Presse 31.01.2012

Klar, Thema des Tages ist: Wallner, Wallner und obendrauf noch ein bisschen Wallner. „Königstransfer“ (LVZ), ein laut BILD gewonnener Machtkampf, „Wanderjahre nicht vorbei“ (diepresse). Es wurde binnen knapp 24 Stunden viel geschrieben. Sogar noch viel mehr als hier verzeichnet ist. Aber der Rest sind nur Kopien von Kopien oder deckungsgleiche Agenturmeldungen ohne weiteren Informationsgehalt.

Gleich hinterher verpflichtet wurde heute Niklas Hoheneder, seines Zeichens Innenverteidiger, 25 Jahre alt und ehemaliger U21-Nationalmannschaftsspieler Österreichs. Ja, Österreichs, dieser Nationalitäten-Teil des Kaders erfährt gerade eine Aufwertung. Hoheneder kommt vom KSC, wo er in der Winterpause quasi zum Vereinswechsel aufgefordert wurde. Seine Zeit in Karlsruhe kann man alles in allem als eher suboptimal bezeichnen (trotz 14 Ligaspielen).

Dazu: Christoph Kröpfl, mal bei RB Leipzig fürs rechte Mittelfeld im Gespräch unterschreibt bei Sturm Graz. Kann man also einen Haken dran machen.

Völlig unter geht bei all dem der gestrige 2:0-Sieg im letzten Trainingslager-Testspiel von RB Leipzig gegen die U21 von St. Gallen. Für die ‘B-Elf” von RB Leipzig trafen Rost und Watzka.

Und: stocklandmartelblog präsentiert Bilder aus dem (meiner Meinung nach) letztsommerlichen Fotoshooting bei RB Leipzig. Inklusive eines Plakats, das angeblich als großflächige Werbung für den Leipziger Hauptbahnhof gedacht war oder ist, schon hing oder noch hängen wird. Der zeitliche Bezug ist nicht ganz klar. Das Plakat hingegen würde großflächig sicherlich recht imposant aussehen..

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Testspiel: RB Leipzig vs. Admira Wacker Mödling Juniors 4:0

Vorletzter Test im Trainingslager in Belek. Gegen den Nachwuchs des österreichischen Bundesligisten Admira Wacker Mödling. Der spielt in der Regionalliga, was Österreichs dreigeteilte dritte Liga ist.

Ein bisschen hatte ich mich ja gewundert, dass man an zwei Tagen hintereinander gegen Nachwuchsteams spielt (heute noch gegen den St. Gallener Nachwuchs). So wie man es umsetzt, macht es aber vermutlich Sinn, denn durch die Maßnahme gegen Mödling alle Feldspieler 90 Minuten spielen zu lassen und gegen St. Gallen dann den Rest des Kaders einzusetzen, hat man noch einmal zwei schöne, 90minütige Trainingseinheiten gegen nicht unbedingt übermotivierte Gegner, gegen die man sich vielleicht die Beine wieder ein bisschen locker spielen kann.

Aufstellungstechnisch sehr interessant, dass Henrik Ernst zurück in die Innenverteidigung rückte. Nachdem er erst vor ein paar Tagen via Leipzig Fernsehen [broken Link] verkündete, dass Pacult ihn wohl nun auf der Sechs sieht. Damit verdrängte er den Hinrundendauerbrenner Fabian Franke aus dem, was die erste Elf sein könnte. Und machte somit auch den Weg frei für das Duo auf der Sechs Schulz/ Geißler. Damit konnte man nicht unbeding rechnen, nachdem man bisher in der Vorbereitung das Gefühl hatte, dass es auf das Duo Ernst/ Lagerblom hinauslaufe (ob Lagerblom sich im letzten Testspiel eine Verletzung zuzog und deswegen ausfiel, bleibt unklar – die Vereinshomepage weiß davon jedenfalls nichts). So schnell geht das also im defensiven Mittelfeld, das offenbar weiterhin wie schon in der Hinrunde ein wenig die Baustelle bleibt.

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Testspiel: RB Leipzig vs. Luxemburg 3:0

Testspiel Nummer 5 der Winterpause brachte RB Leipzig gestern am Tag 6 des Trainingslagers in Belek die Nationalmannschaft Luxemburgs als Gegner. Nationalmannschaft klingt erst mal ziemlich beeindruckend. Bedenkt man, dass Luxemburgs beste Fußballlegionäre maximal in zweiten europäischen Ligen spielen (der französischen z.B.) und gar nicht dabei waren, weil sie mit ihren Clubs selbst in der Rückrundenvorbereitung (oder gar im Spielbetrieb) stecken, bleibt ein kleines Land mit der Einwohnerzahl Leipzigs, dessen Nationalmannschaft wohl fußballerisch wohlwollend gutes Regionalligaformat besitzt. Also alles in allem nicht mehr so spektakulär.

