[Direkt unter dem folgenden Vorbericht zur Partie von RB Leipzig beim 1.FC Saarbrücken (30.11.2013, 14.00 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Alexander Zorniger und Fabian Franke.]
Als man sich vor der Saison den Spielplan anguckte, hätte man für den 18.Spieltag in der dritten Liga im Ludwigspark in Saarbrücken ein Spitzenspiel erwarten können. Zwei Mannschaften mit Ambitionen zumindest im oberen Tabellendrittel mitzuspielen, hätten mit dem 1.FC Saarbrücken und RB Leipzig aufeinandertreffen sollen. Und nun empfängt der Tabellenvorletzte den Tabellenzweiten und scheinbar sind die Verhältnisse zwischen den Teams geklärt.
Aber man muss nicht bis ins Detail vordringen, um den Teufel zu finden, denn es gibt nicht viel, was weniger aussagekräftig ist als der aktuelle Tabellenstand der Saarländer, die mit einem Sieg gegen RB Leipzig – vorausgesetzt die Konkurrenz spielt mit – die Abstiegsränge verlassen könnten. Denn seitdem der neue Coach Milan Sasic, der Jürgen Luginger ablöste, in Saarbrücken an der Seitenlinie steht, hat seine Mannschaft in acht Versuchen nur einmal verloren. (gegen Darmstadt). In den letzten sechs Spielen blieb man sogar als einziges Team der dritten Liga ohne Niederlage und gewann zweimal, sodass man in der Tabelle seit Spieltag 12 auf Platz 5 steht.
Dass der 1.FC Saarbrücken sich trotzdem noch nicht von den Abstiegsrängen schieben konnte, liegt daran, dass man letztlich zu viele Unentschieden auf dem Konto hat. Sechs Unentschieden setzte es in den letzten neun Spielen. Insgesamt sieben in 17 Spielen. Letztlich lassen sich mit Teilerfolgen keine großen Sprünge in der Tabelle machen. Letztlich auch der einzge Wermutstropfen in den letzten Wochen (neben einem peinlichen Landespokal-Aus beim Sechstligisten SV Mettlach) des Aufschwungs. Und ein kleiner Warnschuss, dass der aktuell ausgerufene Kampf gegen den Abstieg kein Selbstläufer wird.
Etwas bedenklich in dem Zusammenhang auch, dass dem neuen Coach Sasic in Medienberichten schon ein schwieriges Verhältnis zur Mannschaft nachgesagt wird. Führungsstil und Umgangston, die bereits bei seinen früheren Trainerstationen in der Diskussion standen, sollen auch in Saarbrücken für den einen oder anderen Spieler ein Thema sein. Wie viel davon Realität und wie viel Dichtung ist, ist wie immer hochgradig spekulativ. Fakt ist, dass man angesichts einer schweren sportlichen Situation, die man in Saarbrücken vor der Saison, als man mehr oder minder heimlich auf den Aufstieg schielte, nie geahnt hätte, alles brauchen kann außer schlechte Stimmung und Personen, die gegeneinander arbeiten. (Das FCSBlog 2.0 verweist auf eine Geschichte aus der jüngeren Vereinsvergangenheit als vor der Saison auch vom Aufstieg geträumt wurde und am Ende ein Abstieg stand.)
Wenn man wissen will, was beim 1.FC Saarbrücken in den letzten Wochen besser geworden ist und zum sportlichen Aufschwung führte, dann fällt sofort die Offensive ins Auge. In den letzten fünf Spielen schoss man 11 Tore und damit deutlich mehr als jedes andere Team der Liga (Erfurt folgt mit neun Treffern, RB Leipzig hat im selben Zeitraum sechsmal getroffen, Heidenheim siebenmal). Man schoss demnach in den letzten fünf Spielen auch mehr Tore als in 12 Ligaspielen zuvor, in denen man insgesamt nur neunmal traf.
