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Bilanz: RB Leipzig in der Saison 2013/2014

Sommerpause ist immer auch ein wenig Zeit, um auf die abgelaufene Saison zurückzublicken. Wobei es bei RB Leipzig mit all den immer wieder präsenten Alltagsthemen rund um Transfers, Lizenz, Logo und Dauerkarten in fast schon traditioneller Irgendwas-ist-immer-Manier nicht immer ganz einfach ist, sich diese ruhigen Minuten des Rückblicks zu nehmen.

Vor der Saison konnte man davon ausgegangen, dass die größeren Probleme (Anpassung an die Liga, Integration der Neuzugänge, Nachteile wegen kurzer Sommerpause) in der Hinrunde auf RB Leipzig warten. Nimmt man dies immer noch als gegeben an, dann sieht die Zukunft für die RasenBallsporter rosig aus, denn von jetzt an müsste es demnach von einem hohen Ausgangsniveau aus nur noch bergan gehen. Was natürlich angesichts fußballtypischer Unwägbarkeiten Quatsch ist. Wenn man zudem die Erfahrungen der letzten drei Jahre im Kopf hat, dann war die Rückrunde bisher nie besser als die Hinrunde.

So stand es hier im Blog im Rückblick auf die Hinrunde 2013/2014 geschrieben. Vorsichtiger, aber begründeter Optimismus nach einem unerwartet gut verlaufenen Herbst. Und die Rückrunde bestätigte diesen Optimismus fast durchgängig. Platz 1 in der Rückrundentabelle, neun Punkte auf Heidenheim aufgeholt, bester Angriff, zweitbeste Abwehr. Dazu eine zeitweise unglaublich abgeklärte Routiniertheit beim Bestreiten gerade von Auswärtsspielen.

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Zuschauerrekorde

Fast 40.000 Zuschauer wie am vergangenen Wochenende beim Spiel zwischen RB Leipzig und dem SV Darmstadt sind für die dritte Liga verdammt viele Menschen auf einem Haufen. Lediglich Fortuna Düsseldorf hatte in seinem Aufstiegsendspiel in der Saison 2008/2009 gegen Werder Bremen II am letzten Spieltag mit 50.000 mehr Zuseher. Für RB Leipzig war es wiederum deutlicher Vereinsrekord, weit vor den 34.000 Menschen, die 2011 das Zweitrundenspiel im DFB-Pokal gegen Augsburg sehen wollten.

Zuschauerzahlen dienen ja in den fußballbezogenen Diskussionen meist dem Schw…vergleich. ‘Wir haben mehr als ihr und sind deswegen cooler und besser.’ Und rund um RB Leipzig werden die Zuschauerzahlen meist zur Legitimation der eigenen Existenz herangezogen. ‘Wir haben viele Zuschauer, also müssen wir Recht haben.’

Ganz so einfach kann man es sich zwar nicht machen, aber Fakt ist zumindest, dass die Zuschauerzahlen beim RasenBallsport sämtlichen Prognosen, die man bei Vereinsgründung so hören konnte, widersprechen. RB Leipzig werde frühestens in der zweiten Liga überhaupt relevante Zuschauerzahlen haben, hieß es damals. Weil das Fußballfell in und um Leipzig verteilt sei, so die Begründung. Eine grandiose, historische Fehleinschätzung, wie man im Nachhinein feststellen durfte.

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Gegen den Trend

Mit dem SV Darmstadt stellte sich am Samstag jenes Team in Leipzig vor, das das besteingespielteste Team der Liga ist. Zumindest statistisch. Denn im Vergleich mit allen anderen Teams der Liga standen die elf meisteingesetzten Spieler der Lilien im Saisonverlauf deutlich am längsten auf dem Feld.

Während anderswo also das eine oder andere Experiment vonstatten ging, stand in Darmstadt fast für die gesamten 35 bisherigen Spieltage das gleiche Team auf dem Feld. 79 der 90 Minuten Spielzeit verbrachte das Stammteam im Schnitt pro Spiel zusammen. Das sind sieben Minuten mehr als beim zweitplatzierten Team in dieser Statistik, dem 1.FC Heidenheim.

Für beide Mannschaften gilt, dass man sich ihren Erfolg ein ganzes Stück aus klaren Kaderstrukturen und keinen größeren Verletzungen erklären kann. Was auch damit zusammenpasst, dass beide Teams im bisherigen Saisonverlauf jeweils nur 20 unterschiedliche Spieler in der Startelf stehen hatte.

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Gigant der Liga

Ich hoffe, dass wir den Giganten der Liga ein bisschen ärgern können. (Darmstadts Coach Dirk Schuster am Wochenende gegenüber dem MDR zum Spiel gegen RB Leipzig.)

