Europa League: RB Leipzig vs. Olympique Marseille 1:0

Mal wieder ein Donnerstagabend. Ein Spieltermin, der in dieser Rückrunde ja schon fast zum Alltag geworden ist. Viertelfinale in der Europa League. Olympique Marseille zu Gast. Ein starkes Team, gegen das sich RB Leipzig zu einem insgesamt etwas glücklichen 1:0 kämpfte.

In Abwesenheit von Stefan Ilsanker (verletzt) und Willi Orban (gesperrt) veränderte Ralph Hasenhüttl seine Mannschaft gegenüber dem Hannover-Spiel nur auf zwei Positionen. Dayot Upamecano ersetzte in der Abwehr Orban. Und Lukas Klostermann rückte nach einer Erholungspause für Bernardo zurück in die Mannschaft. Unverändert blieb dabei das 4-2-2-2, in dem Demme und Keita erneut die Doppelsechs bildeten und Forsberg und Bruma erneut auf den Zehnerpositionen spielten. Bedeutete auch, dass für Sabitzer wieder nur die Bank blieb.

Mehr Umbauten gegenüber dem Liga-Spiel in Dijon musste Gästetrainer Rudi Garcia auch aufgrund von Verletzungen vornehmen. Stammkeeper Mandanda wurde von Pele ersetzt. Für die verletzten Innenverteidiger Rami und Rolando rutschten Sakai und Amavi ins Team. Im Sturm lief statt Germain etwas überraschend Mitroglu auf. Zudem fehlte auch Topscorer Thauvin weiterhin.

Auf den Komplettausfall der zentralen Defensive reagierte Marseille mit einer taktischen Umstellung von einer Vierer- auf eine Fünferkette, in deren Zentrum Gustavo verteidigte, der sonst auf der Sechs spielt. Schon in Wolfsburg machte der Brasilianer als Innenverteidiger sehr gute Spiele, weil er dort sehr gut seine Zweikampfstärke und seine Spielübersicht einbringen kann.

Mit der für Marseille unüblichen Fünferkette war auch der Fokus der Gäste klar. Sicher und kompakt verteidigen und gegen die Geschwindigkeit von RB Leipzig gewappnet sein. Insgesamt klappte diese Herangehensweise auch sehr gut und tat sich RB über die kompletten 90 Minuten sehr schwer, sich in gute Abschlusssituationen zu bringen.

Ralph Hasenhüttl sah ein kompliziertes Spiel seiner Mannschaft gegen Olympique Marseille. | Foto: Dirk Hofmeister

Besonders in den ersten 20 Minuten war von RB Leipzig wenig zu sehen. Gegen das tief verteidigende 5-4-1-Bollwerk der Gäste gab es extrem wenig Räume zwischen den Ketten, die es sonst zwischen Sechsern und Innenverteidigung bei Marseille durchaus gibt. Entsprechend schwer war es beispielsweise für Forsberg im Zehnerraum zu agieren, sodass der Schwede sich häufig sehr tief fallen ließ.

In diesen ersten 20 Minuten verteidigte Olympique Marseille aber nicht nur gut, sondern wusste mit dem gewonnenen Ball durchaus auch was anzufangen. Immer wieder überlud man vor allem die linke Seite, wo Ocampos immer wieder auch von Sanson oder Amavi unterstützt wurde und erarbeitete sich zumindest ganz gute Positionen auf der Außenbahn, von wo aus man dann auch immer wieder gute Pässe die Strafraumgrenze entlang spielte. Aber die Abschlüsse von dort waren überschaubar gut und so blieb es trotz optischer Überlegenheit bei einer guten Chance für Mitroglu, der früh in der Partie aus Nahdistanz an Gulacsi scheiterte.

