Bundesliga: RB Leipzig vs. VfB Stuttgart 1:0

Neunter Spieltag in der Bundesliga. Ein Viertel der Saison ist rum. RB Leipzig empfing mit dem VfB Stuttgart einen der beiden Aufsteiger. Nach 90 Minuten hatte man einen durchaus verdienten 1:0-Sieg in einem überschaubar unterhaltsamen Fußballspiel errungen.

RB Leipzig hatte die Formation auf fünf Positionen verändert. Dayot Upamecano, Marcel Halstenberg, Kevin Kampl, Bruma und Jean-Kevin Augustin blieben nach dem 3:2 gegen Porto auf der Bank bzw. standen gar nicht im Kader. Bernardo, Diego Demme, Yussuf Poulsen, Ibrahima Konaté und Timo Werner liefen dafür auf.

Marcel Sabitzer ersetzte kurfristig noch Bruma, weil der sich nach dem Aufwärmen mit Oberschenkelproblemen abgemeldet hatte. Weswegen dann auch nur sechs statt sieben Spieler auf er Ersatzbank saßen. Die Rotationsmaschine läuft also weiter. Einen Innenverteidiger hatte die Ersatzbank dabei erstaunlicherweise nicht mehr zu bieten.

Der VfB Stuttgart seinerseits hatte drei Wechsel gegenüber dem Sieg gegen Köln vorgenommen. Für Marcin Kaminski,  Anastasios Donis (beide verletzt) und Josip Brekalo standen Andreas Beck, Emiliano Insua und Takuma Asano auf dem Platz.

Während RB Leipzig im gewohnten 4-2-2-2 auflief, orientierte sich der VfB Stuttgart nicht nur in der Besetzung des Teams, sondern auch in der Formation sehr defensiv. Denn die Mannschaft war in einem 5-3-2 organisiert, in dem man vor allem ab der Mittellinie Ball und Gegner recht intensiv bearbeitete und versuchte, den Ball und den Spielaufbau Richtung Außenbahn zu lenken und dort abzuklemmen.

Entsprechend der Formationen entwickelte sich ein Spiel, in dem offensiv wenig bis nichts passierte. RB passte sich in der Innenverteidigung den Ball zu und band dabei die Sechser ein. Aber spätestens beim Pass auf die Außenbahn wurde es dann eben sehr eng und ging es oft wieder auf dem Weg über die Innenverteidigung zurück. Tiefe im Spiel wie man es gegen Porto trotz Ballbesitz gesehen hatte, sah man diesmal kaum. Was auch an breit und tief verteidigenden Gästen lag. Aber auch daran, dass manchmal im Offensivspiel zu wenig Bewegung im Spiel ohne Ball war, um den VfB in seiner Formation zu erschüttern.

Sabitzer hatte nach acht Minuten einen Torabschluss, den man als gefährlich bezeichnen könnte. Aber tatsächlich war das 1:0 nach 23 Minuten die erste richtige Offensivaktion des Spiels überhaupt. Keita fängt am eigenen Strafraum einen Konterversuch der Gäste ab und dribbelt sich an die Mittellinie. Pass auf Forsberg, der drei Stuttgarter bindet und wieder auf Keita ablegt. Pass auf Werner, der am Strafraum quer legt und Sabitzer bedient. Ball auf den linken Fuß gelegt und dann perfekt über Zieler hinweg in den linken Winkel gezirkelt. Ein fußballerischer Geniestreich Sabitzers, von denen man an diesem Nachmittag nur wenige sah.

Es gab bis zur Halbzeitpause nur noch eine Situation, in der die offensive Klasse von RB Leipzig aufblitzte. Fünf Minuten vor der Pause kombinierte man sich mal mit hoher Geschwindigkeit an den VfB-Strafraum und zeigte, dass die VfB-Abwehr durchaus ihre Probleme kriegt, wenn man sie in Bewegung setzen kann. Timo Werner verpasste mit einem Schuss, der knapp rechts vorbeiging, die optimale Ausbeute von zwei Toren aus zwei Chancen.

