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Was von Spieltag 26 bleibt

Stünde Vincenzo Grifo aktuell nicht nur bei der TSG Hoffenheim unter Vertrag, sondern auch auf dem Feld und wäre nicht ‘nur’ in die zweite Liga zum FSV Frankfurt ausgeliehen, die ganze Republik würde wohl in dieser Woche über ihn sprechen. Was hätte man dafür gegeben mitzuerleben, wie sich die bundesweite Presse in Superlativen und moralischer Empörung gegenseitig übertrifft. So muss es ein eher profanes “die frechste Unsportlichkeit dieser Fußballsaison” tun (Focus). Ein Jammer.

Dass Vincenzo Grifo mit seiner elfmeterschindenden Flugeinlage, die eher eine spektakuläre Sprungeinlage war, wie man sie sicher nicht gelehrt bekommen würde, wenn Schwalben auf dem Wochentrainingsplan stünden, überhaupt durchkam, war fast noch spektakulärer als das dreiste Erschummeln eines Elfmeters. Schiedsrichter Markus Wingenbach wird die Szene sicherlich noch eine ganze Weile verfolgen.

Dass die Szene auch Vincenzo Grifo verfolgt, dafür dürfte der hiesige Boulevard schon sorgen. Vereinsseits zieht man sich bei der BILD auf diese alberne “Schlitzohr”-Interpretation, also so etwas wie die verbale Schutzschwalbe zurück. Dachte man eigentlich auch, dass diese Rhetorik-Zeiten lange hinter einem liegen würden.

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2.Bundesliga: 1.FC Heidenheim vs. RB Leipzig 1:0

Alles prima unter der Woche, so die Beteiligten bei RB Leipzig vor dem Heidenheim-Spiel. Wetter, Training, Leistungen. Aufbruchstimmung machte sich breit und vom Aufstiegswunder wurde offen geträumt. Mit viel Willen und damit in Heidenheim gewonnenen drei Punkten wollte man die Träumereien nähren. Heraus kam eine völlig verdiente Niederlage nach schwacher zweiter Halbzeit, in der RB Leipzig offensiv gar nichts mehr auf die Reihe brachte.

In die Partie gestartet war man fast komplett mit der selben Formation wie im Spiel zuvor gegen Düsseldorf, als relativ viel von dem klappte, was man sich vorgenommen hatte. Lediglich Georg Teigl musste gelbgesperrt zuschauen und wurde von Diego Demme ersetzt, der seine Sache zumindest ordentlich machte, sich aber auch die fünfte gelbe Karte abholte und deswegen im nächsten Spiel auf keinen Fall mehr Linksverteidiger sein wird.

Gespielt wurde bis zur zweiten Einwechslung wieder das 4-4-2, das gegen Düsseldorf eine gute Balance zwischen Offensive und Defensive hergestellt hatte. Auch in Heidenheim fuhr man damit lange gut und stand defensiv zumindest in der ersten Halbzeit zumeist sicher, machte die Räume gut eng und ließ die Gastgeber so kaum zu Möglichkeiten kommen.

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Kein Spitzenspiel mehr

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig beim 1.FC Heidenheim (22.03.2015, 13.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Achim Beierlorzer und Rodnei.]

Als RB Leipzig und der 1.FC Heidenheim vor 17 Spielen aufeinandertrafen, war es das Spiel Zweiter gegen Vierter. Gerade mal ein Punkt lag zwischen beiden Teams, die nur ein bzw. zwei Punkte hinter Spitzenreiter Ingolstadt lagen.

Mitte März treffen nun der Fünfte und der Elfte aufeinander. Sechs Punkte liegen zwischen den beiden Mannschaften. Und 11 bzw. 17 Punkte Rückstand hat man auf Ingolstadt inzwischen schon angesammelt. Das typische Los von Aufsteigern, die nach gutem Start langsam in der neuen Welt ankommen, könnte man lapidar anmerken, wenn es da nicht Darmstadt in der Liga geben würde.