Erst nach 20 Minuten fand RB Leipzig besser ins Spiel, nachdem man zuvor gegen das 5-4-1 ohne Ideen blieb. Marseille verlegte sich nun komplett auf das Verteidigen. Und RB schaffte es nun häufiger, im Mittelfeld mal Dynamik aufzubauen und die Olympique-Defensive zumindest in Bewegung zu bringen. Naby Keita hat dabei die erste Art Chance für RB, als er im Strafraum zu lange zögert und dann beim Schussversuch abgeblockt wird.

In der Folge ist RB Leipzig das deutlich aktivere Team, das sich allerdings unheimlich schwer tut, überhaupt in den Strafraum der Gäste zu kommen. Ein Freistoß von Forsberg, der knapp über das Tor streift, ist in Sachen Torgefahr schon das spektakulärste. Ansonsten gibt es ein paar Aktionen, denen der letzte Pass fehlt und ein, zwei Umschaltmomente, in denen nicht genau genug gespielt wird. Der Rest ist Anrennen ohne Durchschlagskraft.

Wild wird es dann plötzlich in den letzten fünf Minuten vor der Halbzeit, als sich beide Mannschaften wie aus dem Nichts kurzzeitig einen offenen Schlagabtausch liefern. Marseille hat bei diesem Schlagabtausch Pech bei einem Lattentreffer von Sarr und bei zwei weiteren Abschlussaktionen, die Gulacsi wegfaustet. Mehr Glück hat auf der anderen Seite Timo Werner, der eine der wenigen Umschaltsituationen (die entsteht, weil der schon gelbverwarnte Kamara im Mittelfeld nicht das taktische Foul gegen Forsberg ziehen kann) mit links vollendet, dabei allerdings auch von Keeper Yohann Pele unterstützt wird, der den sehr mittigen Ball unter sich durchrutschen lässt. (Wenn Pele den Ball hält, darf sich Werner ärgern, dass er zuvor nicht den Querpass auf den am langen Pfosten frei stehenden Augustin gespielt hat.)

Timo Werner schießt RB Leipzig mal wieder zum Sieg. | GEPA Pictures - Sven Sonntag

1:0 zur Pause. Vom Resultat her perfekt gelaufen. Vom Spiel her war es ein hartes Stück Arbeit für die RasenBallsportler, sich überhaupt in die Partie zu kämpfen und sich Chancen zu erarbeiten. Marseille war 20 Minuten lang das gefälligere und gefährlichere Team. Danach spielte nur noch RB Leipzig, ohne besonders gefährlich zu werden, bevor es vor der Pause noch mal fünf Minuten rauf und runter ging und Marseille in diesem Moment des Verlusts der Ordnung und defensiven Kontrolle den Gegentreffer kassiert.

Wesentlich mehr Spektakel wurde es auch nach der Pause nicht. Beide Teams wollten auch in den zweiten 45 Minuten nicht ihren defensiven Grundfokus aufgeben. Wobei es bei RB Leipzig in den ersten reichlich zehn Minuten nach der Pause noch ein wenig Harakiri war, was man in der Defensivorganisation teilweise spielte. Aus dem normalen Spiel heraus hinten plötzlich in einer Zwei-gegen-Zwei-Situation zu stehen, will man bei so einem Spiel eigentlich nicht haben. Einige Situationen, die nur deswegen nicht gefährlich werden, weil die Gäste im offenen Feld den Ball nicht kontrolliert kriegen. Ocampos hat nach 56 Minuten trotzdem die große Chance zum Ausgleich, der Ball streicht allerdings knapp am Kasten vorbei. Payet schießt kurz darauf relativ frei über das Tor.

