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Zweitligatopelf

Eigentlich ist es ja ein eher fragwürdiges Geschäft, rund um den Fußball Bestenlisten erstellen zu wollen. Wobei die Fragwürdigkeit vor allem darin besteht, diesen Listen den Anschein der Objektivität geben zu wollen. Denn auf der einen Seite gibt es niemanden, der alle Spieler permanent im Saisonverlauf im Blick hat und auf der anderen Seite fehlt ein objektiver Bewertungskatalog, anhand dessen die Bewertung verobjektivierbar wäre. Das führt dann zusammengenommen dazu, dass meist Spieler in den Bestenlisten landen, die auch bei erfolgreichen Mannschaften spielen.

Sich zu diesem Zeitpunkt der Saison einer Zweitligatopelf zu widmen, ist aber sowieso nicht mehr als Spielerei. Und erhebt auch gar nicht den Anspruch, die besten oder überraschendsten oder zukunftsfähigsten Spieler zu versammeln. Die Auswahl soll eine rein subjektive sein und lässt somit auch Auswahlkriterien zu, die zum sportlichen Auftreten hinzukommen oder mit diesem gar nicht direkt in Beziehung stehen. Eine kleine Spielerei, die eher die persönlichen Eindrücke von bisher 26 Spielen zusammenfasst.

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Bausteinchenpuzzle

Sieben Pflichtspiele hat RB Leipzig 2015 bisher bestritten. Inklusive des DFB-Pokal-Ausscheidens gegen den VfL Wolfsburg verlor man viermal (einmal unglücklich), spielte zweimal (glücklich) Unentschieden und gewann zwei Partien. In fünf der acht Partien blieb man zudem ohne eigenes Tor, traf trotzdem insgesamt noch siebenmal und kassierte zehn Treffer.

Die Gesamtbilanz ist also mehr als überschaubar. Zumal, wenn man bedenkt, dass man in der Winterpause mit den Millionentransfers von Forsberg und Damari das deutliche Zeichen setzte, dass man schon in dieser Saison aufsteigen will. Diese Chance hat man vor den letzten acht Ligaspielen im hohen Wahrscheinlichkeitsbereich schon verschossen, sodass man sich in der Restsaison der Stabilisierung der Mannschaft und dem Abklopfen der wichtigen Einzelteile für die kommende Saison zuwenden kann.

Im Nachhinein muss man wohl festhalten, dass der Trainerwechsel nach bereits einem Rückrundenspiel von Alexander Zorniger zu Achim Beierlorzer nicht den vielleicht erhofften Aufschwung brachte, geschweige denn dass es ein Brustlöser für das Team gewesen wäre. Ob das auch bedeutet, dass der Trainerwechsel überflüssig war, muss jeder für sich beantworten. Fakt ist, dass die Bewertung dieser Frage wohl nicht nur über den sportlichen Erfolg in den letzten Spielen erfolgen kann, da hier ja auch Punkte wie das Binnenverhältnis zwischen Rangnick und Zorniger in Bezug auf die Weiterentwicklung der Mannschaft oder der Zeitpunkt bzw. das Handling der Trennung eine Rolle spielen.

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2.Bundesliga: 1.FC Heidenheim vs. RB Leipzig 1:0

Alles prima unter der Woche, so die Beteiligten bei RB Leipzig vor dem Heidenheim-Spiel. Wetter, Training, Leistungen. Aufbruchstimmung machte sich breit und vom Aufstiegswunder wurde offen geträumt. Mit viel Willen und damit in Heidenheim gewonnenen drei Punkten wollte man die Träumereien nähren. Heraus kam eine völlig verdiente Niederlage nach schwacher zweiter Halbzeit, in der RB Leipzig offensiv gar nichts mehr auf die Reihe brachte.

In die Partie gestartet war man fast komplett mit der selben Formation wie im Spiel zuvor gegen Düsseldorf, als relativ viel von dem klappte, was man sich vorgenommen hatte. Lediglich Georg Teigl musste gelbgesperrt zuschauen und wurde von Diego Demme ersetzt, der seine Sache zumindest ordentlich machte, sich aber auch die fünfte gelbe Karte abholte und deswegen im nächsten Spiel auf keinen Fall mehr Linksverteidiger sein wird.

Gespielt wurde bis zur zweiten Einwechslung wieder das 4-4-2, das gegen Düsseldorf eine gute Balance zwischen Offensive und Defensive hergestellt hatte. Auch in Heidenheim fuhr man damit lange gut und stand defensiv zumindest in der ersten Halbzeit zumeist sicher, machte die Räume gut eng und ließ die Gastgeber so kaum zu Möglichkeiten kommen.

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2.Bundesliga: RB Leipzig vs. Fortuna Düsseldorf 3:1

Als Spiel der letzten Chance war die Partie zwischen RB Leipzig und Fortuna Düsseldorf vor allem bei den Gästen ausgerufen worden. Nur ein Sieg stand für beide Teams zur Debatte, um noch halbwegs den Anschluss an die schon ein ganzes Stück enteilten Teams auf den ersten vier Plätzen zu halten. Auf dem Platz zeigte nur RB Leipzig, dass man sportlich in der Lage ist, an einem guten Tag mit den Topteams der Liga mitzuhalten, sodass das 3:1, das am Ende auf der Anzeigetafel stand, mehr als verdient war.

