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11.Spieltag – 2.Bundesliga 2015/2016

Erwartungsgemäß fraß die Länderspielpause in der zweiten Liga wieder mal die Arbeitsplätze von Trainern auf. Mit Torsten Fröhling und Markus Gellhaus traf es zwei der drei möglichen Kandidaten. Nur Gino Lettieri rettete sich im direkten Duell mit Gellhaus in die nächsten Spiele.

Wenig überraschend, wie der TSV 1860 München mit der Situation einer freien Trainerstelle umging. Mit Benno Möhlmann setzt man auf die Sicherheitsvariante und holt den Zweitligarekordtrainer, der seinen mehr als 500 Spielen als Coach in dieser Liga nun noch ein paar hinzufügen darf. Das kann kurzfristig sicherlich stabilisierend wirken. Zumal bei einem Team, das in den bisherigen zehn Spielen sowieso schon durchaus gut organisiert auftrat und dem letztlich nur die offensive Effektivität und die Durchschlagskraft fehlte. Immerhin kassierten auch nur zehn andere Teams weniger Niederlagen als die Löwen, sodass Platz 17 tatsächlich ein Stück unter dem liegt, was eigentlich möglich gewesen wäre.

Ob man mit einem Benno Möhlmann sonderlich innovativ aufgestellt ist, um auch die mittelfristige Zukunft zu gestalten und den Verein hin zu einem Team umzukrempeln, das auch das obere Drittel der Liga angreifen kann (wovon ja im Verein nicht nur investorenseits immer geträumt wird), bleibt abzuwarten, gehört aber aktuell vermutlich sowieso nicht zur Gedankenwelt der Verantwortlichen. Wobei das in München ja auch immer Teil des Problems war und ist, dass nachhaltig strategisches Arbeiten und Denken nicht im Fokus stand.

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Presse 15.10.2015

Heute beginnt bei RB Leipzig der engere Teil der Vorbereitung auf das Auswärtsspiel beim VfL Bochum. Alle Nationalspieler und bis auf Terrence Boyd auch alle Verletzten sind wieder mit an Bord. Hauen und Stechen um die Kaderplätze ist angesagt.

BILD denkt diesbezüglich, dass Willi Orban und Marvin Compper ihre Plätze in der Innenverteidigung schon mal sicher haben. Beim VfL Bochum wird laut WAZ Felix Bastians in die Innenverteidigung zurückkehren.

Zur Spitzenbegegnung des 11.Spieltags werden wieder mehr als 20.000 Zuschauer erwartet. Unter ihnen sollen auch 1.200 vom Verein eingeladene Flüchtlinge sein.

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Potenzielle Lerneffekte

Kaum ein Begriff ist ein so konstanter Begleiter des RasenBallsports wie der vom Druck. In sämtlichen Variationen hat man in den letzten Jahren versucht, ihn von sich wegzuschieben oder ihn den Konkurrenten zuzuschanzen. Oft mit überschaubarem Erfolg, wenn man an die Regionalliga-Jahre (aber nicht nur an die) und das Mantra denkt, dass die Konkurrenten bald auch Druck verspüren werden, wenn es auf die Zielgerade der Saison geht und man den Aufstieg vor Augen hat. Komischerweise hat das damals weder Chemnitz noch Halle viel ausgemacht, die Druck Druck sein ließen und einfach aufstiegen.

Bei Darmstadt hat man das Spiel letzte Saison auch versucht, als man denen vor ihrem Spiel in Leipzig im April den Druck zuschieben wollte, weil sie “etwas zu verlieren haben”. Nun ja, wenn jemand in den letzten zwei Jahren komplett druckresistent war, dann Darmstadt, wie sie in einigen Situationen nachwiesen. Auch im letztjährigen Saisonendspurt, in dem ihnen selbst die bittere Pleite in Leipzig in letzter Minuten durch ein Torwart-Tor nichts anhaben konnte.