Interessant ist in diesem Zusammenhang die Personalie Philipp Hoffmann, ein in Saarbrücken ausgebildeter Mittelfeldspieler, der vor der Saison einen Profivertrag bekam und in den letzten fünf Spielen meist auf dem Flügel eingesetzt wurde und dreimal traf. In Duisburg zum Ausgleich kurz vor Schluss. Gegen die Stuttgarter Kickers zum Sieg. Und in Burghausen zur Führung. Ein großgewachsener Spieler, der seinen Körper einzusetzen weiß und per Kopf und strammem Schuss erfolgreich ist. Und als Vereinsinventar natürlich noch mal besondere Identifikation weckt.
Neben Hoffmann, der sogar noch als Zukunftshoffnung durchgeht, ist bei den torgefährlichen Spielern vor allem Marcel Ziemer zu nennen. Der musste verletzungsbedingt zwischendurch neun Spiele zuschauen. Nicht zufällig kam er zu den letzten fünf torreichen Spielen wieder zurück. Mit Kaiserslautern sammelte er einige höherklassige Erfahrung und für die Bundesliga stehen bei ihm zwei Tore in zwei Einsätzen mit insgesamt 37 Minuten zu Buche. In drei Spielzeiten zweiter Bundesliga traf der Stürmer für Kaiserslautern und Wehen Wiesbaden insgesamt zehnmal.
Seine individuelle Klasse zeigte er aber vor allem in den letzten drei Jahren in der dritten Liga, in denen er sich auf Platz 3 der ewigen Drittligatorschützenliste schoss. 43 Tore in 143 Einsätzen sind bereits sehr gut. In den letzten beiden Jahren seit er in Saarbrücken ist, traf er in 58 Einsätzen gar 27 mal. Marcel Ziemer fehlte für die ganz große Karriere vielleicht das letzte Prozent Wille, aber als ballabschirmernder, torgefährlicher Stürmer mit Spielübersicht ist er Topniveau in der dritten Liga und würde vermutlich jedem Verein gut zu Gesicht stehen.
Zur Abteilung Torgefahr beim 1. FC Saarbrücken gehört definitiv auch Thomas Rathgeber, der in 150 Drittligaspielen für Offenbach, Unterhaching und Saarbrücken schon 39 mal traf, zuletzt nach Verletzung allerdings nur von der Bank kam. Was sich gegen RB Leipzig ändern könnte, denn Sturmneuzugang Vito Plut wird wegen einer Sperre nach gelb-rot ausfallen. Könnte die Chance für den erfahrenen Drittligastürmer Rathgeber sein.
Fast schon wahrscheinlicher allerdings, dass der 21 Jahre junge Maurice John Deville seine Chance im Sturm bekommt. Im Saisonverlauf auch viel verletzt, hat er in den letzten drei Spielen als Joker zwei blitzsaubere Tore geschossen und den Ausgleich gegen Münster in Unterzahl in der Nachspielzeit vorbereitet. Die Zeit für den schnellen Stürmer ist wohl gerade gegen ein hoch verteidigendes Team wie RB Leipzig reif.
Torgefährlich im Team des 1.FC Saarbrücken ist zudem noch Raffael Korte (vor der Saison aus Braunschweig gekommen, wo er zehn Zweitligaeinsätze absolvierte), der wie Hoffman auf dem (linken) Flügel agiert und bereits drei Tore erzielen konnte. Darunter eines der Marke Traumtor beim Unentschieden in Duisburg. Generell ist anzumerken, dass die Saarländer einige wunderschöne Tore aus der Distanz erzielen konnten, also für RB Leipzig insbesondere auch das Verteidigen am Strafraum und nicht nur im Strafraum sehr wichtig wird.