'Immer mit der Ruhe Jungs, ich mach das schon.' Marcel Sabitzer fährt für RB Leipzig drei Punkte ein. | GEPA Pictures - Sven Sonntag
GEPA Pictures – Sven Sonntag

Insgesamt war die erste Halbzeit eher ein 0:0-Spiel, weil vor den Toren sehr wenig bis nichts passierte. Von Stuttgart ging bis auf ein paar Ansätze über Asano und Beck dabei gar keine Gefahr aus. Bei RB Leipzig blieb vor dem Tor viel Zufall. Und es blieb halt dieser eine starke Abschluss von Sabitzer. Verdient war die Führung aber doch irgendwie, weil RB bei 65% Ballbesitz und 7:2 Torschüssen das deutlich aktivere und jenes Team war, das überhaupt gefährliche Torabschlüsse hatte. Nur erzwungen war die Führung aufgrund geringer offensiver Durchschlagskraft auch nicht so richtig.

Wie schon gegen Porto war die zweite Halbzeit gegen den VfB nach einer dominant-kontrollierenden ersten Hälfte deutlich ausgeglichener. 9:8 Torschüsse für den VfB und 50:50-Ballbesitz belegen das auch in Zahlen.

Was aber nicht hieß, dass Stuttgart das defensive Konzept über den Haufen warf. Man stand weiter im 5-3-2, das den Fokus darauf legte, die Spieler so zu positionieren, dass man Tore verhindert und wartete auf die Chance, vor allem im Umkehrspiel mal gefährlich zu werden. Oft gelang das allerdings nicht.

Nach 50 Minuten hätte es trotzdem fast 1:1 gestanden. Konaté schaute nur zu, wie Asano einen eigentlich ungefährlichen Befreiungsschlag kontrollierte und gen Gulacsi lief. Am Ende war der Winkel beim Torabschluss etwas ungünstig, sodass Gulacsi den Ball mit guter Parade aus dem langen Eck fischen kann.

Nach 56 Minuten hatte dann der Gast sein fußballerisches Offensivhighlight der Partie. Nicht zufällig war es dabei Beck, der rechts zu viel Platz hatte und den für eine Flanke auf Asano nutzte. Der dem Torerfolg diesmal noch näher kam und den Ball per Hacke aus Nahdistanz an den Außenpfosten setzte.

RB Leipzig verpasste es in dieser Phase, die Kontrolle über das Spiel aus der ersten Halbzeit aufrechtzuerhalten. Mit der Führung im Rücken suchte man oft den schnellen, aber nicht ankommenden Ball nach vorn, sodass Stuttgart meist recht einfach zurück in Ballbesitz kam. So richtig wild und offen wurde das Spiel aber nie, weil beide Teams dazu viel zu viel Wert auf eine funktionierende Verteidigungsformation bzw. genügend Spieler hinter dem Ball legten.

Neben einem Fernschuss von Mangala kam vom VfB in Sachen Offensive nur noch einmal richtige Gefahr auf, als der eingewechselte Akolo von rechts frei vor Gulacsi auftauchte, aber der RB-Keeper hatte den Winkel in der Situation erneut auf seiner Seite und blockte den Abschluss von Akolo ab.

In den letzten 20 Minuten passierte dann bei allen Bemühungen in der VfB-Offensive gar nichts mehr. Auf RB-Seite war inzwischen Augustin gekommen und brachte noch mal ein wenig frischen Wind in die Offensivbemühungen.

Durch den Spielstand und die VfB-Bemühungen ergaben sich nun auch ein paar Konterräume. Kampl und Sabitzer mit Abschlüssen von der Strafraumgrenze. Augustin ist schon an Zieler vorbei, ist dabei aber schneller als der Ball. Und wiederum Kampl, der schon in der (kurzen) Nachspielzeit, den Ball knapp links am Tor vobeidonnert.

So blieb es schließlich beim 1:0-Arbeitssieg für RB Leipzig. Bei den zwei größeren Stuttgarter Chancen von Asano hatte man ein wenig Glück. Aber insgesamt war der VfB offensiv zu wenig mutig und gefährlich, um den einen Punkt (oder vielleicht sogar mehr) mitzunehmen, der möglich gewesen wäre.

RB Leipzig verwaltete den Vorsprung bis zum Ende relativ mühelos, auch wenn man es nicht immer souverän runterspielte und sich in der zweiten Hälfte zu viele Fehler beim Spiel nach vorn erlaubte. Das Gefühl, um den Sieg zittern zu müssen, ergab sich aber eher aus dem Spielstand und weniger aus dem, was der Gast in den letzten 20 Minuten und mit stürmendem Zieler in der Nachspielzeit auf den Platz zauberte bzw. eben nicht zauberte.