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26.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015

Diese Woche wurden auch die letzten Spieltage der zweiten Liga von der DFL terminiert. Und damit auch die letzten Montagsspiele vergeben. 29 werden davon bis zum Saisonende gespielt sein. Bzw. 28 echte Montagsspiele und ein Quasi-Montagsspiel, das in einer englischen Woche aber an einem Donnerstag ausgetragen wurde.

Die absoluten Montagsspieldauerbrenner sind Nürnberg und Düsseldorf, die gleich acht ihrer 34 Saisonspiele an einem Montag (bzw. eben an einem Donnerstag) austragen mussten. Dem folgen Leipzig, 1860 und Kaiserslautern mit sieben, sechs und fünf Montagsauftritten auf dem Fuß. Gar keine Montagsspiele vergab die DFL an das dynamische Trio aus Aalen, Sandhausen und Frankfurt. Union Berlin und Aue hielten Verband und Sport 1 offenbar auch nicht für relevant genug, um häufiger Gast beim Livespiel der Woche zu sein (beide je eine Partie am Montag).

Die meisten Heimspiele an einem Montagabend gingen nach Nürnberg und Leipzig (je 4). Auch Düsseldorf und Braunschweig hatten je drei Montagabende im heimischen Umfeld. Von besonderem Glück begünstigt dabei Braunschweig, die montags ausschließlich zu Hause antreten und nie reisen müssen. Das gilt genauso für Karlsruhe und Ingolstadt, die montags zwei Heimspiele hatten bzw. noch haben, aber kein Auswärtsspiel erhielten.

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Was von Spieltag 25 bleibt

In der vergangenen Saison kämpften sich Heidenheim, Leipzig und Darmstadt zusammen in die zweite Liga. Der eine souveräner, der andere spektakulärer. Inzwischen ist man lange in der zweiten Liga angekommen und entwickelt sich mit völlig unterschiedlichen Tendenzen. Nach 15 Spielen stand man noch gerade mal einen Punkt voneinander getrennt auf den Plätzen 3, 6 und 7. Zehn Spiele später liegen 14 Punkte zwischen dem besten und dem schlechtesten der drei Teams und man ist 2., 5. und 11.

Der Drittligadritte der letzten Saison ist das Team der Stunde in der zweiten Liga. Die letzte Niederlage kassierte Darmstadt am 9.Spieltag. Seitdem ist man 16 Spiele am Stück ungeschlagen, kassierte gerade mal sieben Gegentore, schoss 20 Tore und holte 30 Punkte (1,88 Punkte im Schnitt, mehr als jedes andere Team in dieser Zeit). Zuletzt walzte man mit dem klassischen Standards-, Physis- und hohe Bälle-Konzept auch Union nieder. In den nächsten sieben Partien spielt man gegen fünf Mannschaften, die aktuell in der vorderen Tabellenhälfte stehen. Der finale Test, ob Darmstadt das Wunder des Durchmarschs wirklich schaffen kann.

RB Leipzig hat sich in der aktuellen Tendenz als Zweitligamittelklasseteam etabliert. 10 Punkte aus acht Rückrundenspielen, acht Punkte seit der Winterpause. Damit liegt man jeweils im Tabellenmittelfeld. Lediglich für die letzten vier Spiele hat man mit acht Punkten die zweitbeste Bilanz der Liga (na klar, hinter Darmstadt), was dann schon reicht, um mit deutlichem Rückstand auf die Top4 der Tabelle den Rest anzuführen.

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19.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015

Der letzte Spieltag vor der Winterpause steht an. Der dank Montagsspiel von RB Leipzig quasi mit dem Weihnachtsfest endet. Weswegen hier heute schon mal ein Blick geworfen wird auf den vierten Zweitligablock (wenn man die jeweils durch Länderspielpausen getrennten Spieltage als zusammenhängende Blöcke begreift), ohne den letzten dazugehörenden Spieltag noch mit dazuzunehmen.