Blieben noch zwei Plätze im zentralen Mittelfeld. Der eine könnte an Christian Eggert gehen, für den in seiner Karriere acht Erstligaminuten beim BVB zu Buche stehen. Anschließend konnte er sich nicht beim FSV Frankfurt in Liga 2 durchsetzen (verpflichtet damals von Ex-RB-Coach Tomas Oral) und landete in Saarbrücken, wo er zum essenziellen Bestandteil des Drittligateams wurde und in reichlich zwei Jahren schon 85 Spiele absolvierte. Als Staubsauger vor der Abwehr wäre Torgefahr nicht seine erste Pflicht. Sieben Tore und fünf Vorlagen in den 85 Spielen zeugen davon.
Der letzte offene Posten im Vierermittelfeld des 1.FC Saarbrücken, der wohl im 4-4-2 mit Doppelsechs auflaufen wird, ist schwer zu bestimmen. Da der gesetzte Mann für die rechte Seite Kim Falkenberg gelbgesperrt ausfällt, ist unklar welche Verschiebungen dies zur Folge hat. Möglich, dass Sodass Sasic den 34jährigen Veteran Martin Forkel, der über die Erfahrung von 164 Zweitligaspielen verfügt, und den er aus der aus der zweiten Mannschaft ins Profiteam holte und statt zentral zu spielen rechts hinten verteidigen lässt. Dann wären in der Mittelfeldzentrale mit Serkan Göcer eine offensive oder mit Nils Fischer eine defensive Variante die Alternativen. Denkbar wäre als defensive Variante auch Tim Kruse oder der von Sasic nachverpflichtete Julien Humbert. Ersterer scheint sich aber aus dem Team gespielt zu haben und zweiterer ist noch komplett ohne Liga-Einsatz, saß zuletzt in Burghausen aber immerhin schon das erste Mal auf der Bank.
Göcer ist ein weitgehend unbeschriebenes Blatt, der als 20jähriger in diesem Sommer in seine dritte Drittligasaison startete und bisher 39 Einsätze verbuchen kann. Gar nicht unbeschrieben ist dagegen Nils Fischer, der in den vergangenen zwei Spielzeiten zu den Leistungsträgern in Osnabrück gehörte und zuvor in Bielefeld Erst- und Zweiligaerfahrung sammelte. Wenn Fischer aber tatsächlich ins Mittelfeld rutscht, dann müsste man seinen eigentlichen Platz in der Innenverteidigung neu besetzen.
Womit man schon ein wenig beim Problembereich ist. Denn so stark Saarbrücken zuletzt offensiv agierte, so schlecht agiert man defensiv (29 Gegentore in 17 Spielen), sodass selbst Teams wie Burhausen und die Stuttgarter Kickers in den Spielen gegen den FCS zu einer überdurchschnittlichen Anzahl hochkarätiger Chancen kamen. Was zum einen am Zusammenspiel der Mannschaftsteile, aber auch an der Abstimmung in der Viererkette der Abwehr lag. Bei den Neuverpflichtungen vor der Saison hatte man vor allem fürs Mittelfeld und den Sturm namhaft zugeschlagen. Für die Verteidigung war da – abgesehen von Fischer – nicht so viel übrig.
Links hinten ist dagegen Tim Stegerer, der im letzten Spiel, beim glücklichen Sieg in Burghausen wegen einer roten Karte nach Notbremse zuschauen musste, gesetzt. Stegerer kam 2012 aus der fünften Liga nach Saarbrücken und hat sich gleich als Stammspieler ins Team gespielt. Und wird wohl nach seiner Rotsperre gegen Leipzig wieder von Beginn an auf dem Platz stehen.
Rechts hinten muss man Kim Falkenberg ersetzen. Forkel wäre eine mögliche Alternative. In den Kommentaren wird auch Tim Stegerer (was nur das Problem nach links verschieben würde) oder Nachwuchsmann Nico Flögel ins Gespräch gebracht. Die Position ist sicherlich eine Besetzungsbaustelle.
