2.Bundesliga: 1.FC Kaiserslautern vs. RB Leipzig 1:1

Leipzig in Kaiserslautern. Kein einfaches Spiel für RB im Aufstiegskampf. Drei Punkte sollten her, um Nürnberg auf Distanz zu halten. 60 Minuten lang tat man alles für die Planerfüllung. In Unterzahl geriet man in der letzten halben Stunde dann aber doch noch mal unter Druck, verlor in einigen Szenen die Kontrolle und musste sich schließlich verdientermaßen mit einem Punkt begnügen. Der am Ende ja durchaus auch noch was Wert sein könnte.

RB Leipzig begann mit einer leicht veränderten Startelf. Marcel Halstenberg kehrt nach Gelbsperre wieder auf die Position des Linksverteidigers zurück. Und im zentralen Mittelfeld kam Diego Demme zurück in die Mannschaft, was mit einer Umstellung auf ein System mit einem Stürmer und entsprechend eine Aufstellung ohne Selke verbunden war. So entstand wieder ein 4-2-3-1, das in den letzten Wochen und Monaten meist besser funktionierte als das alternative 4-2-2-2.

Kaiserslautern auf der anderen Seite ohne Überraschungen bei der Aufstellung. Die letzte relevante Entscheidung betraf die Frage nach einem oder zwei Stürmern. Man entschied sich wie schon vor einer Woche für Bödvarsson als alleinigen Stürmer, der von Alexander Ring zentral aus dem Mittelfeld Unterstützung bekommen sollte. Das ganz formierte sich in irgendwas zwischen einem 4-4-1-1 und 4-2-3-1 mit Außenbahnspielern, die auch immer wieder im Spiel gegen den Ball relativ hoch anliefen.

In einer sehr intensiven Partie mit vielen Zweikämpfen und Fouls übernahm RB Leipzig von Beginn an das Kommando und war in den ersten 45 Minuten das strukturiertere, gefährlichere und ergo bessere Team. Kaiserslautern verteidigte nach bestem Wissen und Gewissen. Zu mehr reichte es abgesehen von einem Ring-Freistoß in die zweite Etage nicht.

Auf der anderen Seite spielte RB Leipzig eine gute Mischung aus Ballbesitz und Gegenpressing, durch das man sich einige gute Bälle in des Gegners Hälfte eroberte und sich immer wieder in aussichtsreiche Positionen brachte. Im Ballbesitz spielte man zudem eine Art Innenverteidiger-Dreierkette aus Orban, Compper und Ilsanker mit den Außen Orban und Ilsanker, die auch immer wieder mit dem Ball in die gegnerische Hälfte gingen und einer Art Ballverteilerlibero Compper. Das sorgte zumindest für eine recht hohe Ballsicherheit in der letzten Reihe.

Nachdem man früh eine hochkarätige Chance hatte, die wegen Abseits abgepfiffen wurde, war es nach einer knappen Viertelstunde ausgerechnet Willi Orban, der bei seiner Rückkehr den Führungstreffer auf dem Kopf hatte. Nach einer Kaiser-Ecke stand er völlig frei im Strafraum, scheiterte aber aus Nahdistanz an Marius Müller, der im Spielverlauf alles hielt, was er halten konnte und musste.

Lukas Klostermann war es zehn Minuten später, der eine ähnliche Großchance auf dem Fuß hatte, als er nach einem abgeprallten Ball völlig frei vor dem Tor zum Schuss kam, die Direktabnahme aus zehn Metern aber deutlich über den Kasten setzte.

Letzte sehr gute Chance vor der Pause war dann wieder ein Standard. Diesmal in Form eines direkten Freistoßes, den Kaiser nur ganz knapp am Winkel vorbei schoss.