Fazit: Defensiv war es lange eine sehr konzentrierte Leistung des VfB Stuttgart, dem für einen Punktgewinn aber offensiv Mut, Durchschlagskraft und ein Klassemoment ala Sabitzer fehlten. RB Leipzig kontrollierte die erste Halbzeit und verdiente sich trotz weniger Chancen die Führung, die man dann mit einer meist guten Defensivarbeit über die Zeit brachte. Wohl kein Spiel, über das der geneigte Beobachter auf beiden Seiten auch noch nach der Saison reden wird. Aber aus RB-Sicht ein wichtiger Arbeitssieg inmitten der englischen Wochen, die mit Dortmund und Porto so spektakulär begannen.

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Randbemerkung 1:Im Vergleich zur Vorsaison RB Leipzig nach neun Spielen mit zwei Punkten weniger (was auch noch mal zeigt, was für einen krassen Saisonstart man letzte Saison hingelegt hat). Gegen dieselben Gegner wie 2016/2017 holte man in dieser Saison bisher drei Punkte mehr wie im Vorjahr (wenn man Aufsteiger Stuttgart gegen Absteiger Darmstadt tauscht). Mit reichlich zwei Punkten pro Spiel liegt man bei jenem ominösen Schnitt, mit dem man im Normalfall am Ende wieder in Europa landet. Mit Bayern und Dortmund liegen nur zwei Teams vor RB, die da von ihrer Kaderqualität her auch absolut hingehören. Ein Punkt Rückstand nur auf Dortmund und Bayern. Schon wieder fünf Punkte Vorsprung auf einen Platz außerhalb der Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb. Schon mehr als ordentlich, wo man trotz Dreifachbelastung nach neun Spielen in der Bundesliga wieder steht.

Randbemerkung 2: Vier Bundesligasiege in Folge. Auch das erinnert schon wieder an die letzte Saison und die irre Serie zum Auftakt. Wie schon im Vorjahr ist man dabei besonders gut darin, knappe Siege nach Hause zu bringen. Mit vier Siegen und einem Unentschieden in sechs Spielen, die mit maximal einem Tor Differenz ausgingen und damit im Schnitt knapp 2,2 Punkten, hat man die beste Bilanz aller Bundesligisten in knappen Spielen. Letzte Saison waren diesbezüglich am Ende nur die Bayern und Freiburg besser.

Randbemerkung 3: Nach dem Spiel leichte Diskussionen, ob das nun ein Arbeitssieg oder ein dreckiger Sieg war. Ralph Hasenhüttl hatte vor dem Spiel noch erklärt, dass er auch einen dreckigen Sieg nehmen würde, fand nach dem Spiel aber, dass er den Begriff nicht mag, sondern Arbeitssieg als Titel präferiert, weil dort drin steckt, dass man sich was erarbeitet hat. Sabitzer fand, dass Wetter und Sieg Ähnlichkeiten, nämlich dreckig zu sein, hatten. Nunja, die sprachlichen Differenzen zwischen einem Arbeitssieg und einem dreckigen Sieg interessieren vermutlich nur Linguisten..

Randbemerkung 4: Egal welcher Begriff, mit dem 1:0 und dem wenig ausgeprägten Offensivdrang ist nicht verbunden, dass der Sieg mit wenig Aufwand errungen werden konnte. Ganz im Gegenteil musste RB mehr als 117 km laufen, um den Sieg einzufahren. Was über dem Saisonschnitt liegt. Auch die 662 intensiven Läufe waren für RB-Verhältnisse sehr viel. Man hat also für dieses 1:0 wieder mal sehr viel investieren müssen. Wünscht man sich vielleicht ja inmitten englischer Wochen auch manchmal anders.

Randbemerkung 5: Für mich persönlich muss es gar nicht immer Spektakel sein. Auch Arbeitssiege können schöne Seiten haben. (Schließlich habe ich schon unter Oral oder Pacult Spaß haben können..) Von daher gibt es bezüglich eines dreckigen Siegs meinerseits keine negative Konnotation. Auch wenn das gestern gegen den VfB teilweise schon arg zäh war, wie auch Hasenhüttl anmerkte. Was unter anderem daran lag, dass beidseitig wenig fußballerische Lösungen gefunden und viele Fehler an unnötigen Stellen eingestreut wurden. Vielleicht wurde man in der jüngeren Vergangenheit auch einfach etwas arg verwöhnt, wenn man so ein Spiel als zäh empfindet.

