Transfer-Deadline-Day. Letzter Tag einer Transferperiode, in der bisher bei RB in Sachen Neuzugängen noch gar nichts ging, außer sich für 16-Jährige zu interessieren. Irgendwie ein Tag, mit dem man gefühlt bei RB Leipzig in den letzten Jahren nicht so viel zu tun hatte. Dabei ist es dann doch so, dass in der Vergangenheit kurz vor Schließen des Transferfensters oder sogar am Deadline Day noch der eine oder andere Transfer getätigt wurde.
Legendär fast schon die Transferperiode im Januar 2015, als bei RB Leipzig noch mal Aufstiegspanik herrschte und auf den letzten Drücker sehr zur Freude von Alexander Zorniger (^^) Yordy Reina und Rodnei ins Team geholt wurden. Transfers, die die Ansage, nur Spieler zu holen, die nachhaltig und ligenunabhängig weiterhelfen sollen, doch einigermaßen deutlich konterkarierten. Immerhin war Reina damals geliehen und kam ja auch nur, weil der Transfer von Nils Quaschner an FIFA-Regularien scheiterte (bzw. man keine Zeit mehr hatte, Rechtssicherheit zu schaffen), dass ein Spieler nicht in einer Spielzeit für drei Vereine auflaufen darf.
Der Januar 2015 war in der Rangnick-Zeit die einzige Transferperiode, die so ordentlich aus dem Ruder lief und in einem Panikmodus zu Ende gebracht wurde, der dazu führte, dass man die sonstigen Vorgaben bei Transfers zugunsten von ‘kaufen, kaufen und dann aufsteigen’ (was dann mal so richtig schief ging) aufgab.
Dem am nähesten kam vielleicht noch der Sommer 2016, als die Niederlage zum Auftakt im DFB-Pokal in Dresden kurz vor Beginn der Bundesliga auch noch mal eine Art Transferpanik ausbrechen ließ. Bernardo, Oliver Burke und vor allem Kyriakos Papadopoulos kamen damals auf den letzten Drücker und in den letzten vier Tagen des Transferfensters.
Interessant vielleicht, dass von den in fünf Spielern, die in diesen beiden Transferperioden im Sommer 2016 und im Januar 2015 auf den letzten Drücker geholt wurden, drei gerade mal eine Halbserie bei RB spielten und einer es immerhin auf eine Saison brachte (Burke). Nur Bernardo entging dem Schicksal der anderen Paniktransfers und ist immer noch bei RB (wenn auch derzeit überraschend in der zweiten Reihe).
Ansonsten bleiben aus der Amtszeit von Ralf Rangnick noch Kevin Kampl und Marcel Halstenberg, die 2015 und 2017 jeweils auf den letzten Tag der Transferperiode geholt wurden. Beides nicht im klassischen Sinne Nottransfers, sondern eher Spieler, an denen man lange dran war, aber bei denen es sich halt erst auf den letzten Drücker ergab, dass man sich auch finanziell mit dem abgegbenden Klub einigen konnte. Beide Transfers kann man deswegen auch als geglückt bezeichnen, weil sie zwar terminlich auf den letzten Drücker kamen, aber ansonsten gut vorbereitet waren.
In Rangnicks Amtszeit macht das also sieben Transfers am Deadline-Day oder kurz davor. In bisher elf Transferperioden. Das ist nicht allzu viel und bedeutet auch, dass man im Normalfall die Hausaufgaben früher erledigt. Bzw. nicht erst spät noch Dinge wie ein Kreuzbandriss dazukommen, auf die man reagieren muss.
Interessant wird dabei ja vor allem, ob die Transferperiode in diesem Winter, also heute, dann auch mit ähnlichen Nottransfers endet wie jenen im Januar 2015 oder im Sommer 2016 oder ob man dann doch noch einen Halstenberg oder Kampl aus dem Hut zaubert. Was im Winter allerdings im Normalfall relativ aussichtslos ist.
Wenn man auf die bisherigen aus der Not geborenen Transfers schaut, dann kann man noch zusätzlich skeptisch sein. Vielleicht hat man ja aber diesmal doch noch ein Ass im Ärmel, das man schon länger auf dem Zettel hatte. Bis 18 Uhr sind wir schlauer. Entscheide jeder selbst, wie groß die Panik in Sachen Neuverpflichtungen heute sein sollte.
Transfers von RB Leipzig am Deadline Day oder kurz davor
- 31.08.2017 – Kevin Kampl (Deadline Day)
- 31.08.2016 – Kyriakos Papadopoulos (Deadline Day)
- 29.08.2016 – Oliver Burke
- 28.08.2016 – Bernardo
- 31.08.2015 – Marcel Halstenberg (Deadline Day)
- 01.02.2015 – Rodnei (Deadline Day)
- 29.01.2015 – Yordi Reyna
- 31.01.2012 – Niklas Hoheneder (Deadline Day)
- 30.01.2012 – Roman Wallner
- 27.01.2012 – Tomasz Wisio
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