Insgesamt hatte RB Leipzig die erste Halbzeit komplett im Griff und stand defensiv sicher. Offensiv hatte man viel Ballbesitz, musste aber gegen sehr aggressive Gastgeber anspielen, gegen die es schwer war, die erste Angriffsreihe mal mit flachen Pässen zu überspielen. Weswegen man immer wieder auch auf lange Bälle auf Zielspieler Poulsen zurückgriff. Der bei den entsprechenden Zweikämpfen sein bestes tat, aber gegen Ziegler und Vucur auch nicht immer Sieger blieb.

Die RasenBallsportler spielten das insgesamt eigentlich ganz gut. Im entscheidenden Moment fehlte es allerdings immer mal an Genauigkeit oder an Effektivität vor dem Tor. Auf der Außenbahn waren Forsberg und Halstenberg im Zusammenspiel bspw. zwar sehr umtriebig. Konkrete Gefahr entstand dabei allerdings eine Halbzeit lang nicht wirklich. Galt ähnlich für das Zusammenspiel in anderen Zonen, wo nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen wurden, um noch mehr Druck auf das FCK-Tor auszuüben.

Nach langer Durststrecke mal wieder getroffen - Emil Forsberg ist nach seinem Treffer zum 1:0 gegen Kaiserslautern für einen Augenblick der glücklichste Mensch der Fußballwelt | GEPA Pictures - Roger Petzsche

Dass der FCK mit einem 0:0 in die Pause ging, war trotzdem ziemlich schmeichelhaft. Nicht dass man nicht viel Engangement in die Partie warf. Aber jenseits dessen war es dann doch ziemlich wenig, was die Fünfstück-Elf an Eigenaktivität auf die Beine stellte. Und Großchancen komplett verhindern konnte man auch nicht.

Zur zweiten Halbzeit ersetzte Hinspiel-Torschütze Klich Gelbsammler Markus Karl. Am Spiel änderte sich dadurch nichts. RB Leipzig wollte den Ball und das Spiel dominieren, Kaiserslautern verteidigte und lauerte auf den Konter.

Aber erstmal schoss RB Leipzig den völlig verdienten Führungstreffer. Halstenberg war links perfekt freigespielt worden und legte den Ball noch mal in die Mitte, wo Forsberg eingelaufen war und sein erstes Tor seit dem 20. Spieltag erzielte. So richtig schwer war es allerdings nicht, den Ball noch über die Linie zu drücken.

Und dann kam die 62. Minute, die das Spiel nachhaltig veränderte. Willi Orban leistet sich an der Seitenlinie gelbvorbelastet ein überflüssiges und übermotiviertes Einsteigen und sieht dafür völlig folgerichtig seine zweite gelbe Karte und verlässt entsprechend das Spielfeld. Wodurch RB Leipzig zum Umstellen genötigt ist. Ilsanker rückt von der Sechs auf die Orban-Position. Kaiser geht dafür auf die Sechs.

Man spielt nun ein ziemlich tiefes 4-4-1, aus dem heraus man nur noch relativ wenige Pressingsituationen erzeugt. Kaiserslautern hatte dadurch nun verstärkt den Ball und erzeugte nach und nach ein immer deutlicheres optisches Übergewicht. Weil das aber faktisch keinen Ertrag hatte, setzte Fünfstück reichlich zehn Minuten nach dem Platzverweis doch noch auf zwei Stürmer und brachte Przybylko. Doch die Chance hatte erstmal Diego Demme, der aus 20 Metern an Müllers Hechtsprung in die linke untere Ecke scheiterte.

Ralf Rangnick reagierte auf den Wechsel des FCK mit der Hereinnahme von Kopfballmonster Atinc Nukan, der in die Innenverteidigung ging und Ilsanker wieder zum Sechser werden ließ. Eine Umstellung und Einwechslung, die mehr Größe ins Spiel bringen sollte, aber nicht unbedingt zu Stabilität beitrug. Kaiserslautern nun am Drücker und insbesondere in der Zone zwischen Innenverteidigung und Sechserposition sehr präsent.