In der Innenverteidigung hat sich der erst 21jährige Tim Knipping, der 2012 aus Kassel kam, dauerhaft in die Startelf gespielt und verteidigt dort im Normalfall an der Seite von Nils Fischer. Da der Vertrag mit dem bisherigen Kapitän und Innenverteidiger Marc Lerandy kürzlich aufgelöst wurde, weil Sasic und er offenbar völlig unterschiedliche Vorstellungen hatten, sind die Alternativen, falls Fischer ins Mittelfeld rutscht, eher rar. François Marque, wie Humbert von Sasic nachträglich verpflichtet und mit einiger Erfahrung aus den ersten beiden Schweizer und Französischen Ligen ausgestattet, wäre die naheliegende Alternative. Und mehr realistische Möglichkeiten bietet der Kader dann auch nicht.
Bliebe noch die Position des Torwarts. Mit großer Beharrlichkeit sieht man im Saarland in Timo Ochs den besten Keeper der dritten Liga. Wäre letztlich wohl ein spannender Zweikampf mit Fabio Coltorti, der auf RB-Seite aktuell ja leider verletzt ausfällt. Timo Ochs ist auch der einzige Spieler im Saarbrücker Kader, der schon ausgiebig Erfahrungen mit dem Fußball aus dem Hause Red Bull machen durfte. 85 Spiele in der österreichischen Bundesliga und 18 internationale Spiele absolvierte Ochs mit Red Bull Salzburg zwischen 2006 und 2009. In Deutschland kam er dagegen über die zweite Liga nie ernsthaft hinaus. Nun steht er mit 32 Jahren in Saarbrücken im Tor, ist dort starker Rückhalt und hielt schon den einen oder anderen Punkt fest. Sehr gehobenes Drittliganiveau.
Insgesamt verfügt der 1.FC Saarbrücken über eine individuell top besetzte Mannschaft, gespickt mit einiger Erst- und Zweitligaerfahrung. Dabei fallen nicht nur die beiden schon genannten Plut und Falkenberg gesperrt, sondern auch die erfahrenen Maek, Glockner, Kreuels und Hayer langzeitverletzt aus (wobei es letzterer auch gesund schwer haben wird, ins Team zu rutschen). Letztlich findet sich hier auch die betrübliche Story der Saison, denn diese dreht sich essenziell um Verletzungen. Beginnend in der Vorbereitung bis zum heutigen Tage war das Verletzungspech dem Verein hold, mussten immer wieder neue Verletzungen beklagt und die Mannschaft umgebaut werden. Nicht zuletzt deswegen ging der Saisonstart in die Hose.
Erschwerend kam hinzu, dass man im Sommer einen immensen Umbruch wagte, um das Team an höhere Aufgaben heranzuführen. Insgesamt 14 Spieler verließen den Verein im Sommer. Von denen man wohl nur Sven Sökler sehr ernsthaft vermisst. Dafür kamen 12 neue, von denen die meisten gute Referenzen bei Zweit- und Drittligaclubs gesammelt hatten. Meistenteils auch gestandene Spieler, die sofort funktionieren sollten. Taten sie aber nicht, was am Anfang einer Saison mit fast komplett neuem Team auch nicht enorm verwundert, zumal wenn die dauernden Verletzungen keine Konstanz möglich machen. Und als der Saisonstart in die Hose ging, fand man sich in einem Negativstrudel wieder, den man nicht gestoppt bekam. Passiert im Fußball. Und wurde typischerweise mit einem Trainerwechsel beantwortet.
Nach Sasics Verpflichtung durfte der auf die Sommerzugänge noch mal drei aus dem Kreise der Vereinslosen drauflegen, von denen mit Plut und Marque zumindest zwei über eine durchaus beachtliche Spielervergangenheit verfügen. Für alle drei gilt aber, dass sie für ein paar Monate (eben da vereinslos) nicht am Spielbetrieb teilnahmen und entsprechend auch erst mal eine gewisse Zeit brauchen, bis sie bei 100% sind.
