Schlagwort-Archive: SV Darmstadt 98

Gegen den Trend

Mit dem SV Darmstadt stellte sich am Samstag jenes Team in Leipzig vor, das das besteingespielteste Team der Liga ist. Zumindest statistisch. Denn im Vergleich mit allen anderen Teams der Liga standen die elf meisteingesetzten Spieler der Lilien im Saisonverlauf deutlich am längsten auf dem Feld.

Während anderswo also das eine oder andere Experiment vonstatten ging, stand in Darmstadt fast für die gesamten 35 bisherigen Spieltage das gleiche Team auf dem Feld. 79 der 90 Minuten Spielzeit verbrachte das Stammteam im Schnitt pro Spiel zusammen. Das sind sieben Minuten mehr als beim zweitplatzierten Team in dieser Statistik, dem 1.FC Heidenheim.

Für beide Mannschaften gilt, dass man sich ihren Erfolg ein ganzes Stück aus klaren Kaderstrukturen und keinen größeren Verletzungen erklären kann. Was auch damit zusammenpasst, dass beide Teams im bisherigen Saisonverlauf jeweils nur 20 unterschiedliche Spieler in der Startelf stehen hatte.

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3.Liga: RB Leipzig vs. SV Darmstadt 98 1:0

Vor dem Spiel von RB Leipzig gegen den SV Darmstadt hatten einige das Gefühl, das man sonst nur vor Relegationsspielen hat. Und letztlich wurde die Partie genau das, ein intensiver, spielerisch nicht immer hochklassiger Fight zweier Mannschaften, die verbissen um den direkten Aufstiegsplatz kämpfen. Mit dem besseren Ende für das Team, das letzlich in den Zweikämpfen ein bisschen mehr investierte, die besseren Einzelspieler und zahlreicheren Chancen hatte und beim Torabschluss glücklicher war.

Es war auch ein Sieg des Publikums, das das Heimteam durch die 90 Minuten trug und phasenweise und vor allem in der Schlussphase für Pokalspielatmosphäre sorgte. Knapp 40.000 Zuschauer, davon irgendwas bis zu 37.000 RB-Anhänger waren Vereinsrekord und somit auch Clubmannschaftsrekord im umgebauten Zentralstadion/ der Red Bull Arena. Und sie zeigten, wie hübsch es in der Schüssel sein kann, wenn sie fast vollständig gefüllt ist. Zusammen mit den knapp 3.000 Gästeanhängern entstand jedenfalls eine prima Fußballatmosphäre, die es so in der dritten Liga nur sehr selten gibt.

Man konnte vor dem Spiel schon ahnen, dass es in dieser Partie nur wenige Chancen geben würde. Darmstadt hatte in den letzten acht Spielen lediglich einen Gegentreffer kassiert und verfügt über die zweitbeste Defensive der Liga. RB Leipzig musste in den letzten fünf Heimpartien auch nur zwei Bälle aus dem eigenen Netz holen. Genau diese Ahnung bestätigte sich dann auch auf dem Platz, wo die jeweiligen Verteidigungsreihen ihren Job weitgehend sehr gut erledigten.

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Aufstiegsgipfel

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht zur Partie von RB Leipzig gegen den SV Darmstadt 98 (19.04.2014, 14.00 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Alexander Zorniger, Ralf Rangnick und Yussuf Poulsen.]

Das Spiel zwischen RB Leipzig und dem SV Darmstadt 98 ist zum jetzigen Zeitpunkt wohl so ziemlich das spektakulärste, das man sich für die dritte Liga vorstellen kann. Im Kampf um den direkten Aufstiegsplatz empfängt der Zweite den Dritten, der aktuell nur einen Punkt zurück liegt und die Bilanz der letzten Wochen und Monate auf seiner Seite hat. Denn seit nunmehr 17 Spielen ist der SV Darmstadt 98 ungeschlagen und damit das derzeit beste Team der Liga.

Einen Makel hat die Bilanz der Hessen allerdings und der besteht darin, dass Darmstadt in Spielen gegen Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel sehr schlecht punktet. Nur neun Punkte holte man aus den acht Spielen, vor denen der jeweilige Gegner einen der ersten sieben Plätze belegte. Das macht einen Schnitt von gerade mal reichlich einem Punkt, während Darmstadt in den restlichen Spielen auf mehr als 2,2 Punkte pro Partie kommt. Zum Vergleich: RB Leipzig holte in Partien gegen Topmannschaften durchschnittlich 2,17 Punkte..