Nach 80 Minuten scheiterte Alexander Ring noch auf Vorlage von Przybylko an der Aufgabe, den Ball aus sechs Metern ins leere Tor zu schießen. Stattdessen ging der Ball einen Meter über das Tor. Nur drei Minuten später das ganze andersherum. Ring flankt und am langen Pfosten schiebt Przybylko, mit Abstand begleitet von Atinc Nukan den Ball über die Linie.

Das 1:1 sollte dann bis zum Ende halten. Kaiserslautern wollte noch mal mehr, kam aber zu keinen Chancen. RB hatte noch zwei Standardsituationen, aber auch keinen Lucky Punch mehr.

Schwer zu sagen, ob das Ergebnis so in Ordnung geht. Wenn das eine Team 60 Minuten lang komplett dominant ist, keine Chancen zulässt, aber selbst drei, vier Hochkaräter hat und eine davon nutzt, dann 15 Minuten lang in Unterzahl sehr gut steht und erst in den letzten 15 Minuten defensiv bröckelt, ist das Unentschieden sicherlich unglücklich. Andererseits nutzte Kaiserslautern im Laufe der letzten halben Stunde die Überzahl immer besser, setzte auch aus dem Ballbesitz heraus immer wieder Akzente und verdiente sich den Punkt in dieser Phase mit permanentem Anrennen.

Auffällig bei RB Leipzig, dass es schwer wird für das Team, wenn man nicht mehr frühzeitig und in vorderster Linie aggressiv angreifen und pressen kann, weil man nicht mehr in voller Mannschaftsstärke agiert. Mit neun Spieler den eigenen Strafraum dauerhaft zu verbarrikadieren ist die Sache der RasenBallsportler nicht. Denn selbst in Unterzahl lief man immer mal in Situationen, in denen der FCK außen oder in der Mitte relativ blank zum Zuge kam, anstatt die Strafraumvereidigung zum obersten Gebot zu machen. Ganz einfach, weil vorn kein Druck mehr auf dem Ball war und die Pfälzer die Räume im nicht ganz kompakten und durchorganisierten Verbund gut bespielen konnten.

Hätte es den Platzverweis für Orban nicht gegeben, wäre das Spiel wohl in der Schlussviertelstunde nicht so gekippt. Die These ist zumindest nicht sonderlich wagemutig formuliert. Auch wenn man ihren Wahrheitsgehalt nicht prüfen kann. Aber die Dominanz von RB Leipzig war bis zum Platzverweis und auch noch ein gutes Stück darüberhinaus zu umfassend, als dass man größere Beträge auf den FCK hätte setzen wollen.

Fazit: 1:1 am Ende eines phasenweise durchaus mitreißenden Fußballspiels mit hoher Intensität und viel Zweikampfkunst. Ein Punkt, der aus Sicht von RB Leipzig, wenn man die ersten 75 Minuten nimmt, zu wenig ist. Ein Punkt, der angesichts der Schlussviertelstunde dann aber in Ordnung geht.

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Randbemerkung 1: “Lieber Spieler mit Herz als Orban und Kommerz”. So dichtete es neben anderen Dingen und Beleidigungen im FCK-Blog. Was nur mal wieder verdeutlichte, dass man in der Westkurve offenbar verpasst hat, dass der Verein gerade nach innen seine Strahlkraft auf Talente fast vollständig verloren hat. Dass mit Heintz, Orban und im Sommer nun Zimmer die drei Vorzeigeprofis aus der Region, jene, die noch am ehesten eine enge Bindung zum Verein haben sollten, den Club verließen und verlassen, zeigt mehr als deutlich den Stand der Anziehungskraft rund um den Betzenberg. Selbst wohlmeinende Spieler, die mit dem Verein groß wurden und lange für ihn die Knochen hingehalten (und Herz gezeigt) haben, verlassen das Boot, das in der zweiten Liga gestrandet ist.

