Lokomotive Leipzig vs. RasenBallsport Leipzig 0:1

Da lag ich mit meinem 3:3-Tipp wohl komplett daneben, obwohl ein Unentschieden im Stadtderby durchaus im Bereich des Möglichen lag. Die erste Halbzeit war eine fußballerische Demonstration durch den RB Leipzig, in der sogar spielerisch gelungene Offensivaktionen zu bewundern waren. Lediglich die Torausbeute stimmte nicht, vor allem mit Blick auf einen von Bick verschossenen Elfer und einer sich direkt anschließenden Riesenkopfballchance. In der 2.Hälfte stellten die RasenBallsportler ihre Fußballversuche komplett ein, während Lok nun endlich mit der Courage des Underdogs das Spiel an sich riss und bei 2, 3 guten Einschussmöglichkeiten durchaus den Ausgleich hätte schießen können. Katastrophal vor allem gegen Ende des Spiels das Konterspiel der Bullen, die einen Überzahlangriff nach dem anderen versemmelten. Immer wieder erstaunlich, wie langjährige Profis es nicht schaffen, in solchen Spielsituationen den Kopf oben zu behalten und die Entscheidung zu erzwingen.

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Red Bull mit Sekt

Ja, ich gestehe: Red Bull hat mich mit dem Einstieg in Leipzig dazu gebracht, zu einer dieser unscheinbaren, flügelverleihenden Dosen zu greifen. Ist zwar schon wieder ein paar Monate her und ich glaube, es war auch eher eine Penny-Flaschen-Abfüllung, aber immerhin (keine Ahnung, ob die Marketingziele von Red Bull im Zusammenhang mit dem Einstieg in den Leipziger Fußball damit schon erfüllt sind). Als marketingtechnisch hereingefallener Konsumentenfan ist es nun, da – frei nach dem Motto ‚Ist der Ruf erst ruiniert…’ – eh alles zu spät ist, an der Zeit, den eingeschlagenen Weg des Marketingopfers weiter zu beschreiten und Red Bull in diversen Selbstversuchen auf Herz und Nieren zu prüfen. Vom ersten Teil dieses Unternehmens zeugen die folgenden Zeilen. Wobei, bevor die erste Variation die Gehirnzellen des gemeinen Lesers erfreuen soll, eine Bemerkung vornweg: es ist etwas irritierend, dass Red Bull nicht rot ist, sondern gelb. Gerade in Bezug auf den Titel dieses Blogs ist das geradezu unverfroren. Das Gelb, was aus den Dosen plätschert, erinnert wenig an die kämpferische Dynamik, die man mit einem Bullen assoziieren mag. Also liebe Red Bull-Marketingabteilung, liebe Produktentwickler: ich hätte Red Bull gerne in rot. Denken Sie, dass sich da was machen ließe?

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RasenBallsport Leipzig vs. FC Carl Zeiss Jena II 3:1

Mal eins vorneweg: Bei aller Dürftigkeit des Bullenspiels muss man an dieser Stelle Herrn Vogel und seinen Trainerstab einmal dafür loben, dass er es geschafft hat, eine durchschnittliche Drittligamannschaft (wenn man die individuelle Klasse nimmt) zu einer sehr guten Oberligamannschaft zu machen. Das mag ironisch klingen, ist aber gar nicht so gemeint. Weil: Oberliga spielen, heißt mit Teams zu tun zu haben, die robust sind und hinten drin stehen und oft nicht (nur) mit kreativen Mitteln bezwungen werden können. Gegen solche Mannschaften bedarf es auch und vor allem der einfachen Dinge des Fußballs: Standards zum Beispiel, etwas was RB Leipzig in Perfektion beherrscht. Beim FC Sachsen hat man es nie geschafft, die gutbezahlten Fußballer davon zu überzeugen, dass es für die Oberliga mehr braucht als eine Bundesligavergangenheit. Von daher hier nochmal: Respekt für die Leistung der RasenBallsportler. Und nicht vergessen, dass es definitiv noch vieler Verbesserungen bedarf.