Randbemerkung 6: Gewonnen wurde das Spiel auch und vor allem von einer sehr stabilen letzten Reihe. Die Zweikampfquote von RB Leipzig war mit fast 58% gewonnene Zweikämpfe sowieso schon sehr gut. Die Abwehrreihe gewann starke 71% von insgesamt 80 Zweikämpfen. Viel Aufmerksamkeit fast durchgängig bei allen vier Akteuren und viel Geschwindigkeit auf den Außenverteidigerpositionen. War in diesem Spiel gegen ein Team, das nicht gerade viele Spieler sehr offensiv positionierte, das entscheidende Kriterium, warum man schließlich die drei Punkte einsacken konnte.

Randbemerkung 7: Zweites Spiel in der Abwehr für Ibrahima Konaté. Ralph Hasenhüttl bleibt seiner Linie treu, auch die jungen Spieler, die eigentlich etwas hinten dran sind, immer mal reinzuschmeißen. Konaté, der weiter ein wenig an Upamecano erinnert, ohne schon dessen Souveränität zu haben, machte das insgesamt gut. Manchmal fehlte ihm im Zweikampf oder im Positionsspiel noch das Timing. Der eine oder andere Pass in der Spieleröffnung wirkte leicht grobschlächtig. Aber für einen 18-Jährigen in seinem zweiten Bundesligaspiel war das schon mehr als ordentlich.

Randbemerkung 8: Die Rückkehr von Timo Werner, nachdem er vor dreieinhalb Wochen in Istanbul wegen Schwindelgefühlen ausgewechselt werden musste. Die Rückkehr ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein VfB Stuttgart. Letztlich blieb die Sache aber unspektakulär. Die Gästefans hielten sich mit Unmutsbekundungen weitgehend zurück. Werner seinerseits blieb abgesehen von seiner Chance Ende der ersten Halbzeit in dem Spiel eher unauffällig und agierte fast schon zurückhaltend. Aber es war eine Stunde Spielzeit für ihn und das war das wichtigste. Auch im Hinblick darauf, dass man in den kommenden Wochen einen zündenden Werner wieder ganz gut wird brauchen können.

Randbemerkung 9: Vor dem Spiel ein längeres Gedenken für den unter der Woche verstorbenen RB-Akademie(mit)leiter Thomas Albeck, der einst auch lange beim VfB Stuttgart gearbeitet hatte. Frieder Schrof und Ralf Rangnick widmeten dem Freund und Kollegen ein paar Worte der Wertschätzung. Das Publikum spendete den Applaus, den Albeck als Mann der zweiten Reihe zu Lebzeiten in der Öffentlichkeit nur selten bekam. Gut, dass Applaus und Gedenken auf beiden Fanseiten gleichermaßen wertschätzend waren.

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Lichtblicke:

  • Marcel Sabitzer: Der Österreicher bleibt aktuell der prägende Offensivspieler bei RB Leipzig. Kurzfristig für den verletzten Bruma gekommen, betrieb er wieder viel Aufwand, vor allem auch defensiv und war der durchschlagskräftigste Offensivakteur. Sehr schönes 1:0, zumal der Torabschluss eigentlich bisher nicht zu den ganz großen Stärken von Sabitzer gehörte. Dass er kurzfristig in die Partie müsste, könnte für Sabitzer aber Richtung Bayern-Spiele zum Problem werden. Schon gegen den VfB merkte man ihm irgendwann das Pensum der letzten Spiele an. Könnte darauf hinauslaufen, dass er in einer der beiden Bayern-Partien auf der Bank oder nicht im Kader stehen wird..
  • Emil Forsberg: Keine einfache Partie gegen die dichte Verteidigung des VfB Stuttgart. Machte dabei aber ein gutes Spiel als ballsichere Anspielstation zwischen den gegnerischen Ketten, wie zum Beispiel vor dem 1:0 als er gegen drei Stuttgarter den Ball behauptet und so die Spielverschiebung an den Stuttgarter Strafraum ermöglichte. War diesmal gar nicht so sehr entscheidend für Pässe im letzten Drittel (war also kein Spektakel-Forsberg), aber für die Kontrolle des Spiels vor allem in der ersten Halbzeit sehr wichtig.
  • Willi Orban: Ein Spiel, in dem der Innenverteidiger seine Stärken wieder ausspielen konnte und seine Schwächen in Sachen Geschwindigkeit keine Rolle spielten. War insbesondere in Luftduellen sehr sicher. Gewann 9 von 13 Duellen in der Luft. War diesbezüglich auch bei Ecken sehr wichtig. Im Passspiel meist gewohnt sicher und Ruhe ausstrahlend.