Randbemerkung 2: Macht halt jeder so sein Ding. Dass aber selbst Personen, die sich mit der Materie ganz gut auskennen, meinen, dass vom Mythos des lauten Betzenberg in der Realität nicht mehr viel übrig geblieben ist, wenn denn nicht gerade RB Leipzig und/ oder Willi Orban zum Niederpfeifen vorbeikommen, sollte schon zu denken geben. Auch im gestrigen Spiel wurde es für lange Zeit nur dann laut, wenn Willi Orban am Ball war, über seine Abstammung mütterlicherseits nachgedacht wurde oder er Karten kassierte. Man muss halt im Support Prioritäten setzen. Und sei es, einen jungen Spieler akustisch und per Banner (inklusive Fadenkreuz-Motiv) niederzumähen, der als Kind der Region in die Welt hinauszog. Wie soll Milan Sasic einmal gesagt haben, als er seine FCK-Spieler vor die wütende Fankurve schickte? Dass solcher Hass nur aus Liebe entstehe. Nun ja, es gibt für jede Verrücktheit einen, der ihr versucht, einen höheren Sinn zu verleihen.

Randbemerkung 3: Dass man Willi Orban so empfangen würde, wie man es tat, konnte man natürlich schon vor dem Spiel wissen. Ihn deswegen draußen zu lassen, wäre einer Kapitulation gleichgekommen und wäre schon deswegen inakzeptabel gewesen. Dass die Situation nicht ganz spurlos an Orban vorbeiging, konnte man erahnen. Das Foulspiel, das zur gelb-roten Karte führte, war gleichermaßen unnötig wie übermotiviert. Wo er gegen Sandhausen in ähnlicher Position in einem Zweikampf noch zurückzog, um keine Karte zu kassieren, zog er gegen Kaiserslautern durch. Sollte nicht passieren, wenn man schon gelb hat. Ist aber passiert. Vermutlich auch wegen der Begleiterscheinungen des Spiels. Schade, dass die Orban-Rückkehr so endete. Aber für den jungen Innenverteidiger auch etwas, aus dem er sicherlich viel lernen wird.

Randbemerkung 4: Es war der erste Platzverweis für RB Leipzig im 31. Zweitligaspiel in dieser Saison. Nur St. Pauli bleibt nun als Team übrig, dass noch nie eine Begegnung in Unterzahl beenden musste. Erstaunlich für ein hoch vereidigendes Team wie das von RB Leipzig, dass man so lange ohne Platzverweis davonkam. Und auch Orbans Hinausstellung hatte mit hohem Verteidigen und zu spät kommen in der Rückwärtsbewegung nichts zu tun. Spricht durchaus für die RasenBallsportler und ihr Defensivverhalten.

Randbemerkung 5: Viertes Duell zwischen Kaiserslautern und Leipzig. Das vierte Mal kein Sieg für RB Leipzig. Wobei man diesmal am dichtesten dran war und man den Gegner im 11 gegen 11 zum ersten Mal richtig im Griff hatte. Mal sehen, wann Duell 5 zwischen beiden Clubs ansteht.

Randbemerkung 6: Zwei Siege und ein Unentschieden waren es für RB Leipzig vor dem Spieltag noch bis zum sicheren Aufstieg. Bleiben also nach dem 1:1 von Kaiserslautern noch zwei Siege übrig, die man in drei Spielen holen muss. Die nächsten beiden Partien sind Heimspiele. Keine einfachen, aber das ist im Aufstiegsrennen völlig egal.

Randbemerkung 7: Ungünstig natürlich ein wenig, dass im kommenden Spiel gegen Bielefeld sowohl Orban als auch Ilsanker gesperrt ausfallen (und Orban wegen gelb-rot weiter bei neun gelben Karten steht). Also ein Innenverteidiger und eine mögliche Ersatzoption. Was eigentlich bedeutet, dass die nächste Option Atinc Nukan heißt, der in Kaiserslautern nicht zu 100% überzeugend wirkte. Anthony Jung wäre wie Gino Fechner aus dem Nachwuchs die Außenseiteroption. Wie es auch kommt, so richtig ideal ist es nicht, dass da im zentralen Defensivbereich gleich zwei Spieler ausfallen.