Nicht unwesentlich zum über weite Strecken entspannten Spielverlauf trug auch die Systemumstellung bei RB Leipzig bei. Erstmals hatte man sich nach den guten Erfahrungen mit dem 4-4-1 nach dem Feldverweis in Karlsruhe für ein 4-4-2 mit Doppelsechs (besetzt von Kimmich und Kaiser) entschieden. Mehr Stabilität sollte dadurch ins Spiel einkehren. Ein Plan, der komplett aufging, weil man einerseits gegen das nicht unbedingt spielstark auftretende Fortuna-Mittelfeld die Mitte gut zumachen konnte und andererseits durch die defensive Breite des Systems auf den Außenbahnen weitgehend unanfällig agierte.

Im Gegensatz zu mancher Partie in den letzten Wochen fand Düsseldorf so keine leicht zu bespielenden Räume vor und musste sich gegen die zwei dichten Viererketten von RB Leipzig jede Aktion hart erarbeiten. Eine Aufgabe, an der sie vor allem vor der Pause scheiterten, weil die Außenbahnbesetzungen Pohjanpalo und Bellinghausen nicht in dem Maße herausragend agierten, um Akzente setzen zu können. Erst der in der Pause eingewechselte 20jährige Ihlas Bebou konnte sich links nachdrücklich in Szene setzen und zeigen, wie man hätte zum Erfolg kommen können. Doch insgesamt war es zu wenig und insbesondere die RB-Außenverteidiger durften froh sein, dass ihnen nicht erneut alleingelassen das Spielgerät und die Gegenspieler um die Ohren fliegen.

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2.Bundesliga: RB Leipzig vs. 1.FC Union Berlin 3:2

Spiel 3 unter Achim Beierlorzer war mit dem Heimspiel gegen Union Berlin, die sich in den letzten Wochen zu einem der besseren Clubs der Liga gemausert hatten, sicherlich kein einfaches. Am Ende stand ein 3:2-Erfolg, der völlig verdient war und bei dem man einige Dinge sah, auf die sich in den nächsten Wochen aufbauen lässt. Ob das schon der Befreiuungsschlag war, den die Mannschaft nach einem schwierigen Start ins Jahr 2015 brauchte, werden allerdings erst die nächsten Wochen zeigen.

Ins Spiel gegangen war RB Leipzig mit kleineren Sorgen, weil nicht nur Yussuf Poulsen (gelbgesperrt) ausfiel, sondern auch Innenverteidiger Marvin Compper (krank) kurzfristig passen musste. Dazu mussten Kalmár und Hierländer nach ihrem Auftritt in Braunschweig auf die Bank weichen. Für Hierländer rutschte Diego Demme erstmals seit der Winterpause wieder in die Mannschaft und präsentierte sich sofort wieder als laufstarker, sehr präsenter Mittelfeldspieler. Als Sechser hatte er zudem die meisten Ballbesitze aller Spieler auf dem Platz (107 – auch Bestwert für die gesamte zweite Liga an diesem Spieltag). Neben bzw. vor Demme spielte Kimmich ballsicher und offensivstark statt Kalmár im Mittelfeld.

Für Yussuf Poulsen durfte Ante Rebic von Beginn an mitmachen und zeigte wieder mal seine individuelle Klasse und gleichzeitig auch seinen manchmal fehlenden Blick für den Mitspieler und seine Schwächen im Umschaltspiel nach Ballverlusten. Und Marvin Compper wurde vom 18jährigen Lukas Klostermann ersetzt, dem man sein Alter und seine noch nicht ganz so große Routine auf dem Feld weiterhin (kein Vorwurf) anmerkt. Nur 37,5% gewonnene Zweikämpfe sind für einen Innenverteidiger ein deutlicher Fingerzeig, woran es zu arbeiten gilt. Seine Schnelligkeit macht die eine oder andere Schwäche wett.

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Kaderschmiede RB Leipzig 2015 – Update 1

In der Wintertransferzeit sind die letzten Tage angebrochen. Noch bis zum kommenden Montag (02.02.2015, 18 Uhr) haben alle Vereine die Chance, ihre Kader im Sinne des Wettbewerbs und Geldausgebens auf Magathsche Dimensionen aufzublähen.

Bei RB geht es quantitativ bisher recht moderat zu. Drei Neuzugänge hatten man eigentlich bisher präsentiert. Dank der Quaschner-Geschichte eines von der FIFA verhinderten Wechsels kamen aber bisher nur zwei bei RB Leipzig an. Beide (Damari und Forsberg) kamen für den Sturm und kosteten handgeschätzte 9 Millionen Euro. Was darauf verweist, dass man in der sportlichen Führung von RB Leipzig sehr wohl auf einen Aufstieg in dieser Saison setzt (zumal man eher fertige Stürmer holte und nicht welche, die sich erst noch auf Zweitligatopniveau entwickeln müssen). Eine solche Summe nimmt man nicht in die Hand, um Platz 7 zu sichern.