Wie groß das Potenzial des 1.FC Saarbrücken ist, hat die Mannschaft in einigen Drittligaspielen zumindest in Ansätzen gezeigt. Wenn sie im Mittelfeld Ballgewinne generieren, sind sie mit Geschwindigkeit, Auge und spielerischer Klasse auf dem Weg Richtung Tor nicht zu stoppen. Wie auch Werder Bremen in der ersten Runde des DFB-Pokals in vielen Situationen schmerzvoll erfahren musste. Andererseits tut man sich schwer mit klassischem Ballbesitzfußball und mit dem engen Verteidigen zwischen Abwehr- und Mittelfeldkette. Räume für die Stürmer und die hängende Spitze/ den Zehner (je nachdem) gibt es. Eigentlich etwas, was RB Leipzig entgegenkommen könnte.
Auch entgegenkommen könnte den RasenBallsportlern, dass der Gastgeber drei Tage nach dem Drittliga-Spiel im dann ausverkauften Ludwigspark im Achtelfinale des DFB-Pokals den BVB empfängt. Neben ganz viel zusätzlichen Einnahmen bedeutet das auch, dass die Spieler eventuell schon mit dem Hinterkopf beim Pokalduell sind und entsprechend den entscheidenden Prozentpunkt an Leistung gegen RB nicht abrufen. Aber vermutlich ist ein Spiel gegen RB Leipzig dann doch Motivitation genug. Selbst vor einem Spiel gegen den BVB.
Als Nebeneffekt des BVB-Spiels könnte der Ludwigspark relativ voll werden. Denn die Pokalkarten, die im freien Verkauf landeten, wurden nur im Verbund mit Karten für entweder das Münster- oder das RB-Spiel verkauft. Was unter Umständen bedeutet, dass ein paar derer, die da unfreiwillig die zusätzlichen Karten erwarben, auch beim Spiel auftauchen. Quasi als Aufwärmprogramm für das BVB-Spiel.
Direkte Folge der Koppelung des Kartenverkaufs sind jedenfalls Zusatzeinnahmen von 200.000 Euro, die man durch die Drittligaspiele selbst nicht hätte einnehmen können und Unmengen an Karten, die ab ein Euro für vier Stück Ebay und andere Plattformen überschwemmen. Ein Paradies für Schnäppchenjäger..
Schnäppchen sind im Gästeblock dagegen nicht zu machen. Und auch für RB Leipzig wird das Spiel in Saarbrücken kein Schäppchenparadies. Vielmehr wartet eine Aufgabe wie in Chemnitz. Tabellarisch ein schlecht platziertes Team, das aber individuell auf den meisten Positionen hervorragend besetzt ist und für das Spiel gegen RB wohl auch genug Energie und Motivation auf den Platz bringen wird, um der individuellen Klasse auch einen passenden Mannschaftsrahmen zu geben. Unter diesen Voraussetzungen eine ganz schwere Partie, weil man den Tabellenplatz des Gegners aus dem Kopf kriegen müsste. Was aber wohl nicht möglich ist.
Nicht mit nach Saarbrücken fahren definitiv Fabio Coltorti und Matthias Morys. Coltortis Ausfall ist unschön, wird aber vermutlich durch Erik Domaschke (oder eventuell Benjamin Bellot) nicht gleichwertig, aber doch relativ adäquat ersetzt. Matthias Morys’ Ausfall schmerzt da weiterhin schon stärker, weil er aktuell im Kader als Spielertyp nicht zu ersetzen ist. Außer man holt sich einen schnellen Linksfuß wie André Luge in die Mannschaft. Da der zuletzt aber nicht mal auf der Bank saß, ist davon nicht auszugehen.
