Regionalliga: SV Wilhelmshaven vs. RB Leipzig 1:3

So erstaunlich ruhig die letzte Woche rund um RB Leipzig nach der ersten Saisonniederlage gegen den HSV II verlief, so schmerz- und humorlos fuhren die RasenBallsportler nach Wilhelmshaven, nahmen dort die drei Punkte in Empfang und fuhren als neuer Tabellenvierter wieder zurück nach Leipzig. Das ist der Platz, auf den man schon in der letzten Saison ein Abonnement hatte. Wobei das nicht nur wegen der erst drei gespielten Spieltage wenig aussagekräftig ist, sondern auch deshalb, weil die Regionalliga es bereits zu diesem frühen Zeitpunkt in der Saison auf insgesamt vier abgesagte bzw. verlegte Spiele gebracht hat und die Tabelle aus diesem Grund nur ein Zerrbild dessen ist, was sie im Normal- oder Idealfall wäre.

In Wilhelmshaven versuchte es RB Leipzig diesmal und erstmalig in Pflichtspielen von Beginn an mit einem 4-4-2 (als 4-2-2-2). Heißt, dass Sebastian Heidinger bei Coach Pacult ein wenig in sportliche Ungnade gefallen sein muss, denn dieser wurde letztlich für den zweiten Stürmer Stefan Kutschke geopfert. Rockenbach rutschte dafür auf die Heidinger-Linksaußen-Position, auf der er – für mich überraschend – schon letzte Woche besser aussah, als auf der Position in der kreativen Zentrale.

Letztlich sind die Fragen 4-2-2-2 oder 4-2-3-1 und damit verbunden die Frage Heidinger oder Kutschke derzeit die einzigen Fragen, die sich spieltaktisch-individuell stellen, wenn denn alle Spieler zur Verfügung stehen. Womit man erstaunlich weit ist in der Kernelf-Findung. Inwieweit Tim Sebastian beispielsweise seine Chance auch dauerhaft nutzen kann, die ihm durch den Ersatz des gesperrten Henrik Ernst erwächst, wird man sehen müssen. Inwieweit mögliche Neuzugänge noch einmal kurzfristig Bewegung in die Stammelf bringen auch.

Das Spiel in Wilhelmshaven macht Mut, weil man auf effektive Art und Weise drei Punkte mitgenommen und sich nicht von der robusten Spielweise des Gegners beeindrucken lassen hat. Vorteilhaft dabei sicherlich das frühe 1:0 durch Daniel Frahn, der zu Anfang der zweiten Halbzeit auch noch das zweite Tor nachlegte. Dazwischen ging offensiv nicht viel, was aber angesichts der Führung verschmerzbar war. Kommt zur Effektivität noch ein bisschen Glanz, wie er ja auch schon gegen den HSV II trotz Niederlage an einigen Stellen durchschimmerte, dann sieht das sportliche Prinzip RB Leipzig gut aus. Gegen Havelse hat man die Chance einen weiteren Schritt in Richtung verbesserte Offensivautomatismen gegen tief stehende Gegner zu machen.

Fazit: RB Leipzig mit einem routinierten Pflichtsieg dank zweier Tore von Daniel Frahn. Mit dem TSV Havelse wartet nächste Woche im Heimspiel gleich der nächste Pflichtsieg-Gegner. Schießt man wie gegen Wilhelmshaven ein frühes Tor, dürfte es ein Selbstläufer werden, wenn nicht, dann kann es auch mal eng werden. Letztes Jahr konnten sie jedenfalls noch ansehnlich, wenn auch erfolglos kontern, die Havelser. Mal sehen, wie das dieses Jahr aussieht..

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Tore: 0:1 Frahn (9.), 0:2 Frahn (53.), 0:3 Sebastian (78.), 1:3 Fossi (82./HE)

Aufstellung: Borel – Müller, Sebastian, Franke, Kocin – Röttger, Rost, Lagerblom (54. Geißler), Rockenbach (80. Heidinger) – Kutschke, Frahn (89. Kammlott)

Zuschauer: 705

Links: RBL-Bericht [broken Link], RBL-Liveticker [broken Link], RB-Fans-Bericht [broken Link], MDR-Bericht [broken Link], SVW-Bericht [broken Link]

3 Gedanken zu „Regionalliga: SV Wilhelmshaven vs. RB Leipzig 1:3“

  1. Wie sagte uns Guido S. in der Pause: Not gegen Elend.

    Was ich noch immer und weiterhin nicht begreife: Mit diesen Voraussetzungen wie sie RBL gegeben sind und wenn das Team (wann eigentlich?) eingespielt ist, müßten sie doch mehr als locker durch die Saison gehen!?
    Wenn man sich schon in der Regio derart schwer tut, wie will man den Durchmarsch schaffen zur 1. BuLi hin?

  2. Hm naja Buli und 3./4. Liga kann man nicht direkt miteinander vergleichen da das Spiel hier mehr über den Kampf kommt. Taktik ist meist nur das Spiel des Gegners zu (zer)stören und dann schnelle Konter nach vorne bringen – wenn du allerdings nen Lauf hast kannst du auch so etwas wegfegen – dann kommt noch sehr viel Psychische Einstellung dazu und bei uns ist der Druck natürlich immer am höchsten da wir zum siegen verdammt sind…ich denke aber insgesamt ist die Mannschafft auf nem guten Weg – wir haben den dritten Spieltag gehabt. Gegen Havelse wird sich zeigen ob es schon erste Anzeichen für eine geschlossene Manschafftsleistung gibt und ob sich das Kern Team langsam festigt – ich meine alles andere als nen 3er ist zu wenig und ich denke das das befreite Aufspielen beim Wissen um diese Situation schwerer fällt.Deswegen hofen wir mal das peter das richtige Team gefunden hat – ich bin zuversichtlich

  3. Nun, ich bin Fußballlaie, aber: schau mal mal wie Barca einst den FCB vorführte und jüngst im CL-Finale nicht nicht unbedingt schlechten Verein aus ManU.

    Müßte man nicht, als RBL, dem Gegner das Spiel aufzwingen können und nicht umgekehrt?

    Der Druck aufsteigen zu müssen mag da sein, aber RBL hat auch Spieler, die teils BuLi-Erfahrung haben.

    Unser Sportweltreporter Guido S hat ja in der Halbzeitpause gesagt: – ja, es gibt nur EINEN Aufsteiger diese Saison, aber dann folgen Ligen, die nicht unbedingt einfacher werden – oder doch weil die grazilen Techniker von RBL ihre Kunst erst in Liga 3 und 2 ausspielen können und dann auch eingespielt sind?

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