Aktuell versucht man sich bei RB Leipzig darin, Druck auf sich und das Team nicht nur wegzuschieben, sondern einfach mal zu negieren, wie man zuletzt auch dem Kicker mit Verweis auf Vorstandschef Oliver Mintzlaff entnehmen konnte. Auch Ralf Rangnick versuchte sich in den letzten Wochen und Monaten darin, einen Aufstieg nicht als Pflicht verstanden wissen zu wollen. Was zumindest dahingehend überraschen durfte, dass es Rangnick letzte Saison noch selbst war, der sich über Zornigers Aussage, dass ein weiteres Zweitligajahr für die Vereinsentwicklung vielleicht gut sei, mit der Bemerkung wunderte, dass der Aufstiegsdruck doch in der kommenden (also der aktuellen) Saison noch mal sehr viel größer sein wird.

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Presse 14.10.2015

BILD spekuliert heute, dass Ralf Rangnick schon im Winter seinen Trainerposten an einen Nachfolger abgeben könnte. Auch wenn darauf nichts konkret hindeutet. Rangnick selbst sagt, dass man “aktuell nicht mit Kandidaten” rede und er “Stand heute bis zum Saisonende Trainer” ist.

Ein kleines Hintertürchen besteht offenbar darin, dass bei spontaner Verfügbarkeit eines perfekten Kandidaten auch eine Ablösung zu einem früheren Zeitpunkt möglich ist. Wobei es durchaus merkwürdig wäre, wenn man mitten in einer Saison, in der man aufsteigen will, plötzlich den Trainer wechselt. Gerade wenn dies ein namhafter Trainer wäre, der noch mal mit eigenen Ideen und eigener Arbeitsweise in der Winterpause in das bestehende Gefüge eingreift.

Diego Demme ebenfalls in BILD im Interview. In dem er Bochum und Freiburg als Teams sieht, die “ganz lange oben dabei sein werden” und von der Bundesliga mit RB Leipzig träumt.

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Presse 13.10.2015

Ein langes, auf Vereinsebene pflichtspielfreies Wochenende ist noch aufzuarbeiten. Begonnen hatte alles schon am Freitag mit dem Testspiel gegen Werder Bremen, das RB Leipzig mit 0:3 verlor. Beide Mannschaften traten ohne einige Stammspieler und Verletzte an. Ken Gipson musste zudem mit einer Platzwunde schon früh im Spiel vom Feld. Das Ergebnis vor 4.500 Zuschauern in Wildeshausen am Ende wegen großer Unterschiede in der Chancenverwertung deutlicher als es das Spiel war. Aber ein Stückweit auch zweitrangig, weil das Spiel gleichzeitig ein Benefizkick für die Familien von Unfallopfern aus dem Spielort Wildeshausen war.

An der Verletztenfront sieht es bei RB Leipzig wieder sehr gut aus. Atinc Nukan, Patrick Strauß und Rani Khedira sind zurück ins Mannschaftstraining. Was die Optionen für Rangnick und die Besetzung der Tribünenplätze noch mal erhöht. Vom Pech gestraft bleibt allerdings Terrence Boyd. Rund 10 Monate nach seinem Kreuzbandriss ist an ein Comeback weiterhin nicht zu denken. Wegen Flüssigkeit im Knie musste er sich erneut einem operativen Eingriff unterziehen. Und beginnt dann wieder mit dem Versuch des Anschluss findens. Sicherlich nicht ganz von vorn, aber dass er das pflichtspielfreie Jahr vollkriegt, ist schon jetzt als sicher anzunehmen. BILD spricht gar von vier Monaten weiterer Pause. Ein echtes Seuchenjahr für den 24jährigen Stürmer, dem man nur wünschen kann, dass diese Zeit irgendwann dann doch endlich mal zu Ende ist.

Am Wochenende auch der Auftritt der deutschen Nationalmannschaft in Leipzig in der EM-Qualifikation gegen Georgien, vor dem das Team auch im Trainingszentrum von RB Leipzig übte. Und RB die Chance nutzte, vor den versammelten Medienvertretern ein wenig Imagepflege zu betreiben und das eigene Trainingszentrum vorzuführen. Am Rande des Spiels bekräftigte Ralf Rangnick noch einmal, dass er kommende Saison kein Trainer, sondern nur noch Sportdirektor in Leipzig sein will. “Hundertprozentig sicher” sei er sich da. Von den 100% sollte man vielleicht erst überzeugt sein, wenn tatsächlich ein neuer Trainer offiziell vorgestellt wurde.

