborn), sodass man davon ausgehen kann, dass er ohne größere Anpassungsschwierigkeiten zurückkehren wird. Bei Tim Sebastian ist der Fall, trotz der Tatsache, dass er als einziger im Kader relevante Erstligaerfahrung gemacht hat, etwas anders gelagert, da sein letztes Zweitligaspiel reichlich vier Jahre her und er mit 30 nicht mehr der allerjüngste ist. Man traut Tim Sebastian auch in der zweiten Liga zu, dass er mit seiner Erfahrung den Sprung hinkriegt, aber das ist nach so langer Zeit sicherlich kein Muss.

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Kaderschmiede RB Leipzig 2014/2015 – Update 1

Vier Neuzugänge präsentierte RB Leipzig bisher. Mit dem U20-Nationalkeeper Thomas Dähne, dem ehemaligen U19-Nationalspieler Rani Khedira, dem ehemaligen U21-Nationalspieler Österreichs Stefan Hierländer und dem US-Nationalspieler Terrence Boyd hat man sich wieder einiges an Potenzial ins Team geholt. Ganz der eigenen Philosophie bei der Teamentwicklung folgend, Spieler zu holen, die jung und in Richtung Bundesliga entwicklungsfähig und im Idealfall vielleicht sogar schon mit der Spielidee des hohen Pressens und schnellen Passes in die Tiefe von Alexander Zorniger vertraut sind.

Zwei 20jährige und zwei 23jährige senken den Altersschnitt weiter und sind so auch ein Versprechen auf die Zukunft. Ein Versprechen, das sich kurzfristig einlösen kann, bei dem aber auch die Möglichkeit besteht, dass es in der ersten Saison im neuen Verein zu Anpassungsproblemen kommt oder es sogar gar nicht funktioniert. Was letztlich auch bedeutet, dass Prognosen für die kommende Spielzeit recht schwierig werden, weil man nicht genau sagen kann, ob die talentierten Puzzlesteine, die man sich in den Kader holt, auch wirklich kurzfristig die nötige Qualitätssteigerung, die es neben der Entwicklung der vorhandenen Spieler braucht, mit sich bringen.

Mit den vier Neuzugängen ist die Kaderplanung sicherlich noch nicht abgeschlossen. Ein offensiv flexibel einsetzbarer Mittelfeldspieler steht ziemlich sicher noch auf der Wunschliste. Im Sturm dürfte sich eigentlich nichts mehr tun bzw. nur dann, wenn es noch einen Abgang gibt. Im Tor ist die Kaderplanung wohl beendet. Größtes Fragezeichen steht hinter der Defensive. Während die Außenverteidigerpositionen besetzt sein dürften, könnte es (wenn man den LVZ-Gerüchten von gestern um die in Liefering bzw. Salzburg spielenden Innenverteidiger Asger Sörensen und Isaac Vorsah glauben darf) ein Umdenken geben. Bisher wollte man in dem Bereich nicht mehr aktiv werden. Eventuell möchte man den alterstechnischen Umbruch mit einem Talent (Sörensen) nun aber doch schon einleiten oder hat wegen des aktuellen, verletzungsbedingten Ausfalls von Fabian Franke festgestellt, dass man bei Ausfall eines Verteidigers doch ganz schön dünn besetzt wäre.

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Individuelle Zahlenrundumleuchte RB Leipzig 2013/2014

Heute wieder mal ein Beitrag zum Rückblick auf die vergangene Drittligasaison. Im Mittelpunkt sollen dabei die individuellen Daten der Spieler stehen.

Im Saisonverlauf durften alle 29 Spieler, die einen Profivertrag bei RB Leipzig haben oder hatten, mindestens einmal das Spielfeld betreten. Christos Papadimitriou, der in der Winterpause nach Liefering wechselte, sich aber auch dort nicht durchsetzen konnte, steht mit 26 Einsatzminuten am Ende der Tabelle. Ganz oben thront Dominik Kaiser mit 3247 Minuten. Eine Zahl, die wohl auch Yussuf Poulsen erreicht hätte, wenn sein Wecker durchgehend funktionsfähig gewesen wäre und er einmal nicht wegen eines Einsatzes bei der dänischen U21 gefehlt hätte.