Die 9 Millionen erhöhen die finanziell sowieso schon mehr als bundesligareife Transferbilanz von RB Leipzig in dieser Saison. Rechnet man die weiterverliehenen Bruno und Sabitzer mit, dann hat man bisher schon mehr als 20 Millionen Euro an reinen Ablösesummen in neue Spieler investiert. Was mehr als die Hälfte sämtlicher Transferausgaben der zweiten Liga darstellt. Die Einnahmen belaufen sich handgeschätzt irgendwo ziemlich genau bei Null.

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To Qatar or not to Qatar, eine Frage der Prioritäten

Heute geht es für RB Leipzig dann also zum Trainingslager nach Doha im Wüstenstaat Katar. Bis zum 29.01.2015 wird man dort verweilen, sich auf die Rückrunde der zweiten Bundesliga vorbereiten und versuchen, die bisher circa 9 Millionen Euro teuren Neuzugänge so zu integrieren, dass man in den verbleibenden 15 Spielen mit verstärkter offensiver Durchschlagskraft vielleicht doch noch den direkten Durchmarsch in die Bundesliga schafft.

Es gibt gute Gründe, sein Trainingslager in Katar auszurichten, so versichern die Verantwortlichen bei RB Leipzig. Sportliche sowieso, denn die Aspire Academy for Sports Excellence gilt als einer der modernsten Sportkomplexe der Welt und klimatisch ist es in diesen Tagen vor Ort sicherlich angenehmer als an vielen anderen Orten der Welt. 20 bis 25 Grad erwartet man und während der 1.FC Heidenheim in der Türkei wegen schlechten Wetters auch mal die Hoteltreppen hoch und runter sprintete, wird man bei RB Leipzig unter freiem Himmel über den Rasen laufen. Wenn denn nicht doch ein Sandsturm die Freude trüben sollte. Aber selbst dann wird man wohl unterm Hallendach perfekte Bedingungen haben.

Freude bereitet den Verantwortlichen um Ralf Rangnick zudem, dass das Trainingslager auch wirtschaftlich ein Volltreffer ist. Mit Markus Egger, der in der Aspire Sports Academy strategisch arbeitet, verbindet Red Bull eine gemeinsame Geschichte, war doch Egger Red-Bull-Fußballchef zu Zeiten als RB Leipzig entstand und später im Vorstand des neuen Vereins, bevor er Anfang 2010 vom frischen Wind eines Dietmar Beiersdorfers aus dem Amt gepustet wurde, ohne im Unfrieden zu scheiden. Diese weiterhin freundschaftlichen Kontakte führen dazu, dass RB Leipzig wie schon Bayern München, Schalke 04, Red Bull Salzburg und andere Clubs zu strategischen Partnern der Akademie werden sollen und so auch mit besonders günstigen Konditionen in die Wüste gelockt werden.

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Transfer(gerüchte): Kimmich, Frahn, Forsberg, Damari

Auf geht es nun auch hier im Blog ins Fußballjahr 2015. Und wie sollte ein solches Jahr zünftiger beginnen als mit dem typischen Transfergerüchtewahnsinn, der auch in diesen Tagen schon so einige Namen rund um RB Leipzig ans Tageslicht gespült hat. Da man sich nicht mit jedem der Kandidaten von Robert Beric bis Nils Quaschner beschäftigen kann, soll es hier nur um Spieler gehen, die tatsächlich ernsthaft auf der Zugangs- oder Abgangsliste stehen. Ernsthaft meint, dass es bei diesen Äußerungen der Spieler, aus denen Kontakte zwischen RB und ihnen hervorgehen oder gar bereits Vollzugsmeldungen gibt.

Die wahrscheinlich spektakulärste Transfermeldung betrifft weder diesen Winter, noch ist sie aus RB-Sicht positiv. Mit Joshua Kimmich wird das größte Mittelfeldtalent im Leipziger Kader zum Ende der Saison zum VfB Stuttgart zurückwechseln (von wo Kimmich 2013 aus der A-Jugend kam) und von dort sofort zum FC Bayern verkauft. Dass die Stuttgarter Gebrauch machen würden von ihrer im Sommer 2013 verhandelten Rückkaufklausel und damit auch nichts aus der ansonsten folgenden automatischen Vertragsverlängerung zwischen Kimmich und RB bis 2017 werden würde, davon war auszugehen. Dass sich direkt ein Wechsel nach München anschließt, damit war weniger zu rechnen.

Durch das Münchener Interesse war auch die Möglichkeit für RB Leipzig, mit dem VfB Stuttgart und mit Kimmich über einen dauerhaften Wechsel nach Leipzig zu verhandeln, nicht mehr gegeben. Was aus RB-Sicht mehr als schade ist, denn mit Kimmich verliert man einen Mittelfeldspieler, wie er perfekter nicht hätte ins RB-System passen können. Spielintelligent, ball- und passsicher, gut im Pressing und mit großem Willen und Selbstvertrauen ausgestattet.

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