Danach wird es Peter Gulacsi zu bunt, der sich erstmal die Vorderleute vorknöpft und sie eindringlich darauf einschwört, ihre Positionen zu halten. Von da an geht es in der RB-Defensive dann wieder. Von da an ist es mit Offensiv-Highlights aber auch auf beiden Seiten fast komplett vorbei. Marseille versucht es immer wieder mal mit Diagonalbällen auf die Flügel, die man durch die Fünferkette gut überladen kann. Das sieht im Ansatz durchaus gefällig aus. Aber in den Strafraum kommt man auf diese Art auch nicht mehr wirklich. Ein paar Flanken, die durch den Sechszehner segeln, ein paar Ecken, dazu ein Klostermann, der kurz vor Schluss in höchster Not gegen zwei Spieler rettet. Viel mehr war vom Marseille-Spiel auch nicht zu vermelden.

Auf der anderen Seite lauerte RB Leipzig vergeblich auf die Chance, aus dem Umkehrspiel heraus zum 2:0 zu kommen. Manches spielte man im Konter zu ungenau. Vor allem Klostermann hatte mit seinen Hereingaben wenig Glück, kam aber immerhin, drei-, viermal in gute Positionen links und recht vom Strafraum (ein Spieler, der mal kurz einläuft, wäre in solchen Situationen ein Traum..). Die beste Chance hatte aber erneut Timo Werner, dessen Schuss nach 77 Minuten bei einem Konter von Gustavo geblockt wird. Und so blieb es dann eben folgerichtig beim 1:0.

Nach einem harten Arbeitstag kann man schon mal auf die Knie gehen. | Foto: Dirk Hofmeister

Fazit: Ein Fußballspektakel war es aufgrund der taktischen Herangehensweise beider Teams nicht. Für RB Leipzig wurde es ein ganz schweres Spiel gegen defensiv sehr gut eingestellte Gäste. Aus dem Ballbesitz heraus das 5-4-1-Bollwerk zu bespielen, war fast aussichtslos. Nach einer der wenigen Umschaltaktionen schoss man kurz vor der Pause das 1:0 und holte damit schon fast das Maximum aus dem Spiel heraus. Marseille war über 90 Minuten mindestens ebenbürtig und hatte die deutlich höhere Anzahl an Torabschlüssen und drei, vier gute Gelegenheiten auf ein Tor. Es war eigentlich ein 1:1-Spiel, in dem Marseille sich halt in den ersten 60 Minuten nicht mit einem Tor belohnte. In der letzten halben Stunde gingen beide Teams dann kein großes Risiko mehr und waren vornehmlich bemüht, keine Fehler zu produzieren, sodass RB Leipzig mit viel defensivem Aufwand den knappen Sieg über die Runden schaukeln konnte, ohne mit Nachdruck auf ein zweites Tor zu gehen.

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Randbemerkung 1: Nach so einem 1:0 fragt man sich natürlich immer, ob das nun ein gutes oder ein schlechtes Resultat ist. Angesichts der Chancenverteilung ist es aus RB-Sicht natürlich ein gutes Resultat. Angesichts der verletzungsbedingt geschwächten Gäste vielleicht auch ein bisschen wenig und ein schlechtes Resultat. Abgesehen davon spiegelte die Stimmung im Stadion nach dem Schlusspfiff wohl ganz gut die Gegebenheiten wider. Ein uneuphorisches Beklatschen und Abhaken eines Sieges, der noch nicht mal die sagenumwobene halbe Miete ist. Man geht halt mit einem 1:0 in die zweite Halbzeit des Europa-League-Viertelfinales. Und man wird wohl mindestens ein Auswärtstor brauchen, wenn man ins Halbfinale will.

Randbemerkung 2: Als Jean-Kevin Augustin nach 70 Minuten bei seiner Auswechslung betont locker vom Platz schlich, wusste man bereits, dass RB Leipzig in diesem Spiel nicht mehr mit Risiko auf das 2:0 gehen würde. Da auch Marseille kein großes Risiko nahm, war früh klar, dass beide Teams mit dem Ergebnis irgendwie auch zufrieden sind und jenseits von Toren, die sich auch ohne großes Risiko mitnehmen lassen, nicht mehr allzu viel investiert werden würde. Man wird erst nach dem Rückspiel wissen, welches der beiden Teams da eventuell zu wenig mutig war. Aber es war schon auch ein bisschen erstaunlich, dass beide Teams so früh so wenig Ambitionen zeigten, das Ergebnis noch mal verändern zu wollen.