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Nicht nur sportliche Klasse gefragt

In der Zwischenanalyse nach dem 10.Spieltag ging es letzte Woche neben der positiven fußballerischen Entwicklung vor allem auch um Fragen der fehlenden Stabilität aufgrund derer in den letzten Wochen einige Punkte vergeben wurden. War es nach Zornigers Amtsantritt 2012 lange Zeit eine Qualität des Teams, gerade in Spielen, in denen man unter Druck stand oder in Situationen, in denen wegen schlechter Spiele kritisch auf das Team geblickt wurde, geschlossen aufzutreten und Siege einzufahren, ist dies im Verlauf des letzten Jahres immer mehr einer Instabilität gerade dann gewichen, wenn Spiele eng waren oder der Gegner mit besonderer Intensität auftrat.

Zwischen 20 und 25 Spiele hatten die 18 Zweitligisten vergangene Saison jeweils, die mit nur einem Tor Differenz ausgingen. In diesen Spielen, die also ergebnistechnisch besonders umkämpft waren, ging RB Leipzig bei 25 Versuchen in nur 24% der Fälle mit einem Sieg vom Platz. Gleich neun Teams in der Liga schafften bessere Quoten. Ingolstadt und Darmstadt gewannen 42 bzw. 36% dieser Duelle bei ebenfalls 24 bzw. 25 Versuchen. Und während Ingolstadt und Darmstadt in diesen Partien 1,8 bzw. 1,7 Punkte im Schnitt abstaubte, waren es bei RB Leipzig lediglich 1,2.

Schon in den Nichtaufstiegsjahren in der Regionalliga verlor RB Leipzig den entscheidenden Boden gegenüber den späteren Aufsteigern vor allem in Spielen, in denen es eng zuging. 1,6 Punkte holte man zwischen 2010 und 2012 in 44 entsprechenden Spielen. Chemnitz und Halle als spätere Aufsteiger kamen auf 2,1 Punkte und verloren zusammen nur ein einziges Spiel knapp, während es bei RB Leipzig gleich neun waren. Das ist dann am Ende nicht mehr unbedingt eine Frage der fußballerischen, sondern auch der mentalen Qualität. Sei es, weil der Druck bei RB größer war oder die Mannschaft nicht so zusammengewachsen war.

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Throwback KW 35 bis 41

Vor fünf Jahren stand man als erklärter Favorit in der ersten Regionalligasaison nach dem dritten Spieltag und drei Unentschieden schon ordentlich unter Druck vor der Fahrt nach Kiel in den ganz hohen Norden. 1:0 führten die Gastgeber bis fast in die Schlussviertelstunde hinein. Die Häme, die über den Verein mit dem vielen Geld und der Erfolgslosigkeit ausgeschüttet werden sollte, war in Teilen des Landes schon vorbereitet. Aber Lars Müller und Timo Rost kurz vor Schluss drehten die Partie noch in ziemlich emotionaler Art und Weise. Es war einer dieser besonderen Momente rund um den RasenBallsport, als man es der Umwelt unter ordentlichem Druck gezeigt hatte. Was sich auch in befreiten Jubelszenen manifestierte.

Druck war damals durchaus ein besonderes Thema. Anfeindungen bei den Auswärtsspielen, dazu ein beschädigter Mannschaftsbus beim Auswärtsspiel in Braunschweig. Klar, dass das in den Köpfen der Spieler eine Rolle spielte. Bzw. laut Carsten Kammlott offiziell keine Rolle spielte (bzs. spielen durfte), weswegen er auch einen Mentaltrainer (den man später unter Rangnick und Zorniger richtigerweise trotzdem holte) überflüssig fand. Der Sieg in Kiel, der Jubel dort und die Worte von Stefan Kutschke, der eine ablehnende Atmosphäre als besonders motivierend empfand, zeigten aber recht deutlich, dass der nicht immer freundliche Umgang mit RB Leipzig bei den Spielern sehr wohl in den Köpfen steckte und die Ummünzung dessen in positive Energie durchaus ein Erfolgsbaustein sein konnte. Wurde es aber so richtig erst unter Zorniger, als man eine recht verschworene Gemeinschaft zusammen hatte.

