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Der Nachwuchs von RB Leipzig nach der Saison 2013/2014

Spät in der neuen Saison, aber auch noch nicht zu spät, da 2014/2015 noch einige Wochen vor sich hat, sollen an dieser Stelle ein paar Worte zum Nachwuchsbereich gestattet sein. Tagesaktuell und mit viel mehr Tiefe aufbereitet wird das Thema natürlich im Nachwuchsbereich der offiziellen Vereinshomepage, wo man zeitnah zu den Spielen auch meist die Spielberichte (zumindest zu den höheren Altersklassen) findet oder im Nachwuchsforum von rb-fans.de. Die einst gern genutzte und immer informative RBL-Wiki ist leider inzwischen etwas verstaubt, weil ihr zur Pflege helfende Hände fehlen. Dafür findet man bei Twitter mit @crankrbl einen, der an den Entwicklungen des Nachwuchses und an vielen Spielen sehr nah dran ist. Wer ergebnistechnisch immer auf dem laufenden bleiben will, sollte sich zudem die RB-Vereinsseite bei fussball.de merken, wo man alle Nachwuchsmannschaften von RB Leipzig finden kann.

U23 – Oberliga

Der U23 ist es im dritten Anlauf dann doch endlich gelungen, der Landesliga zu entkommen und völlig verdient und meistenteils überlegen in die fünftklassige NOFV-Oberliga aufzusteigen. Der FC Eilenburg hielt zwar lange gut mit, konnte aber dem enormen Tempo des RB-Nachwuchses auf lange Sicht dann doch nicht standhalten.

Wesentlichen Anteil am Aufstieg hatte Torschützenkönig Tom Nattermann, der 32 der insgesamt 99 RB-Tore erzielte und nicht zu Unrecht zum Spieler der Sachsenliga 2013/2014 gewählt wurde. Der 21jährige Stürmer, der noch in der Zeit von Peter Pacult bei RB Leipzig seinen ersten Profivertrag unterschrieb, beim kurz danach kommenden Alexander Zorniger aufgrund von Verletzungen und sportlicher Gründeaber  nie so richtig zum Zuge kam und deswegen dauerhaft in der zweiten Mannschaft spielt, verweist auf ein Problem, was aus der Nachwuchsausbildung von RB resultiert. Nämlich, dass man Spieler hat, die eigentlich für die Liga, in der die zweite Mannschaft spielt, zu talentiert, aber für eine Etage höher bei den Profis oft nicht gut genug sind.

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Testspiel: RB Leipzig vs. Kickers Markkleeberg 2:1

Das nun fast schon obligatorische Testspiel in einer Länderspielpause brachte RB Leipzig den Sechstligisten Kickers Markkleeberg als Gegner. Die Partie wurde mal wieder am heimischen Cottaweg ausgetragen, zum ersen Mal in der aktuellen Saison. Es bleibt dabei, dass es immer wieder ganz hübsch und familiär ist, auf dem Trainingsgelände von RB Leipzig einem Test beizuwohnen und dass es noch hübscher wird, wenn denn endlich die kleine Haupttribüne stehen wird.

Wenn ein Zweitligist gegen einen Sechstligisten testet, läuft es eigentlich immer auf das selbe hinaus. Der höherklassige Verein lässt den Ball laufen und sucht nach den Lücken, der tieferklassiger Verein verteidigt mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln relativ tief. Sodass es abgesehen von sporadischen Konterversuchen ein Spiel in einer Hälfte ist. So war es auch zwischen RB Leipzig und den Kickers Markkleeberg.

Die Gäste machten ihre Sache dabei ziemlich gut. Überraschenderweise sogar ohne größeren Substanzverlust über 90 Minuten. Ab Mitte der eigenen Hälfte wurde der ballführende Stürmer aggressiv attackiert, sodass es relativ schwierig war für RasenBallsportler, für die das Spiel eben auch nur ein Test gegen einen Sechstligisten war, sich Chancen herauszuspielen. Trotzdem hätte man im Verlauf der Partie auch gut und gern sechs oder sieben Tore erzielen können, wohl aber zumindest mehr als zwei schießen müssen. Besonders Daniel Frahn tat sich in der ersten Halbzeit beim Auslassen von Chancen hervor.

