Wenn man ein Barca-Ausscheiden überhaupt denken hätte wollen, dann konnte es nur so kommen, wie es gestern kam. Dass die tiefe Ungerechtigkeit des Chelsea-Ausscheidens gegen Barcelona vor drei Jahren, als man 180 Minuten lang das bessere Team war und im Rückspiel diverse Elfmeter nicht bekam nur durch eine – objektiv gesehen – ebenso große, sportliche Ungerechtigkeit wieder ausgeglichen werden konnte. Jenes Chelsea, das immer noch den Mourinho-Geist, aber auf sehr viel niedrigerem Niveau, ausstrahlt, war 180 Minuten lang das unterlegene Team und in Barcelona mit einer Vierer- bis Sechserkette und ab der Pause ohne Stürmer agierend eigentlich völlig überfordert.
Es war taktisch gesehen Anti-Fußball, wie man ihn seit Rehhagels Abwehrriegel-Euro-Gewinn 2004 nicht mehr gesehen hat. Und im Gegensatz zur Euro 2004 der eine seltene Moment, in dem ich sehr froh darüber war, dass der Antifußball mit seiner Taktik durchkam. Wegen 2009 eben. Schade, dass Michael Ballack dies als Spieler bei Bayer Leverkusen erleben muss und nicht noch das Trikot der Blues trägt.
Das aber eigentlich nur am Rande, denn auch wenn die Saison für RB Leipzig aufstiegstechnisch wohl ziemlich gelaufen ist und allseits bereits Kader- und Personalfragen für die kommende Saison diskutiert werden, bleibt die aktuelle Spielzeit und die Analyse dieser noch von einigem Interesse. Und da man davon ausgehen kann, dass die letzten vier Spiele die eine oder andere Statistik eher verzerren wird, macht manch Analyse wohl jetzt schon Sinn.