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Tor: 1:0 Sabitzer (23.)

Aufstellung RB Leipzig: Gulacsi – Klostermann, Konaté, Orban, Bernardo – Demme, Keita (63. Kampl) – Sabitzer, Forsberg (73. Laimer) – Werner (61. Augustin), Poulsen; Bank: Mvogo, Halstenberg, Schmitz; Nicht im Kader: Bruma (verletzt), Ilsanker (gesperrt), Köhn, Coltorti, Kaiser, Compper, Upamecano, Palacios, Abouchabaka, Kühn (beide U17-WM)

Aufstellung VfB Stuttgart: Zieler – Beck (75. Brekalo), Baumgartl, Badstuber, Pavard, Aogo (10. Burnic) – Mangala, Ascacibar, Insua – Asano (65. Akolo), Terodde

Schiedsrichter: Sven Jablonski (Viel zu tun hatte er in einem Spiel, in dem die Akteure eher recht sanft miteinander umgingen, nicht. Was ihn dazu veranlasste, möglichst ohne gelbe Karten durch die Partie kommen zu wollen (die eine, die Jablonski zückte, war nicht wegen eines Foulspiels und wurde vom Publikum wegen vieler ausgelassenen Chancen, eine Karte zu zeigen, fast schon euphorisch beklatscht). Das war irgendwann ein etwas gewagtes Unterfangen. Auf beiden Seiten gab es insgesamt zwei, drei Spieler (Mangala, Burnic, Laimer), die sich einen gelben Karton statt einer der vielen Ermahnungen durchaus verdient hatten. Dass Jablonski das Spiel ohne Probleme über die Bühne brachte, gab seiner Linie aber doch irgendwie recht. In der Zweikampfbewertung nicht immer einheitlich. Schon in Hälfte 1 gab es in direkter Abfolge zwei identische Foulsituationen, von denen eine gepfiffen wurde und die andere nicht. In der zweiten Halbzeit wiederholte sich das noch mal. Insgesamt waren es aber nur Kleinigkeiten im zweiten Bundesligaspiel von Jablonski, die man bemängeln konnte, weil die Mannschaften ihm das Leben sehr leicht machten.)

Gelbe Karten: – | Terodde

Zuschauer: 42.558 (davon 4.500 Gästefans)

Links: RBL-Bericht, RB-Fans-Liveticker, MDR-Bericht [broken Link], VfB-Bericht, Kicker-Bericht, Pressekonferenz-Ticker

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  • Torschüsse: 15 : 11
  • Torschüsse innerhalb des Strafraums: 7 : 4
  • Schüsse auf das Tor: 3 : 2
  • gewonnene Zweikämpfe: 57,6% : 42,4%
  • Ballbesitz: 57,1% : 42,9%
  • Passquote: 82,8% : 75,5%
  • Laufstrecke: 117,2 km : 115,6 km
  • Sprints: 197 : 203
  • Intensive Läufe: 662 : 624
  • Fouls: 10 : 18
  • Ecken: 3 : 5
  • Abseits: 2 : 6
  • Meiste Torschüsse: Sabitzer: 4 – Mangala, Asano: je 3
  • Meiste Torschussvorlagen: Demme: 3 – Insua, Burnic: je 2
  • Beste Zweikampfquote (mindestens 10 Zweikämpfe): Klostermann: 83,3% – Pavard: 57,1%
  • Meiste Ballkontakte: Demme: 102 – Pavard: 65
  • Beste Passquote (mindestens 20 Pässe): Orban: 94,7% – Badstuber: 91,2%
  • Größte Laufstrecke: Demme: 12,5 km – Ascacibar: 11,9 km
  • Meiste Sprints: Sabitzer: 24 – Asano: 36

Statistiken von bundesliga.de, whoscored.com

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Saisontorschützen: Werner – 5; Augustin – 3; Poulsen, Sabitzer – je 2; Orban, Bruma, Keita, Klostermann – je 1

Saisonvorlagengeber: Augustin – 4; Sabitzer – 3; Halstenberg, Werner – je 2; Forsberg, Kampl, Bernardo, Keita, Bruma – je 1