Auch für die Spieltage 14-18 war der FC Ingolstadt wieder eine Ausgeburt an Konstanz. Nur einmal in bisher vier Spieltagsblöcken hatte Ingolstadt nicht (zusammen mit anderen) die meisten Punkte. Zwischen Spieltag 10 und 13 war Braunschweig um zwei Punkte besser. Insgesamt ist aber die Konstanz, mit der die Ingolstädter durch die Saison segeln, unglaublich beeindruckend.

Positiv überraschen konnten in den letzten fünf Spielen Nürnberg und Union. Die einen punkten unter dem neuen Coach Weiler plötzlich sehr kontinuierlich, weil sie vielleicht noch lange keinen sehr guten Fußball, aber gut organisiert und effektiv spielen. Die anderen sind mit Norbert Düwel an der Seitenlinie langsam so in die Spur gekommen, dass ihre anfänglichen Versuche, die Gegner durch taktische Varianz und Flexibilität bei den Aufstellungen zu beeindrucken, langsam Früchte trägt. Beide dadurch wieder in Schlagdistanz zu den vorderen Tabellenplätzen.

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16.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015

Die Tabelle lügt nach 14 Spielen nicht mehr, sagte Peter Neururer sinngemäß vor dem letztwöchigen Spiel beim FC Ingolstadt. Und meinte damit zwar vornehmlich seinen Gegner, aber wohl auch ein bisschen sein eigenes Team. Das einen zweifelhaften Rekord in dieser Zweitligasaison hält. Nämlich sieben Partien am Stück ohne Sieg geblieben zu sein, bevor sich Aalen am 14.Spieltag erbarmte und als Aufbaugegner zur Verfügung stellte.

Am anderen Ende der Statistik, die so etwas wie die Konstanz der Teams in der bisherigen Spielzeit ausdrücken könnte, steht der FC Ingolstadt, der am häufigsten einen der ersten drei Plätze belegte (11 von 15 mal), im Schnitt nach jedem Spieltag besser als Platz 3 war, die zweitmeisten Siege am Stück hatte und die wenigsten Spiele hintereinander ohne Sieg blieb. Sprich, Ingolstadt war bisher durchgängig oben dabei und hatte noch keine größere Schwächephase.

Wobei auffällt, dass alle Zweitligamannschaften in dieser Saison schon Phasen hatten, in denen sie mindestens dreimal hintereinander ohne Sieg blieben. Dagegen gibt es nur acht Mannschaften, die überhaupt mehrere Siege hintereinander feiern konnten. Die anderen zehn Teams, darunter auch Darmstadt und Kaiserslautern konnten einen Sieg noch nie mit einem weiteren Dreier im nächsten Spiel vergolden.

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15.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015

Man habe diese Saison keinen Aufstiegsdruck und gehöre auch nicht zu den ganz großen Favoriten der Liga, ließ Ralf Rangnick kürzlich verlauten. Wenn alles perfekt laufe und andere schwächeln, habe man eine Chance und dann wolle man sie nutzen. Wenn das nicht klappe, sei das aber auch nicht so wild.

Stimmt alles sicherlich, wenn man die aktuelle Situation, die Situation vor der Saison und den Kader betrachtet. Könnte aber alles wiederum ganz anders sein, wenn man zur Winterpause ähnlich platziert ist wie aktuell und dann mit zwei, drei Neuzugängen mit Bundesligapotenzial, die man sicherlich erwarten darf, in die letzten 15 Spiele geht. Wenn man in diese mit immer noch zwei bzw. vier Punkte Rückstand auf die direkten Aufstiegsplätze zwei und eins geht (oder gar besser platziert ist), wird man sich sehr wohl zu den Topfavoriten auf den Aufstieg zählen lassen müssen und kann diese Rolle nicht mehr ablehnen.