Kürzlich schon hatte ich an dieser Stelle die These vertreten, dass Darmstadt im Aufstiegskampf keinen Druck verspüren wird. Einer der Gründe ist in oben zitierter Aussage zu sehen. Denn egal, was die Tabelle sagt und egal, wie die sportlichen Kräfteverhältnise tatsächlich sind, in Darmstadt ist man so felsenfest davon überzeugt, im Kampf um Platz 2 der Underdog zu sein, dass es fast schon wieder weh tut.

Ist natürlich immer eine gute Frage, wie sich Favoritenrollen vergeben. Nach Jahresetat? Nach Ablösesummen? Wenn man es sportlich sieht, dann wohl kaum. Denn am 35.Spieltag einer Saison zählen die Investitionen (und auch die müsste man sich noch differenziert anschauen) zu Saisonbeginn und in der Winterpause gar nichts mehr. Dann spielen einfach nur Teams gegeneinander, bei denen die einzige Stellschraube die Arbeit auf dem Trainingsplatz ist.

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3.Liga: SpVgg Unterhaching vs. RB Leipzig 1:1

Es gibt sie diese Tage. An denen du schon nach wenigen gespielten Sekunden und Minuten weißt, dass es schwer wird. Weil die Körpersprache der Spieler eine geringere Anspannung als sonst ausstrahlt. Weil die Aktionen fahrig, ungenau und unkonzentriert wirken. So als ginge man mit der Einstellung ins Spiel, dass man gegen einen unterlegenen Gegner nur irgendwie anwesend sein müsste und trotzdem gewinnen würde.

So ein Spiel war das Spiel von RB Leipzig in Unterhaching, in dem man von der ersten Minute an das Gefühl hatte, die favorisierten Gäste wären nicht mit der selben Wachheit und Fokussiertheit am Start, wie man es aus den vorangegangenen Spielen kannte. Schlampige Abspiele und Zweikämpfe, in denen man oft einen Augenblick zu spät dran war, bestimmten zu oft die Szenerie.

Man bekam ein wenig den Eindruck, als wäre des Coaches Zorniger Anmerkung nach dem Sieg gegen Osnabrück, dass nun der Fokus zu 100% auf Unterhaching läge, an einem Ausflug zu Europa League und Hangar 7 in Salzburg, den RB Leipzig vor dem Spiel in Unterhaching unternahm, gnadenlos zerschellt. Der Ausflug mag unter Aspekten wie Teambuilding oder mal-andere-Wege-gehen eine gute Idee gewesen sein. Unter dem Aspekt Fokus auf das Ligaspiel scheint es eher suboptimal gewesen zu sein.

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Diesmal wirklich ein Duell der Gegensätze

[Vor dem Spiel gegen die SpVgg Unterhaching (22.03.2014, 14 Uhr) wird es entgegen üblicher Gepflogenheiten keine Pressekonferenz geben, da RB Leipzig heute schon auf dem Weg nach Salzburg ist.]

Eine der journalistischen Standardbilder, wenn Partien mit Beteiligung von RB Leipzig stattfinden, ist es von einem Spiel der Gegensätze zu sprechen. Was angesichts der realen Kräfteverhältnisse auf dem Grün mal mehr, meist eher weniger stimmig ist. Wenn man auf das Spiel gegen die SpVgg Unterhaching vorausschaut, wäre dagegen die Gegensatz-Beschreibung absolut treffend. Denn die Diskrepanzen zwischen beiden Vereinen und die jeweiligen Perspektiven könnten wohl unterschiedlicher nicht sein.

Die RasenBallsportler haben die letzten sechs Spiele allesamt gewonnen und dabei kein Gegentor kassiert und sind auf Aufstiegskurs. Unterhaching dagegen gewann von den letzten 13 Partien lediglich eine und verlor zehn. Und stürzte deswegen seit dem 16.Spieltag von Relegationsplatz 3 auf Abstiegsplatz 18. 2,3 Gegentore pro Spiel in dieser Zeit machten Unterhaching zur Schießbude der Liga. Nur fünf Punkte machen die Spielvereinigung aktuell zum schlechtesten Drittligateam der Rückrunde und damit auch zu einem der allerersten Abstiegskandidaten. Wenn man denn die Kurve nicht schnell kriegt.

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Wartende Crunch Time

Fast schon elogisch werden die Leistungen von RB Leipzig in den letzten Wochen in der Öffentlichkeit besprochen. Was durchaus berechtigt ist, wenn man betrachtet, dass man in den letzten fünf Wochen auf jeweils sehr souveräne Art und Weise seine Favoritenrolle auf den Rasen gebracht und jeweils verdient gewonnen hat. Und sogar noch zu Null. Als Lohn steht aktuell Tabellenplatz 2 und in der Tabelle seit der Winterpause Augenhöhe mit Heidenheim und Darmstadt.