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Organisationsprobleme

Wir erkennen Rasenballsport Leipzig mit nur 8 stimmberechtigten Mitgliedern und stimmlosen Pro-Forma-Mitgliedschaften für alle anderen nicht als “Verein” an. (Quelle [broken Link])

So oder so ähnlich liest man es ja von Zeit zu Zeit an verschiedenen Stellen im Internet. Zielrichtung der Argumentation ist dabei zumeist, dass RB Leipzig ja kein richtiger Verein sei oder wahlweise [broken Link] “das Vereinsrecht mit Füßen tritt und regelrecht ausnutzt”.

Eine etwas erstaunliche Argumentation, denn ganz grundsätzlich darf man einmal festhalten, dass alles ein eingetragener Verein ist, was vom Amtsgericht als Verein eingetragen wird. Die einzige Instanz, die tatsächlich beurteilen darf und kann, inwiefern ein Verein den entsprechenden Regularien entspricht, ist also mitnichten ein Verband, andere Vereine oder deren Anhänger, sondern ein kleines, feines Gericht, in dem man sich mit formaljuristischen Fragen hoffentlich auskennt.

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Fragen für die nächsten Wochen

Neun Spieltage sind in der zweiten Liga gespielt. Klar, dass noch keine Vorentscheidungen gefallen sind. Aber man hat nun doch ein klareres Bild. Einerseits davon, was die zweite Liga so sportlich hergibt. Andererseits davon, wo RB Leipzig insgesamt steht und welche Baustellen man eventuell noch hat.

21 Spieler hat RB Leipzig bisher in neun Partien eingesetzt. Von denen mit Denis Thomalla und Smail Prevljak zwei inzwischen gar nicht mehr im Verein spielen, weil sie nach Österreich (Ried und Liefering) verliehen wurden. Auf der anderen Seite dürften mit Fabio Coltorti und Terrence Boyd schon recht bald zwei neue Namen auf die Liste kommen.

Neben den beiden Langzeitverletzten kamen mit Henrik Ernst und Fabian Franke auch zwei andere Verletzungssorgenkinder in dieser Saison noch nicht mal zu einem Kadereinsatz. Angesichts der Tatsache, dass mehr als leichte Läufe am Trainingsplatz für die beiden in der Nähe des Mannschaftstrainings weiterhin noch nicht drin liegt, lässt alles weitere Richtung Pflichtspiele auch auf sich warten.

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Blockdenken

Es macht in diesem Jahr durchaus Sinn, die Hinrunde in Blöcke zu trennen, die sich durch die Länderspielpausen ergeben. Im ersten Block hatte RB Leipzig demnach vier Liga- und ein Pokalspiel und im zweiten gerade zu Ende gegangenen Block fünf Ligaspiele. Der dritte Block bringt zwischen dem 17.11. und dem 8.11. wieder vier Liga- und ein Pokalspiel, während sechs Ligaspiele dann die Zeit bis zur Winterpause abschließen.

Auch Alexander Zorniger erklärte auf der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen Heidenheim, dass man bei der Trainingskonzeption auf diese Blöcke zurückgreift, indem man in der Zeit der einzelnen Spielblöcke bestimmte Inhalte jeweils stärker in den Mittelpunkt stelle, damit den Spielern immer klar ist, welches Ziel man im Training in welcher Saisonphase verfolge.