Womit es wohl wieder auf das System irgendwo zwischen 4-3-1-2 und 4-3-3 hinausläuft, das zuletzt schon zu sehen war. Wobei durchaus denkbar ist, dass Thomalla als Zehner/ hängende Spitze eine Pause bekommt und dafür der gegen Rostock starke Timo Röttger oder auch Clemens Fandrich auflaufen dürfen. In der Innenverteidigung stellt sich zudem die Frage nach der Rückkehr von Niklas Hoheneder. Tobias Willers wäre die erste Option für einen Tausch. Und auch im Mittelfeld könnte man über Alternativen nachdenken. Bastian Schulz stünde für Joshua Kimmich oder Henrik Ernst bereit. Wie wahrscheinlich Wechsel sind, wird man abwarten müssen. Wird auch davon abhängen, ob der erkrankte Dominik Kaiser aufläuft oder ausfällt und dann Schulz wohl für ihn spielt.
[Update: Bei der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel wurde bekannt gegeben, dass Daniel Frahn wegen eine Zerrung in Saarbrücken ausfallen wird. Zu vermuten ist, dass für ihn Thomalla in den Sturm rückt und Röttger oder Fandrich auf der Zehn agieren. Dominik Kaiser wird dagegen spielen können.]
- 1.FC Saarbrücken: Ochs – Stegerer, Knipping, Marque (Fischer), Forkel – Korte, Eggert, Fischer (Göcer, Humbert), Hoffmann – Deville (Rathgeber), Ziemer
- RB Leipzig: Domaschke (Bellot) – Müller, Willers (Hoheneder), Franke, Heidinger – Kaiser, Ernst, Kimmich – Röttger (Fandrich) – Poulsen, Thomalla
Fazit: Es hat letztlich gar nichts mit Zweckpessimismus zu tun, wenn man vor dem Spiel zwischen Saarbrücken und Leipzig trotz der völlig widersprüchlichen Tabellenplätze (19 vs. 2) ziemliche Augenhöhe feststellt. Denn von der individuellen Klasse her gehörte Saarbrücken schon vor der Saison zu den Topteams und hat dies in den letzten fünf Spielen auch punkte- und toretechnisch gezeigt. Es ist dies also ein Topspiel, das sich wegen der Tabelle nicht wie ein Topspiel anfühlt und dass medienseits auch nicht als Topspiel wahrgenommen wird. Was schade ist, denn vom Niveau her treffen zwei sehr gute Drittligavertretungen aufeinander. Mal sehen, was sie draus machen.
[Wer das Spiel von RB Leipzig beim 1.FC Saarbrücken nicht vor Ort verfolgen kann und am 30.11.2013, ab 14.00 Uhr trotzdem dabei sein will, nutze die üblichen Kanäle, also Liveticker und das Fanradio. Einen Livestream von der Partie wird es nach aktuellem Stand nicht geben.]
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Bisherige Duelle RB Leipzig vs. 1.FC Saarbrücken
- keine
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Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel von RB Leipzig beim 1.FC Saarbrücken mit Alexander Zorniger und Fabian Franke.
14.06
Ich schrieb es ja schon im Vorbericht. Es wird ein spannendes Spiel zweier – von ihrem Potenzial her – guter bis sehr guter Drittligamannschaften, auf das man sich freuen darf. Wenn man denn in die glückliche Lage kommt, dem Spiel in seiner Gänze folgen zu dürfen. In diesem Sinne allen, die nach Saarbrücken fahren, viel Spaß und allen Anwesenden hier eine schöne Restwoche und einen guten Rutsch ins Wochenende.
14.04
So, das war es für heute von der PK. Abgesehen vom LVZ-Coach-Scharmützel durchaus eine interessante. Mit dem Wermutstropfen der Frahn-Verletzung. Böse Geschichte. Könnte im Fall der Fälle zu einer Konstellation Thomalla-Poulsen mit einem Zehner Röttger oder Fandrich führen. Schauen wir mal..