Ähnlich viel Einsatzzeit wie Dominik Kaiser, nämlich 88 Minuten pro Spiel, hatte auch Diego Demme, der erst in der Winterpause zum Team kam, sich aber (auch wegen der Verletzung von Henrik Ernst) sofort unersetzlich machte. Nimmt man die Minuten pro Spiel als Maßstab, ergibt sich als Stammformation für die Saison: Coltorti – Müller, Hoheneder, Willers, Heidinger – Kimmich, Sebastian, Demme – Kaiser – Poulsen, Frahn.

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Kaderrückblick RB Leipzig: 3.Liga 2013/2014 – Teil I

Langsam hält die Sommerpause tatsächlich Einzug. Die Lizenz ist da, das entsprechende Wetter kommt dann demnächst nach. Bleibt also auch Zeit für ein paar Rückblicke in die abgelaufene Drittligasaison. Heute sind Torhüter und Verteidiger dran, die im Fokus der Einzelbetrachtung stehen. (Anmerkung: Der Rückblick ist geordnet nach Positionen auf dem Feld und innerhalb dieser geordnet nach Rückrunden-Einsatzzeiten. Die Zahlen in der Klammer hinter den Spielern beziehen sich ausschließlich auf Drittligaspiele, für die Hinrunde allerdings plus DFB-Pokalpartie.)

Tor

Benjamin Bellot (23 Jahre, 11 Spiele, Hinrunde: 0 Minuten, Rückrunde: 924 Minuten): ‘Profitierte’ davon, dass sich mit Colorti und Domaschke beide Stammkeeper verletzten. In 11 Spielen kassierte er gerade mal phänomenale vier Gegentore und hielt mit einigen Reflexen die Null und auch einige Punkte fest (Kiel, Wehen Wiesbaden fallen da zuerst ein). Andererseits sah er bei drei der vier Gegentreffer nicht ganz so gut aus (ohne sie ihm völlig aufhalsen zu wollen). Insbesondere beim Herauslaufen und bei seiner Strafraumpräsenz gäbe es noch Verbesserungsmöglichkeiten. Benjamin Bellot präsentierte sich als sehr guter Backup auf der Torwartposition. Mit viel Talent und tollen Aktionen auf der Linie. Aber auch mit deutlichen Hinweisen, warum es bis zu einem Fabio Coltorti und dessen dominantem und prägenden Auftreten eben doch noch ein ganz schönes Stück ist. Kaderrückblick RB Leipzig: 3.Liga 2013/2014 – Teil I weiterlesen

Spieler der Rückrunde: Dominik Kaiser

Es ist nicht immer so einfach, bei der Bestimmung des herausragenden Spielers einer Saison oder einer Hin- bzw. Rückrunde eine ausgefallene Wahl zu treffen. Zumal wenn die Sache so eindeutig ist, wie in der Zeit seit der Winterpause.

Klar, man könnte den unkonventionellen Weg und Yussuf Poulsen wählen, der wohl den größten Qualitätssprung im ganzen Kader gemacht und sich von einem hervorragenden Individualisten zu einem mannschaftsdienlichen Stürmer mit Abschlussqualitäten entwickelt hat. Einem Poulsen bei der Arbeit zuzuschauen, wie er sich im wahrsten Sinne des Wortes mit Freude in jeden Ball wirft oder dem Spielgerät hinterhersprintet und mit dem Ball am Fuß inzwischen auch den Kopf oben behält, macht viel Spaß und ist ein großes Versprechen auf die kommenden Jahre, falls Poulsen auch die nächsten Enwicklungsschritte macht.

Auch einen Sebastian Heidinger könnte man nennen, wenn es um prägende Figuren geht. Insbesondere in der Zeit direkt nach der Winterpause war er eine der herausragenden Stützen. Im Laufe der Runde entwickelte er sich vielleicht (überspitzt gesagt) von Weltklasse zu europäischer Klasse zurück, blieb aber trotzdem ein nicht ersetzbarer, unheimlich konstanter Fixpunkt. Ähnliches gilt für Diego Demme und mit Abstrichen für Joshua Kimmich.

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