Zum Thema: RasenBallsport Leipzig gewinnt ein turbulentes Spiel gegen die Zweite von Carl Zeiss mit 3:1 und hat nun in der Tabelle 11 Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten Budissa Bautzen (bei einem Spiel weniger). Damit wurden in den letzten 3 Spielen alle 3 direkten Verfolger geschlagen und das Derby gegen Lok am Sonntag verliert zumindest in Bezug auf die Liga an sportlichem Wert. Nichtsdestotrotz hoffe ich auf einen schönen Fußballnachmittag in der Schüssel, auch weil Lok derzeit für Spektakel und Kampfkraft gut zu sein scheint. Vielleicht wird es dadurch nicht so einseitig, wie beim Hinspiel. Ich denke sogar, dass Lok gute Chancen auf das Verhindern einer Niederlage hat. Mein Tipp: 3:3 in einem Spiel mit Pokalcharakter.

Berichte zum Spiel RBL vs. Carl Zeiss: RBL-Liveticker [broken Link], RBL-Bericht [broken Link], MDR-Bericht [broken Link], FCC-Forum [broken Link]

Transfergerüchte: Frahn

Daniel Frahn (Quelle: Guido Schäfer in der LVZ vom 15.03.2010):  Junger Stürmer (22 Jahre), der Babelsberg 03 in dieser Saison offenbar im Alleingang in die 3.Liga schießen will. 18 Tore in 22 Spielen sind eine irre Quote und machen natürlich auf sich aufmerksam. Möglicherweise funktioniert Frahn aber auch nur im System Babelsberg, eine Mannschaft, die sich mit wenig Druck von außen in den letzten Jahren einspielen durfte und nun die Früchte ernten könnte. Sollten die 03er diese Saison aufsteigen, wird Frahn wohl auch bleiben und sich im Profifußball zeigen wollen. Sollte Babelsberg den Aufstieg noch verspielen, könnte es ihm aber auch nach einer Luftveränderung dürsten. Dann hätten die Bullen wohl gar nicht so schlechte Karten, ihn zu verpflichten. Haken daran: Frahn hat noch Vertrag bis 2011, wäre diesen Sommer also nur gegen Ablöse zu haben, die allerdings den Babelsbergern gar nicht ungelegen kommen könnte. Fazit: interessanter Stürmer, von dem niemand weiß, ob er sich auch bei etwas stärkerem Druck von außen und harter Konkurrenz innerhalb der Mannschaft durchsetzen würde.

Alle Macht der Jugend

Wenn man im Zusammenhang mit RasenBallsport von Baustellen redet, dann jammert man sicher – im Vergleich zu anderen Vereinen – auf hohem Niveau. Andererseits ist es der Anspruch von RasenBallsport Leipzig, in absehbarer Zeit die Nr.1 in Mittel- bzw. Ostdeutschland zu werden. Von daher sollte hier sowieso einiges anders als in anderen Vereinen funktionieren. Eine der Baustellen auf hohem Niveau ist die Nachwuchsarbeit der RasenBallsportler.

(Was gibt es schöneres als Profifußballer, die aus dem eigenen Verein kommen. Mir fallen da spontan die geschätzten Herren Möckel, Watzka, Garbuschewski ein. Alles Fußballspieler mit Drittligaformat, die selbst mit ihrer (nur passablen) Klasse keine Perspektive in Leipzig sahen und ihr Glück woanders (derzeit Erfurt, Magdeburg, Chemnitz) versuch(t)en. Schön wäre es, diese noch in Leipzig zu wissen, denn bei Spielern, die aus den eigenen Jugendmannschaften eines Vereins erwachsen, hat man selbst als außenstehender Beobachter immer das Gefühl, man hätte beim Heranwachsen zugesehen und sie selber entdeckt und jetzt, wo sie erwachsen sind, kann man stolz darauf sein, dass was vernünftiges aus ihnen geworden ist.)