Die Tabelle seit der Winterpause verrät neben der guten Platzierung aber auch, dass RB Leipzig in den bisherigen sieben Spielen Teams mit herausragender Form fast vollständig aus dem Weg gegangen ist. Von den Teams, gegen die RB Leipzig in 2014 schon spielte, ist die SV Elversberg aktuell das formstärkste (wenn man die gesammelten Punkte als Maßstab nimmt). Was vergleichsweise viel über die Qualität der Gegner aussagt. Man spielte bisher vor allem gegen Teams aus der Breite der Liga. Noch gar nicht von der Spitze und fast noch gar nicht aus dem Formtabellenkeller. Bis auf Halle, die man schon vor Weihnachten zum Rückrundenspiel begrüßen durfte, muss RB Leipzig noch gegen alle vier anderen Teams, die dem Rest der Liga gerade ein wenig entfleucht sind, antreten. Wartende Crunch Time weiterlesen

Alles Gute kommt von oben

Die Transferperiode ist nun schon wieder ein paar Tage her. Und damit sind auch seit ein paar Tagen die Drittligakader für den Rest der Saison komplett. Insgesamt wechselten zwischen dem 01.01. und dem 31.01. 55 Spieler zu einem oder innerhalb eines (aus dem Nachwuchs zu den Profis zum Beispiel) Drittligaverein. Weitere 11 Spieler waren schon (teils deutlich) vor der Winterpause aus der Vertragslosigkeit oder dem eigenen Nachwuchs verpflichtet worden. Von diesen 66 Spielern verantwortet Saarbrücken gleich 15. Hintenan steht Rostock, die als einziges Team der Liga, immer noch in derselben Zusammensetzung agieren wie zu Saisonbeginn.

Wie schon in der Sommerpause war RB Leipzig mit reichlich 1.000.000 Euro Transferausgaben dem Rest des Feldes in der Wintertransferperiode weit vorneweg. Laut transfermarkt.de [broken Link] zahlten lediglich Dortmund und in ganz kleinem Rahmen Darmstadt auch Ablöse. Nimmt man Sommer- und Wintertransferperiode zusammen, dann steht bei RB Leipzig ein Transferminus von ca. 2.000.000 Euro, während der Rest der Liga zusammen etwa 1.000.000 Euro Transfereinnahmen verbuchen konnte. Im Minus stehen mit kleinen Summen lediglich Chemnitz und Darmstadt und dazu die Profizweitvertretungen mit per se anderen wirtschaftlichen Voraussetzungen BVB II und VfB II. In Sachen wirtschaftlicher Potenz ist RB Leipzig tatsächlich beileibe kein Drittligist.

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Better change a winning team

Beim Auswärtsspiel in Erfurt trat RB Leipzig erst zum vierten Mal in dieser Saison mit der identischen Aufstellung wie im Spiel zuvor an. Noch nie – und aufgrund der Verletzten Ernst und Domaschke und dem rotgesperrten Willers auch diesmal nicht – konnte man dreimal hintereinander mit der gleichen Formation auflaufen.

Das klingt aufs erste Hören wenig, relativiert sich aber mit Blick auf die anderen 19 Drittligavereine. Denn im Schnitt der dritten Liga hat jedes Team in 24 Spielen erst 3,25mal das identische Team wie am Spieltag zuvor auf den Platz geschickt.

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Führende Verhaltensweisen

Gestern an dieser Stelle die Beantwortung der Frage, wie sich denn die Mannschaften der dritten Liga nach Rückständen verhalten haben. Heute dann quasi komplementär die Daten, was denn die Mannschaften eigentlich aus Führungen machen. Kriegen sie einen Wackelfuß oder beflügelt es sie?

Fast schon nicht mehr überraschend, dass Heidenheim auch in dieser Statistik deutlich dominiert. In 18 von 22 Spielen ging der aktuelle Spitzenreiter in Führung (Ligabestwert). Keines dieser Spiele verlor man noch. Nur dreimal spielte man am Ende noch Unentschieden. Während es bei Erfurt – wie gestern gezeigt – so ist, dass sie nach einem Rückstand nicht mehr ins Spiel kommen, ist Heidenheim nicht mehr zu schlagen, wenn sie denn erst einmal einen Vorsprung herausgeschossen haben.

[Platz = Tabellenplatz nach dem 22.Spieltag; Team = Team; Führungen = Anzahl der Spiele, in denen die Mannschaften in Führung gingen; Bilanz = Endresultate in diesen Spielen, Siege – Unentschieden – Niederlagen; Prozent = Anteil der Spiele, die man nach Führung auch gewann in Prozent; Pkt./Sp.: durchschnittliche Punktausbeute aus Spielen, in denen die Mannschaften in Führung gingen] Führende Verhaltensweisen weiterlesen