Spektakulärer war da bei RB Leipzig schon der Testspieler auf der linken Verteidigerseite Tomasz Wisio, der nach dem Spiel bereits kein Testspieler mehr war, sondern nun bis Ende der nächsten Saison einen Vertrag erhalten wird. Insgesamt eine schöne Sache, denn der 30jährige Pole Wisio, der seinen alten Club, einen griechischen Erstligisten wegen unregelmäßiger Gehaltszahlungen verließ, scheint eine ordentliche Portion Klasse mitzubringen (mehr dazu sicherlich noch nächste Woche nach Abschluss der Transferperiode). Wovon der derzeit verletzte Rivale Umut Kocin eventuell nicht zu 100% begeistert ist. Verständlicherweise..

Auch nicht unspektakulär die sehr frühe Auswechslung von Pekka Lagerblom, der sich in der Vorbereitung bisher zu einer zentralen Figur im zentral-defensiven Mittelfeld aufgeschwungen hatte und laut heutiger LVZ gegen Luxemburg nach einem überflüssigen Gelb-Foul im Mittelfeld von Pacult vom Platz gehotl wurde. Das wäre dann wohl die Höchststrafe. Mal gucken, wie nachhaltig des Trainers Ärger ist. Als nachtragend war er bisher zumindest nicht bekannt. Wäre auch schade, denn einen Lagerblom in Topform kann selbst RB Leipzig nicht einfach so ersetzen.

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Des FC Bayern zwölfter Mann

Ich versuche es mir einfach mal vorzustellen. Mein Verein lädt aus heiterem Himmel an einem kalten Donnerstag im Januar zu einer Pressekonferenz, die eine Stunde später stattfinden soll und kündigt eine spektakuläre Neuverpflichtung an. Um sich das live im Netz angucken zu können, soll man auf der Facebook-Page den Like-Button drücken. Die Nachricht verbreitet sich über die üblichen Kommunikationskanäle (Facebook, Twitter und Co) blitzschnell. Hoffnungen und Namen machen die Runde. Eine aufgeregte Stimmung entsteht. Als es dann 14 Uhr ist und der Vorhang aufgeht, wird schnell klar, dass der Verein keinen neuen Spieler vorstellt, sondern ein Tool, mit dem man als Facebook-Mitglied, Teil eines Videos werden kann und zum Spieler der eigenen Lieblingsmannschaft wird. Sinngemäße Message: „Die Fans sind unser zwölfter Mann und unsere wichtigste Neuverpflichtung.“

Was würde ich also tun, wenn mein Verein dies täte? Vermutlich erstmal ungläubig den Kopf schütteln. Dann vermutlich abwinken, weil ich keinen eigenen Facebook-Account mein Eigen nenne. Aber selbst wenn ich einen hätte, würde ich wohl eher abwinken, da mich dieser Teil der Fan-PR (eine FacebookApp) nicht übermäßig anspricht. Was ich dagegen definitiv nicht machen würde, wäre im Netz verbal abzuladen und mich an einem Shit-Storm gegen den Verein zu beteiligen, weil der sich einen schlechten Witz erlaubt und einem die versprochene Neuverpflichtung vorenthalten habe.

Das genau ist aber dem FC Bayern gestern mit seinen insgsamt 2,7 Millionen (!) Facebook-Freunden passiert. Binnen weniger Minuten hatten sich auf der Facebook-Page der Bayern Hunderte, insgesamt dann Tausende empörte Kommentare gesammelt (trotzdem stellt sich natürlich die Frage, inwieweit dies die Masse der Fans repräsentiert) und medial war man sich schnell einig, dass die Bayern sich hier ein klassisches PR-Eigentor geschossen hätten.

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Druck

Es wird ein enger Kampf um die Meisterschaft, aber wir müssen und werden das schaffen. Wenn es auf die Zielgerade geht, spüren Kiel und Halle den Druck, den wir die ganze Saison haben. (Pekka Lagerblom via LVZ vom 24.01.2012)

Fühlt sich da noch jemand in die vergangene Saison zurückversetzt? Als man lange, lange behauptete, dass der Chemnitzer FC auch noch Druck verspüren und einbrechen werde, weil er irgendwann der Gejagten-Favoriten-Rolle erliegen würde. Passierte dummerweise nie. Gerade als es dann etwas enger wurde, war der Chemnitzer FC voll da und entschied das Duell mit dem Wolfsburger Nachwuchs klar für sich.