Randbemerkung 8: Man beschwert sich in Leipzig ja gern über die Lage im Öffentlichen Personennahverkehr und überfüllte Straßenbahnen nach den RB-Heimspielen. Wer wirkliches Chaos sehen will, sollte sich mal nach einem Montagsspiel ins Geschehen an Kaiserslauterns Hauptbahnhof schmeißen. Wo man eher nach dem Motto ‘Ups, es war ja ein Fußballspiel, da kommen ja tatsächlich viele Leute, um sich wieder in der Region zu verteilen’ handelt. Züge, die wegen Überfüllung nicht abfahren. Fahrpläne, die nicht mehr beachtet werden. Personal, das noch nicht mal die Absicht hat, die Menschenströme sinnvoll zu leiten, sondern nach Ausbruch des Chaos mit wechselnden Ansprachen zwischen Flehen und Drohen mit der (nicht wirklich vorhandenen) Polizei hantiert. Wenn man mal irgendwo sehen will, wie man es nicht macht, dann in Kaiserslautern. Keine Ahnung, was da los ist, wenn das Stadion mal richtig und nicht nur halb voll ist.

Randbemerkung 9: Im Vergleich zur Vorsaison RB Leipzig mit 16 Punkten und zehn Toren (Tordifferenz) mehr nach dem 31. Spieltag. Gegen dieselben Gegner wie in den ersten 31 Spielen holte man diese Saison 20 Punkte mehr als im Vorjahr (wenn man den schlechtesten Aufsteiger Darmstadt durch den schlechtesten Absteiger Paderborn, Ingolstadt durch Freiburg, Aue durch Bielefeld und Aalen durch Duisburg ersetzt). Und in den vierzehn Spielen der Rückrunde hat man zwei Punkte mehr geholt als in den Hinrunden-Spielen gegen dieselben Gegner. Vielleicht ganz auffällig, dass man inzwischen punktemäßig kaum noch besser als in der Hinrunde dasteht. Diesbezüglich ist die Tendenz eher negativ.

Lichtblicke:

  • Willi Orban: Aus Prinzip. Und weil er in Leipzig immer Willkommen sein wird (müssen ja nicht unbedingt Jubelstürme sein), selbst wenn es ihn mal irgendwann woanders hinverschlagen wird.
  • Yussuf Poulsen: Ein Spiel, wie für den Dänen gemacht. Viele Zweikämpfe, viele hitzige Duelle. In die er sich nach Herzenslust hineinwarf und immer wieder Bälle sicherte. Am gegnerischen Sechzehner nicht immer mit der optimalen Übersicht, aber immer Unruheherd und nicht in den Griff zu bekommen.
  • Stefan Ilsanker: Überragende Partie. Vor allem so lange man zu elft spielte und Ilsanker in seiner Paradedisziplin des Verteidigens nach vorn glänzen durfte. Machte er, als hätte es die schwierigere Phase zwischendurch in der Rückrunde nie gegeben. Hielt das Mittelfeld sehr gut zusammen und war auch im Spielaufbau als rechtes Glied einer Art Innenverteidigerdreierkette gefragt. Nach dem Platzverweis nicht mehr ganz so dominant, was an der passiveren, auf tiefere Verteidigung setzenden Taktik lag.

Fanarena-Spieltagsspieler:

RB-Spieler des 31. Spieltags in Kaiserslautern bei fan-arena.com

(Quelle: iPhone und Android App FanArena für RB Leipzig Fans – www.fan-arena.com [broken Link])

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Tore: 0:1 Forsberg (56.), 1:1 Przybylko (83.)