Wenn man mal die ersten beiden Spielblöcke rein anhand der Zahlen miteinander vergleicht, dann fallen beim Blick auf die Spieltage 5 bis 9 natürlich die drei obersten Teams ins Auge. Ingolstadt, Düsseldorf und Heidenheim aktuell jeweils mit veritablen Erfolgssträhnen. Wobei erstens auffällig bleibt, dass sich keines dieser Teams in den Spielen durchgehend als Übermannschaft präsentiert hat und zweitens (und mit erstens zusammenhängend) kein Team mehr als 11 der 15 möglichen Punkte ergattern konnte.

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2.Bundesliga: RB Leipzig vs. 1.FC Heidenheim 1:1

Es war das dritte Duell zwischen RB Leipzig und dem 1.FC Heidenheim und das erste von mindestens zwei zwischen den beiden in Liga 2. Und wie schon beim Spitzenspiel in der dritten Liga vor einem halben Jahr trennten sich die Clubs mit 1:1 voneinander. Eine Punkteteilung mit der beide Trainer nach dem Spiel nicht so recht unzufrieden sein wollten. Auch wenn es aus RB-Sicht durchaus Grund zur Unzufriedenheit gegeben hätte, denn im Gegensatz zum letzten Aufeinandertreffen waren die RasenBallsportler über 90 Minuten doch die deutlich dominante Mannschaft mit den besseren und häufigeren Einschussgelegenheiten. Doch aus dem Spiel heraus wollte einfach kein Treffer gelingen, sodass man sich trotz großem Aufwand mit dem Unentschieden begnügen musste.

Ins Spiel gegangen war RB Leipzig wieder im 4-3-1-2-System, in dem auch die fraglichen Diego Demme und Yussuf Poulsen mitwirken konnten (bei letzterem muss man vielleicht wieder mal aufpassen, dass er die Eins-gegen-Eins-Dribblings nicht übertreibt und man nicht zu einem Zustand kommt, in dem die Mitspieler den Ball zu Poulsen spielen und dann zugucken, wie er sich daraus gefährliche Situationen erdribbelt, denn das wäre auf Dauer zu leicht ausrechenbar). Nicht dabei war dagegen (nicht wirklich überraschend) der zweifache Torschütze aus dem Düsseldorf-Spiel Georg Teigl, der draußen blieb, weil man nicht erwarten konnte, dass es genug Räume in der Tiefe gibt, um seine Geschwindigkeit gewinnbringend einzusetzen.

Nicht dabei war erneut auch Daniel Frahn, der gegenüber Matthias Morys das Nachsehen hatte, weil Alexander Zorniger der Meinung war, dass es keinen Grund gab, den Sturm nach dem Düsseldorf-Spiel komplett auszutauschen. Hinterher könnte man sicherlich argumentieren, dass das Spiel einem Daniel Frahn wohl entgegengekommen wäre, da es einige Strafraumszenen mit Gewühl gab, in denen der Kapitän mit seinem Riecher vielleicht den Ball hätte über die Linie drücken können oder Yussuf Poulsen auch einen Zielstürmer im Strafraum gehabt hätte. Als Frahn dann nach 86 Minuten ins Spiel kam, war es praktisch schon zu spät, da die offensive Luft aus der intensiven Partie zu diesem Zeitpunkt schon ein wenig raus war.

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Erstaunliches Spitzenspiel

[Vor dem Montagsspiel von RB Leipzig gegen den 1.FC Heidenheim (06.10.2014, 20.15 Uhr) findet diesmal keine Pressekonferenz statt.]

Wenn man aus RB-Sicht vor der Saison über mögliche Zweitligaspitzenspiele oder Montagsspiele bei Sport 1 nachgedacht hätte, wäre man sicherlich nicht zuallererst auf den neunten Spieltag und die Partie gegen den Mitaufsteiger Heidenheim, der genau wie RB Leipzig zuvor noch nie zweite Liga spielte, gekommen. Doch faktisch ist es nun das Spitzenspiel des Zweiten gegen den Vierten, der (geteilten) besten Abwehr der Liga gegen die treffsicherste Offensive.