14.02
Kleine Privatdebatte des Coachs mit dem Vorzeige-LVZler darüber, ob Spieler die nur trainieren, dadurch in ihrer Leistung stagnieren werden. Oder so. Ich habe da gerade abgeschaltet. Anschließend beschwert sich Guido S. noch, dass ihn der Coach nicht als Facebook-Friend annimmt. Schnarch..
Zorniger definiert Frahn über seine Torgefahr und die hänge enorm von der Vorarbeit ab. “Über Frahn gibt es bei mir keine Diskussion.”
Abfahrt nach Saarbrücken ist morgen nach dem ersten Training. Bei der letzten Fahrt nach Saarbrücken sei man früh gefahren und habe dann dort noch mal trainiert. Das habe Zorniger das letzte Mal nicht so sehr gefallen.
Das man schon mal da gespielt hat, sei vermutlich kein Nachteil.
Zorniger erhofft sich von den Innenverteidigern noch mehr Torgefahr bei Standards. Primäre Aufgabe sei aber weiterhin das Spiel gegen den Ball und das Aufbauspiel. Grundsätzlich ist es auch kein Problem immer wieder neue Verteidigerpärchen zu haben, weil alle sehr gut miteinander funktionieren.
13.54
Bezüglich des Ersatzkeepers hat sich Zorniger noch nicht entschieden. Durch die Zeilen klingt aber durch, dass Domaschke wohl eher aufläuft, weil er mehr spricht. Sportlich würde Zorniger beiden vertrauen.
Bezüglich der Frahn-Ersatzfrage müsse man überlegen, ob man das System ändert oder nicht und welchen Typen man braucht (vom Charakter her). “Da müssen jetzt andere in die Bresche springen.”
Dominik Kaiser wird nach einer Magen-Geschichte wieder fit sein und am Wochenende spielen. Abseits von Morys und Coltorti sei auch kein anderer verletzt.
“Nach der Verletzung von Frahn wäre es gut, auch Röttger noch zur Verfügung zu haben.” Egal ob als Starter oder als Einwechsler.
“Im Moment keinen Grund die Abwehrkette umzustellen.” Sprich Innenverteidiger-Duo und Außenverteidiger werden wohl dieselben sein wie letzte Woche.
Hoheneder sei für Zorniger weiter ein Führungsspieler, aber er hat nur 18 Kaderplätze und solange denen, die gerade spielen nichts passiert, muss Hoheneder, der auch nicht durchgängig konstant gespielt habe, hinten anstehen. Dafür sei er aber auch Profi. Die Abwehrkette mit Franke und Willers habe gegen den BVB und in Darmstadt sehr gut funktioniert, gegen Rostock habe es mannschaftlich nicht gestimmt.
Henrik Ernst habe zuletzt stark gespielt und stehe nicht zur Debatte. Christian Müller habe gegen Rostock die höchste Laufleistung gehabt. Die Außenverteidiger müssten generell offensiv effektiver werden. Generell gelte auch, dass eine Niederlage nicht grundsätzlich dazu führe, dass man viele Spieler austauschen müsse.
13.42
Zorniger zu Rostock: “War nicht einfach das Spiel aufzudröseln. Unterm Strich haben wir gegen einen stärkeren Gegner gespielt, als wir in Darmstadt vorgefunden haben. Haben derzeit zu viele Ballverluste in der Vorwärtsbewegung. Gegner stellen sich auf uns ein. Kein Gegner verteidigt mehr nach vorn, sondern alle lassen sich gleich fallen. Da müssen wir Lösungen finden.” Als Trainer löse er sich aber davon, Spiele vom Ergebnis aus zu analysieren.
Zu Saarbrücken: “Sehr kompakte Mannschaft. Schwere Aufgabe. Schnelles Umschaltverhalten. Spielen die Bälle gleich tief. Da müssen wir höllisch aufpassen.” Daniel Frahn hat sich eine Zerrung zugezogen und wird in Saarbrücken ausfallen. Timo Röttger wird wohl zur Verfügung stehen.