Gelb-Rot: Orban (63./ wiederholtes Foulspiel)

Aufstellung RB Leipzig: Gulacsi – Klostermann, Orban, Compper, Halstenberg – Demme (79. Jung), Ilsanker – Kaiser, Sabitzer, Forsberg (76. Nukan) – Poulsen (90. + 3 Selke); Bank: Coltorti, Teigl, Bruno, Quaschner; Nicht im Kader: Boyd (verletzt), Khedira, Bellot, Strauß, Hierländer, Gipson

Aufstellung 1.FC Kaiserslautern: Müller – Mockenhaupt (75. Przybylko), Vucur, Ziegler, Gaus – Zimmer (90. Fomitschow), Halfar, Karl (46. Klich), Jenssen – Ring – Bödvarsson

Schiedsrichter:  Bastian Dankert (Immer schwer, Spiele des FCK am Betzenberg gegen Leipzig zu pfeifen, weil die Atmosphäe hitzig und die Zweikämpfe aufgeladen sind. Schade, dass Dankert in einem Spiel mit vielen Fouls immer mal ein wenig den Überblick verlor, auch wenn er sicher nicht durchgängig falsch pfiff. Markus Karl in der ersten Halbzeit nicht vom Platz zu stellen, war schlicht falsch. Gelb für ein klares und einseitiges Umschubsen des Gegenspielers ging vielleicht gerade noch so ok. Zwei, drei Foulspiele später Karl nicht vom Platz zu stellen, ging dann nicht mehr ok, zumal das letzte Foul eines war, bei dem er Poulsen eher von hinten mit langem Bein vom Ziehen in den Strafraum abhielt. Dafür bekam auf der anderen Seite Orban gelb, weil sein Gegenspieler in einem Kopfballduell in ihn hineingesprungen und über ihn gefallen war. Orbans zweite gelbe Karte ging dann allerdings in Ordnung. Platzverweis die logische Konsequenz. Dass nicht auch noch Demme vom Platz ging, war völlig unerklärlich. Von hinten den Gegenspieler beim Laufen in den freien Raum Richtung Strafraum umgerissen. Da gab es eigentlich gar keinen Spielraum mehr, eine zweite gelbe Karte zu zeigen. Demme durfte trotzdem weitermachen. Man hatte bei Dankert manchmal das Gefühl, er wolle nicht spielentscheidend eingreifen. Tat er aber schon, als er Karl nicht vom Platz stellte. Was dem Schiedsrichter einen schwere Abend, einige falsche Folgeentscheidungen bzw. inkonsistente Folgeentscheidungen und beiderseits unzufriedene Spieler einbrachte. Kein Vorwurf in Bezug auf die mögliche Abseitsstellung beim 1:1. Das ist eine so enge Situation (gilt ähnlich für eine mögliche Elfer-Situation gegen Zimmer, die aus Stadionsicht nicht sanktionswürdig war), die muss man nicht unbedingt sehen (für sowas gäbe es irgendwann vielleicht einmal einen Videobeweis). Das war bei den Foulspielen, die zum Feldverweis oder eben nicht zum Feldverweis führten, aber eben komplett anders.)

Gelbe Karten: Karl, Gaus – Demme (7.), Ilsanker (10.)

Zuschauer: 27.332 (davon 400 Gästefans)

Links: RBL-Bericht, RB-Fans-Liveticker, MDR-Bericht [broken Link], FCK-Bericht [broken Link], Kicker-Bericht

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  • Torschüsse: 6 : 9
  • Torschüsse innerhalb des Strafraums: 4 : 4
  • Schüsse auf das Tor: 1 : 4
  • gewonnene Zweikämpfe: 47,0% : 53,0%
  • Ballbesitz: 49,1% : 50,9%
  • Passquote: 75,1% : 75,4%
  • Laufstrecke: 114,9 km : 114,3 km
  • Sprints: 204 : 163
  • Intensive Läufe: 609 : 583
  • Fouls: 19 : 21
  • Ecken: 2 : 5
  • Abseits: 2 : 2
  • Meiste Torschüsse: Ring: 2 – Halstenberg, Kaiser: je 2
  • Meiste Torschussvorlagen: Zimmer: 2 – Kaiser: 3
  • Beste Zweikampfquote (mindestens 10 Zweikämpfe): Gaus: 77,8% – Ilsanker: 66,7%
  • Meiste Ballkontakte: Vucur: 65 – Compper: 81
  • Beste Passquote (mindestens 20 Pässe): Ziegler: 95,9% – Compper: 94,0%
  • Größte Laufstrecke: Jenssen: 12,5 km – Kaiser: 11,8 km
  • Meiste Sprints: Gaus: 29 – Poulsen: 31

