Manchmal ist das eben mit Spitzenspielen so, dass sie ihren sportlichen Erwartungen etwas hinterherhinken. Was aber oft nicht so viel ausmacht, weil man aufgrund der Konstellation eh in einem Maße emotional ins Spielgeschehen involviert ist, dass man das fehlende Offensivfeuerwerk verschmerzt. Das war auch gestern so, als das erwartete Feuerwerk der beiden offensivstärksten Teams der Regionalliga Nord RB Leipzig und Holstein Kiel in Hälfte eins etwas nass gewesen zu sein schien.
Hätten sich nicht gleich zwei Abwehrspieler binnen weniger Minuten unglücklich verhalten und dadurch zwei berechtigte Elfmeter produziert, wäre das Spiel statt mit einem 1:1 mit einem komplett passenden 0:0 in die Kabine gegangen. Beide Mannschaften absolut auf Augenhöhe. Man neutralisierte sich quasi auf hohem Niveau, auch weil beide Teams Fehler unbedingt vermeiden wollten. Während RB Leipzig mit dem bkannten 4-4-2 auflief, gefielen mir die Norddeutschen taktisch etwas besser. Mit ihrem 4-4-1-1 mit einer recht flexiblen Mittelfeld-Viererkette sicherten sie den eigenen Sgtrafraum perfekt gegen die RasenBallsportler. Und offensiv spielte man zumindest zeitweise ein nicht ungefährliches 2-4-4.
Zwei Elfmeter brachten die Mannschaften und das extrem zahlreiche Publikum also auf Betriebstemperatur. Doch erst nach der Pause nahm die Partie so richtig Fahrt auf. Von Minute zu Minute wurde RB Leipzig dominanter und williger, das eine entscheidende Tor zu erzielen. Bastian Schulz war nah dran, aber erledigen musste es wie so oft Daniel Frahn auf Flanke von wie so oft Timo Röttger. Simpel, aber doch so schwer zu verteidigen.