Saisontorbeteiligungen (Entstehung des Tors jenseits der direkten Vorlage): Demme – 4; Forsberg, Kampl, Sabitzer – je 3; Upamecano, Laimer, Halstenberg, Keita – je 2; Gulasci, Ilsanker, Klostermann, Bruma, Poulsen – je 1

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Bild: © GEPA pictures/ Roger Petzsche

6 Gedanken zu „Bundesliga: RB Leipzig vs. VfB Stuttgart 1:0“

  1. Eine wie immer sehr detaillierte und objektive Einschätzung des Spiels, die ich zu mindestens 90% teile.

    Als Lichtblick hätte ich eher Demme (evt. statt Forsberg) gesehen, der sehr viele wichtige Zweikämpfe gewann und die Abwehr immer wieder entlastete.

    Konaté war aus meiner Sicht in der 1. Halbzeit fehlerfrei, wirklich sehr ordentliche Leistung, in der 2. Halbzeit dann nachlassend.

    Auch Keita lieferte ein ordentliches Spiel in dem er ohne jede kritik- (oder gelb-)würdige Aktion auskam.

  2. Kompliment, wie es schaffst, ob Spektakel oder dreckigen Arbeitssieg immer schön sachlich zu analysieren.
    Aber bitte baue nicht mehr so oft solche Stellen ein wie Pacult/Oral, wenn man dabei Kaffee trinkt, verschluckt man sich schnell ;-)

    Kann mich PeterM nur anschliessen, wie gegen Porto hat Keita ein unaufgeregtes faires Spiel gezeigt ohne das man als Zuschauer Schnappatmung bekommen konnte, weil er gleich vom Platz müsste. Da hat man wohl nach BVB ein intensives Gespräch mit ihm gehabt.

    Zu Sabitzer braucht es keine Worte mehr, einfach purer Wille und Einsatz. Aber leider wird er wohl im DFB Pokal nicht spielen können. (Wobei mir der Pokal egal ist, Liga am Samstag in M. und Porto sind mMn wichtiger)

    Interesant war auch zu sehen, wie in der 2. Hz. Kampl, Demme und Laimer zusammen spielten. Letzterer mit guten Balleroberungen. Drüben bei TM würden wir ihn als RV von Beginn an bringen.

  3. Im Gegensatz zur Pressekonferenz ist dir dann ja doch noch einiges – auf gewohntem Niveau – eingefallen … “Reifeprüfung” hattest du für den Vorbericht getitelt. Die haben sie aus meiner Sicht bestanden; unspektakulär, erstes Heimspiel zu Null und 9 Pkt. in der ersten engl. Woche dieser Phase mit zwei Krachern.

  4. Wie immer toll zu lesen!! Dankeschön!! Auffällig schwach fand ich Klostermann in den letzten beiden Partien. Gegen Porto wirkte er für mich in der Rückwärtsbewegung in mehreren Situationen überfordert, was glücklicherweise nicht bestraft wurde. Gegen Stuttgart war er meines Erachtens defensiv selten gefordert, zumindest fiel er mir diesbezüglich nicht auf. Offensiv hatte er aus meiner Sicht nur eine starke Situation. Ich habe das Gefühl, dass andere Spieler ihn selten anspielen, weil sie ihm ( noch) nicht viel zutrauen. Hat er mal den Ball, dann spielt er ihn fast immer zurück nach hinten.

  5. Erst einmal wieder vielen Dank für diesen sonntäglichen Lesestoff. Aktuell können wir aus dem vollen Kader schöpfen, was uns eigentlich noch unberechenbarer macht. Laimer hat sich auch wieder einen Starteinsatz verdient, wirkt bei seinen Einwechslungen sehr präsent und versteckt sich nicht, hat eine geringe Fehlerquote. Auch Konate hat mir in seinem zweiten Einsatz ganz ordentlich gefallen. Der hat drei Halbzeiten gespielt, ohne Gegentor. War das erst unser zweiter Weitschusstreffer in der Saison, nach Keita in Hamburg? Habe da nicht mehr alle Treffer bildlich vor mir.
    Bin auf die zwei Bayernspiele wirklich gespannt.

  6. Lichtblicke Orban????einige Wackler in der 2.Halbzeit und zu langsam ab Halbzeit bis zur 60.min hat man gedacht RB bettelt um den Ausgleich

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