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Was von Spieltag 18 bleibt

Das Aufregerthema des Spieltags wurde wohl in Sandhausen geboren, als Salim Khelifi ein Tor erzielte, trotzdem am anderen Ende des Spielfelds Aziz Bouhaddouz am Boden gelegen hatte und alle damit rechneten, dass der Ball ins Aus gespielt werden würde. Die unfairste Szene seit Erfindung der Verletzungsunterbrechung finden die einen. Es ist wie es ist fand manch anderer.

Fakt ist, dass so eine Situation schon seit längerem mal in der Luft liegt. Zu strategisch wird das Liegenbleiben nach nicht gepfiffenen Foulspielen bzw. Körperkontakten eingesetzt, um damit den gegnerischen Gegenstoß bestenfalls zu unterbinden. Und entsprechend war in der jüngeren Vergangenheit schon öfters mal zu beobachten, dass einfach weitergespielt wurde, wenn jemand am Boden liegenblieb und die Behandlung eben bei der nächsten Spielunterbrechung erfolgte bzw. der Ball erst dann ins Aus gespielt wurde, wenn er in eine neutrale Situation ohne erfolgsversprechende Angriffsoption gelangt war.

Das Spielen des Balles ins Aus hat ja zwei Fairnesshintergründe. Einerseits die Möglichkeit zu geben, dass der entsprechende Spieler behandelt werden kann, andererseits aus einer Verletzung des Gegners keinen Vorteil im Angriff zu ziehen. Bei schweren Zusammenstößen mit klar sichtbaren Verletzungsfolgen fordern im Normal beide Parteien eine Unterbrechung oder pfeift der Schiedsrichter selbst. Das war bei Bouhaddouz, der sich nach einem eher leichten Kontakt den Kopf hielt, aber auch schon bald wieder aufstand, als er merkte, dass das Spiel weiterlaufen würde, genausowenig der Fall, wie ein besonderer Vorteil für das Braunschweiger Umkehrspiel durch Bouhaddouz’ Verletzung vorlag.

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Was von Spieltag 17 bleibt

Letzte Saison dachte man schon, dass es in der zweiten Liga eng zugeht. Aber in der nun zu Ende gegangenen Hinrunde wurde es im Vergleich zum Vorjahr sogar noch enger. In der Hinrunde der Saison 2014/2015 endeten 99 Spiele, also knapp zwei Drittel aller 153 Spiele mit einem Ergebnis von maximal einem Tor Differenz. In dieser Saison sind es schon 107, also sogar mehr als zwei Drittel aller Partien.

Der Anteil an Spielen, die mit mehr als einem Tor Unterschied ausgingen, lag vor fünf Jahren noch bei reichlich 40 Prozent und sinkt seitdem beständig. Inzwischen überschreitet er nur noch knapp die Marke von 30 Prozent. Das Leistungsniveau in der Liga ist vielleicht nicht hochklassig, aber sehr dicht, was man auch daraus ablesen kann, dass diese Saison immerhin noch sieben Zweitligisten erst eine Niederlage mit mehr als einem Tor Unterschied kassiert haben und die Bandbreite dieser sieben Teams von Freiburg und Leipzig an der Spitze der Tabelle bis zu 1860 ganz im Keller reicht.

15 Spiele haben die Löwen aus München absolviert, die mit nur einem Tor Differenz oder Unentschieden ausgingen. Lediglich eine dieser Partien konnte man gewinnen. Das ist dann eben der Unterschied zwischen einem Topteam (Leipzig hat 7 von 13 engen Spielen gewonnen) und einem Team im Abstiegskampf.

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2.Bundesliga: RB Leipzig vs. MSV Duisburg 4:2

Wenn das Spiel des Zweiten gegen den in den vergangenen Spielen defensivstarken Tabellenletzten ansteht, erwartet man ein mühsames Spiel, bei dem vor allem die Frage steht, ob der Favorit den gegnerischen Abwehrverbund irgendwann geknackt kriegt. Dass man schließlich ein in Sachen Spielverlauf schwer zu toppendes 4:2 zu sehen bekommt, bei dem der Underdog eine verdiente, aber bittere Niederlage kassiert, ließ zumindest die Anhänger des Heimteams mit etwas zu hohem Puls, aber beseelt nach Hause gehen.

In die Partie gegangen war RB Leipzig mit Yussuf Poulsen für Dominik Kaiser. Was die offensive Ausrichtung des Teams noch mal deutlich erhöhte, wenn man bedenkt, dass mit Sabitzer neben den beiden Stürmern Selke und Poulsen noch einer auf dem Platz stand, der vornehmlich in Offensivaktionen am Strafraum denkt. Dazu Forsberg, ein Diego Demme mit vielen offensiven Freiheiten und zwei mitspielende Außenverteidiger. Viel mehr Offensive geht nicht.

