Während es die Anhänger von RB Leipzig vorzogen, den Samstag bei einem Fanclubturnier im Leipziger Norden zu verbringen, entschied ich mich für den Besuch des grün-weißen Stadtteilderbys. Was weniger daran lag, dass das Duell große Strahlkraft auf mich ausübte, sondern vor allem damit zu tun hatte, dass sich in diesem Rahmen die Möglichkeit bot, einen Fußballnachmittag mit den Blog-Nachbarn von Lipsia, der Flohbude [broken Link] und dem Chemieblogger zu verbringen. Eine Entscheidung, die zumindest diesbezüglich eine vollumfänglich weise war.
Zur Situation in Leutzsch zwischen SGLL und BSG Chemie ist eigentlich hier an dieser Stelle schon vor einem Jahr alles relevante gesagt worden. Seitdem hat sich essenziell nichts verändert, nur die Fronten sind eher härter, denn weicher geworden. Faktisch-pragmatisch-finanziell geht es in Leutzsch nur miteinander. Emotional-fankulturell-identitär führt gerade ganz definitiv kein Weg zusammen, auch wenn es sich die sportlichen Entscheidungsträger immer mal wieder wünschen. Im Rahmen des samstäglichen Derbys waren es bspw. beide Trainer, die die Möglichkeit eines zukünftigen Zusammengehens befürworteten.
Es ist schon eine Crux, dass da mit dem Alfred-Kunze-Sportpark ein Stadion mit Charakter vor sich hin schimmelt und letztlich dauerhaft nur erhaltbar wäre, wenn beide Vereine an einem Strang zögen. Und es aber in beiden Vereinen – zumindest von außen gesehen – vor allem darum zu gehen scheint, dem jeweils anderen möglichst eins auszuwischen. Man bräuchte Partnerschaft und hat doch eigentlich nur Misstrauen.
Sachsenliga: SG Leipzig Leutzsch vs. BSG Chemie Leipzig 0:1 weiterlesen