Viel anders wird es diese Saison auch nicht laufen. Der Aufstiegskampf wird letztlich nicht dadurch entschieden, dass andere Mannschaften nachlassen, sondern nur dadurch, dass man selbst schlicht und einfach die stärkere, sportliche Leistung abliefert. Wer ernsthaft glaubt, dass Holstein Kiel und der Hallesche FC irgendwann Druck spüren und daraus Punktverluste resultieren, kann schneller auf Platz zwei oder drei landen, als ihm oder ihr lieb ist.

Oder hobbypsychologisch ausgedrückt: Halle und Kiel haben nichts zu verlieren. Der Druck, den sie spüren, ist ein positiver, von innen heraus motivierender, weil es für sie nur darum geht, den Konkurrenten (quasi den aus ihrer Sicht Geld-Goliath) mit der davidschen Schleuder zu erlegen. Das wird am letzten Spieltag nicht anders sein, wie am 17. Spieltag als Halle in Leipzig bereits jede Menge Druck hatte und diesen offenbar positiv zu wenden verstand.

Die RasenBallsportler werden vermutlich beständig das Scheitern als Drohkulisse im Hinterkopf tragen, die Konkurrenz nur die süßen Früchte, die sie als Spielverderber ernten würden. Es gilt für RB, sich von diesem psychologischen Hintergrund ein Stückchen frei zu machen und vor allem nicht zu glauben, dass die Druck-Situation für Holstein Kiel und Halleschen FC irgendwann die selbe sein könnte.

Presse 26.01.2012

Im Trainingslager musste sich RB Leipzig gestern wegen Dauerregens und gesperrten Plätzen mit einer Indoor-Notlösung behelfen. Zeit, um Pacult-Storys zu bringen. Im Mittelpunkt die Tatsache, dass er früher als er schon Nationalspieler war, trotzdem noch als Postbote gearbeitet hat. Die LVZ baut dies aber auch für den sportlichen Bereich noch ein bisschen aus.

Red Bull Salzburg testete unterdessen gestern gegen Greuther Fürth. Unter anderem mit Roman Wallner. Peter Pacult soll laut Salzburger Homepage interessierter Beobachter gewesen sein. Heute testen die Salzburger dann den Leipziger Ligakonkurrenten VfL Wolfsburg II. Auch ein interessanter Quervergleich.

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Testspiel: RB Leipzig vs. Wacker Innsbruck 1:1

Trainingslager in Belek, Tag 3. Brachte gestern das erste Testspiel. Soweit ich sehen kann das Spiel mit dem sportlich wertvollsten Konkurrenten in der gesamten Vorbereitung. Aktuell immerhin Siebter der österreichischen Bundesliga. Also handgeschätzt gutes Zweitligaformat in Deutschland. Bemerkenswerteste Begleiterscheinung des Spiels war heftiger Regen. Jaja, Regen gibt es eben auch in der Türkei..

Verletzungsbedingt nicht dabei waren beim Testspiel Umut Kocin und Maximilian Watzka. Nicht zum Kader gehörten zudem die Keeper Nummer drei und vier Andreas Kerner und Junior Matthias Hamrol. Von den im Kader stehenden wurden nur Steven Lewerenz und Junior Tom Nattermann nicht eingesetzt. Bei noch drei ausstehenden Partien in der Türkei (Freitag, Sonntag, Montag) dürften aber alle noch zu ihren Einsatzzeiten kommen.

Fast schon gewöhnt hat man sich daran, dass Peter Pacult zum Mittel der Dreier-Abwehrkette greift. Diesmal war es in der 75. Minute mit der Einwechslung von Timo Rost so weit, dass aus einem 4-4-2 ein 3-5-2 wurde. Inzwischen darf man wohl ein wenig ernsthafter davon ausgehen, dass diese Dreierkette nicht ausschließlich der Not (verletzter Linksverteidiger Kocin), sondern auch der Tugend geschuldet ist. So hätte man ein erprobtes taktisches Mittel an der Hand in engen Spielen noch mal zusätzlich Druck aufzubauen. In der Besetzung Müller, Hoffmann, Franke scheint es auch durchaus eine akzeptable Lösung zu sein, da mit Franke hier jemand links stehen würde, der sein Regionalliga-Debüt bei RB ja vor einem knappen Jahr als Linksverteidiger gab, dies also gelernt hat (auch wenn er als Innenverteidiger stärker ist).