Randbemerkung 3: Fußball ist ein seltsamer Sport. Da hat man das RB-Spiel gegen St. Petersburg, in dem die Gäste komplett chancenlos waren und statt eines 0:3 oder 0:4 doch ein 1:2 mit nach Hause nehmen. Und dann hat man das Spiel gegen Marseille, das zumindest ausgeglichen war und am Ende fährt RB Leipzig trotzdem mit einem besseren Ergebnis zum Rückspiel als man in der letzten Runde nach Russland fuhr. Es war im elften Anlauf das erste Mal, dass RB in einem internationalen Spiel ohne Gegentor blieb. Ausgerechnet in einem Spiel, in dem das nicht zwangsläufig hätte so sein müssen.

Randbemerkung 4: Dass Marseille mindestens gleichwertig war, zeigt sich auch in der Torschussstatistik. Der muss man nicht immer die allerletzte Relevanz zumessen, aber 13 : 7 Torschüsse zugunsten der Gäste von innerhalb des Strafraums sind durchaus aussagekräftig, was das beidseitige Agieren im letzten Drittel angeht. Das kommt bei RB-Spielen tatsächlich sehr selten vor, dass man in Sachen tornahe Abschlüsse dem Gegner so hinterherläuft.

Randbemerkung 5: 36:37 Dribbling-Versuche. 24:18 erfolgreiche Dribblings. Zum Vergleich: In der Bundesliga führt RB Leipzig diese Statistik mit im Schnitt elf erfolgreichen Dribblings pro Spiel an. Die Zahlen aus dem Spiel gegen Marseille-Spiel zeigen recht deutlich, wie beide Teams versuchten, sich gegen geordnete Defensivreihen Räume und Vorteile zu erarbeiten. Es ging nicht primär über Risiko im Verschieben der Grundordnung im Offensivspiel, sondern darüber, aus der Ordnung heraus durch gelungene Eins-gegen-Eins-Situationen den Gegner in Unordnung zu versetzen.

Jean-Kevin Augustin. | Foto: Dirk Hofmeister

Randbemerkung 6: Nach der Einwechslung von Kevin Kampl für Jean-Kevin Augustin rutschte Naby Keita plötzlich in die Augustin-Position des zweiten Stürmers. Ein Move, der sich mir nicht so richtig erschlossen hat, weil Keita da vorn völlig verschenkt wirkte. Seine besten Szenen hatte er, als er in der ersten Halbzeit mit viel Dynamik durchs Mittelfeld ziehen konnte. In vorderster Linie rieb er sich an der starken Marseille-Dreierkette auf. Zudem betonte die Position eher seine Schwächen im aggressiven Anlaufen (Keitas Stärken bei der Balleroberung liegen ja sonst eher darin, Spieler in seinem Wirkungskreis mit gutem Positionsspiel zuzustellen und zu bearbeiten). Irgendwie war das ab der 70. Minute eine taktische Umstellung, mit der sich RB Leipzig ein wenig der eigenen Stärken im Spiel aus der Mittelfeldzentrale heraus beraubte.