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RasenBallsport Leipzig vs. SG Dynamo Dresden II 2:1

RasenBallsport Leipzig beendet die 11 Spiele andauernde Ungeschlagenserie der zweiten Mannschaft von Dynamo Dresden in bekannt effizienter Manier und festigt Platz 1. Gar nicht mal unwichtig der Sieg gegen eines der besseren Teams der NOFV-Oberliga Süd, zumal vor Ostern mit dem Heimspiel gegen die Zweite von Carl Zeiss, dem Lokalderby gegen Lok und dem Nachholer beim insolventen, aber kampfbereiten FSV Zwickau noch einige interessante (und potenziell verlierbare) Partien auf dem Programm stehen.

Nachlesen kann man den Liveticker [broken Link] und einen kurzen Bericht vom Spiel [broken Link] auf der RB Leipzig-Website, beim MDR gibt es ein paar Zeilen [broken Link/ 20.04.2011] und auch die Dynamo-Hompage weiß eine eigene Sichtweise auf das Spiel [broken Link] beizusteuern.

Fußball und Investment

Herr Beiersdorfer, in Hamburg waren Sie eine Integrationsfigur des Vereins, die Fans standen hinter Ihnen. Nun arbeiten Sie bei einem Klub mit Investment-Assoziation. Wie passt das zusammen?
Dietmar Beiersdorfer: Das ist eine spannende Frage, die auch ich mir gestellt habe. Ich als jemand, der von einem Fußballklub mit weit über 100 Jahren Tradition kommt, diese gelebt hat. Aber ich hätte nach der Zeit beim HSV auf absehbare Zeit nicht für einen anderen Bundesliga-Klub arbeiten können. Und die Aufgabe mit einer Verantwortung für ein weltweites Engagement ist eine Konstellation, die es in dieser Branche wohl selten noch einmal gibt. In den Gesprächen mit Dieter Mateschitz haben mich außerdem einfach seine Werte beeindruckt. […] Insgesamt will mir nicht einleuchten, dass sich Fußball und Investment ausschließen sollen. Das ist nicht mehr voneinander zu trennen. Oder glauben Sie, dass es bei Bayern, Wolfsburg, Leverkusen, Barca oder auch in Duisburg und Bielefeld nicht so ist. Es geht allein um eine nachhaltig gelebte Fußball-Kultur. (Dietmar Beiersdorfer am 19.03.2010 gegenüber spox.com)

Recht hat er, der Herr Beiersdorfer.

Pressekritik

“Wir sollten die Kirche im Dorf lassen. Da werden schon 5:0-Siege schlecht geschrieben und ins Negative gezogen.” (Tino Vogel, Trainer bei RasenBallsport Leipzig in der LVZ vom 19.03.2010)

Sehr geehrter Herr Vogel: Bei allem Respekt, der Ihnen und Ihrem Stab und Ihrer Mannschaft auf jeden Fall gebührt, ob einer derzeit überlegenen Tabellenführung (früher hat man in Leipzig Geld investiert ohne Erfolg zu haben): Die Ziele des RB Leipzig sind sicher NICHT das überlegene Gewinnen der diesjährigen 5.Ligameisterschaft. Von einem Team, das sich perspektivisch in professionellen Dimensionen bewegen soll und will, muss man schon erwarten, nach JEDEM Spiel z.B. kritisch über die eigenen spielerischen Fähigkeiten und sowohl aktuelle als auch mittel- und langfristige Verbesserungsmöglichkeiten nachzudenken. Und das offensiv oft planlos wirkende Gestochere insbesondere in der ersten Hälfte beim 5:0 gegen Borea Dresden bot für solche Gedanken reichlich Anlass, wenn man mal vom sicherlich hübschen Ergebnis absieht. Dass alle die schreiben wollen und können, sich genau auf diese Mängel bei den Bullen stürzen, liegt dabei auf der Hand. Fragen Sie mal beim FC Bayern nach..