Der MSV Duisburg versuchte es auf der anderen Seite nachvollziehbarerweise mit einer etwas defensiveren Formation. Kingsley Onuegbu, bisher mit optimaler Quote von zwei Toren aus zwei Spielen gegen RB Leipzig, musste auf die Bank. Dennis Grote kehrte nach Sperre ins Team zurück. Giorgi Chanturia blieb etwas überraschend im Team und kam über rechts, während Thomas Bröker Zlatko Janjic zentral-offensiv unterstützen sollte.

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Kampf um die Herbstmeisterschaft

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht zur Partie von RB Leipzig gegen den MSV Duisburg (06.12.2015, 13.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Ralf Rangnick und Stefan Ilsanker.]

Der letzte Spieltag der Hinrunde der zweiten Liga steht schon an. Die Hälfte der Saison ist also fast rum. Die Weichen sind in vielerlei Richtungen schon gestellt. Wenn dann mit RB Leipzig der Tabellenzweite (mit großem Vorsprung auf den Dritten) im Kampf um die Herbstmeisterschaft auf den abgeschlagenen Tabellenletzten trifft, dann scheinen viele Dinge in Bezug auf den Spielausgang auch klar zu sein.

Statistisch gesehen hatte Duisburg vor der Saison eine große Aufstiegschance zugelost bekommen. Der MSV wird am letzten Spieltag dieser Saison RB Leipzig empfangen. In bisher sechs Vereinsspielzeiten war Leipzig immer entweder aufgestiegen oder hatte im letzten Auswärtsspiel dem Gastgeber beim Aufsteigen zugeschaut. Man muss keine prophetischen Gaben haben, um sich sicher sein zu können, dass zumindest das Beiwohnen bei einer fremden Aufstiegsfeier am Ende dieser Saison ausfallen wird.

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17.Spieltag – 2.Bundesliga 2015/2016

368 Tore sind in der zweiten Liga an 16 Spieltagen bisher gefallen. Jedes Team erzielte also im Schnitt reichlich 20 Tore. Der große Ausreißer nach oben ist der SC Freiburg, der bisher schon auf 36 Treffer kommt. Am unteren Ende der Skala tummeln sich mit 13 oder 14 Toren gleich vier Teams (Düsseldorf, 1860, Bielefeld, Duisburg).

Wenn man sich anschaut, wie viele Torschützen die einzelnen Teams haben, dann steht Nürnberg ganz vorn, bei denen im Saisonverlauf gleich 13 verschiedene Spieler bereits ein Tor erzielten. Im Schnitt hat jedes Team knapp neun Torschützen. Erstaunlich, dass ausgerechnet RB Leipzig mit dem in der Breite eigentlich sehr gut aufgestellten Kader die geringste Anzahl an Torschützen hat. Lediglich fünf verschiedene Spieler trugen sich bisher in die Torschützenliste ein.

Alle diese fünf Spieler trafen nicht nur einmal, sondern mindestens zweimal, sodass man diesbezüglich leicht über dem Schnitt der Liga (knapp über vier) liegt, was die Anzahl der Torschützen mit mehr als einem Treffer angeht. Neben Leipzig hat es auch Fürth geschafft, dass alle Torschützen bisher mehr als einmal getroffen haben. Nur dass es dort sieben sind und nicht nur fünf.

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Was von Spieltag 16 bleibt

Der vorletzte Spieltag der Hinrunde. Der Viererpack-Spieltag. Gleich vier Mannschaften trafen vierfach. Zwei Mannschaften davon im selben Spiel. Dass gleich vier Mannschaften am selben Spieltag mindesten vierfach treffen, gab es in der zweiten Liga zuletzt vor vier Jahren am achten Spieltag der Saison 2011/2012. Damals wie heute daran beteiligt 1860 München und Paderborn, diesmal allerdings im direkten Duell. Interessant, dass beide Teams in dieser Saison bisher nicht gerade durch üppige Torerzielung bekannt waren. Bis vor dem 16.Spieltag belegten die beiden Teams in der Tabelle der erzielten Treffer die Plätze 15 und 17..

Nicht nur angesichts dieser Statistik machten es beide Teams sehr gut und ziemlich spektakulär. 3:1 für die Paderborner Gastgeber. 1860 dreht das Spiel in Unterzahl und kassiert dann kurz vor Schluss doch noch den Ausgleich. Herausragender Akteur dabei Rubin Okotie, der die Münchener mit einem Hattrick in 26 Minuten zum 4:3 führte.