Randbemerkung 7: Man neigt ja in einer langen Saison oft dazu, immer auch zuerst zu sehen, was nicht funktioniert. Manchmal muss man sich dann auch mal wieder auf den Boden der Realitäten zurückholen. Und die besteht auch darin, dass RB Leipzig gegen Marseille mit einer Abwehrkette spielte, in der keiner älter als 21 war. 18, 19, 20 und 21 Jahre waren die vier Protagonisten. Mit einer defensiven U21-Auswahl zum Sieg im Hinspiel des Viertelfinales der Europa League. Klar, das ist ein selbstgewähltes Vereinskonzept, aber man muss sich auch immer wieder mal klarmachen, dass es krass ist, dass man mit diesem Kinderriegel Erfolg hat und um den Einzug in das Halbfinale eines europäischen Pokalwettbewerbs spielt. Wenn man Upamecano und Konaté sieht, möchte man sie auch immer noch ein bisschen knuddeln, so jung sind sie (wobei das Knuddeln wohl aufgrund ihrer Physis für den Knuddler nicht gut ausgehen würde). Man mag sich gar nicht vorstellen, was man von so einer Kette hätte, wenn sie zusammen ins beste Fußballalter Mitte 20 wachsen würde. Ist natürlich schwer vorstellbar, dass Spieler des Kalibers Upamecano so lange in Leipzig spielen.

Randbemerkung 8: Bitteres Ende des Europa-League-Abends für Konrad Laimer. Verletzt raus. Muskelriss. Bis zu sechs Wochen Pause. Das würde dann Saisonaus bedeuten. Bitter für ihn, der sich in seine Rolle als Rechtsverteidiger so gut hineingefunden hatte. Bitter aber auch für RB Leipzig, wo das Problem auf den Außenverteidiger-Positionen nun wieder akut wird, nachdem nun mit Halstenberg und Laimer gleich zwei Spieler ausfallen. Ilsanker, Kaiser, Schmitz, aber auch Sabitzer oder Demme. Gibt natürlich noch ein paar Alternativen, die rechts hinten spielen können, aber so richtig perfekt sind die Alternativen zu Klostermann und Bernardo nicht. Gab es ja letzte Saison in der Hinrunde schon das Außenverteidiger-Patchworking, von daher ist man es schon gewohnt. Aber vor den entscheidenden Spielen der Saison ist es bitter, dass man auf Konrad Laimer verzichten muss.

Randbemerkung 9: In UEFA-Wettbewerben ist man ja peinlich darum bemüht, dass die lokalen Sponsoren und Vereinsfinanziers nicht genannt und nicht sichtbar werden. So spielt man in Leipzig entsprechend auch in der RB-Arena und ist das Geldgeber-Getränk bei den Pressekonferenzen aus den Räumlichkeiten verbannt (weil kein UEFA-Sponsor). Fast schon ein bisschen lustig, dass der Übersetzer bei der Pressekonferenz vor dem Spiel konsequent von Red Bull Leipzig redete, als er vom einzig wahren RasenBallsport sprach..

Randbemerkung 10: In einem Pokalwettbwerb schaut man natürlich auch immer auf die anderen Plätze. Dort scheinen sich mit Atletico, Arsenal und Lazio im Viertelfinale der Europa League die Favoriten durchzusetzen. Drei europäische Hauptstädte und Leipzig als heimliche Hauptstadt Sachsens, Deutschlands, Europas oder des Fußballs (je nachdem, wie größenwahnsinnig man sein will). Klingt doch eigentlich nach einer guten Mischung. Always keep on dreaming..

Choreo der RBL-Fans: "Always keep on dreaming - Still hungry for the Cup" und Einmarsch der Mannschaften. | Foto: Dirk Hofmeister

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Lichtblicke:

  • Emil Forsberg: Machte vor allem in der ersten Hälfte ein sehr gutes Spiel. Als ballsicherer Zehner immer wieder mit guten Aktionen und Dribblings. Vor allem aber auch sehr gut gegen den Ball arbeitend und Bälle erobernd. Vielleicht prototypisch für den guten Auftritt die Aktion vor dem 1:0, als er den Ball in der eigenen Hälfte im Zweikampf behauptet und dann perfekt tief auf Werner spielt. Deutete mal wieder an, wie viel wert ein Forsberg in Bestform für das RB-Spiel hat.
  • Naby Keita: Wie bei Forsberg gilt auch hier, dass das vor allem in der ersten Halbzeit ein starker Auftritt war. Sein dynamisches Einschalten in die Offensive brachte das Marseille-Bollwerk einige Male durcheinander. Der letzte Pass passte nicht immer, wobei die Ideen bis auf eine Aktion im Umkehrspiel immer gut waren. Auch als Balljäger im Mittelfeld wieder sehr präsent. Und auch immer mal wieder in einer tiefen Demme-Rolle als Ballverteiler unterwegs.
  • Dayot Upamecano: Steht stellvertretend für den Kinderriegel aka Viererkette. Bestach wieder mal durch sehr gute Zweikampfarbeit. Hat, wenn er sich traut, auch ein sehr gutes Passspiel durch die Ketten hindurch. Wenn er mehr dürfte, würde er wohl auch noch mehr Lucio-Gedächtnisausflüge machen, wenn man an eine Situation aus der ersten Hälfte denkt, als er sich in die gegnerische Hälfte dribbelt und sein Ausflug nur von einem Fehlpass von Keita gestoppt wird. Macht schon Spaß die Abgeklärtheit und Coolness des Upamecano. Wenn man das mit dem leicht tapsigen Nervenbündel zu Beginn seiner RB-Zeit vergleicht, dann bleibt einem nicht viel außer staunen.

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Tor: 1:0 Werner (45.)

Aufstellung RB Leipzig: Gulacsi – Laimer (74. Bernardo), Konaté, Upamecano, Klostermann – Demme, Keita – Forsberg (83. Sabitzer), Bruma – Augustin (70. Kampl), Werner; Bank: Mvogo, Schmitz, Kaiser, Poulsen; Nicht im Kader: Ilsanker, Halstenberg (beide verletzt), Orban (gesperrt), Köhn, Coltorti

Aufstellung Olympique Marseille: Pele – Sarr, Sakai, Gustavo, Kamara, Amavi – Payet (86. Lopez), Anguissa, Sanson, Ocampos – Mitroglu (80. Germain)

Schiedsrichter: Alberto Undiano Mallenco (Weitgehend souverände Spielleitung mit gleichmäßiger Zweikampfbewertung und nachvollziehbaren gelben Karten. Bei zwei, drei strittigen Strafraumaktionen  verzichtete er jeweils auf den Strafstoßpfiff. Aus reiner Stadionsicht hätte es durchaus einen Hand-Elfer gegen RB (da stand Mallenco aber ungünstig, um guten Blick auf die Aktion zu haben) und einen Strafstoß für RB geben können.)

Gelbe Karten: Kamara, Sarr – Laimer (1.)

Zuschauer: 34.043 (davon offizell 0 Gästefans (UEFA-Strafe))

Links: RBL-Bericht [broken Link], OM-Bericht [broken Link], Kicker-Bericht

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  • Torschüsse: 10 : 17
  • Torschüsse innerhalb des Strafraums: 7 : 13
  • Schüsse auf das Tor: 1 : 3
  • gewonnene Zweikämpfe: 58,1% : 41,9%
  • Ballbesitz: 49,0% : 51,0%
  • Passquote: 81,0% : 84,0%
  • Fouls: 8 : 15
  • Ecken: 8 : 4
  • Abseits: 3 : 0
  • Meiste Torschüsse: Werner: 4 – Ocampos: 6
  • Meiste Torschussvorlagen: Forsberg: 4 – Payet: 5
  • Meiste Ballkontakte: Demme: 95 – Amavi: 82

Statistiken von kicker.de, whoscored.com, uefa.com

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Saisontorschützen Europa: Werner – 7; Keita, Augustin, Forsberg, Bruma – je 2; Orban – 1; Eigentore – 1 (Jemerson/ Monaco)

Saisonvorlagengeber: Sabitzer, Forsberg – je 3; Poulsen, Kampl, Werner – je 2; Bruma, Orban, Halstenberg, Keita – je 1