Man darf sicherlich darüber staunen, dass Heidenheim so gut in die Saison startete und zuletzt Nürnberg und Bochum mal eben mit insgesamt 8:0 Toren abfertigte. Andererseits war Heidenheim in der vergangenen Saison Drittligameister, stand also vor RB Leipzig. Und das auch insgesamt völlig verdient, weil man das konstantere und reifere Team war. Wenn nun also RB Leipzig schon Zweiter der zweiten Liga ist, ist es eigentlich gar nicht mehr so verwunderlich, dass auch Heidenheim in diesen Tabellenregionen sein Unwesen treibt.

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9.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015

Der kultigste Spieltag seit der Erfindung von Kultclubs wartet auf die kultigste zweite Liga aller Zeiten. Besser als an diesem Wochenende wird es in Sachen Kult wohl maximal 17 Spieltage später, wenn man bei FC St. Pauli gegen Union Berlin ins Rückspiel geht. Keine Ahnung, wann das angefangen hat, Clubs, die im Wandschatten ihrer großen Stadtrivalen, Nischen besetzen und entsprechendes Publikum anziehen, das Label Kult anzupappen.

Vielleicht versteckt sich dahinter auch nur irgendein Gentrifizierungsphänomen und der Begriff soll deutlich machen, dass der nicht mehr unsanierte Altbau mit längst nicht mehr benötigter Ofenheizung nun auch für die breite Masse offen steht. Und wie dies bei diversen gentrifizierten Stadtteilen dieser Republik so auch üblich war und ist, darf man dabei nicht sein Dissidentenimage vergessen.

Es ist schließlich genug Dissidenz und Andersartigkeit für alle da. “Ja, wir sind alle Individuen. Ja wir sind alle verschieden.” Oder so. Wer jetzt “Ich nicht” sagt, hat vielleicht schon wieder eine ganz andere sportliche Heimat gefunden. (Und wer die Filmzitatanspielungen nicht versteht, suche bei der Suchmaschine des Vertrauens nach dem “Leben des Brian”.)

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Veränderte Situation

Als durchaus erstaunlich durchgehen, darf die Tatsache, dass das Bank-Dasein von Daniel Frahn am vergangenen Wochenende in Düsseldorf kaum mediale Nachwirkungen hatte. Dabei war es fast schon historisch, was dem 27jährigen Kapitän von RB Leipzig da passierte. Denn erst zum zweiten Mal in seiner Zeit bei RB Leipzig, die nun auch schon in ihre fünften Saison geht, saß Daniel Frahn in einem Spiel 90 Minuten lang nur auf der Bank (wenn man von den zwei Relegationsspielen gegen Lotte absieht, als Frahn nach Innenbandriss zwar auf der Bank saß, aber er nicht eingesetzt wurde, weil man seine Gesundheit nicht gefährden wollte bzw. es nicht nötig wurde, die Gefahr auf sich zu nehmen).

Von 139 potenziellen Spielen in Liga und DFB-Pokal bestritt Daniel Frahn also bisher 137 und kam dabei in lediglich fünf Partien von der Bank. 132 Startelfeinsätze unter Oral, Pacult und Zorniger, da kann sich die Reservebank schon mal hart anfühlen. Zumal es bisher lediglich Tomas Oral wagte, Daniel Frahn dort zu belassen. Das letzte Mal, dass Frahn 90 Minuten auf der Bank saß, war am zweiten Spieltag der Saison 2010/2011, als er unter Oral noch nicht seine Rolle gefunden hatte. Weitere viermal ließ Oral ihn zumindest zu Beginn auf der Bank schmoren.

Peter Pacult kam unterdessen nie auf die Idee, Frahn, den er überhaupt erst zum Kapitän befördert hatte, mal auf der Bank zu lassen. Alexander Zorniger bis auf eine Ausnahme letztes Saison am letzten Spieltag bei den Suttgarter Kickers, als es um nichts mehr ging, auch nicht. Und jetzt gleich 90 Minuten. Man darf das durchaus erstaunlich finden.

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