Inwieweit bei dieser Entwicklung hin zu einer verschworenen Gemeinschaft auch die immer wieder mal auftretenden RB-kritischen Vereinsoffiziellen eine Rolle spielten, ist nicht zu benennen. Fakt ist, dass Magdeburgs Volker Rehboldt in dieser Regionalliga-Saison der erste Vereinschef war, der vor dem Spiel gegen RB die Atmosphäre mit ein paar Äußerungen noch anheizte. Äußerungen mit Versatzstücken, die es in verschiedensten Variationen aus verschiedensten Mündern auf verschiedensten intellektuellen Stufen seitdem immer wieder gab.

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Presse 08.10.2015

Die Profis von RB Leipzig am morgigen Freitag mit einem Testspiel gegen Werder Bremen, das in Wildeshausen in der Nähe von Bremen ausgetragen wird und ein Benefizspiel ist für Familien, die von einem Verkehrsunfall betroffen waren. Auf beiden Seiten fehlen ein paar Länderspielreisende und Verletzte. Ansonsten will man in Bestbesetzung antreten. Für den Langzeitverletzten Atinc Nukan dürfte das Spiel auf Leipziger Seite zu früh kommen.

Die LVZ fügt der montäglichen Nachricht des Kicker, dass die Red Bull Arena auf 57.000 Zuschauer ausbaubar wäre, hinzu, dass man dafür auch nicht in die bestehende Dachkonstruktion eingreifen müsste und die ganze Geschichte entsprechend auch kostengünstig zu haben und sogar im Rahmen einer Sommerpause erbaubar wäre. Und bei Aufstieg umgesetzt werden könnte. Sommerpause (welche auch immer) klingt nach einem zeitlich ziemlich ambitionierten Projekt.

BILD berichtet, dass Ralf Rangnick mal wieder in Hoffenheim zugeschlagen und deren Chefscout Johannes Spors abgeworben hat (zudem ging Video-Analyst Christopher Vivell nach Salzburg). In Leipzig soll der 33jährige laut dem Blatt “Schnittstellen-Leiter der Scouting-Abteilung” werden. Was auch immer dieser Begriff dann in der Praxis bedeuten soll. Damit wird der Kreis ehemaliger Hoffenheimer im RB-Funktionsteam immer größer..

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Auf gutem Wege

Der erwartete oder erhoffte Qualitätssprung ist bei RB Leipzig jedenfalls im Vergleich zur Rückrunde der vergangenen Saison noch nicht eingetreten. Das ist insbesondere vor dem Hintergrund der enormen Kaderverstärkungen in diesem Sommer aus RB-Sicht ein unbefriedigender Befund. Insgesamt ist aber auch der Weg klar, auf dem sich die Mannschaft zusammen mit den Veranwortlichen befindet bzw. den sich letztere für die Mannschaft ausgesucht haben. Jetzt muss sich halt nur noch zeigen, ob die Mannschaft diesen fußballerischen Weg gehen kann.

Fünf Spiele sind es bis zur nächsten Länderspielpause, darunter eine englische Woche mit den Spielen in Heidenheim, gegen Freiburg und in München. Dazu die Heimspiele gegen Paderborn und Nürnberg. Am Ende dieses zweiten Ligaspielblockes mit einigen Herausforderungen wird man schon genauer wissen, wie RB Leipzig sportlich funktioniert, ob man eine Entwicklung hinbekommt und inwiefern man mit der Spitze (Platz 1 und 2 sind schon sieben bzw. vier Punkte weg) mithalten kann oder weiter Boden verliert. (Erwartbar unbefriedigend, Bilanz nach fünf Spieltagen)

10 Spieltage sind in der zweiten Liga vorbei. Nach knapp einem Drittel der gesamten Saison haben sich die ersten Tendenzen verfestigt und sich Problemkinder und Überraschungsteams herausgeschält. Zu diesem Zeitpunkt der Saison darf man dann doch schon mal anfangen, die sportlichen Entwicklungen und den Stand der Dinge ernst zu nehmen und entsprechend zu bewerten. Alles immer noch kein Zeitpunkt für ganz große Panik, wenn man auch bedenkt, dass Karlsruhe vor einem Jahr nach zehn Spielen Neunter war und fünf Punkte Rückstand auf den Relegationsrang hatte, den man am Ende der Saison belegte. Aber immerhin ein Zeitpunkt, an dem sich schon besser einschätzen lässt, ob die Ideen, die am Saisonanfang in ein Team und den Kader gesteckt wurden, funktionieren oder nicht.

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