Ach, lieber Alexander Zorniger, ich gebe es zu, dass ich Ihnen den Erfolg in Stuttgart gegönnt hätte. Weil die Geschichte wie gemalt schien. Von Red Bull aus der Regionalliga geholter und in der zweiten Liga gekickter Coach ist schließlich doch vor Leipzig in der Bundesliga und bringt einen schlingernden Erstligisten alias Traditionsverein aus der Heimat wieder auf Kurs. Es hätte ein wunderbares Fußballmärchen werden können.
Wurde es, ach lieber Alexander Zorniger aber nicht, wie wir nun alle wissen. Nicht in jedem Märchen werden am Ende offenbar die Bösen verbrannt, verbannt oder um die Ecke gebracht, sondern ist Geschäft halt Geschäft und der Sportdirektor sich im Fall der Fälle selbst der nächste. Bzw. wie man in Ihrem Fall munkelt derjenige, der sich eine Veränderung in der Spielweise der Mannschaft gewünscht hatte, aber diesen Wunsch von Ihnen nicht erfüllt bekommen konnte.
Ich werde mir, ach lieber Alexander Zorniger nicht anmaßen, Ihr Wirken in Stuttgart im Detail zu beurteilen. Ich habe ungefähr drei Halbzeiten der Spiele in Kiel und in Hoffenheim gesehen. Halbzeiten, die ok waren, aber das hat vermutlich nicht wirklich Aussagekraft. Mehr habe ich mir nicht angucken können, auch weil ich es nicht ertragen hätte können, zuzusehen, wie das Defensivverhalten Ihres Teams alles einreißt, was man sich offensiv erarbeitet hat. Das empfand ich als zu beklemmend.