Der Erfurter Blognachbar Fedor Freytag prägte vor einem Jahr für die dritte Liga das sicherlich auch für die zweite Liga passende Bonmot, dass man bis zur Winterpause noch nichts gewinnen, aber sehr wohl bereits etwas verspielen könne. Aufstiegschancen zum Beispiel. Überträgt man diese Anmerkung auf die aktuelle Saison, dann sind noch nicht viele Mannschaften komplett raus aus dem Kampf um die ersten drei Plätze. Ausschließen kann man wohl die Mannschaften, die man schon vor der Saison ausgeschlossen hätte. Also Sandhausen, Frankfurt, Aue und Aalen. Dazu kommen mit Union und St. Pauli zwei Teams, denen man Außenseiterchancen zugerechnet hätte, die sich aber für die 20 restlichen Saisonspiele eher darum kümmern werden, nicht nach unten aus der Liga zu rutschen.

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14.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015

Kontinuität ist ein immer gern zitierter Baustein, wenn es um den Erfolg eines Teams in so ziemlich jeder Sportart geht. Kontinuität ist aber auch eine vergleichsweise schwere Sache, wenn man auf eine zweite Bundesliga blickt, in der es eigentlich kaum so etwas wie einen ruhigen Mittelfeldplatz gibt. Viele Teams würden gerne aufsteigen, keiner will in die finanziell überschaubar attraktive dritte Liga. Weswegen es jedes Jahr eine Art Hauen und Stechen um die Plätze und entsprechend auch vielerorts immerwährenden Zweifel am Kader bzw. Bemühungen, diesen zu verändern, gibt.

Wenn man mal nur auf die Neuzugänge schaut, die in den ersten 13 Ligaspielen unter den 11 meisteingesetzten Spielern bei ihren Vereinen waren, dann kommt man auf 68 Fußballer, die in die Stammelf integriert werden mussten. Insgesamt sieben dieser Spieler kannten ihren neuen Verein bereits aus früheren Jahren und sind vor der Saison nur zurückgekehrt.

Insgesamt hat also jeder Verein im Schnitt knapp vier Neuzugänge in seinen Reihen, die es bereits dauerhaft in die Stammelf geschafft haben. Wobei das Spektrum von null bis acht Neuzugängen reicht.

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Der Trend ist nicht immer your Friend

Länderspielpause, die dritte. Schön abgepackt in kleinen Portionen kämpft sich die zweite Liga durch die Saison. Und der Portionierer sind die Länderspielpausen (bisher nach dem 4., dem 9. und jetzt nach dem 13. Spieltag), die die einen in ihrem Lauf stoppen und den anderen die Chance geben, sich noch mal neu aufzustellen und Lösungen für Probleme zu finden, die man in den letzten Spielen erkannt haben mag.

Schaut man sich den Block an Spielen seit der letzten Länderspielpause an, dann hat Braunschweig derzeit die kleinsten Probleme. Drei Siege und ein Unentschieden aus den letzten vier Spielen machen sie zum aktuell erfolgreichsten Team, sodass man sich auch insgesamt wieder an die Aufstiegsränge herangepirscht hat. Der Absteiger scheint endgültig in der Liga angekommen, auch wenn alle drei Spiele sehr knapp waren und man dabei (bei allem Respekt) nicht die übermenschlichste Konkurrenz besiegte.

Die beiden Topteams der Liga sind mit Düsseldorf und Ingolstadt auch jene Mannschaften, die bisher im Saisonverlauf am konstantesten punkten. Bei Düsseldorf war maximal noch die Anfangsphase durchwachsen, seitdem zeigt man sich vor allem enorm effizient. In den letzten vier Spielen beispielsweise konnte man mit gerade mal 3:1 Toren erstaunliche acht Punkte holen. Mit nur einem Gegentor war man gleichzeitig das defensivstärkste Team der Liga. Bei Ingolstadt kommt man jetzt in der Phase an, wo man auch als Gejagter bestehen muss und vielleicht nicht mehr das leicht agierende Überraschungsteam ist.

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