Unaufhaltsam

“Fußball-Oberligist RB Leipzig-Markranstädt ist nicht mehr aufzuhalten”,

heißt es auf der offiziellen RasenBallsport-Homepage [broken Link]. Wie jetzt? Kommt Franck Ribéry? Beendet Michael Ballack seine Karriere in Leipzig? Wird Jogi Löw ab der neuen Saison Trainer der Bullen? Schließlich suchen vermutlich alle drei ab dem Sommer neue Herausforderungen. Aber nichts da:

“Neben der souveränen Tabellenführung mit sieben Zählern Vorsprung auf den Tabellenzweiten FSV Budissa Bautzen gibt es in der Innenstadt ab sofort eine zweite Anlaufstelle zum Erwerb von RB-Fanartikeln.”

Na dann kann ja nichts mehr schief gehen auf dem Weg nach oben..

Transfergerüchte: Watzka, Geißler, Möckel, Fillinger

Maximilian Watzka (Quelle: Guido Schäfer irgendwann in der LVZ): einer für das rechte Mittelfeld, das bei RasenBallsport derzeit von Toni Jurascheck und Michael Lerchl nicht sonderlich stark besetzt ist. Watzka kommt aus Leipzig, kommt vielleicht gerne wieder zurück, ist im besten Fußballalter und ablösefrei zu haben. Ob er allerdings die Qualitätsstandards der sportlichen Leitung von RasenBallsport erfüllen kann, bliebe abzuwarten. Meiner Meinung nach reicht sein Potenzial nicht viel weiter als bis ins obere Mittelfeld der 3.Liga.

Tom Geißler (Quelle: Guido Schäfer irgendwann in der LVZ): spielt derzeit in Koblenz linken Verteidiger, gehört aber sicher eher ins Mittelfeld. Träfe auf der linken Seite auf die Herren Schumann, Streit und Müller, zu denen er sicher eine ernstzunehmende Alternative wäre. Lange Jahre Zweitligaerfahrung (Aue, Osnabrück, Koblenz), leider auch viele Verletzungspausen. Kommt aus Leipzig, möchte vll. wieder zurück? Sportlich sicher ein interessanter Spieler, der bis ins obere Mittelfeld der 2.Liga mithalten könnte. Leider noch Vertrag bis 2011 und wenn man der bisherigen RasenBallsport-Linie folgt, dann wird man wohl für neue Spieler auch beim Regionalliga-Aufstieg keine Ablsöe bezahlen.

Jens Möckel (mein Vorschlag): junger Innenverteidiger mit Potenzial, derzeit in Erfurt unter Trainer Hörgl nicht immer erste Wahl. Einer, der sich immer reinhängt und die dünn besetzte und leicht überalterte Abwehr verstärken könnte, zumal er Situationen, in denen er nur auf der Bank sitzt als Herausforderung nimmt, an sich zu arbeiten und sich zu verbessern. Sympathischer, ehrgeiziger Spieler, der aus Leipzig kommt und vll. auch wieder zurück will? Problem: vereinsseitig besteht die Option, den Vertrag mit Möckel um ein Jahr zu verlängern. Falls man in Erfurt mitbekäme, dass RB Leipzig über ihn nachdenkt, wird man die Option sicher ziehen und sei es, um noch ein paar Euro Ablöse für ihn zu kassieren. Ob man bei RasenBallsport bei diesem Spiel mitmacht, scheint sehr fraglich.

Mario Fillinger (BILD vom 10.03.2010): wie Tom Geißler ein Linksfuß, offenbar vor allem offensiv ausgerichtet. Glaubt man den Internetberichten ist er verletzungsanfällig, unkonstant in seinen Leistungen und ein Schönwetterspieler. Fillinger, dessen Vetrag 2010 ausläuft, besitzt gehobenes Zweitligaformat und ist aus diesem Grund auch für Zweit- und Drittligisten von Interesse. Hätte es schwer, sich im linken, offensiven Mittelfeld auf Anhieb gegen Lars Müller durchzusetzen, es sei denn Müller würde in die Abwehr zurück rücken. Dass RasenBallsport Fillinger UND Geißler verpflichtet, scheint zweifelhaft. Einer von beiden würde dem Verein sicher gut zu Gesicht stehen.

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