Statistiken von bundesliga.de, bild.de

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Saisontorschützen: Selke – 10; Sabitzer, Kaiser, Poulsen, Forsberg – 7; Compper – 3; Halstenberg, Bruno – je 2; Quaschner, Nukan, Ilsanker, Orban, Klostermann – je 1; Eigentore: Parensen (Union) – 1

Saisonvorlagengeber: Forsberg – 7; Kaiser, Poulsen – 6; Klostermann, Sabitzer, Bruno – je 4; Halstenberg, Selke, Demme – je 3; Jung, Compper – je 2; Quaschner, Kalmár, Orban – je 1

Saisontorbeteiligungen (Entstehung des Tors jenseits der direkten Vorlage): Sabitzer – 12; Halstenberg – 10; Kaiser – 8; Ilsanker, Demme – 7; Forsberg, Poulsen, Compper – je 6; Klostermann, Orban – je 5; Bruno – je 4; Coltorti, Khedira – je 2; Nukan, Jung, Teigl, Quaschner – je 1

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Bild: © GEPA pictures/ Kerstin Kummer

8 Gedanken zu „2.Bundesliga: 1.FC Kaiserslautern vs. RB Leipzig 1:1“

  1. Auch Gaus darf in der Diskussion um die unklare Linie nicht vergessen werden, stoppte er doch vor dem Schubser von Karl einen Leipziger Konter, ein klares taktisches Foul, für das er hätte Gelb bekommen müssen, danach sah er ja noch eine Verwarnung. Auch er hätte somit schon vor der Pause den Platz verlassen können, wenn nicht müssen.

  2. Gute Analyse, Nukan kann man so richtig beim Ausgleich keinen Vorwurf machen, da fehlt halt bissel Erfahrung und Gespür .aber woher soll es auch kommen .wenn man nur Backup ist.
    Im Vorlauf darf halt die Flanke erst gar nicht kommen.
    Wenn wir so am Freitag spielen .sieht es gut aus .Defensiv sah Comper in einer Art Libero schon gut aus.
    Auf gehts.

  3. Wie immer – Danke! (auch wenn es meinerseits unausgeschrieben bleibt ;-))

    Randbemerkung zum Thema Kommerz und Erfolgsfans (von denen wir natürlich ebenso partizipieren):
    Saison 2014/15: 32.800 durchschnittlich im Fritz-Walter-Stadion, da spielte man mehr oder weniger um den Aufsieg mit.
    Saison 2015/16: 26.100 – die Tabellensituation der Lauterer ist bekannt.
    Und das 40.000 gegen Willi nicht mal 27.000 eigene Zuschauer bedeutet – na ja. Der Fußball hat eben seine eigene Arithmetik.

    Frage: Waren die Sport1-Mikrofone nur geschickt platziert nach dem Abpfiff? Denn irgendwie habe ich nur den Leipziger Block feiern gehört.

    LG Markus

  4. Mmm. Also ein verdientes Remis war das nicht. Lautern spielt eine Hälfte wie das geliebte Darmstadt. Totale Defensive. Destruktiv. Ohne fussballerische Qualität. Provozierend. Zusätzlich und pausenlos offene Sohlen. Wahrscheinlich werden die Teufel ja auch so unterbezahlt wie die Lilien…
    Und klar kann (und sollte?) man sich zuerst immer an die eigene Nase fassen. Muss Orban das Tor machen, er zeitiger ausgewechselt werden, die Passsicherheit besser sein, mehr Druck auf’s Tor her. Aber der Platzverweis für RB bei mindestens einem fälligen bis zur Pause für Lautern und das abgepfiffene Abseitstor bei gegebenem gegen RB sind schon sehr sehr ärgerlich. Und Nürnberg kriegt gegen Union spielentscheidend nen Elfer geschenkt… Sehr sehr ärgerlich. Klar kann der Punkt wichtig sein, aber freuen darüber kann man sich nicht. Da war mit etwas Glück und vor allem einem realistischen Schiri wirklich mehr drin.