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Könige der Drittligastrafräume

Mit Dominik Stroh-Engel und Daniel Frahn treffen am Samstag im Spiel zwischen RB Leizig und dem SV Darmstadt 98 die beiden Top-Stürmer der dritten Liga aufeinander. Wenn Stroh-Engel nicht wäre, der die Saison seines Lebens spielt (bisher erst einmal oberhalb der Oberliga mit zweistelliger Saisonbilanz – 13 Tore in 36 Spielen in Babelsberg), dann hätte Frahn wohl zum dritten Mal in Folge und zum vierten Mal in seiner Karriere Torschützenkönig werden können. Das nur mal nebenbei zur gelegentlich aufblitzenden Kritik am Torjäger und Kapitän von RB Leipzig.

26 Treffer hat Dominik Stroh-Engel 2013/2014 in 31 Einsätzen erzielt. Bei Daniel Frahn sind es 16 Tore in 30 Partien. Zieht man die Elfmeter als spezielle Situationen mal ab, dann bleiben immer noch 19 bzw. 14 Treffer. Von den Toptorschützen der Liga können lediglich Marvin Ducksch (ein Tor alle 176 Minuten) und Adriano Grimaldi (ein Tor alle 177 Minuten) in Sachen Tore pro Minute aus dem Spiel heraus auf Augenhöhe mit Daniel Frahn (ein Tor alle 183 Minuten) und ein Stück hinter Stroh-Engel (ein Tor alle 140 Minuten) agieren.

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Gigant der Liga

Ich hoffe, dass wir den Giganten der Liga ein bisschen ärgern können. (Darmstadts Coach Dirk Schuster am Wochenende gegenüber dem MDR zum Spiel gegen RB Leipzig.)

Kürzlich schon hatte ich an dieser Stelle die These vertreten, dass Darmstadt im Aufstiegskampf keinen Druck verspüren wird. Einer der Gründe ist in oben zitierter Aussage zu sehen. Denn egal, was die Tabelle sagt und egal, wie die sportlichen Kräfteverhältnise tatsächlich sind, in Darmstadt ist man so felsenfest davon überzeugt, im Kampf um Platz 2 der Underdog zu sein, dass es fast schon wieder weh tut.

Ist natürlich immer eine gute Frage, wie sich Favoritenrollen vergeben. Nach Jahresetat? Nach Ablösesummen? Wenn man es sportlich sieht, dann wohl kaum. Denn am 35.Spieltag einer Saison zählen die Investitionen (und auch die müsste man sich noch differenziert anschauen) zu Saisonbeginn und in der Winterpause gar nichts mehr. Dann spielen einfach nur Teams gegeneinander, bei denen die einzige Stellschraube die Arbeit auf dem Trainingsplatz ist.

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Von Fallhöhen und anderen erschwerten Bedingungen

Der erste Teil des neuen Podcast-Projekts ist ja nun schon wieder ein paar Wochen her. Avisiert war ein Monatsrhythmus für die Runde, die sich mit RB Leipzig und einigem darüber hinaus beschäftigt. Das Ziel wurde für den Zeitabstand zwischen erster und zweiter Ausgabe nur knapp und nur aufgrund der englischen Woche gerissen.

Versammelt hatten sich gestern (01.04.2014) als Co-Gastgeber André Herrmann und dazu Kai und John. Die zusammen mit dem Betreiber dieses Blogs so ziemlich jedes aktuell denkbare Thema rund um den einzig wahren RasenBallsport besprachen. Und dabei nebenbei auch die selbstgesteckte Zielvorstellung in Bezug auf die Länge des Podcasts locker rissen. Aber man kann sich die Sendung ja auch stückweise anhören oder anhand unten stehender Zeittabelle zwischen den Blöcken herumspringen.

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Zu viele unnötige Punktverluste?

Als RB Leipzig vor einer reichlichen Woche bei der SpVgg Unterhaching nur Unentschieden spielen konnte, formte sich die naheliegende Frage, ob RB Leipzig in der aktuellen Saison vielleicht vor allem gegen Mannschaften Punkte lässt, die nicht unbedingt zu den Topmannschaften der Liga gehören.

Zur Beantwortung dieser Frage, wurden alle Spiele der drei Topmannschaften aus Heidenheim, Darmstadt und Leipzig danach ausgewertet, ob der Gegner zum Zeitpunkt des Aufeinandertreffens in der oberen oder unteren Hälfte stand (der erste Spieltag fällt bei dieser Analyse weg, weil vor diesem naturgemäß noch keine Tabellenstände vorhanden waren). Der Theorie nach müssten die Spiele gegen die obere Hälfte der Tendenz nach eher Topspiele gewesen sein, als die Partien gegen Mannschaften aus der unteren Hälfte.