Saisontorbeteiligungen (Entstehung des Tors jenseits der direkten Vorlage): Forsberg, Sabitzer – je 5; Halstenberg, Keita – je 4; Upamecano, Klostermann, Demme, Kampl, Gulacsi, Orban – je 2; Werner, Bernardo, Konaté – je 1

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Bilder: Dirk Hofmeister/ Werner-Bild: © GEPA pictures/ Sven Sonntag

3 Gedanken zu „Europa League: RB Leipzig vs. Olympique Marseille 1:0“

  1. Unfassbar bleibt es nach wie vor, dass wir jetzt schon Europa League in Leipzig schauen. Vor noch nicht allzu langer Zeit stand ich mit Guido im “Presseraum” in Markranstädt und lauschte der Analyse von Coach Vogel. (Also ich lauschte und Guido kam zu spät und fragte, was er verpasst hat ;) ). Unfassbare Zeiten. Schön dabei zu sein.

  2. Du scheinst ja gut drauf gewesen zu sein, beim Schreiben der Analyse. (Kinderriegel knudeln, Leipzig etc)
    Gefällt mir.

    Meine Lieblingsszene war auch als Pete G. statt Abschlag durchzuführen auf Demme, Klostermann und Co ging und jeden einzelnen wach rüttelte.
    Ich kann mich nur wiederholen, denn ich war vor einem Jahr ein großer Kritiker von Gulacsi und jetzt hat er sportlich und auch was Führung angeht gleich 2 Schritte nach vorne gemacht.
    Da hätte ich nie gedacht und freue mich für ihn (Tut mir leid für M’vogo aber vielleicht hat er ihn zu besseren Leistung getrieben)

    Eine andere Szene war auch richtig stark und hätte eine Randbemerkung verdient. Denn als Laimer sich die Verletzung zu zog (was echt zum Mäusemelken ist), ging er ja zu Boden und signalisierte, das was nicht stimmte. Aber genau da hatt OM auf der Seite Überzahl und hätte weiterspielen können, ggf. mit Tor. Aber nein, sie schlugen den Ball ins Aus.
    Top Fair Play!
    Ich glaube Demme und Forsberg sind zu dem Spieler hin und haben sich per Handschlag dafür bedankt.
    (wäre vielleicht eine Frage für die PK an RH ob er sich auch bedankt hat an den OM Trainer)

    Lichtblicke sehe ich auch so, wenn auch wie oben geschrieben Gulacsi mit dabei sein könnte.

    Schiedsrichter hat mMn alles gut beurteilt, auch wenn man natürlich im Stadion viele Dinge anders sieht.

    Randbemerkung 7 gefällt und ist schon sehr surreal wie sie hinten agieren.
    Es zeigt aber auch, das die jungen Spieler ihre Chance bekommen, was natürlich gut für RR für zukünftige Verhandlungen betrifft.

    Kann mich meinem Vorredner nur anschliessen.
    Einfach irre, das wir 04/2018 schon und immer noch Europapokal spielen.

  3. Das Lob, das man allenthalben für Gulacsi hört, ist übertrieben. Er ist Teil der Abwehr und auch teilweise mit seiner Unsicherheit dafür verantwortlich, dass man hinten regelmäßig ins Schwimmen kommt. Wie schön wäre es, einen Keeper zu haben, der auch mal einen Ball fängt oder eine Flanke herunterpflückt. Mit seinen Abschlägen leitet er häufig direkt die Angriffe der Gegenseite ein, es sei denn ein Poulsen spielt mit, der nach jedem Abschlag springt (wie ein Pferd :-). Vielleicht kann man ihm auch noch beibringen, dass man, wenn man schon den Ball nicht fängt, sondern wegfaustet, dies nicht nach vorn vor des Gegners Füße macht. Nichts gegen Gulacsi, er hat seine Stärken auf der Linie, aber er ist für unsere häufig schwimmende Defensive mitverantwortlich.

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