  5. Was machen Schiedsrichter eigentlich in der Halbzeitpause? Schauen sie sich gewisse Situationen aus der ersten Hälfte noch einmal an? Oder kriegen sie die Beine massiert? Weiß das jemand?
    Im ersteren Fall hätte Herr Dankert gesehen haben müssen, dass die erste Aktion von Orban nicht mal ein Foul war, er umgesprungen wurde und geschweigedenn gelbwürdig war. Und dann wäre gelbrot für die zweite Aktion definitiv unangemessen gewesen.

  6. Eigentlich war es ganz normal, wenn ein „verlorener Sohn“, wie es Orban nun einmal ist, in einem anderen, nicht überall beliebten und mittlerweile längst als international bekannten Sammelbecken guter Fußballer geltenden Gastverein wieder das heimatliche Gefilde betritt, gleichzeitig eine gewisse Unruhe auf den spärlicher gewordenen Rängen provozierte! Der auf die verschiedenen Spielsysteme spezialisierte Beobachter, RBB, wies im obigen Fachkommentar u.a. zurecht ausführlich darauf hin, dass der dabei errungene Teilerfolg trotzdem ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung gewesen sein könnte.

    Obwohl selbst ein phasenweise mitreißendes Spiel kaum zu erkennen war, hat aus meiner Sicht das Weiterreichen der Verantwortung von Trainer Rangnick an den etwas für beide Seiten unsicher wirkenden Schiri Dankert für den richtigen Zeitpunkt der situationsbedingten „roten“ Auswechslung der an diesem Abend bereits oben genannten Hauptperson mit dazu beigetragen, dass keine drei Punkte in den Leipziger Koffer wanderten…..

    Noch etwas zu den Spielsystemen:
    Schmunzeln muss ich immer nach wie vor, wenn vom „Sechser“ oder „Doppelsechser“ geschrieben wird, nur, weil es scheinbar noch niemand gab, auch daran zu denken, dass es in den Stadien auch noch eine andere Seite zu beackern gilt, dessen Protagonisten „Fünfer“ bzw. „Doppelfünfer“ heißen müssten……

    Der vermeintlich baldige Erstligist „RaBa“-Leipzig sollte übrigens auch schon längst als Erfinder der „Schlangenversion“ bei den eigenen Eckbällen und entsprechenden Freistößen in die Annalen der verschiedenen „Fußballvarianten“ gefunden haben. Denn dieses für Freund und Feind plötzliche undurchsichtiges Ausschwärmen in alle Richtungen der fast zusammengeklebten vier bis sechs Spieler nach der Freigabe durch den Schiripfiff wird bestimmt auch bald mit einem entsprechenden Torerfolg belohnt!

  7. mann, mann, mann.
    Da schrub ich letzte Woche, solche Schiedsrichterentscheidungen wie bei SVS gleicht sich über das Jahr aus und dann das gestern. Klar hatte Dankert keinen leichten Job, aber er braucht das Ding nur konsequent pfeiffen und alles ist gut.

    Der Lichtblick #WirsindWilli Orban – richtig so!!

    Was sehr ärgerlich ist, daß Nukan keine U23 spielen darf. Da hätte er die eine oder andere Minute Praxis bekommen, die ihm gestern leider fehlte. Da kann man nur hoffen, wir schiessen am Freitag ein Tor mehr als Bielefeld, wenn er denn spielen sollte. Kann mir aber auch Klostermann als IV vorstellen und Teigl oder Jung als RV und Khedira sollte fit werden. Na mal schauen .

    Danke für Randbemerkung Nr. 8. Ich hoffe Du/Ihr seid wohlbehalten in LE angekommen.

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