Ein klein wenig überraschend fällt beim ersten Blick auf die Daten auf, dass es bei allen drei Topteams fast keine Differenzen zwischen Spielen gegen die obere und untere Tabellenhälfte gibt. Sprich, de facto heißt das – wenn man die Zahlen ernst nimmt – dass der Tabellenplatz des Gegners für die jeweiligen Spielergebnisse keine entscheidende Rolle spielt. Zu viele unnötige Punktverluste? weiterlesen

Der Mythos vom Druck

Der Druck liegt eher bei Darmstadt. Darmstadt darf sich keinen Fehler erlauben. Wir werden sehr, sehr wenige Fehler machen. Von daher muss Darmstadt an uns dran bleiben und nicht wir an Darmstadt. (Daniel Frahn im MDR nach dem Spiel in Regensburg)

Ich bin grundsätzlich ein großer Anhänger von klaren Worten, Kampfansagen und Verbalscharmützeln aller Art rund um den Fußball. Wenn Spiele und Spieljahre nicht auch von Menschen begleitet würden, die im Fall der Fälle auch mal sagen, was sie denken und ihre Ziele deutlich formulieren, sähe es mit dem Spaßfaktor rund um den Fußball ganz schön mau aus.

Was ich aber wohl in diesem Leben nicht mehr verstehen werde, ist diese Geschichte mit dem Druck, den Kontrahenten von RB Leipzig in der Endphase der Saison angeblich verspüren sollen. Eine Geschichte, die zuletzt in den Spieljahren 2010/2011 und 2011/2012 gern erzählt wurde. Wahlweise Chemnitz oder Kiel und Halle würden im Laufe der Saison schon noch einbrechen, weil sie dann auch den Druck verspüren würden, der auf den RasenBallsportlern immer laste. Vielleicht erinnert sich der eine oder die andere noch, wie die Spielzeiten endeten.. Von Druck, der den sportlichen Wettbewerb entscheidend beeinflusst hätte, war jedenfalls nichts zu spüren.

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Motivationshilfe

Wir wollen gegen keinen Gegner zweimal verlieren und deshalb gegen Osnabrück die verlorenen Punkte aus dem Hinspiel wieder gutmachen. (Alexander Zorniger)

Ein neuerdings bloggender RB-Anhänger hatte kürzlich in einem Gespräch die Theorie aufgestellt, dass es möglicherweise aus psychologischen Gründen nicht gut sei, dass in der Hinrunde keine klaren Siege dabeigewesen wären, denn entsprechend hätten die Gegner für die Rückrunde keinen Respekt und würden sich in den Spielen gegen RB nun erst recht Chancen und Punkte ausrechnen.

Alexander Zorniger verweist derweil mit obigem Zitat auf einen quasi entgegengesetzten Effekt. Nämlich, dass einige negative Resultate aus der Hinrunde als Motivationsanreiz für die Rückrunde eingesetzt werden können. Quasi die Revanchelust wecken und für bessere Resultate nutzen. Frei nach der alten gerade erfundenen Fußballweisheit, dass eine bessere Rückrunde als eine sowieso schon gute Hinrunde zu einem großartigen Gesamtergebnis führt.

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In fast trockenen Tüchern?

Zehn Spieltage sind es noch bis zum Saisonende. Was bedeutet, dass nur noch etwa ein Viertel der Saison übrig bleibt, um am Tabellenbild etwas entscheidendes zu verändern. Sodass die Spekulationen und Prognosen, wer wohl am Ende auf welchem Platz landen wird, immer mehr Raum einnehmen. Weil natürlich bei den verschiedenen beteiligten Vereinen auch der Traum vom Aufstieg wächst.

Wenn man die aktuelle Tabelle als Maßstab nimmt, dann sind wohl nur noch fünf Teams in der Verlosung für die ersten drei Plätze. Wobei Heidenheim praktisch schon nicht mehr aus den Top 3 herausfallen und realistischerweise auch nicht mehr von einem direkten Aufstiegsplatz rutschen kann. Bei RB Leipzig ist das Rutschen aus der Top 3 bei 12 Punkten Vorsprung auch eher unrealistisch, wenn auch immer noch theoretisch möglich. Das Heimspiel gegen den Vierten Osnabrück am Sonntag könnte hier schon die weitere Richtung weisen.

Darmstadt schielt sicherlich noch auf Platz 2 und RB Leipzig, muss allerdings auch noch ein wenig nach hinten schauen, wo Osnabrück und Rostock bei sieben Punkten Rückstand auf ihre Chance lauern. Hansa zudem mit der Chance, am Wochenende mit einem Sieg im direkten Duell gegen die Hessen den Rückstand auf den Relegationsplatz wieder auf vier Punkte zu verringern. In fast trockenen Tüchern? weiterlesen