Zorniger hat gerade erst von der Frahn-Verletzung erfahren und muss sich nun erst mal überlegen, wie er mit der veränderten Situation umgeht.
13.37
Franke zu Rostock: “Spiel lief nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Haben das Video ausgewertet und uns fokussiert auf Saarbrücken vorbereitet. Dürfen sie nicht unterschätzen, auch wenn sie 19. sind. Wird uns eine große Kulisse erwarten. Wollen unsere Auswärtsbilanz aufbessern.”
Habe mehrere Ursachen für die Rostock-Niederlage gegeben. Zu wenig Aggressivität in der ersten Halbzeit und zu viele lange Bälle. In der zweiten war es besser. Man müsse nun wieder konsequenter den Torerfolg suchen und kompakter stehen.
Abwehrspieler sollen Spieleröffner sein. Am liebsten mit flachen, tiefen Bällen. Aber lange Bälle seien immer ein Mittel, um einfache Ballverluste zu vermeiden.
Franke sieht sich seiner “Formkrise” entkommen und hat wieder das Vertrauen in sich.
Torwartwechsel sei nicht das große Problem, da man hinter Coltorti auch zwei andere gute Keeper habe, die Kommandos geben und das Spiel mitorganisieren.
Größere Kompaktheit sorge auch für bessere Anspielstationen für die Abwehrspieler. Wenn die nicht da sind, wird es eben manchmal auch der lange Ball.
Würde gern zwei bis drei Tore pro Jahr schießen. Im Moment sind es Null. “Die Torquote ist sensationell.” “Hat dieses Jahr noch nicht geklappt. Müssen da mit mehr Wucht die Bälle reinmachen.”
13.28
Zuerst kommt heute in gewohnter Form mit Fabian Franke der Spieler..
13.28
Wer bei all dem Lesestoff heute noch nicht genug hat, kann drüben im Saarbrücker Blog namens Das FCSBlog 2.o noch mehr lesen. Nämlich ein Interview mit mir. Nicht nur über den aktuellen Sport, sondern auch generelles zu RB Leipzig und Red Bull.
13.26
Pressekonferenz heute am grünen Tisch mit aufgemaltem Fußballfeld. Wo dann gleich der Coach sicherlich ausufernd die Taktik plastisch erläutern wird. Ihr seht das ja später – so ihr mögt – im Video von dem Gespräch auf der Vereinshomepage..
13.20
So, da sind wir in direktem Anflug auf das Auswärtsspiel in Saarbrücken. Wie immer startet die direkte Vorbereitung mit der Pressekonferenz vor dem Spiel. Die Aufregung im Umfeld hält sich aktuell noch in Grenzen. Bei vermutlich um die 300 wird sie so enorm sein, dass es sie auf die Straßen und Schienen nach Saarbücken treibt. Dem einen oder der anderen wird es vielleicht so vorkommen, als wäre er oder sie gerade erst da gewesen. Aber die Erinnerung an das Elversberg-Spiel verdrängen wir lieber gleich wieder.
Forkel wurde, seit Sasic ihn sehr überraschend reaktiviert hat, meist als Sechser eingesetzt. Das klappte in den letzten Spielen eher schlecht als recht, aber es scheint Sasic zu gefallen. Deswegen rechne ich eher damit, dass wir hinten rechts Stegerer oder jemand anderes (den U23-Spieler Floegel vielleicht) sehen.
“wunderschöne Distanztore”… da könnte der ausfall vom 10cm größeren Coltorti (ggü. Domaschke) vielleicht doch schwerer ins gewicht fallen…
@Carsten: Danke für die Info. Habe mal den Text entsprechend deiner Beschreibung ein wenig angepasst/ aktualisiert.
Ich tippe mal, daß Thiago für Frahn eine Chance bekommt.
Mir ist noch aufgefallen: Neben Plut ist beim FCS auch Marque gesperrt.