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Presse 25.01.2012

Herausstechend sicherlich die Nachricht, dass RB Leipzig mit Tomasz Wisio einen Testspieler eingeladen hat. Diesmal einen Linksverteidiger, also einen Spieler für eine Position, für die man eine Verstärkung am ehesten erwarten konnte. Wisio ist ehemaliger polnischer Juniorennationalspieler, spielte einige Zeit in Österreichs höchster Liga und war zuletzt in Griechenlands höchster Liga aktiv (letztes Spiel vor 10 Tagen). Laut transfermarkt.de ist der 30jährige nun arbeitssuchend. Mal gucken, wie lange noch.

Zudem: RB Leipzig holt im Test gegen Innsbruck ein respektables 1:1 und hätte gegen den österreichischen Erstligisten gewinnen können. Der Präsident von Rot-Weiß Erfurt erneuert noch mal das Interesse an Carsten Kammlott (dass er dies öffentlich tut, heißt wohl auch, dass es keine Verhandlungen gibt). Und Timo Rost erzählt Trainingslager-Geschichten von früher.

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Daniel Frahn: Toptorjäger seiner (Regionalliga-)Klasse

Letztens bin ich beim Stöbern mehr zufällig über die sinngemäß gestellte Frage, gegen wen denn Daniel Frahn eigentlich bisher so getroffen habe, gestolpert. Eine Frage, die ich dahingehend verstand, dass in ihr die Skepsis wohnt, dass sich Daniel Frahn seine bisher 15 Tore vor allem gegen schwache Gegner verdient habe. Nachdem ich die Frage wieder vergessen hatte, kam sie mir dann gestern doch wieder in den Kopf und rumorte dort vor sich hin. Gegen wen hat der Daniel Frahn eigentlich seine Tore erzielt? Ist er tatsächlich derjenige, der voran geht? Einer der in den wichtigen Spielen die Gegner wegballert? Und in welchen Spielminuten schießt er seine Tore eigentlich? Fragen über Fragen, die da plötzlich über mich kamen und die ich beantwortet wissen wollte.

Da die Anzahl der Daten für diese Saison etwas gering war, um daraus halbwegs verlässliche Daten abzuleiten, habe ich die von der letzten Saison auch noch dazugenommen. Zumindest all jene Spiele, in denen Daniel Frahn (fast) 90 Minuten auf dem Platz stand. (Spiele mit weniger Minuten konnten nicht berücksichtigt werden, da man dann keinen Vergleich mehr mit dem Rest des Teams hätte durchführen können.)

Insgesamt bestritt Daniel Frahn in den 18 Monaten für RB Leipzig bisher 39 Partien über die (fast) komplette Spielzeit. Dabei erzielte er insgesamt 26 Treffer, während in denselben Partien die Trefferzahl von RB Leipzig bei insgesamt 76 lag. Damit hat Daniel Frahn in den Spielen in denen er fast gänzlich mitwirkte 34% aller RB-Treffer erzielt. Jedes dritte Tor ging also auf seine Kappe. Daraus resultiert die These, dass Daniel Frahn bspw. auch zwischen der 31. und 45 Minute jedes dritte Tor für RB geschossen haben müsste. Daniel Frahn: Toptorjäger seiner (Regionalliga-)Klasse weiterlesen

Testspiel: RB Leipzig vs. SK Schwadorf 9:0

Dritter und letzter Teil der Testspielserie am Cottaweg. Sportlich für RB Leipzig gleichzeitig der unbedeutendste. Weswegen ich nicht sonderlich traurig war, dass meine persönlichen Pläne an diesem einen Tag nichts mit Fußball zu tun hatten. Dass im Vergleich zu den ersten beiden Testspielen relativ wenige Zuschauer kamen, mag man dem schneeregnenden Wetter zuschreiben, dürfte meiner Meinung nach aber auch mit dem Gegner zu tun gehabt haben.

Der kam aus dem Abstiegskampf der österreichischen vierten Liga, was maximal deutsches Sechstliganiveau bedeuten dürfte, fuhr einen Tag vor dem Spiel die ganze Strecke von Österreich nach Leipzig mit dem Bus und sah den Ausflug vor allem als Teambuildingsmaßnahme. Hintergrund ist eine Uraltfreundschaft zwischen Peter Pacult und dem Chefbetreuer der Gäste. Macht natürlich auch alles nichts, relativiert aber den sportlichen Wert der Begegnung.

Der 9:0-Endstand mag Indiz für die nicht übergroße Ernsthaftigkeit sein. Die Dreierabwehrkette der zweiten Hälfte bestehend aus Lewerenz(!), Franke und Schinke(!) ein weiteres. Wie schon das Eilenburg-Spiel war auch dieser Test offenbar eher eine spezielle Spielform zum Training von Spielfreude und Kombinationsfluss auf engem Raum. Eine Spielform, bei der die drei Spieler in der Abwehr eher als Ballholer, denn als Verteidiger fungieren.

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