Ausgerechnet der Österreicher, der erst Ende September eine Strecke von 13 Spielen ohne Tor beendet hatte und im Jahr 2015 saisonübergreifend bis Anfang November in 20 Ligaspielen gerade mal zweimal traf. Aus Sicht des Betriebswirtschaftlers im Verein sollte man Okotie, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, im Winter für viele Millionen Euros zu irgendeinem der legendären englischen Zweit- bis Viertligisten mit den Geldspeichern verkaufen. Bevor der 28jährige vielleicht nicht mehr trifft.

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16.Spieltag – 2.Bundesliga 2015/2016

Auch in dieser Saison ist die zweite Liga wieder eine, die vermehrt über Zweikämpfe und Fouls kommt. Das fällt besonders beim Vergleich mit den Erstligakickern auf. 224 Zweikämpfe gibt es in der zweiten Liga im Schnitt pro Spiel, in der ersten Liga sind es glatt mal 20 weniger.

Das gilt für Fouls ziemlich unisono. 16,3 Fouls begeht jeder Zweitligist pro Spiel. Ziemlich genau zwei weniger braucht jeder Erstligist pro 90 Minuten. Mit den 15,7 Fouls pro Spiel, die Sündenkarteianführer Darmstadt pro Spiel in der Bundesliga begeht, läge man in der zweiten Liga lediglich im unteren Drittel der Foultabellen.

Es kommt also nicht von ungefähr, dass Mannschaften und Spieler, die absteigen, davon sprechen, dass in der zweiten Liga ein anderer Fußball gespielt wird als in der ersten Liga. Das ist nicht nur ein Gefühl, sondern auch durch die Zahlen gedeckt. Wobei es da auch innerhalb der zweiten Liga noch Differenzen gibt.

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Was von Spieltag 15 bleibt

Der 15.Spieltag war Endstation für einen weiteren Zweitligatrainer. Als Sechsten in dieser Saison traf es Frank Kramer, dem ein 1:1 zu Hause gegen den neubetrainerten Tabellenletzten Duisburg nicht reichte. Trotz sieben Punkten aus den letzten fünf Spielen nach nur sechs Punkten aus den ersten zehn Spielen war man mit der Geduld am Ende. Wenn man sich das Auftreten der Mannschaft anschaut nicht ganz zu Unrecht.

Wobei man sich beim Blick auf Düsseldorf auch immer fragen kann, was eigentlich das Konzept ist. Als neuer Trainer wird nun Friedhelm Funkel gehandelt. Für den Winter sind Neuzugänge a la Charlison Benschop, Maximilian Beister und Zsoltan Stieber im Gespräch.

Einen sowieso schon wild mit ehemaligen Erstligaspielern und gescheiterten Erstligaspielern besetzten Kader mit weiteren Spielern dieser Kategorie aufblasen und dem Haufen einen Trainer vorsetzen, der letztmals vor vielen, vielen Monden bei der Frankfurter Eintracht erfolgreich gearbeitet hatte. Klingt nach einem interessanten Experiment und danach, dass der nächste Umbruch in Kader und/ oder auf sportlicher Entscheidungsebende nicht allzulang auf sich warten lassen wird.

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Was von Spieltag 14 bleibt

Spieltag 14 der zweiten Liga sah gleich fünf Unentschieden. Was natürlich jeden Sieg noch mal besonders wertvoll und jede Niederlage besonders bitter machte. Im vorderen Bereich waren es St. Pauli und Sandhausen, die mit ihren Siegen jeweils viel Boden gut machen konnten. An der Tabellenspitze hat sich dadurch erstmal ein Trio abgesetzt, das dort für mindestens einen Spieltag zusammenbleibt, da man vier Punkte Vorsprung auf die Konkurrenz hat.

Punktetechnisch geht das Verfolgerfeld von Platz 4 bis Platz 12. Gerade mal vier Punkte trennen diese neun Mannschaften, aus deren Kreis sich jederzeit neue Aufstiegsanwärter herausschälen können. Karlsruhe, die in den letzten vier Spielen das heißeste Team der Liga waren, Braunschweig, Kaiserslautern, Bochum oder Nürnberg gehören sicherlich zu den Teams, die man auf der Rechnung haben muss.

Wobei man bei Bochum aktuell eher die vorige Saison nachspielt. Als man auch gut startete und dann über längere Zeit erfolg los blieb, bis der nicht so richtig gelittene Peter Neururer abtreten müsste. So weit ist es mit Gertjan Verbeek noch lange nicht, auch weil die Stimmung rund um den Verein noch recht entspannt scheint, aber Bochum ist in den letzten Spielen das punktetechnisch schlechteste Team der Liga gewesen. Nur ein Punkt aus den letzten vier Spielen, nur ein Sieg aus den letzten neun Spielen. Aus dem überlegenen Tabellenführer ist von den Daten her ein Abstiegskandidat geworden.

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